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Das Rugenwalder Schloss befindet sich in der Stadt Darlowo deutsch Rugenwalde in der polnischen Woiwodschaft Westpommern es war eine Residenz der pommerschen Herzoge aus dem Geschlecht der Greifen und ist mit seinem 24 m hohen Turm das Wahrzeichen der Stadt Greifenschloss Rugenwalde 2007Grundrissplan Schloss RugenwaldeInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Bogislaw V mit Gemahlin Elisabeth nbsp Erich I Pommernherzog und Danenkonig nbsp Pommernherzog Bogislaw X der Grosse nbsp Brotesaal Versammlungs und Festsaal im Obergeschoss des Herzogsschlosses Teil des Museums nbsp Schlosskapelle im Museum RugenwaldeDas Herzogsschloss in Rugenwalde war eine von insgesamt zehn Residenzen die in Pommern im Laufe der Geschichte von verschiedenen Zweigen der Familie der Greifen erbaut worden waren Die ubrigen neun Residenzen befanden sich in Stettin Wolgast Koslin Loitz Wollin Stolp Neustettin Barth und Treptow a Rega Das Schloss in Rugenwalde war auf einer Wipper Insel erbaut worden zu der eine Wassermuhle gehorte 1352 hatte Herzog Bogislaw V 1318 1374 diese spatere Schlossinsel mit Muhle fur 1 500 Mark von der Rugenwalderin Elisabeth von Behr gekauft und anschliessend mit dem Bau der Burg begonnen Im Jahr 1930 durchgefuhrte Ausgrabungen ergaben dass sich unterhalb des gepflasterten Innenhofes im Abstand von jeweils einem Meter zwei weitere Pflasterschichten befanden die mit Brandschutt bedeckt waren An derselben Stelle hatte es offenbar bereits fruher Befestigungsanlagen gegeben Es handelt sich dabei jedoch nicht um Uberreste der wendischen Burg Dirlow die in der Geschichtsschreibung oft im Zusammenhang mit Rugenwalde genannt wird diese Burg befand sich bei dem Dorf Munde der spateren Ortschaft Rugenwaldermunde Die 1 Bauphase dauerte von 1352 bis 1372 Die Burg war rechteckig und hatte die Masse von 32 34 Meter die Wehrmauer war 14 Meter hoch und hatte oben einen Wehrgang 1372 fand im Rugenwalder Schloss eine Zusammenkunft der Herzoge Vorpommerns und Hinterpommerns statt Das Schloss wurde nicht durchgangig als Residenz genutzt trotzdem achteten alle Herzoge auf Erhaltung und Ausbau der Anlage Von 1449 bis 1459 verbrachte Erich I 1382 1459 Pommernherzog und Konig von Danemark Schweden und Norwegen auf dem Schloss die letzten zehn Jahre seines Lebens Er war es der die 2 Bauphase begann mit der die Burg als Schloss ausgebaut und wesentlich modernisiert wurde Er achtete auch besonders auf die Wehrfahigkeit der Anlage Von 1474 bis 1483 residierte Herzogin Sophia 1436 1497 Ehefrau Erichs II auf dem Schloss Sie war eine Tochter des Herzogs Bogislaw IX von Pommern Stolp und seiner Ehefrau der masowischen Prinzessin Maria 1 Die Rugenwalder Burger nannten Herzogin Sophia die weisse Dame Von 1478 bis 1532 regierte Bogislaw X 1454 1523 in Pommern Er beschloss die 3 Bauphase er liess den sogenannten Erichflugel des Schlosses abreissen und an der westlichen Aussenmauer einen neuen Flugel den drei geschossigen unterkellerten Wipperflugel als neues herzogliches Wohngebaude anbauen Von 1493 bis 1497 wohnte auf dem Schloss die zweite Ehefrau Bogislaws X die Herzogin Anna 1476 1573 Tochter Kasimirs aus dem Hause der Jagellonen Bis dahin war das Schloss uberwiegend gotisch gepragt In der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts baute Herzog Barnim IX 1501 1573 das Schloss in seiner 4 Bauphase aus Unter anderem wurden der Ost und der Sudfluge erhoht ebenso der Schlossturm jetzt auf 26 Meter Hohe Um 1571 errichtete Herzog Johann Friedrich 1542 1600 in der 5 und letzten Bauphase an der Nordseite ein neues Torgebaude im Renaissancestil den Nordflugel Herzog Bogislaw XIV 1580 1637 war dann der letzte herzogliche Bewohner der die Bauten nach dem Brand von 1624 wieder aufbauen und auch wesentlich modernisieren liess 1639 erfolgte die Fertigstellung Einweihung und Namensgebung der Schlosskapelle die seither den Namen Elisabethkapelle tragt Sie entstand aus dem ehemaligen Rittersaal Von 1622 bis 1637 verbrachte Herzogin Elisabeth 1580 1653 seit 1637 Witwe Bogislaws XIV auf dem Schloss