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Die Grosse oder Andreaskirche niederlandisch Grote of Andreaskerk Hattem ist eine gotische Kirche mit romanischem Turm am Markt in der Stadt Hattem in der niederlandischen Provinz Gelderland Sie wird von der reformierten Kirche von Hattem fur Gottesdienste genutzt In dem Gebaude werden auch Orgelkonzerte und andere musikalische Veranstaltungen durchgefuhrt Grote of Andreaskerk Hattem OstansichtInnenansichtKanzel und Taufstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Romanische Kirche 1 2 Gotische Kirche 1 3 Taufbecken 2 Orgeln 2 1 Slegel Orgel 2 2 Flentrop Orgel 3 Turm 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenRomanische Kirche Bearbeiten Der Vorgangerbau des heutigen Bauwerks wurde um das Jahr 1225 errichtet Dies war eine romanische Kirche von der heute nur noch der Turm erhalten ist Andere Spuren sind jedoch noch vorhanden an der Ruckwand also der Ostwand des Turmes sind noch die Flachen des romanischen Kirchendaches sichtbar Daruber hinaus ist mit dem Taufstein ein wichtiges Ausstattungsstuck aus der ersten Kirche erhalten geblieben 1 Gotische Kirche Bearbeiten Durch die Ausdehnung der Stadt Hattem die inzwischen 1299 die Stadtrechte erhalten hatte wurde die Andreaskirche zu klein Obwohl die Pest in Westeuropa zur Epidemie geworden war wuchs die Bevolkerung der Stadt so stark an dass eine neue Kirche notwendig wurde Im ersten Viertel des 15 Jahrhunderts wurde eine vollig neue gotische Kirche gebaut 1 Der gotische Chor wurde 1407 fertiggestellt am 27 Oktober 1407 wurde sie vom Bischof von Utrecht geweiht 2 Seit diesem Datum ist auch bekannt welche Schutzpatrone der Kirche zugeordnet wurden namlich der Apostel Andreas und die heilige Katharina von Alexandrien Das gotische Kirchenschiff wurde um 1420 1425 fertiggestellt Der Ursprung der Gestaltung ist in verschiedenen Kirchengebauden in der Umgebung zu finden Wahrend die Hauptkirchen in Zwolle und Deventer und in kleinerem Massstab in Hasselt und Vollenhove als geraumige Hallenkirchen gebaut wurden wahlte man in den kleineren Stadten an der nordlichen Veluwe wie Harderwijk Elburg und Hattem die basilikale Bauform in Anlehnung an die Entwurfe des Doms von Utrecht und der Bovenkerk in Kampen In Hattem wurde eine reine basilikale Form gewahlt Die Wandstruktur des Kirchenschiffs zeichnet sich durch eine vereinfachte Form der klassischen Gotik aus wobei die charakteristische dreiteilige Wandstruktur beibehalten wurde eine erste Arkadenzone mit Offnungen zwischen den Pfeilern zu den Seitenschiffen hin eine zweite Zone auch Triforium genannt mit einer Reihe von Nischen und eine dritte Fensterzone auch Obergaden genannt Dadurch entstand ein dreischiffiges Kirchenschiff ein hohes Mittelschiff flankiert von niedrigeren Seitenschiffen an der Nord und Sudseite 1 Gleichzeitig mit der Fertigstellung des Kirchenschiffs wurde wahrscheinlich auch eine Orgel eingebaut Bauarchaologische Untersuchungen im Jahr 1973 ergaben dass der Bau auf dem sich die Orgel aus dem 16 Jahrhundert befindet im Jahr 1423 errichtet wurde Die Empore der Orgel aus dem fruhen funfzehnten Jahrhundert ist noch vorhanden Im Jahr 1429 wurde die Kirche von einem Blitz getroffen wodurch ein Brand entstand Die Wiedereinweihung der Altare erfolgte am 11 Juni 1436 als die Restaurierungs und