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Das Schloss Wasserberg ist ein Schloss in der Gemeinde Gaal bei Knittelfeld Steiermark Osterreich Schloss WasserbergAnsicht von SudostenSchloss Wasserberg 1681 Kupferstich von Georg Matthaus VischerSchloss Wasserberg 1840 Zeichnung von Josef von Zahn Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Besitzer 4 Kunstgeschichte 5 Schloss Kapellen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenIn dem Winkel den die Bache Ingering und Gaal bilden liegt auf einem kleinen Hugel das Schloss das einst von einem breiten Wassergraben und Sumpfen umgeben war Geschichte BearbeitenDas obere Ingeringtal sowie das Gaaltal kamen um 860 an das Erzbistum Salzburg Die Erzbischofe haben moglicherweise schon im 10 Jahrhundert an der Stelle des spateren Schlosses einen Wehrbau errichten lassen und mit Salzburger Dienstmannen besetzt 1174 bestatigt Markgraf Ottokar die Schenkung eines Waldes bei wazerperc durch Poppo von Tirnberch an das Stift Seckau Der Vertreter des Markgrafen Reinbert von Mureck zeigte dem Stift die Grenzen dieses Waldes an Zur Grundung des Bistums Seckau im Jahre 1218 schenkte der Erzbischof von Salzburg das Gebiet um Wasserberg dem Bischof von Seckau Um 1260 liess Bernhard von Seckau auf dem Schenkungsgut eine Burg bauen die den Namen der Gegend erhielt Im 13 und 15 Jahrhundert wurde die Burg vereinzelt auch nach den Besitzern Seccoburg Seccauburg benannt was sich allerdings nicht durchsetzte 1261 erscheint als Burggraf des Bischofs Otto von Wasserberg aus dem Geschlecht der Galler Geuler Dietmar aus der Geul der Vater des Steirischen Reimchronisten Ottokar aus der Gaal eroberte 1276 die Burg und verjagte die Bohmen nachdem die Burg durch Bischof Wernhart von Seckau der auf der Seite Konig Ottokars stand an die Bohmen ubergeben worden war Konig Rudolf von Habsburg gab die Burg im gleichen Jahr an den Bischof von Seckau zuruck Bischof Rudmar von Hader 1337 1355 stellte in Wasserberg zahlreiche Urkunden aus 1338 erhielt er von Herzog Albrecht II das Fischrecht am Ingeringsee und 1358 das Patronanzrecht uber die Pfarrkirche in der Gaal 1343 erscheint Otto der Geuler als Burggraf auf dem Schloss 1347 gemeinsam mit Niklas dem Geuler der dieses Amt bis 1367 innehatte Auf Niklas Galler folgte als Burggraf und Landrichter Nicla der Ennstaler der noch 1403 diese Stelle besetzte 1479 ubergab Bischof Christoph von Seckau Wasserberg den Ungarn 1480 wurde die Burg von den kaiserlichen Truppen unter Feldhauptmann Andreas Lueger wieder eingenommen Der Nachfolger Bischof Christophs Bischof Matthias Scheit stellte sich auf die Seite des Kaisers Friedrich III Lueger wollte die Burg aber nicht herausgeben und hat den Leuten des Bischofs mancherley widerwartigkeit zugefugt wie es 1482 in einem Bericht heisst Nach einem Befehl Kaiser Friedrichs III gab Lueger die Burg schliesslich an den Seckauer Bischof zuruck Unter Bischof Matthias Scheit 1482 1503 12 wurde die Burg zu einem Schloss ausgebaut Im Zuge einer langen Auseinandersetzung mit dem Seckauer Dompropst starb Bischof Matthias 1512 exkommuniziert in Wasserberg 1482 sass Jorg Mertschtainer als bischoflicher Burggraf auf dem nun wieder Seccoburg genannten Schloss Im 16 Jahrhundert waren Andree Zach von Lobming 1521 1538 und Lienhardt Muerer seit 1540 als Verwalter des Bischofs auf dem Schloss Die hohen Turkensteuern zwangen 1555 den Bischof Petrus Schloss und Herrschaft Wasserberg gegen Wiederlosung