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Die Schlacht um die Hohe 776 fand wahrend des Zweiten Tschetschenienkriegs im Fruhjahr 2000 ca 3 5 km sudostlich der tschetschenischen Ortschaft Ulus Kert statt Es war eine militarische Auseinandersetzung zwischen einer Kompanie Fallschirmjager der Russischen Foderation und den zahlenmassig deutlich uberlegenen Einheiten die sich aus Resten der Truppen der selbsternannten Tschetschenischen Republik Itschkeria und sie unterstutzender auslandischer Mudschaheddin gebildet hatten Schlacht um Hohe 776Teil von Zweiter TschetschenienkriegDatum 29 Februar 2000 bis 1 Marz 2000 A 1 Ort Ulus Kert Tschetschenien Ausgang Sieg der tschetschenischen RebellenFolgen Teile der Rebellen entgehen der EinkesselungKonfliktparteienTschetschenische Rebellen Auslandische Mudschaheddin RusslandBefehlshaberSchamil BassajewIbn al Chattab Gennadiy Troschew Generaloberst Mark Jewtjuchin Oberstleutnant Truppenstarke1 500 1 2 500 Kampfer 2 90 FallschirmjagerVerlustezwischen 100 3 und 400 Tote 4 84 Tote Im Zuge der Kampfhandlungen gelang es den Rebellen unter hohen eigenen Verlusten eine russische Kompanie der Luftlandetruppen und sie unterstutzende Einheiten zu besiegen die Entsatzversuche anderer russischer Einheiten abzuweisen und schliesslich ihrer geplanten Einkreisung durch russische Einheiten zu entkommen Obwohl das Gefecht nur eines von mehreren in der Umgebung von Ulus Kert in diesem Zeitraum war erlangte es infolge der hohen Verluste und durch widerspruchliche Schilderungen zum Ablauf ein hohes Mass an Bekanntheit in der russischen Offentlichkeit Inhaltsverzeichnis 1 Vorbereitungen fur den Angriff auf Ulus Kert 2 Der Ausbruch 3 Die Schlacht um Hohe 776 3 1 Der letzte Funkspruch 4 Verluste und Folgen 4 1 Verluste 4 2 Folgen 5 Medienkrieg 6 Fehler und Ursachenforschung 7 Offentliche Wahrnehmung 7 1 Kunst 8 Belege und Verweise 8 1 Anmerkungen 8 2 Literatur 8 3 Fernsehdokumentationen 8 4 Weblinks 8 5 EinzelnachweiseVorbereitungen fur den Angriff auf Ulus Kert BearbeitenNach Berichten dass sich nach der verlorenen Schlacht um Grosny aus der Hauptstadt vertriebene Kampfer dem Argun Fluss folgend bei Ulus Kert 20 Kilometer sudsudwestlich von Schali sammelten plante das russische Oberkommando eine Offensive um die Kontrolle uber das Gebiet zu gewinnen und die Rebellen auszuschalten Der Plan sah vor die gegnerischen Verbande einzuschliessen um sie anschliessend zur Aufgabe zu zwingen Da sich die Region sudostlich von Ulus Kert aus bergigem Gelande ohne Siedlungen oder ausgebaute Strassen zusammensetzt sahen die Planungen des russischen Oberkommandierenden Generaloberst Troschew hier in der ersten Phase den Einsatz kleiner beweglicher Luftlandeverbande vor die in dem Gelande Schlusselstellungen an strategisch wichtigen Punkten besetzen sollten um das Entkommen gegnerischer Kampfer durch die Bergregionen zu verhindern und vermutete Nachschubwege der Rebellen aus Georgien abzuschneiden Die Hauptlast des Angriffs auf Ulust Kert sollte anschliessend in einer zweiten Phase von besser bewaffneten Einheiten aus dem Norden getragen werden Am 22 Februar 2000 drangen russische Luftlandetruppen in die Ebene ostlich von Ulus Kert ein besetzten das Dorf Machkety und richteten Stellungen bei Selmentausen ein Der Weg aus Ulus Kert nach Osten drohte so blockiert zu werden Die Stadt Schatoi Verwaltungssitz des Schatoiski rajon wurde nach schweren Kampfen am 28 Februar von regularen russischen Truppen besetzt