Reparaturarbeiten abgeschlossen waren 1 Im Jahr 1436 wurde der Bau provisorisch fertiggestellt doch zu diesem Zeitpunkt gab es bereits Erweiterungsplane die 1504 abgeschlossen wurden Der Chor aus dem Jahr 1407 wurde durch einen neuen ersetzt und zu beiden Seiten des nun verlangerten Kirchenschiffs wurden Kapellen gebaut An der Nordseite wurde die Annakapelle um 1504 erbaut an der Sudseite wurde die Marienkapelle um 1440 fertiggestellt Um den neuen Chor und das Kirchenschiff abzuschliessen wurde 1646 eine Chorschranke errichtet in die eine Kanzel aus dem Jahr 1635 integriert wurde die vermutlich zuvor an der mittleren Westseite einem sudlichen Schiffspfeiler angebracht war Diese Veranderungen fanden statt als die Stadt ihre Bewohner und damit auch ihre Kirche bereits der neuen Lehre dem evangelischen Glauben anhingen Ausserdem wurden 1646 verschiedene Magistratsstuhle aufgestellt Platz dafur war vorhanden weil die Seitenaltare bei der Reformation entfernt wurden Das Gestuhl bot Platz fur den Magistrat der Stadt und dessen Mitgliedern wie dem Burgermeister den Schoffen und anderen Wurdentragern Diese Kirchenbanke sind noch immer in der Kirche vorhanden neben vielen anderen authentischen Kirchenbanken die adligen Familien und anderen angesehenen Burgern Platz boten Bei der letzten Innenrestaurierung von 1986 1995 wurde dieses Gestuhl grundlich restauriert Auch die Malereien deren Existenz seit 1900 bekannt war 3 und die zumeist aus Fantasieblumen Paspeln und Rosetten bestanden wurden restauriert und erstrahlen in neuem Glanz Das Schiff war uber lange Zeit weiss getuncht Taufbecken Bearbeiten Der Taufstein aus der ersten romanischen Kirche und damit aus dem 13 Jahrhundert 4 ist erhalten geblieben Das Taufbecken das aus einem Stuck Bentheimer Sandstein gehauen wurde 4 ist immer noch in Gebrauch Obwohl es eine Zeit lang ausserhalb der Kirche blieb als es wahrscheinlich in einem Stadtpark stand bekam es um 1900 durch die Bemuhungen des damaligen Stadtarchivars F A Hoefer wieder einen Platz in der Kirche Ursprunglich befand es sich im Chor aber 1959 wurde das Taufbecken vor der Kanzel aufgestellt und erhielt so seine ursprungliche Funktion zuruck Das Aussehen des Taufbeckens das aussen mit Weinreben geschmuckt ist verweist auf die Bedeutung der Taufe durch die Analogie zu Joh 15 1 8 EU Ich bin der Weinstock ihr seid die Reben 1 Orgeln BearbeitenIn der Kirche gibt es zwei Orgeln Slegel Orgel Bearbeiten nbsp Slegel OrgelDas alteste Instrument entstand in der Mitte des 16 Jahrhunderts und wurde im 17 Jahrhundert modifiziert und erweitert Es ist bekannt dass die Orgel von Jan Slegel gebaut und 1677 fertiggestellt wurde Die Orgel die alteres Pfeifenwerk enthalt wurde im Laufe der Jahre umgebaut und erweitert Im Jahr 1974 fuhrte die Firma Flentrop Orgelbouw eine Generalrestaurierung durch mit dem Ziel den Zustand von 1677 wiederherzustellen Charakteristisch fur die Orgel sind die Schnitzereien aus dem 16 Jahrhundert und die Prospektturen mit Malereien aus den Jahren 1662 und 1667 5 Die Orgel mit der mitteltonigen Stimmung wird immer noch fur die Begleitung des Gemeindegesangs verwendet Auffallig ist der Sinnspruch an der Orgelempore Met mont gebe en Noch sangh alleen Is Godt te vre en t Geen t herte singht Door d wolken dringht Weder Mit Mund Gebeten Noch mit Gesang allein Ist