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Das Schloss Beauregard steht im Beuvrontal auf dem Gebiet der franzosischen Gemeinde Cellettes etwa sechs Kilometer sudostlich von Blois im Departement Loir et Cher der Region Centre Val de Loire Luftbild der SchlossanlageSchloss Beauregard Vorderseite mit ArkadengalerieDas zu den Schlossern der Loire zahlende Anwesen wurde im 16 Jahrhundert als Landschloss erbaut von seinen spateren Eigentumern aber stark verandert Besonders wahrend des 19 Jahrhunderts wurde ein Grossteil der Gebaude abgerissen Umgeben von einem grossen Park der zwischen 1912 und 1925 gestaltet wurde kann das Schloss nach umfassenden Restaurierungsmassnahmen heute gegen Entgelt besichtigt werden obwohl es sich in Privatbesitz befindet Das Schlossgebaude steht seit 1840 unter Denkmalschutz Sein Park wurde im September 1993 1 in die franzosische Denkmalliste aufgenommen Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 1 1 Das Aussere 1 2 Innenraume 2 Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBaubeschreibung BearbeitenDas Aussere Bearbeiten Die Anlage besteht aus einem Hauptgebaude und einem nordlich davon stehenden Wirtschaftshof Sie ist von einem 70 Hektar grossen Landschaftspark umgeben in dem sich auch die Ruine einer kleinen Kapelle aus dem 12 Jahrhundert befindet Diese gehorte zum Vorgangerbau des heutigen Schlosses nbsp Parkseite nbsp Park Luftaufnahme 2016 Eine rund 1400 Meter lange Strasse fuhrt von der N765 kommend durch den Forst von Russy axial auf das zweigeschossige Hauptgebaude aus hellem Naturstein zu Sein Mitteltrakt besitzt im Erdgeschoss eine offene Galerie mit sieben Arkaden Daruber liegt im ersten Geschoss eine weitere Galerie die jedoch nach aussen geschlossen ist und Pilaster als Dekorelemente besitzt Ein rechteckiger Pavillon begrenzt das nordliche Ende des Mitteltrakts wahrend sich an seinem sudlichen Ende ein kurzer Seitenflugel anschliesst Die Geschosse des Mitteltrakts sind durch eine dorisch ionische Pilaster folge vertikal gegliedert und ebenso wie die Seitentrakte mit Medaillons verziert die dort im 19 Jahrhundert angebracht wurden Ebenfalls aus dem 19 Jahrhundert stammen die Lukarnen des Mittelbaus die aufgrund ihrer Grosse eine uneinheitliche Silhouette des Daches bewirken Innenraume Bearbeiten nbsp Galerie des Illustres nbsp Galerie des Illustres Portrats aus der Regierungszeit von Franz I Auf Paul Ardier Ratgeber und Schatzmeister der franzosischen Konige Heinrich III Heinrich IV und Ludwig XIII geht der sehenswerteste Raum des heutigen Bauwerks zuruck die Galerie des Illustres Sie zeigt 327 Portrats bedeutender Personlichkeiten aus der Geschichte Frankreichs in der Zeit von Philippe de Valois bis Ludwig VIII Nach Paul Adier liessen sein Sohn Paul II Ardier und schliesslich seine Enkelin Marie weitere Bekanntheiten portratieren bis die Galerie schliesslich ihren heutigen Umfang besass Auf ihrer Balkendecke und dem Sockel finden sich Embleme und Devisen verschiedener Konige Frankreichs die von Jean Mosnier gefertigt wurden Eine weitere Kostbarkeit des 26 mal 6 Meter messenden Raums ist der vollstandig mit Delfter Fliesen ausgelegte Fussboden aus der Zeit um 1646 2 In den Gemalden die in die Vertafelung der Galerie eingelassenen sind wiederholen sich bestimmte Szenen aus den Bildern Auf ihnen ist zu sehen womit sich die Aristokratie in der damaligen Zeit beschaftigte Waffenkunst Jagd Spiel Bildhauerei Goldschmiedekunst Lekture Krieg und Malerei In der Vertafelung des Kamins befindet sich eine 1925 angefertigte Kopie der von Francois Clouet gemalten Jagdgottin Diana Das Original befindet sich heute im Louvre An die Zeit als der Humanist und Schongeist Jean du Thier Eigentumer des Schlosses war erinnert das Cabinet des Grelots deutsch Schellenkabinett Dieses Kabinett war sein Arbeitszimmer das seinen Namen durch das Wappen der Familie du Thier erhielt Das Motiv dreier Schellen auf blauem Grund findet sich sowohl in der Wandtafelung als auch in der Kassettendecke Bekannt ist dieses Zimmer vor allem durch die geschnitzte und vergoldete Eichenholztafelung aus dem Jahr 1554 Sie ist eine Arbeit des koniglichen Kunsttischlers Francisco Scibec de Carpi der auch die Tafelung Franz I im Schloss Fontainebleau und die Deckenverkleidung des Prachtzimmers Heinrichs II im Louvre geschaffen hat Ebenfalls sehenswert ist die Schlosskuche die noch bis 1968 genutzt wurde Einer der zwei grossen Kamine dieses Raums besitzt einen Drehspiess fur grosse Braten der noch immer funktionstuchtig ist Geschichte BearbeitenDie Geschichtsschreibung erwahnt Beauregard erstmals 1495 als das Anwesen im Besitz