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Die Seeschlacht in der Kaiserin Augusta Bucht in japanischen Quellen Seeschlacht vor der Insel Bougainville ブーゲンビル島沖海戦 1 2 genannt war eine Schlacht zwischen dem Japanischen Kaiserreich und den Vereinigten Staaten die in der Nacht vom 1 auf den 2 November 1943 bei Bougainville einer Insel der nordlichen Salomonen stattfand Die Kaiserin Augusta Bucht ist nach der ehemaligen deutschen Kaiserin Augusta von Sachsen Weimar Eisenach benannt da Bougainville bis zum Ende des 1 Weltkrieges eine deutsche Kolonie war Seeschlacht bei der Kaiserin Augusta BuchtTeil von Zweiter Weltkrieg PazifikkriegSchlachtverlaufDatum 1 2 November 1943Ort vor Bougainville Neuguinea PazifikAusgang Sieg der USAKonfliktparteienVereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten Japanisches Kaiserreich JapanBefehlshaberAaron S MerrillArleigh Burke Ōmori SentarōIjuin MatsujiOsugi MorikazuTruppenstarke4 Leichte Kreuzer8 Zerstorer 2 Schwere Kreuzer2 Leichte Kreuzer6 ZerstorerVerluste1 Kreuzer beschadigt2 Zerstorer beschadigt19 Tote 1 Leichter Kreuzer gesunken1 Zerstorer gesunken 1 Schwerer Kreuzer beschadigt1 Leichter Kreuzer beschadigt2 Zerstorer schwer beschadigt198 658 ToteUberblick PazifikkriegBougainville Kampagne 1943 1945 Amerikanische Phase1943Treasury Inseln Choiseul Torokina I Kaiserin Augusta Bucht Koromokina Lagune Piva Trail Coconut Grove Piva Forks Kap St George Koiari Hellzapoppin Ridge Hugel 600A 1944Green Islands Torokina II Australische PhasePearl Ridge 1945Tsimba Ridge Slater s Knoll Hongorai Porton Plantage Ratsua Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Die Schlacht 3 Ergebnis 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenAm 1 November begann die Operation Cherryblossom mit einer Landung der 1st Marine Division der US Marines in der Kaiserin Augusta Bucht auf der Westseite von Bougainville Die direkte Sicherung erfolgte durch die Desron 45 mit elf Zerstorern und 12 Minensuchern unter Commander Ralph Earle 3 Die Landung wurde von der Task Force 39 bestehend aus 4 leichten Kreuzern und 8 Zerstorern unter dem Kommando von Konteradmiral Aaron S Merrill gedeckt In Erwartung eines japanischen Gegenangriffs hatte Merill seine Flotte in drei Gruppen aufgeteilt Vorn fuhren die 4 Zerstorer Charles Ausburne Dyson Stanly und Claxton unter dem Kommando von Captain Arleigh Burke dahinter die Hauptstreitmacht mit den Leichten Kreuzern Montpelier Cleveland Columbia und Denver unter Merill selbst und am Ende die Zerstorer Spence Thatcher Converse und Foote unter dem Kommando von Captain B Austin 3 Durch eine Landung auf Bougainville und dem moglichen Bau von Flugplatzen war die Gefahr von verstarkten Luftangriffen fur die japanische Basis in Rabaul imminent denn Bougainville liegt rund 670 km dichter an Rabaul als das zuvor eroberte Guadalcanal der ostlichen Salomonen Deshalb musste diese alliierte Landung mit den zur Verfugung stehenden Kraften nach Moglichkeit abgewehrt werden Zwei japanische Luftangriffe am 1 November mit etwa 50 Flugzeugen von Rabaul bzw 100 Flugzeugen von Neubritannien aus auf die gelandeten alliierten Streitkrafte waren wenig erfolgreich 4 und so sandte der Befehlshaber der 8 japanischen Flotte Vizeadmiral Tomoshige Samejima in der Nacht auf den 2 November 1943 die 5 Kreuzerdivision unter Konteradmiral Ōmori Sentarō in das Invasionsgebiet Die 5 Kreuzerdivision bestand aus den Schweren Kreuzern Myōkō und Haguro den Leichten Kreuzern Agano und Sendai und den Zerstorern Hatsukaze Naganami Samidare Shigure Shiratsuyu und Wakatsuki Geplant war dass Konteradmiral Ōmori bei Kap St George einen Transportverband mit 850 Mann fur eine Gegenlandung treffen sollte Diese Operation wurde allerdings abgebrochen und die Transporter kehrten nach Rabaul