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Siegfried Friedrich Sack latinisiert Saccus 12 Marz 1527 in Nordhausen 2 September 1596 in Magdeburg war ein lutherischer Theologe und erster evangelischer Domprediger am Magdeburger Dom Zeitgenossisches Portrat Buchholzschnitt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Einzelnachweise 4 Schriften 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenSack stammte aus einer angesehenen Burgerfamilie Sein Grossvater Heinrich Sack war entschieden antiklerikal eingestellt ein Pfaffenfeind im damaligen Sprachgebrauch sein Vater Thomas Sack war Messerschmied Ratsherr und spater Burgermeister Den ersten Schulunterricht erhielt Saccus bis zum 14 Lebensjahr in Nordhausen Da die Vermogensverhaltnisse seiner Eltern schlecht waren war Siegfried auf den Schulen zu Wernigerode und Magdeburg auf die milde Unterstutzung wohltatiger Burger angewiesen Bald nach dem Tod seines Vaters am 30 Juli 1547 immatrikulierte er sich an der Universitat Wittenberg wo er unter anderem die Vorlesungen Philipp Melanchthons horte Von Wittenberg aus wurde er zum Rektor nach Nebra Unstrut berufen Eine Berufung Furst Georgs von Anhalt zum Predigeramt schlug er zunachst aus weil er noch eine Zeitlang Schullehrer bleiben wollte Von Nebra ging Sack nach Jena wo er Erhard Schnepf horte und Privatunterricht in hebraischer Sprache erteilte 1554 begab er sich nach Wittenberg und wurde dort finanziell unterstutzt vom Rat von Nordhausen Magister In der Folge verwaltete er das Konrektorat ab 1559 das Rektorat der Schule in Magdeburg Als 1566 nach dem Tod des letzten romisch katholischen Erzbischofs von Magdeburg mit Joachim Friedrich von Brandenburg ein lutherischer Administrator gewahlt worden war war der Weg frei auch die Dompredigerstelle am Magdeburger Dom mit einem Lutheraner zu besetzen So wurde Sack im Juli 1567 berufen und am 30 November in sein neues Amt eingefuhrt Sein Hilfsprediger wurde Martin Gallus 1570 erhielt Sack an der Universitat Wittenberg die theologische Doktorwurde zu welchem Anlass er abermals Zuwendungen vom Nordhauser Rat erhielt Sack verstarb am 2 September 1596 nachdem er noch am Vormittag die Wochenpredigt gehalten hatte und wurde am 6 Februar im Dom bestattet Es wird auch vertreten dass Sack dem Adelsgeschlecht der Sacke entstammt 1 So soll sein Vater Caspar Sack gewesen sein ein Kammersekretar Albrechts des Beherzten Bedeutung BearbeitenSack ist eine der fuhrenden Personen Magdeburgs die der Reformation zum Durchbruch verhalf Seine Predigten waren so beruhmt dass sie mit Anlass zu dem Spruch gaben Der predigt reell welcher mit Sack und Back auf die Kanzel geht Es wird dabei zugleich auf Reinhard Backius hingedeutet einen namhaften Prediger der 1657 in Magdeburg verstarb Saccus war sehr auf eine gute Gliederung der Predigten bedacht Seiner Evangelienpostille setzte er sogar eine Abhandlung mit dem Titel vor Kurzer Unterricht von der Ordnung so im Predigen kann gehalten werden Hierin eiferte er stark gegen eine unmethodische Redeweise In Bezug auf die Methode schrieb er Es dienet zur Erklarung auch dass man die Predigt in gewisse Stucke austheile Hiebei haben Etliche den Gebrauch dass sie die furnehmsten Lehrpunkte erzahlen Etliche aber dass sie die Ordnung aus dem Texte nehmen Ob nun wohl die erste Weise auch gut ist damit der Zuhorer alsbald im Anfang hore was man aus dem Evangelio lernen solle so ist doch die andere Art auch nicht bose Denn da wird der Text oder die Historia in etliche Stucke ausgetheilet und werden dann die Lehrpunkte aus dem Text genommen welches den Einfaltigen leichter zu behalten ist Sack bedient sich beider Methoden zuweilen jedoch schon der formlich synthetischen Predigtweise Einzelnachweise Bearbeiten Jakob Christoph Iselin Allgemeines Historisches Lexicon Band 4 Leipzig 1732 S 220 Schriften BearbeitenBrevis Summa Doctrinae de Iustificatione de Orine Magdeburg 1567 Propositiones de praecipuis doctrinae articulis Wittenberg 1570 Erklarung uber die Sonntagsevangelia und der furnehmsten Feste Magdeburg 1589 3 Theile Predigt von der Auferstehung uber Ezech Cap 37 1567 Drei Pfingstpredigten Eisleben 1581 Zwanzig Predigten vom ewigen Leben Magdeburg 1594 Letzte Predigt des ehrwurdigen etc Siegfridi Sacci Hrsg v Langius Magdeburg 1596 Leichenpredigten Bedenken ob das rechte Christen sein konnen die selten oder nimmermehr zum heil Abendmahle kommen Erf 1591 Literatur BearbeitenS Christliche Leichpredigt uber dem Begrabniss des ehrwurdigen etc D Siegfridi Sacci weiland Thumpredigers im Primat und Erzstift Magdeburg gehalten von Laurentius Sebaldus Diaconus im Thumb daselbst uber 1 Cor 3 16 Magdeburg 1596 Siehe auch Fritz Roth Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften fur genealogische Zwecke Band 1 Boppard 1959 S 318 Karl Janicke Sack Siegfried In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 30 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 161 Saccus Siegfried In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 33 Leipzig 1742 Sp 168 Gottfried Wuttke Siegfried Sack der erste evangelische Domprediger in Magdeburg 1567 1596 In Herbergen der Christenheit Jahrbuch fur deutsche Kirchengeschichte 1971 S 155 173 Weblinks BearbeitenSaccus Siegfried in der Datenbank des Projekts Controversia et confessio Quellenedition zur Bekenntnisbildung und Konfessionalisierung 1548 1580 Normdaten Person GND 119813092 lobid OGND AKS VIAF 18040029 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sack SiegfriedALTERNATIVNAMEN Sack Siegfried Friedrich vollstandiger Name SaccusKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe der Reformation und Domprediger am Magdeburger DomGEBURTSDATUM 12 Marz 1527GEBURTSORT NordhausenSTERBEDATUM 2 September 1596STERBEORT Magdeburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Sack Theologe amp oldid 233551799