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Sextus Tarquinius war ein Prinz der in der romischen Geschichtsschreibung mythisch verklarten 1 etruskischen Herrscherfamilie der Tarquinier 2 Er war nach den Angaben der Literaten Titus Livius und Ovid der dritte und jungste Sohn 3 des letzten etruskischen Konigs Lucius Tarquinius Superbus nach den Angaben des Dionysios dessen altester Sohn 4 Der Nachwelt ist er als Hauptakteur der mit der Vertreibung der Konigsherrschaft 5 aus Rom durch Lucius Iunius Brutus zusammenhangenden Vergewaltigung der Lucretia der Ehefrau des Tarquinius Collatinus und Tochter des Spurius Lucretius Tricipitinus bekannt Titus Livius gibt innerhalb seiner Darstellung der romischen Fruhzeit innerhalb des ersten Buches seines Hauptwerks Ab urbe condita eine Schilderung der Ereignisse Ovid verarbeitet das Thema in seinen Fasti poetisch 6 Auch Dionysios von Halikarnassos geht in seinen Romischen Altertumern auf die Vorgange ein 7 Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung 1 1 Die Einnahme von Gabii 1 2 Die Vergewaltigung der Lucretia 1 2 1 Nach Titus Livius 1 2 2 Nach Dionysios von Halikarnassos 1 3 Nachwirkungen 2 Rezeption 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDarstellung BearbeitenSextus Tarquinius taucht in der Uberlieferung in zwei Erzahlungen auf Der Einnahme der Stadt Gabii sowie der Vergewaltigung der Lucretia Die Erzahlung der Vergewaltigung nimmt in Uberlieferung wie Rezeption eine prominente Position ein Die Protagonisten der beiden Erzahlkreise stehen in einem engen Verwandtschaftsverhaltnis 8 zueinander Sextus Tarquinius ist einer von drei Sohnen des Lucius Tarquinius Superbus Bruder des Sextus sind Arruns Tarquinius nicht zu verwechseln mit dem Bruder des Superbus und Titus Tarquinius Lucius Iunius Brutus der Vertreiber der Konige und Initiator der Republik ist Cousin des Sextus und seiner Bruder seine Mutter Tarquinia ist eine Schwester des L Tarquinius Superbus Lucius Tarquinius Collatinus der Ehemann der Lucretia gehort einer verarmten Seitenlinie der Tarquinier an Er ist Enkel des Grossonkels des Sextus 9 Die Einnahme von Gabii Bearbeiten Sextus Tarquinius taucht bei Livius erstmals wahrend der Belagerung der Stadt Gabii durch den Konig L Tarquinius Superbus auf auch Ovid flocht die Belagerung in sein Werk ein Die Belagerung der Stadt durch die Romer war ins Stocken geraten und kam nicht voran Daher beschloss Tarquinius Superbus die Stadt nach ganz unromischer Sitte mit einer List zu nehmen Der Konig gab vor sich statt um die Einnahme lieber um innerstadtische Bauprojekte zu kummern und beauftragte seinen Sohn Sextus sich in Gabii als Uberlaufer auszugeben Sextus spielte daraufhin den Gabiern vor gerade noch den Haschern des eigenen Vaters entkommen zu sein und nun Zuflucht bei den Feinden der Tarquinier zu suchen 10 Die Gabier nahmen ihn freundlich auf und hofften mit seiner Hilfe Tarquinius Superbus bezwingen zu konnen Sextus nahm daraufhin auch an den Versammlungen und Beratungen teil drangte dort standig auf Krieg und liess sich schliesslich nachdem er sich durch List und Tucke das Vertrauen der Gabier erworben hatte zum Feldherren wahlen Im Verlauf kleinerer abgekarteter Gefechte und durch freigebiges Verteilen der Beute machte er sich unter den Gabiern derart beliebt dass er bald zum machtigsten und einflussreichsten Mann der Stadt avancierte Unwissend wie er weiter vorgehen sollte schickte er einen Boten nach Rom um Instruktionen von seinem Vater einzuholen Der jedoch sprach nicht mit dem Boten sondern schlug bestandig die am Wegesrand stehenden hohen Mohnkopfe bei Ovid Bluten von Lilien ab Sextus erkannte in der fur den Boten unverstandlichen Handlung einen versteckten Befehl seines Vaters die herrschende Elite Gabiis