www.wikidata.de-de.nina.az
Slegel ist der Nachname einer niederlandischen Orgelbauerfamilie des 16 und 17 Jahrhunderts Die Familie hatte ihren Sitz in Zwolle Sie zahlte zu den bedeutendsten Orgelbauern ihrer Zeit und hatte ein grosses Tatigkeitsgebiet im Osten der Niederlande und in Nordwestdeutschland Von den Slegel Orgeln sind heute nur noch Reste erhalten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werkliste Auswahl 3 1 Cornelis und Michael Slegel 3 2 Jan III Slegel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Begrunder der Orgelbauerfamilie gilt Meister Georg alternativ Jurgen Jorrien Joris Georgien Slegel um 1560 Er stammte aus Zwolle und war mit Merritgen Meike verheiratet Er war der Vater von Cornelis Cornelius 1585 und Michael 1593 die zwischen 1525 und 1583 in den Niederlanden nachweisbar sind 1 Als Gebruder Slegel wurden die beiden Sohne durch zahlreiche Orgelneubauten und Umbauten bekannt Cornelis war in erster Ehe mit einer Aleyt verheiratet mit der er vier Tochter hatte Grietje Jannitgen Wendell und Anna Im November 1584 heiratete er in Zwolle in zweiter Ehe eine Frau die ebenfalls Aleyt hiess Diese Ehe blieb anscheinend kinderlos Michael hatte zwei Sohne die ebenfalls Orgelbauer wurden Jan I vor 1604 der in Zwolle wohnte und Jorrien II Jurgen Jan I hatte drei Sohne die Organisten in Zwolle Jan II Kampen Arent und Steenwijk Herman wurden Jan III Slegel vermutlich ein Sohn von Arent tritt in den 1670er Jahren als Orgelbauer in Kampen in Erscheinung 2 Jorrien II Jurgen wirkte ab 1592 in Osnabruck wo er das Burgerrecht erlangte und mindestens bis 1629 tatig war 3 Werk BearbeitenDa Georg verschiedentlich in der Grafschaft Bentheim tatig ist wird er als Erbauer der neuen Orgel in Neuringe um 1542 vermutet 4 Die Gebruder Slegel zeichneten sich durch eine grosse Produktivitat und ein weites Tatigkeitsfeld aus Ausgehend von Overijssel erhielten sie Auftrage aus Westfalen Lippe bis hin nach Hildesheim und Bremen Sie entwickelten die alteren Traditionen weiter denen zufolge das Plenum des Hauptwerk auf einer gemeinsamen Lade als Blockwerk fungierte und die weiteren Register auf einer separaten Oberlade im Hauptwerk standen Die Prinzipale im Brustwerk oder Ruckpositiv konnten aber einzeln angespielt werden Die Slegels setzten hingegen alle Stimmen des Hauptwerks auf eine gemeinsame Lade was ein System mit Springladen vermuten lasst 5 Die Anfertigung von einer Hauptwerks Trompete fur Zwolle 1556 und Stadthagen 1557 fur den Diskant und den Bass und einer halbierten in Munster 1565 legt nahe dass es sich ausschliesslich um ein Melodieregister handelte 6 Werkliste Auswahl BearbeitenDie Grosse der Instrumente wird in der funften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt Ein grosses P steht fur ein selbststandiges Pedal ein kleines p fur ein angehangtes Pedal Eine Kursivierung zeigt an dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten ist Cornelis und Michael Slegel Bearbeiten Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen1545 1547 Osnabruck Osnabrucker Dom II p 14 Neubau nicht erhalten1549 Uttum Uttumer Kirche nbsp I Mogliche Zuschreibung Material beim Neubau 1660 integriert Orgel der Uttumer Kirche 7 1549 Greetsiel Greetsieler Kirche Mogliche Zuschreibung Neubau nicht erhalten 7 1556 Zwolle Dominikanerkirche II 12 Neubau gemeinsam mit Jorrien I nicht erhalten1557 Stadthagen St Martin Bau einer Trompete 8 nicht erhalten1559 1561 Bremen Liebfrauenkirche Nicht erhalten1565 Uelsen Ref Kirche Nicht erhaltenum 1565 Warendorf St Laurentius Nicht erhalten1565 