zuruck 5 Die Gegenlandung in der Koromokina Lagune wurde am 7 November durchgefuhrt Ohne die Transporter setzte Konteradmiral Ōmori die Fahrt fort und teilte seine Streitmacht in drei Gruppen die in Linien nebeneinander operieren sollten In der Mitte fuhren die schweren Kreuzer Myoko und Haguro zu beiden Seiten liefen die von je einem leichten Kreuzer angefuhrten Zerstorer An Backbord Osten fuhr die Sendai unter Konteradmiral Ijuin Matsuji mit den Zerstorern Shigure Samidare und Shiratsuyu und an Steuerbord die Agano unter Konteradmiral Osugi Morikazu mit den Zerstorern Naganami Hatsukaze und Wakatsuki 6 Die Schlacht BearbeitenAmerikanische Aufklarungsflugzeuge hatten die japanische Flotte bereits bei Kap St George ausgemacht und um 1 30 Uhr Anmerkung 1 einen Nahtreffer auf der Haguro erzielt der die Geschwindigkeit des Kreuzers auf 26 kn reduzierte Kurz danach starteten auch die Haguro und die Myōkō Aufklarer 2 Um 01 46 Uhr meldete der Aufklarer der Haguro einen Kreuzer und drei Zerstorer 20 sm sudlich Um Zeit fur weitere Aufklarungsarbeit zu gewinnen befahl Ōmori eine 180 Grad Wendung weg von der Bucht Doch um 2 00 Uhr meldeten beide Aufklarer dass die Kaiserin Augusta Bucht voll mit Transportschiffen sei Darauf befahl Ōmori eine weitere Wendung diesmal in Richtung der Bucht Die beiden Wendungen hatten die Formation durcheinandergebracht so dass sich die Linien jetzt deutlich naher waren als vorher 7 Die Schiffe der TF39 kreuzten vor der Bucht Um 2 27 Uhr hatten sie den ersten Radarkontakt auf 18 sm Entfernung mit den japanischen Streitkraften Daraufhin drehte Konteradmiral Merrill Richtung Norden Er plante seine Zerstorergruppen vorzuschicken um einen Torpedoangriff durchzufuhren danach sollten die Kreuzer aus sicherer Entfernung das Feuer eroffnen Um 2 31 Uhr drehte die Gruppe Burke Richtung Nordnordost um in Position fur einen Torpedoangriff zu kommen Kurz darauf wendete Austins Gruppe Richtung Suden um freies Schussfeld fur einen zweiten Torpedoangriff zu erreichen Auf der Foote wurde der Befehl missverstanden Sie verlor ihre Position im Verband Die jetzt folgenden Kampfe bestanden im Wesentlichen aus einer Reihe unabhangiger Aktionen Die japanischen und amerikanischen Flotten agierten nicht mehr geschlossen sondern jeweils als drei autonome Einheiten Diese sechs Formationen kampften ihre eigenen privaten Schlachten und koordinierten sich kaum mit anderen Schiffen auf ihrer eigenen Seite 7 Um 2 45 Uhr hatten auch Austins Zerstorer Radarkontakt mit den japanischen Marineverbanden und alle ausser der Foote die vom Verband abgekommen war drehten 90 Grad nach Steuerbord Richtung Westen Zur gleichen Zeit entdeckte ein Ausguck auf der Shigure die amerikanische Flotte und verhinderte damit einen Uberraschungsangriff Auf der Agano erhielt Konteradmiral Osugi die Meldung des Ausgucks Er hatte noch nie einen Nachtkampf gefuhrt beschleunigte aber und sturmte nach vorn um die Gegner zu suchen ohne seinen Vorgesetzten Konteradmiral Ōmori zu informieren Um 2 46 Uhr hatten Burkes Zerstorer 25 Torpedos abgeschossen Konteradmiral Ijuin auf der Sendai und Kapitan Hara Tameichi auf der Shigure waren sehr erfahren in Nachtkampfen im Gegensatz zu Ōmori und Osugi Sie erkannten dass die amerikanischen Zerstorer moglicherweise bereits Torpedos lanciert hatten und reagierten sofort Ijuin drehte die Sendai scharf nach Steuerbord dabei schnitt sie den Weg der Shigure und die beiden Schiffe kollidierten fast sie fuhren in einem Abstand von nur 3 Metern aneinander vorbei 7 Merill der die Manover von Ijuins Linie sah erkannte dass die Uberraschung nicht gelungen war und dass Burkes Angriff fehlschlagen wurde Um 2 49 Uhr eroffneten daher seine vier leichten Kreuzer das Feuer Ihr Ziel war das starkste Radarecho die Sendai Um 2 52 Uhr trafen 