Gott zufrieden Nur Was das Herz singen kann Durch die Wolken dringt Die Disposition lautet 6 Manuaal CDEFGA c3Prestant 8 Holpijp 8 Octaaf 4 Roerfluit 4 Octaaf 2 Fluit 2 Mixtuur IVTertiaan II ab d1 Trompet 8 Pedaal CDEFGA g0angehangtFlentrop Orgel Bearbeiten nbsp Flentrop OrgelDie zweite Orgel auch grosse Orgel genannt wurde nach einer Reihe von Vorgangern eingebaut weil die oben erwahnte Orgel als zu klein fur die Begleitung des Gemeindegesangs angesehen wurde Das Hauptgehause wurde ursprunglich 1855 fur eine Orgel in einer Kirche in Waterloo in Belgien von Francois Bernard Loret gebaut Im Jahr 1974 wurde der ansonsten leere Prospekt gekauft und eine Empore mit Ruckpositiv entworfen Wahrend der Restaurierung wurde die Orgel gereinigt und gewachst 5 Der Einbau der Orgel wurde von der Firma Flentrop vorgenommen die auch die Pfeifen neu anfertigte Die Disposition lautet 7 I Grand Orgue C g3Bourdon 16 Montre 8 Bourdon 8 Prestant 4 Flute 4 Nasard 2 2 3 Doublette 2 Fourniture IVCymbale IIICornet VTrompette 8 Voix Humaine 8 Clairon 4 II Positif de dos C g3Bourdon 8 Prestant 4 Flute 4 Nasard 2 2 3 Doublette 2 Tierce 1 3 5 Larigot 1 1 3 Fourniture IIICromorne 8 III Recit a g3Bourdon 8 Cornet IV BHautbois 8 Pedale C f1Sousbasse 16 Flute 8 Bourdon 8 Prestant 4 Bombarde 16 Trompette 8 Koppeln II I I P II P Effektregister TremulantTurm BearbeitenDer untere Teil des Turms der Kirche hat einen Backsteinkern mit einer ausseren Tuffsteinverkleidung 8 die vermutlich in einer spaten Phase der Romanik entstanden ist Dies wird durch die Friese bis zum dritten Geschoss des Turms begrundet Um 1225 als die romanische Kirche entstand wurde auch der Turm fertiggestellt Die Grundflache des Turms misst 5 45 6 03 Meter Da der First des gotischen Kirchenschiffs bei seiner Fertigstellung um 24 Meter erhoht wurde wurde auch der Turm erhoht Der romanische Teil geht bis zur Hohe von 16 50 Meter uber dem Boden Der obere Teil bestand aus einer Ziegelkonstruktion von etwa 8 Metern Auf den Turmkorper wurde das alte Giebeldach des romanischen Turms aufgesetzt das 1611 durch die heutige Turmspitze ersetzt wurde 1 nbsp Skizze von Johannes Bosboom nbsp Olfarbe auf Holz von Johannes Bosboom nbsp Aquarell auf Papier von Johannes Bosboom nbsp Detail einer Pinselzeichnung 1870 nbsp Deckenfresko im Kirchenschiff auf der Hohe des Taufbeckens nbsp Wandmalerei Detail Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andreaskirche Hattem Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Protestantischen Gemeinde HattemEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f D Spoel De Andreaskerk hfst 5 aus In eenen aangenamen oord IJsselakademie Kampen 1999 ISBN 9066971045 Gemeente Archief Hattem Cartularium van de Andreaskerk Hattem F A Hoefer Aanteekeningen betreffende de Kerk van Hattem Arnhem Gouda Quint 1900 a b R Ligtenberg Romaansche doopvonten Bulletin van den Nederlandschen Oudheidkundigen Bond 1915 a b Kerkvoogdij Hervormde Gemeente Hattem De orgels in de grote of Andreaskerk te Hattem Selbstverlag Hattem 1997 Website der Firma Flentrop Website der Firma Flentrop Z Kolks Romaanse kerktorens op de Veluwe Publicatieband III Zetten Stichting Oude Gelderse Kerken 1987 52 47435 6 07039 Koordinaten 52 28 27 7 N 6 4 13 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreaskirche Hattem amp oldid 226225491