Munster Uberwasserkirche Bau einer halbierten Trompete 8 nicht erhaltenvor 1570 Oldenburg Lambertikirche I 9 Neubau 1635 nach Golzwarden verkauft nicht erhaltenum 1570 Bassum Stiftskirche Bassum Nicht erhaltenum 1570 Bocholt St Georg Kirche Nicht erhalten1581 Kampen Bovenkerk III p Reparatur der grossen Orgel von Johan van Kovelens 1524 davon beim Neubau 1670 alteres Material integriert Orgeln der Bovenkerk Kampen 1586 Hildesheim St Andreas Neubau in 15 Wochen was auf ein kleines Werk schliessen lasst nicht erhalten 8 1587 1595 Lemgo St Marien nbsp II P 20 Oder von Jorrien II Neubau 2010 Rekonstruktion durch Rowan West auf den Zustand von 1613 Gehause und eine Windlade von Slegel erhaltenDas Werkverzeichnis der Gebruder Slegel vor 1571 fuhrt daruber hinaus folgende niederlandische Orte auf Aalten St Helena 1560 Hellendoorn Ref Alte Kirche nach 1560 Hoya Oldenzaal St Plechelmus Basilika 1560 1570 Kloster Sibculo Positiv nach 1560 und Kloster Zwartewater 9 Weitere Neubauten sind bezeugt Deventer St Lebuinus 1540 41 Emlichheim Ref Kirche 1544 Hasselt St Steven 1545 1549 Herford St Johannes 1576 77 und Stift Berg 1587 Kampen Cellebroerskloster 1560 70 und Unsere Liebe Fraue 1592 Lemgo St Johann 1588 Nienburg Weser St Martin nach 1560 Ootmarsum Ref Kirche 1569 Osnabruck St Marien 1571 und St Johann 1592 93 Steenwijk St Clemens nach 1587 10 Einem Jurgen Jorrien Slegel wird der Orgelbau in St Martini Minden zugeschrieben Das Ruckpositivgehause ist erhalten und auf das Jahr 1591 datiert das Hauptwerkgehause teilweise und einige Register erhalten 11 Jan III Slegel Bearbeiten Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen1677 Hattem Grote of Andreaskerk nbsp I p Windlade teilweise und einige Register erhalten1670 1679 Kampen Bovenkerk nbsp II P 28 Neubau unter Verwendung alteren Materials 1741 1743 Erweiterungsumbau durch A A Hinsz III P 33 1790 Erweiterung durch H H Freytag und F C Schnitger IV P 46 spater weitere Veranderungen heute IV P 56 10 Register ganz und 5 teilweise erhalten Orgeln der Bovenkerk Kampen Literatur BearbeitenDouglas E Bush Richard Kassel Hrsg The Organ An Encyclopedia Routledge New York London 2006 ISBN 0 415 94174 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ralph Nickles Orgelinventar der Krummhorn und der Stadt Emden Hauschild Verlag Bremen 1995 ISBN 3 929902 62 1 Fritz Schild Denkmal Orgeln Dokumentation der Restaurierung durch Orgelbau Fuhrer 1974 1991 Florian Noetzel Wilhelmshaven 2005 ISBN 3 7959 0862 0 2 Teile Backmoor Groothusen Hage Wiesens Maarten A Vente Die Brabanter Orgel Zur Geschichte der Orgelkunst in Belgien und Holland im Zeitalter der Gotik und der Renaissance H J Paris Amsterdam 1963 Harald Vogel Gunter Lade Nicola Borger Keweloh Orgeln in Niedersachsen Hauschild Bremen 1997 ISBN 3 931785 50 5 Weblinks BearbeitenVera Lupkes Die Orgellandschaft in Westfalen und angrenzenden Regionen im 16 Jh mit Werkverzeichnis Einzelnachweise Bearbeiten Nickles Orgelinventar 1995 S 128 Vente Die Brabanter Orgel 1963 S 130f Vogel Lade Borger Keweloh Orgeln in Niedersachsen 1997 S 274 Schild Denkmal Orgeln 2005 S 715 Vente Die Brabanter Orgel 1963 S 145 Vente Die Brabanter Orgel 1963 S 167 a b Nickles Orgelinventar 1995 S 111 46f 128 308 528 Vogel Lade Borger Keweloh Orgeln in Niedersachsen 1997 S 314 Nickles Orgelinventar 1995 S 111 Vera Lupkes Die Orgellandschaft in Westfalen und angrenzenden Regionen im 16 Jh gesehen 24 November 2011 Orgel in Minden gesehen 20 Mai 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Slegel Orgelbauer amp oldid 229317953