nach und nach auszuschalten Dieser Instruktion eingedenk gelang es Sextus die gabinische Elite durch politische Intrige und Meuchelmord so weit auszudunnen und die Bevolkerung durch Geschenke so gewogen zu stimmen dass die Stadt sich ohne einen Schwertstreich in die Hand der Romer gab 11 Die Vergewaltigung der Lucretia Bearbeiten Nach Titus Livius Bearbeiten Die Schilderung der Umstande der Vergewaltigung beginnt bei Livius mit der Belagerung der rutulischen Stadt Ardea durch die Romer Grund fur die Belagerung sei der Drang des Lucius Tarquinius Superbus gewesen den Reichtum der Ardeaten zu erbeuten um seine angeschlagenen Finanzen zu sanieren sowie die Unruhe im Volk durch Geschenke zu besanftigen Nachdem die Stadt im Sturm nicht genommen werden konnte ging das Heer an eine Belagerung Um sich die Zeit wahrend der langwierigen Belagerung zu vertreiben trafen sich die jungen Adligen zu gegenseitigen Gastmahlern Bei einem dieser Gastmahler kam das Gesprach der vom Wein Erhitzten auf die Ehefrauen und die Frage welche von ihnen die Herausragendere ware Um die Streitfrage zu klaren wurde beschlossen die von den Ehemannern benannten Frauen reihum in Rom und Collatia aufzusuchen 12 Es stellte sich heraus dass alle Frauen die Abwesenheit der Manner genutzt hatten um sich die Zeit mit uppigen Gelagen zu vertreiben und im dekadenten Luxus zu schwelgen Nur Lucretia die Gattin des Collatinus wurde noch spat abends bei der Wollarbeit angetroffen und zeigte sich im weiteren Verlauf des Abends als freundliche Gastgeberin Angetan von der Schonheit und der keuschen Art der Lucretia einigten sich die Manner schliesslich darauf Lucretia als Siegerin des nachtlichen Wettstreits anzuerkennen Nachdem man die Gastfreundschaft genossen hatte kehrte die Gruppe ins Heerlager zuruck Nur Sextus Tarquinius in schnodem Verlangen nach Lucretia entbrannt plante im Geheimen wie er sich ihrer bemachtigen konnte 13 Einige Tage spater kehrte Tarquinius erneut bei Lucretia ein um seinen Plan das Herz der Schonen zu gewinnen in die Tat umzusetzen Zu nachtlicher Zeit schlich er sich in ihr Schlafgemach bedrohte sie mit einem Schwert und begann von heisser Lust getrieben mal mit Schmeichelei mal mit Drohung in die Keusche zu dringen um sie zum Ehebruch mit ihm zu bewegen Lucretia blieb zunachst standhaft ihre Abwehr brach jedoch als der Tarquinier drohte sie offentlich zu entehren indem er sie zuerst ermorden und dann die Leiche eines nackten mannlichen Sklaven so bei ihr drapieren werde dass der Schein des Ehebruchs mit einem Sklaven entstunde Nachdem er sein Verlangen gestillt hatte kehrte Sextus in das Heerlager vor Ardea zuruck Lucretia von Gram gedruckt schickte nach ihrem Vater und nach ihrem Ehemann 14 Nachdem Ehemann und Vater in Colatina angekommen waren schilderte Lucretia das Vorgefallene Zur eigenen Ehrenrettung und zur Bekraftigung ihrer Verteidigungsrede beging sie daraufhin Selbstmord indem sie sich vor den Augen der Anwesenden mit einem Dolch erstach obwohl alle Anwesenden sie von jeglicher Sunde freisprachen und ihr gut zusprachen Nach dem uberraschenden Selbstmord gaben sich Vater und Ehemann ihrer Trauer hin Der anwesende Lucius Iunius Brutus ergriff in der Situation die Initiative nahm den Dolch der Verstorbenen auf und begann einen Schwur zur Rachung der Vergewaltigten und der Vertreibung des tarquinischen Despotengeschlechtes in den die ubrigen Anwesenden einstimmten 15 Im Folgenden nutzte Brutus die Ereignisse und die damit einhergehende Besturzung der Romer um Stimmung gegen Lucius Tarquinius Superbus zu machen Er zog mit seiner Schar nach Rom verschloss dem Tarquinier die Tore verkundete dessen Absetzung und vertrieb weitere Angehorige der Sippe Folgend soll Brutus die politischen Institutionen wie das Konsulat