Damit war die aus dem Raum Ulus Kert nach Suden verlaufende Hauptstrasse R 305 ebenfalls fur die Rebellen nicht mehr zu benutzen Der Ausweg fur die weitgehend eingeschlossenen Verbande bestehend aus Rebellen und auslandischen Mudschaheddin der am sinnvollsten schien war trotz der russischen Prasenz der Weg nach Osten da sie dort in der Bergregion um Wedeno noch uber ein Netz von einigen Stutzpunkten verfugten das eine grossere Zahl an Kampfern unterhalten konnte und zudem die Moglichkeit bot sich in Richtung Dagestan oder Georgien abzusetzen Diese Moglichkeit wurde von Generaloberst Troschew aber als unwahrscheinlich betrachtet Die schweren Verluste die Teile der Rebellentruppen nur Wochen zuvor beim Ausbruch aus Grosny und in den Kampfen der letzten Tage erlitten hatten die schlechte Versorgungslage des Gegners und das unwegsame Gelande das zu durchqueren ware liessen ihn eine Offensivaktion von grosseren Verbanden nicht vermuten Noch am 29 Februar 2000 sagte er gegenuber der Presse dass keine grosseren Banden mehr existierten 5 So erteilte sein Stab den Luftlandetruppen des 104 Regiments der 76 Division am 26 Februar den Befehl im Verlauf des 29 die Hohen 705 6 626 und 787 sudostlich von Ulus Kert zu besetzen und den Durchbruch feindlicher Kampfer in Richtung Selmentausen Elistanschi Machkety und Kirow Jurt zu verhindern Das 104 Regiment verfugte uber drei Bataillone mit je drei Kompanien durchnummeriert von 1 bis 9 und ein Artilleriebataillon von dem zwei 2S9 Nona S Panzermorser verfugbar waren Jeder Kompanie war zusatzlich eine Aufklarungsgruppe der SpezNas angegliedert 6 Der Ausbruch Bearbeiten nbsp Karte des Gelandes mit den Bezeichnungen markanter PunkteMit der sich deutlich abzeichnenden Umzingelung und ohne Aussicht auf Unterstutzung von aussen entschied sich ein Teil der eingeschlossenen Kampfer am oder um den 28 Februar zum Ausbruch nach Sudosten Der ubrige Teil der Rebellentruppen unter Fuhrung von Ruslan Gelajew ging in Richtung Nordwesten nach Komsomolski Nachdem zunachst Tauwetter den Schnee in der Gegend teilweise geschmolzen und die oberen Bodenschichten in Matsch verwandelt hatte verschlechterte sich das Wetter in der Nacht vom 27 auf den 28 Februar Es fiel ein halber Meter Neuschnee und dichter Nebel lag am Morgen des 28 uber der Region 7 Die Kampfer um Schamil Bassajew benutzten einen Weg der aus Ulus Kert nach Sudosten in die Berge fuhrt Jeder Kampfer trug Winterbekleidung und personliche Ausrustung wahrend Lebensmittel schwere Waffen und Munition von einer Kolonne aus Tragtieren transportiert wurden Einige Kampfer waren auch zu Pferd unterwegs 7 In der Nacht von 28 auf den 29 besserte sich das Wetter wieder und der Schnee begann zu schmelzen so dass der feste Untergrund wieder matschig wurde Die 3 Kompanie hatte sich bereits am 27 ostlich von Ulus Kert auf den Hohen 666 0 und 574 9 eingegraben und traf am 29 als erste Einheit auf gegnerische Kampfer Deren Spahtrupps wurden von den russischen Fallschirmjagern an diesen Stellungen abgewiesen so dass sich die Rebellen nicht durch die Schlucht des Abazulgol Flusses bewegen konnten sondern einen anderen Weg nach Osten suchen mussten Das 2 Bataillon des 104 russischen Garde Luftlanderegiments der 76 Luftlandedivision war am Morgen des 28 von Machkety nach Selmentausen marschiert Oberst Melentjew der Kommandeur des 104 entschied nun am Morgen des 29 dass die 6 Kompanie des Regiments ihre bisherige Stellung ostlich des Abazulgol Flusses