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Siegfried Wagner 3 Marz 1925 in Hildesheim 2 August 2002 in Berlin war ein deutscher Kulturpolitiker und SED Funktionar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 3 Erbschaftsstreit 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSiegfried Wagner wurde 1925 als Sohn eines Orchestermusikers und dessen Ehe und Hausfrau in Hildesheim geboren Von 1936 bis 1942 war er Angehoriger der Hitler Jugend Nach dem Besuch der Volksschule und seinem Abitur 1943 wurde er unmittelbar darauf im Zweiten Weltkrieg 1943 zur deutschen Wehrmacht einberufen Im September 1944 geriet er in Frankreich in amerikanische Gefangenschaft 1946 wurde er aus der Kriegsgefangenschaft entlassen Darauf folgte die Ubersiedelung in die SBZ nach Greiz Thuringen Nach einer kurzen Tatigkeit als Bauhilfsarbeiter wurde er noch 1946 1 Sekretar der Kreisleitung der FDJ in Greiz Von 1947 bis 1949 studierte er in Leipzig Gesellschaftswissenschaften 1950 bis 1952 war er als Instrukteur der Abteilung Volksbildung in der Abt Kultur und Leiter des Sektors Unterricht u Erziehung tatig 1952 bis 1957 als Sekretar fur Kultur der Bezirksleitung der SED in Leipzig 1 Politik Bearbeiten1957 bis 1966 leitete er die Abteilung Kultur des ZK der SED in Berlin Beim 11 Plenum des ZK der SED im Dezember 1965 nach dem zahlreiche Filme aus DDR Produktion verboten sowie viele Kunstler wie Wolf Biermann mit Auftrittsverboten belegt wurden trat Siegfried Wagner als einer der Hauptredner auf Die anschliessend zur Auffuhrung verbotene DEFA Produktion Das Kaninchen bin ich griff er dort als Verzerrung unserer sozialistischen Wirklichkeit und des Wirkens der Rolle der Partei an Die Machwerke von Biermann und Bieler sowie die Auslassungen von Stefan Heym stunden im Widerspruch zur ernsthaften Arbeit unserer Kunstler und vieler kunstlerischer Institutionen bei der Entwicklung unserer sozialistischen Nationalkultur In der Rede entschuldigte sich Wagner u a vor den anwesenden Politburomitgliedern Paul Verner und Erich Honecker dafur dass er die Lage nicht richtig eingeschatzt habe und diesen und andere Filme u a Denk bloss nicht ich heule hatte verhindern mussen Als Grund fuhrte er unter anderem auch die Uberbeschaftigung der Kulturabteilung des ZK der SED an weil eine ganze Reihe leitender Genossen und verantwortlicher Kunstler in den Leitungen alles aber auch alles schrittweise abgedrangt haben auf den Flaschenhals den ich zu verantworten habe Wagner sagte weiter gegnerische Krafte wie der Dissident Robert Havemann begannen nun den offenen Kampf Die Massnahmen der SED gegen den Liedermacher Wolf Biermann bezeichnete Wagner als langst fallige Antwort der Partei 2 Dennoch wurde Wagner trotz seines vorauseilenden Gehorsams in der Rede beim 11 Plenum kurz darauf wegen zu liberaler Haltung gegenuber Kunstlern von seiner Funktion entbunden 1 Im Herbst 1966 wurde er zum Stellvertretenden Kulturminister der DDR ernannt Mit der Ernennung des 41 jahrigen Wagner sind seit der elften Plenartagung des SED Zentralkomitees im Dezember 1965 das den harteren kulturpolitischen Kurs eingeleitet hatte im Ost Berliner Kulturministerium insgesamt vier Positionen um oder neubesetzt worden Im Januar 1966 war Hans Bentzien abgelost und durch den Alt Kommunisten Klaus Gysi ersetzt worden kommentierte die westliche Nachrichtenagentur UPI am 1 November 1966 den Personalwechsel 3 1973 wurde Wagner daneben Prasident des auf sein Betreiben hin gegrundeten Komitees fur Unterhaltungskunst dem er bis zu seiner