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Siegfried Seidemann geb 20 Januar 1879 in Birkenhain heute Piekary Slaskie Oberschlesien gest 9 April 1956 in New York war ein deutscher Architekt judischer Religion der 1940 in das franzosische Lager Gurs deportiert wurde Er konnte 1942 in die USA fliehen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bauten und Entwurfe 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeidemanns Eltern waren Ignatz Isaac Seidemann 1852 1940 und dessen Frau Johanna geb Kaiser geboren 1852 Siegfried Seidemann studierte um 1900 Architektur in Hildburghausen und an der TH Munchen 1 Etwa um 1902 kam er ins Grossherzogtum Baden seit Ende des Jahres 1903 war er im Haus Bruckenstrasse 66 in Heidelberg wohnhaft 1904 heiratete er Paula Wolfermann 1881 1936 Ab 1909 war er Mitglied der judischen Gemeinde und von 1922 bis 1933 Mitglied von deren Synagogenrat 2 1933 wurde er als stellvertretender Vorsitzender der judischen Gemeinde in Heidelberg genannt Seidemann war Mitglied im Bund Deutscher Architekten In der Heidelberger Weststadt entwarf er um 1911 das Doppelwohnhaus in der Kleinschmidtstrasse 46 48 sowie mehrere Villen wie in der Schillerstrasse 7 der Hausserstrasse 14 der Blumenstrasse 15 und der Rahmengasse 22 bis 32 Insgesamt entwarf er mindestens 24 Wohnhauser in Heidelberg ausserdem wurde die Altstadt Synagoge in Heidelberg 1913 nach seinen Entwurfen renoviert In der Zeit des Nationalsozialismus wurde ihm bereits 1933 also noch vor den Nurnberger Gesetzen als Jude eine Berufsausubung verboten Das Wohnhaus in dem Siegfried Seidemann mit seinem Vater wohnte wurde zwischen 1939 und 1940 zu einem sog Judenhaus Seidemanns Vater Ignatz starb Ende Oktober 1940 wobei nicht ganz klar ist ob er sich selbst das Leben nahm 1 Am 22 Oktober 1940 wurde Siegfried Seidemann im Rahmen der spater Wagner Burckel Aktion genannten Deportation der badischen Juden in das Lager Gurs Camp de Gurs verschleppt Von dort wurde er in das Lager Les Milles gebracht wo er bis zum Dezember 1941 gefangen gehalten wurde Im Januar 1942 konnte er uber Nordafrika und Casablanca in die USA fliehen wo er seither in New York lebte Am 9 April 1956 starb Siegfried Seidemann nach langer Krankheit Er liegt auf dem Mount Richmond Cemetery begraben 1 Bislang erinnert kein Heidelberger Strassennamen an den Architekten Siegfried Seidemann und seine Frau Paula hatten eine Tochter Elfriede und einen Sohn Rudi Max der jedoch schon 1916 im Alter von knapp funf Jahren starb Die Tochter floh im November 1933 nach Amsterdam wo sie schon 1934 starb Am 26 Februar 1936 nahm sich seine Frau Paula das Leben 1 Im Gedenken an Siegfried Seidemann wurde am 13 September 2022 ein Stolperstein vor dem Haus in der Kleinschmidtstrasse 23 im Stadtteil Weststadt in Heidelberg verlegt 1 Bauten und Entwurfe Bearbeiten1906 1908 Entwurfe fur den Umbau der israelitischen Leichenhalle auf dem Judischen Friedhof Bergfriedhof in Heidelberg 1906 bis 1910 rund 2 Dutzend Bauten vor allem in den Stadtteilen Weststadt und Neuenheim ferner Altstadt und Handschuhsheim 1913 Renovierung und Erweiterung der Hauptsynagoge an der Grossen Mantelgasse am heutigen Alten Synagogenplatz in Heidelberg 1925 Neuausstattung des Judischen Gemeindehauses in Mannheim M 6 Nr 12 14 1928 Siedlung Atzelhof im Stadtteil Handschuhsheim Rottmannstrasse Steubenstrasse Blockrandbebauung 1929 1930 Umbau der Klaussynagoge in Mannheim um 1930 Renovierung der Synagoge in Neidenstein 3 Literatur BearbeitenNorbert Giovannini Frank Moraw Erinnertes Leben Autobiographische Texte zur judischen Geschichte Heidelbergs Heidelberg 1998 S 159 f Barbara Loslein Geschichte der Heidelberger Synagogen Veroffentlichungen zur Heidelberger Altstadt Heft 26 Kunsthistorisches Institut der Universitat Heidelberg Heidelberg 1992 S 61 f Stolpersteine Initiative Heidelberg Hrsg 11 Stolpersteinverlegung am Dienstag 13 September 2022 in Heidelberg Heidelberg 2023 S 46 48 Weblinks BearbeitenArtikel beim Heidelberger Geschichtsverein e V uber Seidemann abgerufen im Mai 2020Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Stolpersteine Initiative Heidelberg Hrsg 11 Stolpersteinverlegung am Dienstag 13 September 2022 in Heidelberg Heidelberg 2023 S 46 48 Andreas Cser u a Geschichte der Juden in Heidelberg Guderjahn Heidelberg 1996 ISBN 3 924973 48 2 S 374 Synagoge Neidenstein auf den Internetseiten des Vereins Judisches Kulturerbe im Kraichgau e V abgerufen am 1 Mai 2021PersonendatenNAME Seidemann SiegfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 20 Januar 1879GEBURTSORT Birkenhain OberschlesienSTERBEDATUM 9 April 1956STERBEORT New York USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Seidemann amp oldid 230621973