binnen 10 Jahren um 10 000 fl an Christoph Haymer zu versetzen Nach der Rucklosung wurde die Herrschaft 1565 auf 10 Jahre an Zacharias Gabelkhoven verpachtet 1573 ubernahm Gabelkhovens Witwe die Pachtung 1574 bewarben sich um die erledigte Pacht Paul Persicus der vom Erzbischof von Salzburg empfohlen wurde und Adam von Gallenberg der von Erzherzog Karl empfohlen wurde Werd die sach erst uber 14 Tage angreifen meinte der Bischof dazu in einem Schreiben 1590 ging der Bischof wieder dazu uber Verwalter einzusetzen die Rechnung legen mussten 1599 1603 Raimund Eberlein 1610 1630 Hans Jakob von Gabelkhoven 1640 1649 Hans Wilhelm Griessler 1649 1664 Martin von Ehrberg 1666 1671 Andreas Christoph von Rindsmaul Adelsgeschlecht 1671 1690 Johann Egger 1690 1700 Franz KammerlanderNach dem Dreissigjahrigen Krieg beklagte sich 1649 der Verwalter Martin von Ehrberg dass er taglich 40 Soldatenportionen geben musse und hoffte dass diese ungebetenen Gaste bald wieder abziehen wurden Die Herrschaft Wasserberg umfasste 36 Muhlen zwei Stampfen einen Burgfried und Untertanen in weit verstreuten Amtern Zum Meierhof gehorten Wiesen Felder und Almen 1844 wurden Herrschaft und Schloss Wasserberg nach fast 600 Jahren in bischoflichem Besitz an Maximilian Sessler aus der damals wichtigsten Gewerkenfamilie des Murztales verkauft Sessler nahm bis 1848 bedeutende Erweiterungen und Umbauten vor Nach dem Tod Maximilian Sesslers 1862 verausserten seine Erben im Jahr 1880 das Schloss an den Wiener Julius Maya Er betrieb fur eine kurze Zeit ein Mehrkantholz 5 Jahre und ein Sensenwerk 2 Jahre 1884 ging das Schloss in den Besitz von Gottfried Dub uber der es 1891 an Baron Hans von Westerhagen weiterverkaufte Dieser liess einen Park an der Sud und Ostseite des Schlosses anlegen Nach einem weiteren Besitzerwechsel Leopold Grunhut 1893 1894 verwirklichten die nachfolgenden Eigentumer Graf Max Arco Zinneberg 1894 1897 und Prinz Arnulf von Bayern 1897 1906 Plane zur Adaptierung des Schlosses fur den Tourismus Sie bauten das Gebaude um und eroffneten im Juni 1895 das Alpenhotel mit Restauration fur Sommergaste 1897 wurde der Betrieb zu einer Kneippschen und klimatischen Kuranstalt samt eigenem Kurarzt erweitert Der neue Besitzer Karl von Thullieres Graf von Montjoye la Roche 1906 1912 stellte den Hotelbetrieb ein 1913 ging das Schloss in den Besitz von Stift Heiligenkreuz Neukloster uber Im Ersten Weltkrieg wurden im Schloss Wasserberg russische Offiziere untergebracht und nach deren Abzug im Juni 1915 wurden verwundete osterreichische Offiziere einquartiert In der Zwischenkriegszeit beherbergte das Schloss eine Ferienkolonie erholungsbedurftiger Kinder Nach dem Anschluss Osterreichs an Deutschland wurde das Schloss Wasserberg mit den dazugehorigen Waldern und Landereien 1939 von der Reichsforstverwaltung ubernommen 1945 ging die Verantwortung an eine Treuhand Verwaltung des Landes Steiermark Das Stift Heiligenkreuz strengte einen Ruckstellungsprozess an in dem 1950 zu seinen Gunsten entschieden wurde So gingen Schloss und Forstgut wieder in den Besitz von Stift Heiligenkreuz uber 1 Besitzer Bearbeiten1260 1844 Bistum Graz Seckau 1844 1880 Maximilian Sessler gest 1862 danach Familie Sessler 1880 1884 Julius Maya 1884 1891 Gottfried Dub 1891 1893 Baron Hans von Westerhagen 1893 1894 Leopold Grunhut 1894 1897 Graf Max Arco Zinneberg 1897 1906 Prinz Arnulf von Bayern 1906 1912 Karl von Thuillieres Graf von Montjoye la Roche 1913 1939 Stift