eingefuhrt haben Sextus Tarquinius floh nach Gabii wo er durch alte Feinde einen gewaltsamen Tod fand 16 Nach Dionysios von Halikarnassos Bearbeiten Dionysios lasst die Ereignisse um die Vergewaltigung wie Livius mit der Belagerung von Ardea einsetzen Jedoch ist der Grund fur das erste Aufeinandertreffen von Sextus Tarquinius und Lucretia ein anderes Dionysios berichtet nichts von einem trunkenen Wettstreit unter den jungen Adeligen und anschliessendem Ritt zu den einzelnen Ehefrauen sondern gibt an dass Sextus auf Befehl seines Vaters in die Stadt Collatina entsandt worden war um dort militarischen Aufgaben nachzukommen Dort angekommen quartierte er sich bei Lucretia der Ehefrau seines Verwandten ein die ihn freundlich empfing und bewirtete Verfuhrt vom Liebreiz seiner Gastgeberin entschloss sich Sextus diese zu verfuhren 17 Die Darstellung der Vergewaltigung und der Auswirkungen gleicht der des Livius Sextus schleicht sich mit gezogenem Schwert in Lucretias Schlafzimmer und versucht diese zum Ehebruch zu uberreden Er stellt die Frau vor die Wahl sich ihm entweder hinzugeben und ihn daraufhin zu ehelichen oder er wurde behaupten sie beim Ehebruch mit einem Sklaven auf frischer Tat ertappt und anschliessend beide getotet zu haben Daraufhin gibt Lucretia nach Nachdem die Tat vollzogen ist kehrt der Tarquinier ins Feldlager zuruck 18 Lucretia gebietet daraufhin ihrem Vater einige Vertraute um ihn zu versammeln da sie ihm etwas Wichtiges mitzuteilen habe Im Kreis der Anwesenden ersticht sie sich daraufhin selbst Im Unterschied zu Livius Schilderung ist bei der Darstellung des Dionysios nur Publius Valerius wahrend des Selbstmordes anwesend Brutus und Collatinus befinden sich im Feldlager Beiden berichtet P Valerius wenig spater die schlechten Neuigkeiten Brutus halt daraufhin mehrere Reden lasst auf den Dolch der Lucretia schworen und beginnt mit der Organisation des Widerstandes gegen den Tyrannen und die Errichtung der romischen Institutionen 19 Nachwirkungen Bearbeiten Mit der Vertreibung des letzten etruskische Konigs und dessen Sippe 509 8 ging die romische Konigszeit zu Ende Die politische Macht ging vollends auf den Adel der sich zu diesem Zeitpunkt nur aus Patriziern zusammensetzte uber Mit dieser Verlagerung einhergehend entstanden die ersten republikanischen dem Gleichheitsgrundsatz einer Adelsherrschaft verpflichteten Magistraturen 20 Das in dieser Phase des Umbruchs entstandene sich erst langsam mit Hilfe der neu geschaffenen Strukturen fullende Machtvakuum nutzte der etruskische Konig Lars Porsenna aus Clusium aus zog einem Uberlieferungsstrang zufolge auf Betreiben des Tarquinius Superbus gegen Rom und nahm es ein 21 Die Uberlieferung der Vorkommnisse um Sextus zeigt also in starker Verflechtung mit der historischen Wirklichkeit das eigentliche Schreckbild jeder Aristokratie das fur die Romer im Bilde des tyrannischen Konigs Tarquinius Superbus und seiner Sippe symbolisiert war 22 Rezeption BearbeitenDie sagenhaften Vorkommnisse um Sextus Tarquinius und die letzte etruskische Konigsdynastie Roms inspirierte immer wieder Literaten von der Antike bis in die Moderne zur Auseinandersetzung mit dem Thema Oft beziehen sich die Autoren in ihrer Rezeption ebenso auf Sextus Tarquinius wie auf Lucretia Die beiden Personen werden nicht selten literarisch gegenubergestellt um die jeweiligen charakterlichen Eigenschaften konturiert hervorzuheben Die Abarbeitung reicht von der bei antiken Schriftstellern popularen Fokussierung auf die Darstellung der Tyrannentopoi fur welche Sextus Tarquinius als idealer Vertreter galt uber die Huldigung der Lucretia wie bspw bei dem Renaissanceautoren Dante Alighieri bis zur Problematisierung des Selbstmordes und der Diskussion einer Mitschuld der Lucretia bei dem