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Shansirhinus ist eine ausgestorbene Gattung der Nashorner und lebte im ausgehenden Miozan und im Pliozan vor 8 bis 3 5 Millionen Jahren in Ostasien Sie ist bisher nur von einzelnen Schadelfunden und einigen Unterkiefern bekannt und war aufgrund des Aufbaus der Zahne ein spezialisierter Grasfresser ShansirhinusSchadelteil von ShansirhinusZeitliches AuftretenOberes Miozan bis Unteres Pliozan Turolium bis Ruscinium 8 2 bis 3 4 Mio JahreFundorteOstasienSystematikHohere Saugetiere Eutheria LaurasiatheriaUnpaarhufer Perissodactyla RhinocerotoideaNashorner Rhinocerotidae ShansirhinusWissenschaftlicher NameShansirhinusKretzoi 1942 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Fossilfunde 3 Palaobiologie 4 Systematik 5 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenShansirhinus umfasste grosse Nashorner die aber bisher nur uber Schadelreste bekannt ist das Gewicht wird auf etwa 2 6 t berechnet 1 Der Schadel war relativ kurz und wurde bis zu 52 cm lang in der Aufsicht hatte er eine keilartige Form mit ausladenden Jochbeinen Das Hinterhauptsbein besass eine kurze und rechtwinklige Gestalt und wies einen kraftigen Wulst als Muskelansatzstelle auf Das gesamte Rostrum ist gekurzt Das Nasenbein war kurz und verlief leicht nach oben die Langskanten waren deutlich nach unten gekrummt An der vordersten Spitze befand sich eine kleine aufgeraute Oberflache die die Lage des Horns anzeigt Der Naseninnenraum zwischen Nasenbein und Zwischenkieferknochen war ausgedehnt und reichte bis zum letzten Pramolaren Die Stirnlinie wies einen geraden Verlauf auf 2 3 Der Unterkiefer war massiv und ebenfalls keilformig und wurde 46 cm lang Der Korper erreichte eine Hohe von 8 3 cm diese lag nahe dem letzten Molaren und kurz vor dem Aufstieg der Gelenkaste Auch die Symphyse war kraftig und ausgedehnt sie endete am hinteren Rand des zweiten Pramolaren Im vorderen Bereich war die Symphyse deutlich verbreitert Die Bezahnung ist deutlich reduziert allerdings ist nicht bekannt ob im Oberkiefer Schneidezahne ausgebildet waren Im Unterkiefer befindet sich ein Paar I2 der der mit seiner konischen Form einem kleinen Stosszahn ahnelte Er wurde insgesamt 5 9 cm lang und war deutlich aufgerichtet Ein Eckzahn war nicht ausgebildet zur hinteren Bezahnung bestand ein Diastema von 6 2 cm Lange Die hinteren Zahne bestanden aus jeweils drei Pramolaren und drei Molaren je Kieferhalfte Diese waren relativ hochkronig hypsodont mit bis zu 6 cm Hohe Die Pramolaren ahnelten den Molaren waren also deutlich molarisiert die Kauflachen wiesen deutlich gefalteten Zahnschmelz auf allerdings nicht so stark wie beim nahe verwandten Chilotherium Grosster Zahn im Gebiss war der zweite Molar 2 Fossilfunde BearbeitenFunde von Shansirhinus stammen ausschliesslich aus Ostasien haufig dabei aus dem nordlichen China es sind aber weitgehend nur Schadelfunde und Zahne uberliefert Der vordere Teil eines Schadels mit vollstandiger hinterer Bezahnung stammt aus Haobei im Yushe Becken in der Provinz Shanxi und kam in der spatmiozanen Mahui Formation zu Tage 3 Ein weiteres Oberkieferfragment welches die Grundlage fur die Erstbeschreibung war ist in Huangshigou im gleichen Becken entdeckt worden und entstammt der Goazhuang Formation des Unteren Pliozan Er gilt heute als Lectotyp der Gattung 4 Ein vollstandiger Schadel mit zugehorigem Unterkiefer ist aus Yinchuan im sehr fossilreichen Linxia Becken der Provinz Gansu bekannt Diese lagen in rottonigen Ablagerungen der Hewengjia Formation welche ebenfalls ins spate Miozan zu stellen ist 2 3 4 Ein Schadel mit zugehorigem Unterkiefer wurde in ahnlich alten Ablagerungen im Weishan Becken in der Provinz Yunnan zu Tage gefordert 5 Palaobiologie BearbeitenDie hochkronigen Zahne sprechen fur eine Nahrungsspezialisierung auf harte kieselsaurereiche Graser grazing moglicherweise noch starker als bei Chilotherium allerdings schliessen einige Forscher auch einen gewissen Anteil an weicherer oder hartfasriger Pflanzennahrung nicht aus Die Spezialisierung auf Graser geht einher mit einer starkeren Ausbreitung von offenen Landschaften und kuhlerem Klima im Ubergang vom Miozan zum Pliozan Moglicherweise besass Shansirhinus eine sehr mobile Oberlippe wie dies die Ansatzstellen des Musculus levator nasolabialis am Foramen infraorbitale durch zwei langs verlaufende Knochenrucken anzeigen Notwendig war dies wohl um die Grasnahrung an den beiden herausstehenden Schneidezahnen vorbeizuschieben