verlassen und eine Position auf einem Hohenrucken nahe der Hohe 776 besetzen sollte So sollte verhindert werden dass gegnerische Einheiten in den Bergen unbehelligt uber schmale Pfade durch den Umschliessungsring sickern konnten Die 4 Kompanie sollte zum selben Zweck Hohe 787 besetzen die rund 2 Kilometer sudlich von 776 liegt 8 Die Hohe 776 0 deren Bezeichnung sich aus der Hohenangabe in Metern auf russischen Karten ableitet befindet sich nur drei Kilometer sudlich der Kampfzone in der kurz zuvor die 3 Kompanie den Rebellenvorstoss abgewiesen hatte Da der Kompaniechef der 6 Major Molodow erst kurz zuvor in die Einheit versetzt worden war ubernahm der Kommandeur des 2 Bataillons Oberstleutnant Mark Jewtjuchin fur diesen Einsatz das Kommando uber die Kompanie Hauptmann Wiktor Romanow der als Verbindungsoffizier zur Artillerie des 104 Regiments fungierte und zum Stab des 2 Bataillons gehorte begleitete die Kompanie ebenfalls Die Kompanie hatte drei Zuge zwei normal bewaffnete und einen mit Maschinengewehren und Granatwerfern ausgerusteten Zug Unterstutzt wurde die Kompanie von einer Gruppe Speznas Soldaten 8 Die russischen Fallschirmjager der 6 Kompanie mussten rund 15 Kilometer von ihrer Ausgangsstellung bis zur Hohe 776 marschieren Sie durchquerten den schnell fliessenden aber flachen Abazulgol an einer Furt und nahmen einen schmalen Trampelpfad in Richtung der Hohe 776 Die durchgangig dicht bewaldete Hohe und ihre Umgebung boten keine Moglichkeit Hubschrauber landen zu lassen Deshalb waren die Soldaten bei ihrem Marsch mit schwerer Ausrustung fur den Bau von Stellungen mit Zelten gusseisernen Heizofen 8 Waffen Minen und allerlei personlicher Ausrustung beladen da sie ihre neue Position langere Zeit besetzt halten sollten Einzelne Soldaten kamen so zum Teil auf bis zu 50 kg Gepack 8 Zudem verfugten sie nur uber einfache Funkgerate mit denen Funkspruche nicht verschlusselt werden konnten 9 Die Gruppen der Kompanie kamen lediglich langsam voran und konnten auf den engen Pfaden an den Hangen nur einer nach dem anderen marschieren so dass sie sich auf eine immer langere Strecke verteilten Lediglich ein Trupp wurde mit leichtem Gepack zur Aufklarung vorgeschickt Die Marschgeschwindigkeit der Kompanie lag bei 1 km pro Stunde Der Aufklarungstrupp der Kompanie erreichte die Hohe 776 und fand sie unbesetzt vor Die ersten Teile der Kompanie trafen erst ab 11 20 Uhr bei der Hohe ein 8 wahrend funf Soldaten des Aufklarungstrupps weiter auf dem Hohenrucken vorgingen um Hohe 705 6 zu erkunden Die Schlacht um Hohe 776 Bearbeiten nbsp Karte mit den Bewegungen russischer Truppen rot und tschetschenischer Rebellen grun wahrend der Schlacht bis zum Einsickern der Rebellen in Richtung SelmentausenDie Masse der 6 Kompanie traf gegen 12 00 Uhr bei 776 ein die letzte der Marschgruppen war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch weit entfernt Die Soldaten sammelten sich am westlichen Fuss der Hohe fingen an eine nach Westen gerichtete Verteidigungslinie entlang des Hohenruckens einzurichten und begannen nach einigen Berichten sich Essen zu kochen 6 In der Nahe von 705 6 angekommen geriet der Aufklarungstrupp um etwa 12 30 Uhr in ein Feuergefecht mit rund 20 Rebellen Die erkannten die Schwache des russischen Trupps setzten ihn sofort unter Druck und begannen die russischen Soldaten einzukreisen Um der Umschliessung zu entgehen zogen sich die funf russischen Soldaten in Richtung Hohe 776 zuruck Die kampferfahrenen Rebellen