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Severin Blass OSB Taufname Maximilian Karl auch Severin Plass oder Severinus Plass geschrieben 10 April 1651 in Salzburg 2 Janner 1705 in Linz war ein osterreichischer Benediktiner Hochschullehrer und von 1678 bis 1705 Abt des Stifts Lambach 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 Anmerkungen 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSeverin Blass wurde am 10 April 1651 in Salzburg als Sohn von Otto Maximilian Plass von Muhlleiten und Maria Susanna Gille Gyll aus Salzburg geboren und am 11 April 1651 auf den Namen Maximilian Karl getauft 2 3 Seine Eltern hatten am 1 Juli 1649 in Ischl geheiratet 4 Die Familie wurde am 8 Mai 1599 in den Adelsstand erhoben 5 Sein Vater starb bereits am 28 Dezember 1662 in Ischl 6 die Mutter heiratete am 30 Juni 1665 in Ischl Damian Schuler von Schulberg und ubersiedelte mit ihrem Ehemann nach Linz 7 Am 29 Oktober 1660 trat Maximilian Karl Plass in die Rudimenaklasse des Gymnasiums der Benediktineruniversitat Salzburg ein 8 wo auch sein Onkel der bekannte Theaterdichter und Benediktiner des Stiftes Michaelbeuern P Paris Gille OSB unterrichtete 9 Am 6 Januar 1668 wurde Max Karl Blass im Benediktinerstift Lambach eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Severin Seine Profess legte er am 6 Januar 1669 ab und studierte anschliessend an den Universitaten Graz und Salzburg wo er am 12 November 1669 immatrikulierte 10 11 Als Student der Metaphysik und des Kirchenrechts stellte er sich im Jahre 1670 einer Disputation uber das Thema De coelesti et elementari orbe Am 15 Oktober 1670 erfolgte die Promotion zum Dr phil 12 Am 13 November 1675 feierte er seine Primiz Anschliessend war er Novizenmeister und von 1677 bis zu seiner Abtwahl am 4 November 1678 13 Professor der Philosophie an der Universitat Salzburg 14 Am 24 Dezember 1678 zum kaiserlichen Rat ernannt wurde Abt Severin am 1 Mai 1679 vom Passauer Furstbischof Sebastian Johann Graf von Potting und Persing 1628 1689 zum Abt benediziert In den Jahren 1681 bis 1683 fungierte Blass zudem als Assistent der Benediktinerkonfoderation der Salzburger Universitat fur die osterreichische Provinz Als Forderer der Klosterdisziplin und der Wissenschaften grundete er in Lambach ein Hausstudium fur Philosophie und Theologie obwohl auch weiterhin Kleriker zum Studium nach Salzburg geschickt wurden Die von Abt Placidus Hieber von Greifenfels erbrachten Bestrebungen der Heiligsprechung des Klosterstifters Adalbero von Wels Lambach wurden weiter vorangetrieben Erst unter Abt Johann von Lasser erfolgte im Jahre 1883 die Heiligsprechung des Klosterstifters Wahrend der Zeit von Severin Blass als Abt kam es zu einem Aufschwung des Theaterwesen in Lambach 15 Des Weiteren erfolgte in den Jahren 1682 bis 1690 der Bau der Loretokapelle des Stifts sowie der Errichtung der Sakramentskapelle mit dem daruber liegenden Kapitelsaal 16 und von 1690 bis 1699 des Pfortentraktes mit dem grossen Bibliothekssaal Er liess die alten Befestigungsanlagen niederreissen und im Jahre 1693 vom Tiroler Bildhauer Jakob Auer das Marmorportal errichten Der Kirchenbau in seinem heutigen Bestand geht vor allem auf die Bautatigkeit von Blass seinem Vorganger Placidus Hieber und seinem Nachfolger Maximilian Pagl zuruck Als Abt liess er den Stiegenaufgang mit Portal zur Abtei und den Stiegenaufgang von der Abtei zum Kapitelsaalgang errichten Weiters kam es in seiner Amtszeit zu Restaurierungsarbeiten an der Stiftskirche Unter der Fuhrung von Abt Severin erfolgte im Jahre 1700 eine Konfraternitat mit der Cassinensischen Kongregation deren Privilegien Lambach daraufhin erhielt