Kirchenvater Aurelius Augustinus 23 Auch in der bildenden Kunst gibt es zahlreiche Beispiele fur die Rezeption des Themas Die Bandbreite der kunstlerischen Auseinandersetzung reicht von Plastiken uber Gemalde bis zu Mosaiken Ahnlich wie in der Literatur werden Lucretia und Sextus meist gemeinsam abgebildet Die Darstellung fokussiert haufig auf die Bedrohung und Vergewaltigung der Lucretia durch Sextus Tarquinius Bei Darstellungen des Selbstmordes wird Lucretia im Allgemeinen alleine oder mit ihren Verwandten dargestellt Quellen BearbeitenDionysios von Halikarnassos Romische Altertumer Englische Ubersetzung der Romischen Altertumer bei LacusCurtius Titus Livius Ab Urbe Condita Buch I Via Wikisource lateinisch Publius Ovidius Naso fasti Buch II Lateinisches OriginalLiteratur BearbeitenLuciana Aigner Foresti Die Etrusker und das fruhe Rom Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2003 ISBN 3 534 15495 9 Geschichte kompakt Antike Jochen Bleicken Die Verfassung der Romischen Republik Paderborn 82008 ISBN 978 3 8252 0460 0 Martin Jehne Die romische Republik Von der Grundung bis Caesar Munchen 22008 ISBN 978 3 406 50862 2 Jorich G Oosten The war of the gods The social code in Indo European mythology Suffolk 1985 ISBN 0 7102 0289 X Friedhelm Prayon Die Etrusker Geschichte Religion Kunst Munchen 52010 ISBN 978 3 406 59812 8 Lutz Walther Hrsg Antike Mythen und ihre Rezeption Ein Lexikon Stuttgart 2009 ISBN 978 3 15 020051 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sextus Tarquinius Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Die Historizitat der Tarquinier und ihrer Gegner ist in der Forschung umstritten Doch sollten zumindest Teile und Grundzuge der Uberlieferung historisch sein Indizien hierfur sieht die Forschung in einer Inschrift aus Satricum In dieser wird ein Valesios Poplios genannt bei dem es sich wohl um Publicus Valerius Publicola einen der ersten Manner Roms nach dem Sturz des Konigtums oder um seinen Sohn handelte Aigner Foresti Die Etrusker und das fruhe Rom S 105 Einschrankend vermerkt Aigner Foresti jedoch im Folgesatz dass der Genannte allerdings ebenso ein historisch sonst unbekannter Mann gleichen Namens gewesen sein konnte Aigner Foresti Die Etrusker und das fruhe Rom S 105 Siehe auch S 142 wo Aigner Foresti die Historizitat des Publicola als hochst wahrscheinlich benennt Eine kritische Sicht auf die romische Fruh und Konigszeit formuliert Jehne Die romische Republik Von der Grundung bis Caesar S 13 pointiert wenn er schreibt Da alle Untersuchungen zeigen dass keine mundliche Uberlieferung nur uber 100 Jahre zu tradieren vermag ohne dass gravierende Verfremdungen der Fakten eintreten ist es ganz und gar unwahrscheinlich dass Ablauf und Figuren dieser Erzahlung auch nur einen Hauch von Authentizitat beanspruchen durfen Zudem sind Vergewaltigungsgeschichten so feste Bestandteile der zahlreichen antiken Darstellungen zur Entartung von Tyrannen dass sie schlicht als Produkt literarischer Bearbeitung anzusehen sind Zum Einfluss der Etrusker auf die fruhe Romische Republik und ihre politische Verfasstheit siehe Bleicken Die Verfassung der Romischen Republik S 272 3 Liv I 53 5 Sextus filius eius qui minimus ex tribus erat Ov fast II 691 namque trium minimus proles manifesta Superbi Dion Hal ant IV 64 2 At this time Sextus the eldest son of Tarquinius 65 2 since I Sextus am his eldest son Dion Hal ant IV 63 1 and being now no longer in any fear concerning his Tarquinius Superbus power he was both driven from power and exiled because of the outrageous deed of Sextus his eldest son who ruined a married woman Siehe zur Einnahme Gabiis Liv I 53 4 54 10 und Ov fast II 684a 710 sowie zur Vergewaltigung der Lucretia Liv I 57 5 60 2 und Ov fast II 721 852 Siehe Dion Hal ant