des personlichen Kammerherrn Karls VIII Jean Doulcet war und durch Louis d Orleans den spateren franzosischen Konig Ludwig XII in den Rang einer Seigneurie erhoben wurde Anfang des 16 Jahrhunderts erwarb Franz I das Land um dort Jagden zu veranstalten verschenkte es 1524 aber an seinen Onkel Rene von Savoyen Von dessen Witwe erwarb es 1545 3 Jean du Thier Staatssekretar Konig Heinrichs II fur 2000 Goldecus 4 Er liess in der Zeit von 1545 bis 1553 auf dem Land vermutlich nach Planen Philibert de l Ormes 5 ein Schloss im Stil der spaten franzosischen Renaissance erbauen das aber deutliche Merkmale des klassizistischen Barockstils aufweist Jacques I Androuet du Cerceau nahm Schloss Beauregard in den zweiten Band seines Werks Les plus excellents bastiments de France auf sodass heute noch bekannt ist wie es in den 1570er Jahren ausgesehen hat nbsp Schloss Beauregard auf einem Stich Jacques Androuet du Cerceaus 1579Demnach war das Bauwerk als Landgut angelegt Sein Hauptgebaude umschloss zusammen mit einigen Mauern einen rechteckigen Hof an den weitere unterschiedlich grosse Hofe grenzten darunter ein geraumiger Wirtschaftshof mit einem Taubenschlag An der Sud und Westseite des Schlosses befanden sich Zier Obst und Weingarten Daneben gehorte eine Kapelle zur Anlage die mit Fresken von Nicolo dell Abbate nach Zeichnungen Francesco Primaticcios 6 ausgestattet war Sie befand sich im ersten Geschoss des Eingangspavillons der im 19 Jahrhundert abgerissenen wurde so dass von der Kapelle heute nur noch ein Fresko Fragment im Musee lapidaire im Schloss Blois erhalten ist Nachdem der Finanzsekretar Ludwigs XII Florimont II de Robertet die Anlage 1577 erworben hatte verkaufte er sie 1617 an Paul Ardier Dieser widmete sich vor allem dem Ausbau des Schlossinneren liess aber zuvor 1622 den Mitteltrakt des Hauptgebaudes auf die doppelte Tiefe verbreitern 7 sodass das Gebaude seine heutige glatt abschliessende Ostfassade zur Parkseite erhielt Unter seinem Sohn wurde die Domane 1654 von Ludwig XIV zur Vicomte erhoben Durch Erbgang und Heirat wechselte das Schloss die folgenden Jahre mehrfach den Besitzer ehe es 1816 an Claude Antoine Hippolyte de Preval Generalmajor unter Ludwig XIII kam Preval liess grosse Rubenbeete anlegen und betrieb in den Wirtschaftsgebauden des Schlosses eine Zuckerfabrik Weil er damit aber keinen wirtschaftlichen Erfolg verbuchen konnte war er gezwungen das Anwesen an Adelaide Josephine de Bourlon de Chanvage Comtesse de Sainte Aldegonde zu verkaufen Die Grafin richtete 1839 im Schloss die pompose Hochzeit ihrer Tochter Marie Valentine Josephine mit Alexandre Edmond de Talleyrand Perigord Sohn Edmonds de Talleyrand Perigord aus 1850 erwarb Jules de Cholet das Schloss Seine Erben verkauften es 1912 an den Landschaftsarchitekten Louis Tillier der nicht nur erste Restaurierungsarbeiten am Gebaude durchfuhren liess sondern auch den Park grundlegend umgestaltete und ihm somit sein heutiges Aussehen gab 1925 kam das Anwesen in den Besitz der Familie de Gosselin Deren Nachkommen die Grafen von Cheyron du Pavillon sind heute noch Eigentumer der Anlage und lassen diese samt Innenausstattung seit 1968 schrittweise restaurieren Literatur BearbeitenJosef Muller Marein Herbert Kreft Helmut Domke Jardin de la France Schlosser an der Loire CW Niemeyer Hameln 1967 S 170 171 Jean Marie Perouse de Montclos Robert Polidori Schlosser im Loiretal Konemann Koln 1997 ISBN 3 89508 597 9 S 86 87 Francoise Vibert Guigue Centre chateaux de la Loire Hachette Paris 1991 ISBN 2 01 015564 5 S 641 642 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Beauregard Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Schlosses franzosisch Fotos aus der Base MemoireEinzelnachweise Bearbeiten Schloss Beauregard in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Zugriff am 6 Januar 2020 Francoise Vibert Guigue Centre chateaux de la Loire 1991 S 642 beauregard loire com Zugriff am 6 Januar 2020 pascale olivaux free fr Memento vom 19 Juni 2015 im Internet Archive Georges Poisson Schlosser der Loire Goldmann Munchen 1964 S 35 Eckhard Philipp Das Tal der Loire 3 Auflage Goldstadt Pforzheim 1993 ISBN 3 87269 078 7 S 99 Vanessa Yager Hrsg Ouverts au public Monuments historiques chateaux et abbayes parcs et jardins sites industriels et archeologiques edifices du XXe siecle Le guide du patrimoine en France Monum Ed du patrimoine Paris 2002 ISBN 2 85822 760 8 S 227 47 536944444444 1 3836111111111 Koordinaten 47 32 13 N 1 23 1 O Normdaten Geografikum GND 4753527 1 lobid OGND AKS VIAF 234796221 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Beauregard amp oldid 238972889