15 2 cm Granaten der amerikanischen Kreuzer die Kesselraume der Sendai und es folgten weitere Treffer in den hinteren Maschinenraum wodurch die Maschinen gestoppt und das Ruder beschadigt wurden 8 Die Zerstorer Ijuins Shigure Samidare and Shiratsuyu hatten mittlerweile selbst 8 Torpedos vom Typ 93 abgeschossen aber weil Merrill seine Kreuzer auf einen anderen Kurs brachte liefen auch diese ins Leere 7 Konteradmiral Ōmori wendete seine schweren Kreuzer gleichzeitig Richtung Suden Er eroffnete das Feuer schatzte allerdings die Entfernung falsch weil er seine Ziele nicht sehen konnte und seine schnell nacheinander gefeuerten Salven waren zu kurz 7 nbsp USS Denver CL 58 Ab 03 00 Uhr entstand auf japanischer Seite ein erhebliches Durcheinander die Zerstorer Sendai und Shiratsuyu kollidierten ebenso wie die Myōkō mit der Hatsukaze 9 Ausserdem wurde die Haguro von mehreren 15 2 cm Granaten der amerikanischen Kreuzer getroffen die allerdings nicht detonierten 10 Der Flotte von Merrill ging es nicht besser die Zerstorer Spence und Thatcher kollidierten konnten aber den Kampf fortsetzen Die Foote wurde von einem japanischen Typ 93 Torpedo der hochstwahrscheinlich von der Samidare abgefeuert worden war am Heck getroffen und schwer beschadigt 11 Da sie nach dem Treffer manovrierunfahig war wurde die Foote zu einem Hindernis und sorgte noch mehr fur Konfusion 11 Ohne Radar verliess sich die japanische Flotte auf Pyrotechnik um nachts Ziele zu lokalisieren So auch dieses Mal Mit Hilfe von Leuchtgranaten konnten die japanischen Artilleristen an Bord der Schweren Kreuzer endlich die Ziele nach denen sie gesucht hatten sehen Myōkō und Haguro erzielten Treffer auf der Denver die zwar nicht explodierten aber trotzdem die Geschwindigkeit des Kreuzers herabsetzten 7 Auch die Columbia wurde von einem Blindganger getroffen der die Schiffswand durchbohrte ohne zu detonieren 7 Das japanische Feuer war so genau dass Merrill einen Rauchschleier legen liess und die Entfernung zu der japanischen Flotte erhohte sie war auf unter 12 km gesunken 7 nbsp Leichter Kreuzer der Sendai KlasseUm 3 27 Uhr glaubte Ōmori dass er einen Kreuzer versenkt und zwei andere mit Torpedos schwer beschadigt habe Die Fontanen von Fehlschussen wurden als Explosionen interpretiert und als die amerikanischen Kreuzer aufgrund von Nebel und plotzlichen Wendungen ausser Sicht gerieten glaubte er sie versenkt zu haben Genauso wie er die Schaden die er anrichtete uberbewertete verschatzte er sich auch in der Zahl seiner Gegner So sah er sich sieben Schweren Kreuzern und 12 Zerstorern gegenuber Sich als Sieger sehend und das Schicksal nicht herausfordernd stellte er um 3 29 Uhr das Feuer ein und befahl den Ruckzug um 3 37 Uhr indem er sich ostwarts vom Schauplatz entfernte 12 nbsp Schwerer Kreuzer HaguroEin spates Opfer wurde die durch die Kollision mit der Myōkō beschadigte Hatsukaze Sie wurde um 04 54 von amerikanischen Zerstorern die zu den Kreuzern zuruckkehren wollten auf dem Radar entdeckt und durch Granaten weiter so sehr beschadigt dass sie um 05 39 sank 7 Ergebnis BearbeitenKaiserin Augusta Bucht war eine verwirrende Schlacht Ōmori wurde kritisiert weil er eine komplizierte Formation beibehalten hatte Aufgrund dessen gerieten seine Linien in Unordnung Ein schwerwiegender Fehler war das Manover das er um 2 52 Uhr befohlen hatte Sein grosster Fehler war jedoch den Kampf aufzugeben den er bis dahin so gut gefuhrt hatte 7 Die amerikanischen Zerstorer waren grosstenteils ineffektiv Burkes Krafte machten einen Angriff und dann verschwanden sie fur eine Stunde Austins Zerstorer zogen mitten durch die Schlacht und konnten gleichfalls nur wenig Schaden ausgenommen gegen kampfunfahige Schiffe anrichten Merrills Manover waren komplizierter als Ōmoris Wendungen Jedoch