IV 64 1 67 4 IV 70 1 71 6 Die historische Mythenforschung in Anschluss an Claude Levi Strauss Strukturalismus neigt dazu in Erzahlungen in welchen die Protagonisten in eine ahnlich komplexe familiale Struktur eingebunden sind die Verarbeitung of a structural conflict between different principles of succession through descent Oosten The war of the gods S 148 zu sehen welcher constitutes the main problem Oosten The war of the gods S 148 Als Kernantagonisten der Erzahlkreise for the succession gelten Tarquinius sons and his sister s son Brutus Collatinus also played an important part as a member of the impoverished collateral line which is in marked opposition to the royal line First they were deprived of their wealth then they were even deprived of their wives when Sextus Tarquinius raped Collatinus s wife Oosten The war of the gods S 148 Oosten The war of the gods S 146 sowie die Gesamtinterpretation bezuglich der Tarquinischen Dynastie S 144 151 Liv I 53 5 Nam cum velut posito bello fundamentis templi iaciendis aliisque urbanis operibus intentum se esse simularet Sextus filius eius qui minimus ex tribus erat transfugit ex composito Gabios patris in se saevitiam intolerabilem conquerens I 53 7 Se quidem inter tela et gladios patris elapsum nihil usquam sibi tutum nisi apud hostes L Tarquini credidisse Ov fast II 692 696 Sextus in medios hostes nocte silente venit Nudarant gladios Occidite dixit inermem Hoc cupiant fratres Tarquiniusque pater qui mea crudeli laceravit verbere terga dicere ut hoc posset verbera passus erat Liv I 54 1 Inde in consilia publica adhiberi ipse identidem belli auctor esse 54 4 Apud milites vero obeundo pericula ac labores pariter praedam munifice largiendo tanta caritate esse ut non pater Tarquinius potentior Romae quam filius Gabiis esset 54 5 10 Itaque tum ex suis unum sciscitatum Romam ad patrem mittit quidnam se facere vellet Huic nuntio nihil voce responsum est rex velut deliberabundus in hortum aedium transit sequente nuntio filii ibi inambulans tacitus summa papauerum capita dicitur baculo decussisse Sexto ubi quid vellet parens quidue praeciperet tacitis ambagibus patuit primores civitatis criminando alios apud populum alios sua ipsos inuidia opportunos interemit et dulcedine priuati commodi sensus malorum publicorum adimi donec orba consilio auxilioque Gabina res regi Romano sine ulla dimicatione in manum traditur Und Ov fast II 701 710 Iamque potens misso genitorem appellat amico perdendi Gabios quod sibi monstret iter Hortus odoratis suberat cultissimus herbis sectus humum rivo lene sonantis aquae Illic Tarquinius mandata latentia nati accipit et virga lilia summa metit Nuntius ut rediit decussaque lilia dixit filius Agnosco iussa parentis ait Nec mora principibus caesis ex urbe Gabina traduntur ducibus moenia nuda suis Liv I 57 5 8 regii quidem iuvenes interdum otium conuiuiis comisationibusque inter se terebant incidit de uxoribus mentio Suam quisque laudare miris modis citatis equis auolant Romam Liv I 57 9 11 ubi Lucretiam haudquaquam ut regias nurus quas in conuiuio luxuque cum aequalibus viderant tempus terentes sed nocte sera deditam lanae inter lucubrantes ancillas in medio aedium sedentem inveniunt Muliebris certaminis laus penes Lucretiam fuit Ibi Sex Tarquinium mala libido Lucretiae per vim stuprandae capit Liv I 58 1 5 Paucis interiectis diebus Sex Tarquinius inscio Collatino cum comite uno Collatiam venit amore ardens stricto gladio ad dormientem Lucretiam venit tum Tarquinius fateri amorem orare miscere precibus minas versare in omnes partes muliebrem animum cum mortua iugulatum seruum nudum positurum ait ut in sordido adulterio necata dicatur Liv I 58 6 bis 59 2 Lucretiam sedentem maestam in cubiculo inveniunt Aduentu suorum lacrimae obortae Dant