behielten die Initiative und verfolgten die Fluchtenden unterbrochen von Schusswechseln bis zu deren Ausgangsstellung Major Moldow eigentlich Kompaniechef der 6 ging mit einigen Mannern den Soldaten des Aufklarungstrupps entgegen um sie zu unterstutzen wurde aber in einem Feuergefecht mit den Verfolgern des Trupps todlich verwundet Aufgefangener Funkverkehr auf Ultrakurzwelle zwischen Chattab und Schamil Bassajew der als Folge seiner schweren Verwundung nicht personlich an dem Gefecht teilnahm deutet darauf hin dass die Kampfer bis zu diesem Zeitpunkt nichts von Fallschirmjagern in der Gegend gewusst hatten 10 Den abgehorten Funkspruchen zufolge entschied Chattab die russischen Truppen anzugreifen wahrend Bassajew zunachst fur eine Umgehung der Stellung bei 776 pladiert hatte 11 Die erste rund 160 Mann starke Rebellentruppe 10 unter dem Kommando von Chattab teilte sich und umging Hohe 776 auf beiden Seiten Aufgeteilt in Gruppen zu rund 50 Kampfern schloss sie die Fallschirmjager ein Kurze Zeit spater traf die Masse der Rebellen ein Deren Gesamtzahl ist umstritten Angaben schwanken je nach Quelle zwischen 1 500 und 2 500 Kampfern Die noch fehlende Gruppe der Fallschirmjagerkompanie wurde noch auf der Marschstrecke uberrascht und von den Rebellen uberrannt bevor sie sich mit dem Rest der Kompanie vereinigen konnte 4 Nachdem sie die Positionen der russischen Fallschirmjager erkannt hatten begannen die Rebellen sie unter Granatwerferfeuer zu nehmen um sie daran zu hindern sich einzugraben Der Beschuss endete erst als sich ihre Kampfer bis zu den Stellungen der Fallschirmjager vorgearbeitet hatten und der eigentliche Angriff begann Beschossen mit Maschinengewehren Scharfschutzengewehren und Panzerfausten zogen sich die uberlebenden Fallschirmjager gegen Tagesende mit ihren Verwundeten auf die Spitze von Hohe 776 zuruck und liessen dabei einen Teil ihrer Ausrustung wie Lebensmittel und Schlafsacke 10 am Hang zuruck 8 Die Fallschirmjager forderten per Funk uber den sie begleitenden Artillerieoffizier Hauptmann Romanow ihrerseits Artilleriefeuer von den beiden 2S9 Nona S Panzermorsern ihres Luftlanderegimentes an das gegen Nachmittag des 29 Februar einsetzte und nach Aussage des Kommandeurs der Artillerie Oberstleutnant Alexander Taustika letztlich den gesamten Munitionsvorrat verschlang 7 A 2 General Troschew schildert dieses Thema in seinen Erinnerungen so 1200 snaryadov vysypali artilleristy 104 go polka v rajon vysoty 776 0 s poludnya 29 fevralya do rannego utra 1 marta deutsch 1 200 Granaten schutteten die Artilleristen des 104 Regiments in die Gegend von Hohe 776 0 vom Nachmittag des 29 Februar bis in die fruhen Stunden des 1 Marz 10 Uber die Effektivitat dieser Artillerieunterstutzung kann aber keine Aussage gemacht werden 31 Soldaten der 6 Kompanie waren am ersten Tag getotet worden was fast der Halfte der Gesamtstarke der Einheit entspricht Die Rufe der Kompanie uber Funk waren nicht verschlusselt und konnten von den Kampfern der Rebellen mitgehort werden Ein Entsatzversuch von zwei Zugen der Speznas Spezialeinheit scheiterte dann auch als diese Soldaten lange bevor sie Hohe 776 erreichten beim Uberqueren des Abazulgol Flusses an eine Riegelstellung ostlich von Ulus Kert gerieten und sich unter dem Feuer der Rebellen zuruckziehen mussten 7 8 Um 3 00 Uhr gelang es dann doch einem Zug mit 15 Soldaten der 4 Kompanie unter Fuhrung des stellvertretenden Bataillonskommandeurs Major Alexander Dostawalow er war bis 