konnte er seine Kreuzer von den japanischen Torpedos fernhalten was eine wichtige Leistung war und seine Kreuzer schossen nicht auf eigene Schiffe eine weitere Leistung Es ist auch ein wenig bemerkenswert dass das radargestutzte Feuer am Anfang so effektiv war und dann so ineffektiv fur das Ergebnis der Schlacht Die vier Kreuzer feuerten 4 591 Schuss 6 und 705 Schuss 5 Granaten Wahrend der kurzen Phase in der die japanischen Kreuzer involviert waren war ihr visuell gesteuertes Feuer viel besser als das radargestutzte amerikanische Auf alle Falle erlitten die Japaner die grosseren Schaden viele von ihnen selbst zugefugt und konnten weder ihre taktischen noch die strategischen Ziele erreichen 7 Die Japaner verloren einen Leichten Kreuzer hauptsachlich durch Artilleriefeuer moglicherweise von Torpedos unterstutzt Ein Zerstorer wurde durch eine Kollision beschadigt und durch Artilleriefeuer versenkt Ein weiterer Zerstorer wurde durch eine Kollision und Artilleriefeuer massig beschadigt und ein vierter wurde durch eine Kollision beschadigt Ein leichter Kreuzer wurde durch Beinahetreffer leicht beschadigt Die Haguro wurde durch Artilleriefeuer leicht beschadigt und die Myoko verlor zwei Torpedorohre als Ergebnis ihrer Kollision Bei den Amerikanern wurden ein Zerstorer durch einen Torpedo schwer beschadigt einer massig beschadigt durch Artillerie und eine Kollision ein Zerstorer durch eine Kollision leicht beschadigt und zwei Leichte Kreuzer durch Artillerie leicht beschadigt Es ist bemerkenswert dass alle japanischen Granaten und viele der amerikanischen die das Ziel getroffen hatten Blindganger waren Literatur BearbeitenKengoro Tanaka Operations of the Imperial Japanese Armed Forces in the Papua New Guinea Theater During World War II Japan Papua New Guinea Goodwill Society Tokyo 1980 OCLC 9206229 Friedrich Ruge Entscheidung im Pazifik Die Ereignisse im stillen Ozean 1941 1945 Buch Und Zeit Koln 1979 Rohwer Jurgen und Hummelchen Gerhard Chronik des Seekrieges 1939 1945 Pawlak Herrsching 1979 ISBN 3 88199 009 7 Henry I Shaw Douglas T Kane Volume II Isolation of Rabaul In History of U S Marine Corps Operations in World War II 1963 Online Bowser Alpha L End Run in the Solomons In Marine Corps Gazette 1947 ISSN 0025 3170 Potter E B Bull Halsey U S Naval Institute Press 1985 ISBN 978 1 59114 691 9 Samuel Eliot Morison Breaking the Bismarcks Barrier History of United States Naval Operations in World War II Band 6 1960 reprinted Auflage Atlantic Monthly Press Book Little Brown and Company Boston 1975 OCLC 1010854539 Stille Mark Imperial Japanese Navy Heavy Cruisers 1941 45 Bloomsbury 2012 ISBN 978 1 84908 171 9 Stille Mark US Navy Light Cruisers 1941 45 Bloomsbury 2016 ISBN 978 1 4728 1141 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seeschlacht bei der Kaiserin Augusta Bucht Album mit Bildern Videos und Audiodateien Schlachtbeschreibung von Vincent O Hara englisch Kurzubersicht auf combinedfleet com englisch Biografie von Arleigh Burke englisch Einzelnachweise Bearbeiten Tanaka 1980 S 71 73 a b NIDS Library amp Historical records Search System a b Jurgen Rohwer Chronik des Seekrieges 1939 1945 November 1943 Wurttembergische Landesbibliothek Stuttgart 2007 bis 2020 abgerufen am 21 Mai 2021 Morison 1975 S 303 Bowser 1947 p 29 Morison 1975 S 306 a b c d e f g h i j k Vincent P O Hara Battle of Empress Augusta Bay November 2 1943 Abgerufen am 19 Dezember 2022 englisch Morison 1975 S 311 Morison 1975 S 312 Stille 2012 p 22 a b Morison 1975 S 316 317 Morison 1975 S 315 Anmerkungen Bearbeiten Die Zeitangabe ist die Ortszeit der Salomonen In japanischen Quellen wird die japanische Zeit 2 Stunden fruher angegeben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seeschlacht bei der Kaiserin Augusta Bucht amp oldid 238356360