Heiligenkreuz Neukloster 1939 1945 Reichsforstverwaltung 1945 1950 Treuhandverwaltung des Landes Steiermark seit 1950 Stift HeiligenkreuzKunstgeschichte Bearbeiten nbsp Innenhof mit Wappensteinen am Turm und spatgotischen FreskenDie vier Flugel des Schlosses umschliessen einen geraumigen Hof Der Rundturm in der Sudostecke weist romanische Bausubstanz auf und ist als einziger der ursprunglich vier Eckturme erhalten geblieben Die Untergeschosse im Sud Ost und Nordtrakt sind gotisch Neben dem Torbogen erhebt sich in der nordwestlichen Hofecke ein Turm dessen Unterbau ebenfalls gotisch ist Das Obergeschoss mit einem Spitzhelm stammt jedoch aus dem Barock Die beiden Glocken stammen aus dem 14 und 15 Jahrhundert Am Turm sind die Wappensteine des Bischofs Matthias Scheit datiert 1483 des Industriellen Maximilian Sessler datiert 1846 2 und der Abte Gregor Pock und Franz Gaumannmuller angebracht Einige Raume des Schlosses wurden im Jahr 2013 saniert und der Innenhof neugestaltet Dabei wird in der sudostlichen Ecke ein Brunnen aus dem 15 Jahrhundert freigelegt Das Zentrum des Hofes bildet ein 12 Tonnen schwerer Stein aus der Umgebung Wasser Berg gekront von einer Vogelskulptur von Raphael Statt 3 Schloss Kapellen Bearbeiten nbsp Johannes Nepomuk KapelleIm Nordtrakt liegt die Schloss Kapelle Bei einer Restaurierung im Jahr 1976 werden die im 19 Jahrhundert veranderten Grundmauern der Kapelle freigelegt sowie die im Hof sichtbaren spatgotischen Fresken datiert 1492 Zu erkennen sind Maria mit dem Christuskind auf der rechten Seite die hl Barbara links weitere Heilige Im Jahr 1977 wurde diese freigelegten Fresken restauriert Der Innenraum der Kapelle ist spatgotisch mit einem Sternrippengewolbe auf Bundeldiensten Am neubarocken Altar hangt die Kopie eins Bildes von Martin Altomonte Vor dem Schloss befindet sich noch eine kleine Kapelle die Johannes Nepomuk Kapelle Sie ist ein barocker Bau mit Halbkreisschluss und Eisengitter Die Statue des heiligen Nepomuk stammt aus dem dritten Viertel des 18 Jahrhunderts ebenso die Wandmalereien an der Aussenseite mit Heiligendarstellungen in Rokokorahmung 4 Literatur BearbeitenAlkuin Schachenmayr Wasserberg wurde vor 100 Jahren Heiligenkreuzer Besitz in Sancta Crux 74 2013 S 156 163 Meinhard Brunner Walter Brunner Odo Burbock Franz Jager Gaal Geschichte des Lebensraumes und seiner Bewohner Gaal 2000 S 431 437 und S 491 492Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Wasserberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Wasserberg In burgen austria com Private Website von Martin Hammerl abgerufen am 1 Januar 1900 Schloss WasserbergEinzelnachweise Bearbeiten Mag Meinhard Brunner Gaal Geschichte des Lebensraumes und seiner Bewohner Hrsg Walter Brunner Eigenverlag der Ortsgemeinde Gaal 2000 Kapitel Zur Geschichte von Schloss Wasserberg S 432 436 Mag Meinhard Brunner Gaal Geschichte des Lebensraumes und seiner Bewohner Hrsg Walter Brunner Eigenverlag Ortsgemeinde Gaal 2000 Kapitel Zur Kunstgeschichte von Schloss Wasserberg S 436 Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz Schloss Wasserberg Abgerufen am 15 September 2017 Walter Brunner Odo Burbock Gaal Geschichte des Lebensraumes und seiner Bewohner Hrsg Walter Brunner Eigenverlag Ortsgemeinde Gaal 2000 Kapitel Geschichte der Christen und der Kirche von Gaal S 491 47 269444444444 14 686666666667 Koordinaten 47 16 10 N 14 41 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Wasserberg amp oldid 205231654