1999 Kompaniechef der 6 4 den Umschliessungsring von Suden kommend zu durchbrechen und zur 6 Kompanie zu gelangen Der Zugfuhrer ein Leutnant wurde bei der Aktion getotet der Major schwer verwundet 8 A 3 Gegen 5 00 Uhr am Morgen des 1 Marz 2000 intensivierten die Rebellen ihre Angriffe wieder nachdem sie seit Mitternacht zunachst keine Kampfer mehr auf die Hohe geschickt hatten Die Kompanie forderte zur Abwehr dieses Angriffs Artilleriefeuer auf Ziele an die nur noch 50 Meter von den eigenen Stellungen entfernt lagen 12 Um 6 00 Uhr drangte eine Angriffswelle die uberlebenden Fallschirmjager auf engstem Raum zusammen Zwei russische Mi 24 Kampfhubschrauber die am Morgen in der Umgebung der Hohe kreisten mussten abdrehen nachdem sie von den Rebellen aus dem Wald mit schweren Maschinengewehren beschossen wurden 7 Die Stellung der letzten Fallschirmjager wurde vermutlich gegen 6 50 Uhr bei einem erneuten Angriff uberrannt und die wenigen Uberlebenden im Nahkampf getotet 8 10 Am Morgen des 2 Marz erreichten Teile der 1 Kompanie des 1 Bataillons die Hohe 776 und fanden nur noch Tote vor Nach Warnung vor weiteren Rebelleneinheiten in der Gegend konnten die Leichen der Fallschirmjager erst zwei Tage spater geborgen werden Der letzte Funkspruch Bearbeiten nbsp Ein 2S9 Panzermorser Als Steilfeuerwaffe fur den Einsatz in gebirgigem Gelande geeignet lieferten Waffen dieser Bauart die Artillerieunterstutzung fur die 6 Kompanie Um den letzten Funkspruch der Eingeschlossenen gegen 6 10 Uhr gibt es kontroverse Darstellungen Nachdem die Information verbreitet wurde einige der russischen Soldaten seien durch eigenes Artilleriefeuer getotet worden 13 wird in mehreren Quellen der letzte Funkspruch als die Anforderung von Artilleriefeuer auf die eigene Stellung geschildert entweder durch Oberstleutnant Jewtjuchin 14 oder von Hauptmann Romanow Auf der Website der Tageszeitung Iswestija wird der Wortlaut des letzten Funkspruchs hier durch Hauptmann Romanow in einem Artikel vom August 2001 folgendermassen wiedergegeben Proshajte muzhiki Vysota zanyata boevikami Ogon po vysote 776 deutsch Lebt Wohl Jungs die Hohe ist von Militanten besetzt Feuer auf Hohe 776 4 Der Journalist Wladimir Swartsewitsch wertete kurze Zeit spater die Aufzeichnungen des Funkverkehrs aus Nach Swartsewistsch war der Wortlaut des letzten Funkspruchs Vy kozly vy nas predali suki deutsch Ihr Hornochsen ihr habt uns verraten Hurensohne 15 A 4 Verluste und Folgen BearbeitenVerluste Bearbeiten nbsp Patriarch Alexius II und Wladimir Putin bei einem Gedenkgottesdienst fur die getoteten Soldaten am 14 Marz 2000 in MoskauSechs Fallschirmjager A 5 uberlebten das Gefecht und wurden von der 1 Kompanie im Tagesverlauf des 2 Marz aufgelesen 7 Zwei hatten sich versteckt drei gaben an auf Weisung eines Vorgesetzten vor dem letzten Angriff von der Hohe geschlichen zu sein der sechste hatte sich nach eigenen Angaben im Verlauf des Gefechts ergeben und war nach Schlagen mit Gewehrkolben ins Gesicht von den Rebellen ausgeplundert und bewusstlos zuruckgelassen worden 4 16 84 tote russische Fallschirmjager und Speznassoldaten aus der 6 und dem Zug der 4 Kompanie wurden spater auf Hohe 776 und der Umgebung gefunden Die Aufstandischen sollen einen Teil ihrer Toten auf Pferdewagen abtransportiert haben noch bevor russische Truppen das Gelande sicherten 17 So ist unklar wie viele Rebellen und Mudschaheddin tatsachlich umgekommen waren Wahrend erste Meldungen von rund 100 getoteten Kampfern