die letzten Jahre ihres Lebens bis 1653 Im Jahre 1653 fiel das Schloss dann wie ganz Hinterpommern dem kurfurstlichen Hause Brandenburg zu Es verlor jetzt die Funktion als Residenzschloss es wurde Staatsbesitz von Brandenburg Preussen Es hatte im Wesentlichen wirtschaftlichen Charakter Zwischen 1679 und 1680 kam es im Schloss zu zwei grossen Branden einer durch Blitzschlag Man versuchte den Wiederaufbau achtete aber nicht auf den Baucharakter Um 1750 wurde das Schloss in ein Salzlager umgewandelt Im Jahre 1805 wurden die Kirchengemeinde der Schlosskapelle aufgelost die Schlosskapelle geschlossen und das wertvolle Kircheninventar ausgelagert Der kunsthistorisch bedeutende mittelalterliche Silberaltar wurde 1806 in der Marienkirche wieder aufgestellt die Kanzel in der Gertrudkapelle Die beiden Glocken eine grosse und eine kleine wurden der Kirchengemeinde von Schlawin fur ihren Kirchenneubau ubergeben nachdem dort die alte Dorfkirche 1808 durch einen Dorfbrand vernichtet worden war In den Jahren 1807 1808 befand sich auf dem Schloss ein Lazarett fur Napoleonische Soldaten Im Jahr 1833 wurde der durch Brande vernichtete Westflugel ganz abgerissen vom Verbindungstrakt und vom Nordflugel wurden dagegen nur die oberen Stockwerke entfernt Um 1850 waren im Sudflugel ein Gericht und ein Gefangnis untergebracht Im Ostflugel befand sich ein Getreidelager Zwischenzeitlich dachte man uber einen totalen Abriss nach glucklicherweise wurde das aber verworfen Leider aber nahm der Verfall zu Zwischen 1929 und 1935 wurde das Schloss renoviert und in ein Museum umgewandelt Seit 1929 ist es Sitz des von dem Rugenwalder Lehrer Karl Rosenow gegrundeten Kreisheimatmuseums Bis 1945 war Rosenow dessen Leiter Die Stadt Rugenwalde erlitt wahrend des Zweiten Weltkriegs keine grossen Zerstorungen Auch das Schloss war weitgehend unversehrt geblieben Nachdem Hinterpommern nach Ende des Zweiten Weltkriegs unter polnische Verwaltung gestellt worden war wurde das Schloss schon am 1 Juli 1945 dem Publikum wieder zuganglich gemacht und der Museumsbetrieb wurde wieder aufgenommen In den 1970er und 1980er Jahren erfolgten stufenweise umfassende Renovierungs Verbesserungs und Konservierungsmassnahmen mit umfassenden bautechnischen und archaologischen Untersuchungen 1988 erfolgte eine Neueroffnung der musealen Raume Literatur BearbeitenEwa Bielecka Elzbieta Dzierko Museumsfuhrer Herzogsschloss in Darlowo Rugenwalde 2 Auflage Museum Darlowo Koszalin 1998 ISBN 83 908792 1 2 Joachim Gerhardt Burgen und Schlosser in Pommern In Der Burgwart Mitteilungsblatt der Deutschen Burgenvereinigung e V Jahrgang 52 Nr 1 Juni 1957 ISSN 0170 1266 S 8 12 doi 10 11588 diglit 35476 3 Edda Gutsche Schlossern und Herrenhauser in Pommern L amp H Hamburg 2006 ISBN 3 928119 96 6 S 161 164 Raimund Radacki Die Furstenburg in Rugenwalde Pommern Polnische Forschungsergebnisse In Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege Jahrgang 46 Nr 2 2005 ISSN 0007 6201 S 93 106 doi 10 11588 bus 2005 2 49253 Karl Rosenow Das Herzogsschloss zu Rugenwalde In Manfred Vollack Hrsg Der Kreis Schlawe Ein pommersches Heimatbuch Band 2 Die Stadte und Landgemeinden Husum 1986 89 ISBN 3 88042 337 7 S 698 712 Kurd Wrede Das Schloss der Herzoge von Pommern in Rugenwalde In Zeitschrift fur Bauwesen Jahrgang 53 Nr 3 1903 Sp 387 410 Digitalisat Kazimiera Kalita Skwirzynska Hrsg Schlosser und Herrenhauser in Pommern Zamek Ksia za t Pomorskich Szczecin 2006 ISBN 978 83 916790 9 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Rugenwalde Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Rugenwalder Herzogsschloss Schloss Rugenwalde auf burgenwelt org deutsch Einzelnachweise Bearbeiten Martin Wehrmann Die Herzogin Sophia von Pommern und ihr Sohn Bogislaw X In Gesellschaft fur pommersche Geschichte und Altertumskunde Hrsg Baltische Studien Neue Folge Bd 5 Leon Saunier Stettin 1901 S 131 176 Digitalisat 54 4195212 16 4123476 Koordinaten 54 25 10 3 N 16 24 44 5 O Normdaten Korperschaft GND 1182948359 lobid OGND AKS VIAF 296843456 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Rugenwalde amp oldid 232841820