Als Wien von der Pest heimgesucht wurde schickte Blass im Jahr 1679 zwei Konventualen als Seelsorger zum Troste der Kranken dorthin Einer der beiden P Placidus Zinner 17 starb noch im gleichen Jahr am 3 Dezember selbst an der Seuche Unter seine Amtszeit fiel auch der Erhalt des Prasentationsrechts fur Stiftskapitulare in die Pfarre Maria Haid heute Kleinfrauenheid bei Zemendorf Stottera im Burgenland vom Fursten Paul I Esterhazy de Galantha Abt Severin Blass starb am 2 Januar 1705 im Alter von 53 Jahren im Lambacher Stiftshaus Landstrasse 28 in Linz als er sich dort zu Landtagsverhandlungen aufhielt 18 Er wurde am 4 Januar 1705 in der Stiftskirche Lambach unter einer Platte aus Untersberger Marmor die sein Nachfolger Abt Maximilian Pagl anfertigen liess im Altarraum an der Epistelseite bestattet 19 20 Die Inschrift lautet PAX TECUM VIATOR REQUIESCIT HIC IN PACE SEVERINUS ABBAS LAMBACENSIS CALAMITOSO BELLI TEMPORE MAGNIS PRO PATRIA LABORIBUS FUNCTUS ET DEFUNCTUS A LAUREA PHILOSOPHICA AD MITRAM VOCATUS MULTA TULIT FECITQ DOMUM LAURETANAM MARIANAE DEVOTIONIS COMPENDIUMA FUNDO EREXIT ECCLESIAE HUIUS MUROS PICTURA ET AURO FORES MONASTERŸ ARTIFICIOSO MARMORE ORNAVIT BELLO UNDIQ INGRAVESCENTEDUM LINCIUM AD CONSILIA ABŸT IBIDEM OBŸT ANNO 1705 2 IANUARŸ PACEMQUAM MUNDUS NON POTEST DARE IN COELO QUAESITURUS POSTQUAM VIXIT ABBAS 27 HOMO 54 CUI HOC MARMORE PARENTAVIT MAXIMILIANUS SUCCESSOR Anm 1 Literatur BearbeitenContemplationes philosophicae magnae urbis magni orbis coelestis et elementaris quas in Alma et Archiep Universitate Salisburgensi praeside P Paulo Metzger publice propagnavit Fr Severinus Blass Salisburgi 1670 Nazarius Linciensis Leich und Lob Predig Klag und Leyd uber schmertzliche Hinwegnemmung dess zeitlichen Lebens Weylandt dess Hochwurdig in Gott Wohl Edel Gebohren Hochgelehrten und Gnadigen Herrn Herrn SEVERINI dess Uralten Hochloblichen Stifft Lambach Ord S Benedicti in Oesterreich ob der Enns Wohlwurdigsten BRAELATHEN und der Romis Kayserl Majestat Reth uu Vorgetragen und geprediget den 14 Januarij indem Loblichen Gotts Heus zu Lambach Passau 1705 Arno Eilenstein Die Benediktinerabtei Lambach in Osterreich ob der Enns und ihre Monche Linz 1936 S 4 f und 55 Weblinks BearbeitenBlass Severin in Biographia Benedictina Benedictine Biography Version vom 15 Oktober 2017 Anmerkungen Bearbeiten Der Friede sei mit dir Wanderer Hier ruht in Frieden Severin Abt von Lambach der in einer vom Ungluck heimgesuchten Zeit des Krieges grosse Muhen fur das Vaterland ubernommen und ausgestanden hat Vom Lorbeer der Philosophie zur Mitra gerufen ertrug und leistete er viel Das Haus zu Loreto ein Gewinn fur die Marienverehrung hat er von Grund auf errichtet die Mauern dieser Kirche mit Malerei und Gold die Pforten des Klosters mit kunstreichem Marmor geschmuckt Als von allen Seiten der Krieg ubermachtig wurde ging er nach Linz zum Landtag und ist dort gestorben im Jahre 1705 am 2 Tag des Januars wobei er den Frieden den die Erde nicht zu geben vermag im Himmel suchen wollte nachdem er als Abt 27 und als Mensch 54 Jahre gelebt hatte Ihm hat mit diesem Marmorstein das Totenopfer dargebracht sein Nachfolger Maximilian Einzelnachweise Bearbeiten Arno Eilenstein Die Benediktinerabtei Lambach in Osterreich ob der Enns und ihre Monche Linz 1936 S 4 f und 55 Taufbuch TFBIV S 427 Salzburg Dompfarre Salzburg Rk Erzdiozese Salzburg Osterreich Matricula Online Abgerufen am 31 Marz 2021 Benedikt Pillwein Hrsg Geschichte Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg Mit einem Register welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen Geographisch historisch statistisches Detail nach Distrikts