Pensionierung 1984 vorstand Der SED diente dieses Komitee als Instrument zur Durchsetzung der SED Kulturpolitik im Bereich Unterhaltungskunst Spater wurde es aber auch zu einer Interessenvertretung der Unterhaltungskunstler gegenuber dem Staat insbesondere bei der Beschaffung von Privilegien Technik und praktischen Arbeitsmoglichkeiten fur Unterhaltungskunstler In seiner Funktion als Prasident des Komitees und stellvertretender Kulturminister hatte Wagner uber fast zwei Jahrzehnte eine Schlusselposition in dem fur die SED wichtigen Bereich der Unterhaltungskunst inne 1979 erhielt der den Vaterlandischen Verdienstorden in Silber 4 Ziel der SED Kulturpolitik im Bereich Unterhaltungskunst war es die in der DDR oft aber auch im Westen bekannten Kunstler mit einem System von Privilegien und Sanktionen unter Kontrolle zu halten Neben Wagner von Seiten der SED war dafur insbesondere auch die Hauptabteilung XX 7 des Ministeriums fur Staatssicherheit zustandig Am 30 November 1988 hiess es in einem Bericht dieser Hauptabteilung XX 7 uber Wagner die DDR Unterhaltungskunst befinde sich in einem desolaten Zustand Diese Verhaltnisse nahmen ihren Anfang mit den Praktiken des ehemaligen stellvertretenden Ministers fur Kultur Siegfried Wagner sowie dessen Ehefrau die Unterhaltungskunstlern fur Geschenke bzw gewisse Gefalligkeiten Sonderrechte einraumten 5 Nach seiner Pensionierung 1984 war Wagner von 1987 bis 1989 Mitglied der Arbeitsgruppe Kabarett beim Ministerium fur Kultur zusammen mit Gisela Oechelhaeuser Otto Stark und Mathias Wedel Von 1984 bis 1989 war Wagner Vorsitzender der Wartburgstiftung Im November 1989 trat Wagner aus der SED aus 1 Erbschaftsstreit BearbeitenAm 2 August 2002 starb Siegfried Wagner in Berlin Sechs Jahre nach seinem Tod machte 2009 ein Streit um Siegfried Wagners Erbe Schlagzeilen in den ein Berliner Frisor und die Schlagersangerin Dagmar Frederic verwickelt waren Letztere gab an mit Siegfried Wagner und seiner Ehefrau Brunhilde 2009 eng befreundet gewesen zu sein In dem Streit ging es um das Erbe Wagners und seiner Frau Im Oktober 2011 erlitt Dagmar Frederic in dieser Sache vor Gericht eine Niederlage und wurde verurteilt 60 000 Euro die sie von Brunhilde Wagner erhalten hatte zuruckzuzahlen 6 Literatur BearbeitenRobert Winter Geschlossene Gesellschaft Die DDR Rockmusik zwischen Linientreue und Nonkonformismus 1 Auflage Grin Verlag Februar 2010 ISBN 978 3 640 48806 3 Bernd Rainer Barth Wagner Siegfried In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Bernd Rainer Barth Bundesstiftung Aufarbeitung In Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur bundesstiftung aufarbeitung de abgerufen am 15 April 2018 Referat von Siegfried Wagner vor dem 11 Plenum SAPMO Signatur DY 30 IV 2 1 337 Politburo S 328 Hier im Volltext das Protokoll als Faksimile inklusive Zwischenrufen von Honecker und Verner UPI Meldung Inland 1 Januar 1966 00 20 Uhr Berliner Zeitung 29 September 1979 S 6 BSTU 14620 92 S 56 Bericht der HA XX 7 Berlin den 30 November 1988 Erbstreit verloren TV Star Dagmar Frederic muss zahlen In Bild vom 18 Oktober 2011 online abgerufen am 23 April 2012 Normdaten Person GND 123481961 lobid OGND AKS VIAF 20590468 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wagner SiegfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher Kulturpolitiker und SED FunktionarGEBURTSDATUM 3 Marz 1925GEBURTSORT HildesheimSTERBEDATUM 2 August 2002STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Wagner 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