ordine omnes fidem consolantur aegram animi avertendo noxam ab coacta in auctorem delicti Cultrum quem sub veste abditum habebat eum in corde defigit prolapsaque in volnus moribunda cecidit Conclamat vir paterque Per hunc inquit castissimum ante regiam iniuriam sanguinem iuro vosque di testes facio me L Tarquinium Superbum cum scelerata coniuge et omni liberorum stirpe ferro igni quacumque dehinc vi possim exsecuturum nec illos nec alium quemquam regnare Romae passurum Cultrum deinde Collatino tradit inde Lucretio ac Valerio Liv I 59 4 tum Brutus castigator lacrimarum atque inertium querellarum auctorque quod viros quod Romanos deceret arma capiendi adversus hostilia ausos Ferocissimus quisque iuvenum cum armis voluntarius adest I 60 2 Sex Tarquinius Gabios tamquam in suum regnum profectus ab ultoribus veterum simultatium quas sibi ipse caedibus rapinisque concierat est interfectus Dion Hal ant IV 64 2 At this time Sextus the eldest son of Tarquinius being sent by his father to a city called Collatia to perform certain military services lodged at the house of his kinsman Lucius Tarquinius surnamed Collatinus IV 64 4 Now it happened that Collatinus was then at the camp but his wife who was a Roman woman the daughter of Lucretius a man of distinction entertained him as a kinsman of her husband with great cordiality and friendliness This matron who excelled all the Roman women in beauty as well as in virtue Sextus tried to seduce he had already long entertained this desire whenever he visited his kinsman and he thought he now had a favourable opportunity Dion Hal ant IV 64 5 66 1 he went into the room sword in hand Having terrified the woman in this manner he offered her two alternatives bidding her choose whichever she herself preferred death with dishonour or life with happiness will state that I had caught you misbehaving with the slave and punished you to avenge the dishonour of my kinsman Lucretia was forced to yield and to allow him to accomplish his desire Sextus having gratified his wicked and baneful passion returned to the camp Dion Hal ant IV 67 1 4 When in response to his hasty and urgent summons the most prominent men had come to his house as she desired she began at the beginning and told them all that had happened she drew the dagger she was keeping concealed under her robes and plunging it into her breast with a single stroke pierced her heart There was among them a certain man named Publius Valerius This man was sent by them to the camp both to acquaint the husband of Lucretia with what had happened and with his aid to bring about a revolt of the army from the tyrants He was no sooner outside the gates than he chanced to meet Collatinus who was coming to the city from the camp and knew nothing of the misfortunes that had befallen his household And with him came Lucius Junius surnamed Brutus IV 71 1 Having said this he called upon all the rest also to take the same oath and they no longer hesitating rose up and receiving the dagger from one another swore Bleicken Die Verfassung der Romischen Republik S 45 53 100 Prayon Die Etrusker S 53 Bleicken Die Verfassung der Romischen Republik S 53 Die tradierte Abneigung gegenuber dem Konigtum und die damit einhergehende Furcht vor dem aus der adligen Gemeinschaft Heraustretenden findet sich auch bei Cic rep I 62 Scipio Quid Tu non vides unius inportunitate et superbia Tarquinii nomen huic populo in odium venisse regium Laelius Video vero inquit Siehe hierzu auch Walther S 122 129 PersonendatenNAME Tarquinius SextusKURZBESCHREIBUNG Prinz und Sohn des letzten Konigs von RomGEBURTSDATUM 6 Jahrhundert v Chr STERBEDATUM 6 Jahrhundert v Chr oder 5 Jahrhundert v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sextus Tarquinius amp oldid 224064959