Kommissariaten 1 Auflage Dritter Theil Der Hausruckkreis Joh Christ Quandt Linz 1830 S 304 Google eBook 2 Auflage 1843 Google Book Pfarre Ischl Trauungsbuch 1633 1659 S 140 141 der Edl und Gestr Hr Otto Maximilian filius dess wol Edl und Gestr Hr Weikhart Plass von Milleuthen Rom Kayl May gewesten Einnembers zu Gmundten Sponsa die Edl Junkhfrau Maria Susanna filia dess Wol Edlen und Vesten Herrn Andrei Gyll sel gewesten Hochfurstl pp Cammer Dienern in Salzburg Karl Friedrich von Frank Standeserhebungen und Gnadenakte fur das Deutsche Reich und die Osterreichischen Erblande bis 1806 sowie kaiserlich osterreichische bis 1823 mit einigen Nachtragen zum Alt Osterreichischen Adels Lexikon 1823 1918 Band 4 Senftenegg 1973 S 83 Pfarre Bad Ischl Totenbuch 1659 1710 S 213 Dezember 1662 28 Hr Otto Maximilian Plass zu Reitherdorff Pfarre Bad Ischl Trauungsbuch 1659 1693 S 16 f Juni 1665 30 Junctus est Nobilis amp doctissimus D M Damianus Schueler de Schuelberg cum Nob D Maria Susanna Plassin in Reitterdorff a Nob D Ottone Maximiliano Plass de Milleuthen p m relicta uxore p Testes Praenob D Ignatio Francisco Streibl rerum Salinarum Praefecto amp Nob D Joanne Adamo Gastgeb von Gasthaim Salis Expeditore Redlich Matriken S 68 Nr 3333 Nob Maximil Carolus Blas Ischlensis Austr Rud Zu P Paris Gille siehe Willibald Schafer Professbuch des Benediktinerstiftes Michaelbeuern I Manuskript S 89 f und Walther Ludwig Das emblematische Willkommbuch der Benediktiner Universitat Salzburg fur ihren Fursterzbischof Johann Ernst Graf von Thun im Jahr 1687 in Neulateinisches Jahrbuch 13 2011 S 181 208 Virgil Redlich Die Matrikel der Universitat Salzburg 1639 1810 Text der Matrikel Universitat Salzburg Band 1 Regensburg 1933 S 104 Nr 5089 F Severinus Plass Lambacensis Phys 12 12 1669 Universitatsarchiv Salzburg bA 150 fol 201r Nr 2 von 27 Kandidaten R F Severinus Plass Ord S Bened ex Monasterio Lambacensi Prufer P Paul Mezger OSB Prufungsfragen I An hoc tempore tot sint Philosophici Pictores quot Scriptores II Num AEgyptii prudenter ex Philosophia Pontifices amp ex Pontificibus Reges elegerint Zu P Paul Mezger OSB 1637 1702 siehe Pirmin Lindner Professbuch der Benediktiner Abtei St Peter in Salzburg 1419 1856 Salzburg 1916 S 65 68 Pirmin August Lindner Verzeichnisse aller Aebte und Propste der Mannerkloster der alten Kirchenprovinz Salzburg Monasticon Metropolis Salzburgensis antiquae Abt 1 Kempten 1908 S 300 Roman Sedlmayr Historia almae et archi episcopalis Universitatis Salisburgensis sub cura PP Benedictinorum Bonndorf 1728 S 421 422 Magnus Sattler Collectaneen Blatter zur Geschichte der ehemaligen Benedictiner Universitat Salzburg Kempten 1890 S 230 Eilenstein Benediktinerabtei Lambach S 55 Erwin Hainisch Die Kunstdenkmaler des Gerichtsbezirkes Lambach Osterreichische Kunsttopographie Bd XXXIV Wien 1959 S 135 137 Eilenstein Benediktinerabtei Lambach S 50 Magnus Sattler Collectaneen Blatter zur Geschichte der ehemaligen Benedictiner Universitat Salzburg Kempten 1890 S 248 Christoph Brandhuber Lateinische Barockinschriften in Oberosterreich Dissertation Universitat Salzburg Salzburg 2013 S 178 181 Sterbebuch 02 II 301 02 S 149 Lambach Oberosterreich Rk Diozese Linz Osterreich Matricula Online Abgerufen am 26 Marz 2021 Normdaten Person GND 130150541 lobid OGND AKS VIAF 67565580 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Blass SeverinALTERNATIVNAMEN Haslinger Max Karl Taufname Plass Severinus Plass SeverinKURZBESCHREIBUNG osterreichischer AbtGEBURTSDATUM 10 April 1651GEBURTSORT IschlSTERBEDATUM 2 Januar 1705STERBEORT Linz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Severin Blass amp oldid 238516116