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Sibylle von Bolla Kotek de Czaford Jobbahaza 8 Juni 1913 in Pozsony Osterreich Ungarn 22 Februar 1969 in Wien war osterreichische Rechtshistorikerin und die erste weibliche Professorin an einer juridischen Fakultat in Osterreich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSibylle von Bolla wurde im damaligen Pozsony Bratislava deutsch Pressburg als Tochter des ungarischen Obersts Gideon von Bolla und seiner Frau Margarethe geboren 1923 ubersiedelte die Familie nach Teplitz Schonau wo sie das humanistische Gymnasium absolvierte Ihr Vater starb 1929 Der Militarkollege des Vaters Theodor Korner unterstutzte die Familie in weiterer Folge Sibylle von Bolla studierte an der deutschen Karl Ferdinands Universitat Prag Rechtswissenschaften Sie wurde 1935 promoviert Zu ihren Lehrern gehorten Egon Weiss und Mariano San Nicolo eine Autoritat des Keilschriftrechts Sie rieten ihr zu einer wissenschaftlichen Laufbahn 1938 erhielt sie die Lehrbefugnis fur romisches Recht und antike Rechtsgeschichte Zu ihrem Arbeitsbereich gehorten die Papyrologie und Keilschrifttexte Einer ihrer Universitatskollegen war Professor Bedrich Hrozny der Entzifferer der hethitischen Sprache 1944 wurde sie ausserordentliche Professorin die Berufung auf eine Lehrkanzel blieb ihr trotz Unterstutzung aus der Fakultat versagt 1945 verliess Sibylle von Bolla die Tschechoslowakei und ging zunachst nach Tirol wo ihre Schwester lebte Kontakte mit der Universitat Innsbruck blieben erfolglos Sie erhielt 1946 die Lehrbefugnis an der Wiener juridischen Fakultat 1949 wurde sie ausserordentliche Professorin Sie heiratete 1950 den Arzt Alfred Kotek 1958 wurde Sibylle Bolla Kotek zur ordentlichen Professorin fur Romisches Recht Papyrologie vorderasiatische Rechte und burgerliches Recht an der Universitat Wien ernannt Sie war die erste Frau in Osterreich die Professorin an einer juridischen Fakultat wurde Mit Fritz Schwind Walter Selb Gerhard Thur und Peter Pieler gehorte sie zu den Professorinnen und Professoren welche das von Leopold Wenger begrundete Forschungsgebiet der Antiken Rechtsgeschichte an der Wiener Universitat betreuen Sibylle Bolla Kotek war als akademische Lehrerin weithin anerkannt Ihre Tatigkeit erstreckte sich auf Familienrecht Hochschulorganisation und Arbeitsrecht Die Kombination antiken Rechts und modernen Sozialrechts wurde nach ihrem Tod an der Wiener juridischen Fakultat weiter gepflegt Einer ihrer Schuler und Nachfolger auf dem Lehrstuhl war Theo Mayer Maly 1968 hatte sie einen schweren Reitunfall An dessen Folgen und einer hinzutretenden Grippe starb die 55 Jahrige am 22 Februar 1969 Eines der Tore der Erinnerung des Campus der Universitat Wien im neunten Wiener Gemeindebezirk Alsergrund von der Rotenhausgasse in den Hof 8 ist nach Sibylle Bolla Kotek benannt Eine kleine Gruppe antiker Munzen aus dem Besitz von Sibylle Bolla Kotek befindet sich in der Sammlung des Institutes fur Numismatik und Geldgeschichte der Universitat Wien 1 Schriften Auswahl BearbeitenDie Vornamensschreibung lautet richtig Sibylle in Bibliothekskatalogen usw kann aber auch Sybille verwendet sein Die Entwicklung des Fiskus zum Privatrechtssubjekt mit Beitragen zur Lehre vom aerarium Eine rechtsgeschichtliche Untersuchung Prag 1938 Sammlung von Reichs Staats und Bundesgesetzen sowie sonstigen Vorschriften fur den Dienstgebrauch der osterreichischen Bundesgendarmerie Wien 1950 Aus romischem und burgerlichem Erbrecht Wien 1950 Grundriss des osterreichischen Internationalen Privatrechtes Leitfaden durch das osterreichische Recht Wien 1952 Der romische Rechtsgelehrte In Speculum iuris et ecclesiarum Festschrift fur Willibald M Plochl zum 60 Geburtstag Wien 1967 S 17 30 Untersuchungen zur Tiermiete und Viehpacht im Altertum Munchener Beitrage zur Papyrusforschung und antiken Rechtsgeschichte Heft 30 Munchen 1940 2 Auflage 1969 ISBN 3 406 00630 2 nachtraglich vergebene ISBN nicht allgemein verwendbar Literatur BearbeitenTheo Mayer Maly Sibylle Bolla Kotek zum Gedachtnis In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Romanistische Abteilung Band 86 1969 S 570 573 Ursula Flossmann Sibylle Bolla Kotek die erste Rechtsprofessorin an der Universitat Wien In Christian Klicpera Soziale Dienste Anforderungen Organisationsformen Perspektiven WUV Studienbucher Wien 1992 ISBN 3 85114 115 6 Ursula Flossmann Sibylle Bolla Kotek die erste Rechtsprofessorin an der Universitat Wien In Waltraud Heindl Marina Tichy Hrsg Durch Erkenntnis zu Freiheit und Gluck Frauen an der Universitat Wien ab 1897 Schriftenreihe des Universitatsarchivs Universitat Wien 5 Wien 1993 ISBN 3 85114 049 4 S 247 256 Elisabeth Berger Sibylle Bolla Kotek In Brigitta Keintzel Ilse Korotin Hrsg Wissenschafterinnen in und aus Osterreich Leben Werk Wirken Bohlau Wien Koln Weimar 2002 ISBN 3 205 99467 1 S 81 84 online Brigitta Keintzel Wissenschafterinnen in und aus Osterreich In Elisabeth Lebensaft Hrsg Desiderate der osterreichischen Frauenbiografieforschung Symposium des Instituts fur Wissenschaft und Kunst abgehalten in der Osterreichischen Nationalbibliothek am 17 November 2000 Osterreichisches biographisches Lexikon Schriftenreihe Band 7 Wien 2001 ISBN 3 7001 2906 8 Gerhard Strejcek Statt ins Kloster an die Universitat Wiener Zeitung 7 Juni 2013 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Sibylle Bolla Kotek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur und andere Medien von und uber Sibylle Bolla Kotek im Katalog der Nationalbibliothek der Tschechischen RepublikEinzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Szaivert Ein wissenschaftlich interessantes Ensemble antiker Munzen fur die Institutssammlung Veroffentlichungen des Instituts fur Numismatik und Geldgeschichte VIN ISSN 1563 3764 Nr 32 Jahrgang 2006 S 21 27 Normdaten Person GND 102683522 lobid OGND AKS LCCN no2003069271 VIAF 76408931 Wikipedia Personensuche Personendaten NAME Bolla Kotek Sibylle ALTERNATIVNAMEN Bolla Kotek de Czaford Jobbahaza Sibylle von KURZBESCHREIBUNG osterreichische Rechtshistorikerin GEBURTSDATUM 8 Juni 1913 GEBURTSORT Pozsony STERBEDATUM 22 Februar 1969 STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sibylle Bolla Kotek amp oldid 240557836