Die gerauten Oberflachen des Nasenbeins sprechen fur das Vorhandensein eines kleinen Hornes Die Lage dieser Oberflachenstrukturen an der vordersten Spitze des Nasenbeins lassen annehmen dass dieses nicht wie bei den heutigen Nashornern aufgerichtet war sondern nach vorn zeigte Die haufige Vergesellschaftung mit Vertretern der Hipparion Fauna lasst auf ein Leben in offenen Landschaften schliessen 2 3 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Aceratheriinae nach Lu et al 2023 6 Aceratheriinae Floridaceras Diaceratherium Aprotodon Mesaceratherium Galushaceras Chilotheridium Plesiaceratherium Dromoceratherium Teleoceratini Alicornops Prosantorhinus Brachypotherium Teleoceras Aceratheriini Persiatherium Subchilotherium Hoploaceratherium Acerorhinus Aphelops Aceratherium Peraceras Chilotherium ShansirhinusVorlage Klade Wartung StyleShansirhinus ist eine ausgestorbene Gattung aus der Familie der Nashorner Rhinocerotidae und der Unterfamilie der Aceratheriinae Letztere Gruppe ist nur entfernt mit den heutigen Nashornern verwandt sie charakterisiert sich durch das weitgehende Fehlen einer Hornbildung Innerhalb der Aceratheriinae gehort die Gattung der Tribus der Aceratheriini an und ist eng mit Chilotherium verwandt Unterschiede liegen vor allem im Bau der Backenzahne die bei Shansirhinus teilweise durch kaum zusatzliche Sekundarfalten des Zahnschmelzes in den Oberkieferzahnen gekennzeichnet sind Beide Gattungen stehen wiederum Aceratherium nahe 2 7 8 6 Folgende Arten sind heute anerkannt 9 5 S brancoi Schlosser 1903 S dengi Lu Gao Zi Li Liu Xie Luo amp Hua 2023 S ringstromi ursprunglich als S ringstromi bezeichnet Kretzoi 1942Dabei ist S ringstromi die ursprungliche Art Weitere Arten wurden im Zusammenhang mit der nahe verwandten Gattung Chilotherium beschrieben etwa C cornutum und C yunnanensis und C tianzhuensis sind aber synonym zu den akzeptierten Arten von Shansirhinus Den Namen Shansirhinus fuhrte Miklos Kretzoi 1942 ein und berief sich dabei auf ein Oberkieferfragment aus der chinesischen Provinz Shanxi 7 welches Torsten Ringstrom 1927 Rhinoceros brancoi zugewiesen hatte Dieses wiederum erhielt 1903 von Max Schlosser seine Erstbeschreibung Dabei hatte Schlosser die der Beschreibung zu Grunde liegenden Knochen und Zahne in Apotheken in Shanghai gefunden wo sie innerhalb der Traditionellen Chinesischen Medizin als Drachenknochen verkauft wurden 4 Die Bezeichnung Shansirhinus bezieht sich einerseits auf den Fundort des Erstfundes Shanxi andererseits verweist das griechische Wort ῥis rhis Nase Genitiv rhinos auf die Verwandtschaft mit den Nashornern Shansirhinus entwickelte sich im spaten Miozan und geht moglicherweise auf Chilotherium zuruck Sein fruhestes Auftreten ist vor mehr als 8 Millionen Jahren zu verzeichnen Allerdings starb es vor rund 3 5 Millionen Jahren im mittleren Pliozan wieder aus 2 Einzelnachweise Bearbeiten Tao Deng Late Cenozoic environmental changes in the Linxia basin Gansu China as indicated by cenograms of fossil Mammals Vertebrata Palasiatica 47 4 2009 S 282 298 a b c d e f Tao Deng New cranial material of Shansirhinus Rhinocerotidae Perissodactyla from the Lower Pliocene of the Linxia Basin in Gansu China Geobios 38 2005 S 301 313 a b c d Qiu Zhanxiang und Yan Defa A horned Chilotherium skull from Yushe Shansi Vertebrata Palasiatica 20 2 1982 S 122 132 a b c Torsten Ringstrom Uber quartare und jungtertiare Rhinocerotiden aus China und der Mongolei Palaeontologia Sinica C 4 3 1927 S 1 23 a b Lu Xiaokang Gao Feng Zi Xing Li Changrong Liu Xishu Xie Lihua Luo Liandong Hua Yanfe New materials of rhinoceros from the Neogene basins of Western Yunnan China Quaternary Sciences 43 3 2023 S 692 703 a b Xiao Kang Lu Tao Deng und Luca Pandolfi Reconstructing the phylogeny of the hornless rhinoceros Aceratheriinae Frontiers in Ecology and Evolution 11 2023 S 1005126 doi 10 3389 fevo 2023 1005126 a b Miklos Kretzoi Bemerkungen zur System der Nachmiozanen Nashorn Gattungen Foldtani Kozloni Budapest 72 4 12 1942 S 309 318 Sun Dan Hui Li Yu und Deng Tao A new species of Chilotherium Perissodactyla Rhinocerotidae from the Late Miocene of Qingyang Gansu China Vertebrata Palasiatica 56 3 2018 S 216 228 doi 10 19615 j cnki 1000 3118 180109 Deng Tao A primitive species of Chilotherium Perissodactyla Rhinocerotidae from the Late Miocene of the Linxia Basin Gansu China Cainozoic Research 5 1 2 2006 S 93 102 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Shansirhinus amp oldid 238632612