ausgingen 3 berichtete Major Andrei Lobanow der zu der Gruppe gehorte die die Hohe einige Tage spater erreichte er habe rund 200 tote Kampfer gezahlt 6 In der russischen Presse wurde spater ein Wert von 400 toten Rebellen und auslandischen Mudschaheddin angegeben 4 Folgen Bearbeiten Die Masse der Rebellentruppen entkam der drohenden Einkesselung durch die Lucke die bei 776 entstanden war General Troschew schrieb in seinen Erinnerungen der 6 Kompanie zwar die Zerschlagung des Rebellenverbandes zu 10 aber der loste sich lediglich in kleinere Marschverbande auf Ein Teil erreichte in einzelnen Gruppen den Raum Wedeno wo sie sich wieder zusammenschlossen Unter diesen Kampfern war auch Schamil Bassajew der in den folgenden Jahren die Verantwortung fur zahlreiche Terroranschlage trug wie 2002 die Geiselnahme im Moskauer Dubrowka Theater oder 2004 die Ermordung Achmat Kadyrows Chattab ging mit 500 Kampfern ins sudlich gelegene Sharo Argun 18 Eine rund siebzig Kampfer umfassende Rebellengruppe die der Einkreisung entkam wurde nach russischen Angaben wenig spater bei Selmentausen gefangen genommen 19 Medienkrieg BearbeitenDer russische Verteidigungsminister Igor Sergejew verbot seinen Offizieren zunachst das Veroffentlichen von Informationen uber Ereignisse bei Ulus Kert denn er hatte erst kurz zuvor den Krieg offiziell fur beendet erklart 20 Noch bevor am 2 Marz russische Entsatztruppen die Hohe erreicht hatten trugen Rebellen bei Hohe 776 Leichen zusammen Der Grund war zunachst unklar aber wenig spater wurden acht Fotos die aneinander gereihte Gruppen getoteter russischer Soldaten zeigten auf einer pro tschetschenisch separatistischen Internetprasenz hochgeladen Ein Kamerateam des russischen Fernsehsenders Rossija 1 filmte Tage spater die Leichen einzelner getoteter Rebellen in der Umgebung der Hohe 21 Die Nachrichten uber die Verluste waren so nicht mehr zu unterdrucken und kamen langsam an die Offentlichkeit Obwohl bereits am 3 Marz unbestatigte Geruchte uber 86 Tote in der Presse aufkamen 22 erhohte sich die Zahl der offiziell eingestandenen Todesopfer nur schleppend so dass erst in einer Stellungnahme vom 10 Marz 2000 eine realistische Zahl eingestanden wurde 23 Fehler und Ursachenforschung Bearbeiten nbsp Denkmal fur die Toten der 76 Luftlandedivision in Pskow Auf die Innenseite der 20 Meter hohen Kuppel sind die Unterschriften der 84 Toten ubertragen worden 24 Mut und Einzelleistungen der Fallschirmjager wurden in allen Berichten gelobt Verteidigungsminister Igor Sergejew verglich ihre Leistung gar mit der der Soldaten von Iwan Panfilow aus dem Zweiten Weltkrieg Als grundlegender Fehler im Zusammenhang mit den Ereignissen vom 28 Februar bis zum 1 Marz 2000 wird der russischen Militarfuhrung fehlende oder mangelhafte taktische Aufklarung vorgeworfen Die Fallschirmjager wurden ohne zuverlassige Informationen uber Anzahl Zustand und Absichten des Gegners in das Gebiet geschickt 6 Das 104 Luftlanderegiment hatte selbst taktische Aufklarung durchfuhren mussen 6 um fruhzeitig zu erfahren was vor oder neben den Kompanien geschieht so dass genug Zeit fur entsprechende Massnahmen gewesen ware sobald man die Bedrohung erkannt hatte Das war allerdings nicht moglich da die russischen Truppen seit dem Verlust einer solchen Aufklarungseinheit im November 1999 1 keine Aufklarungseinheiten am Boden mehr einsetzen durften solange sie sich ausserhalb der Reichweite eigener Artillerie oder Luftunterstutzung bewegten Da die 2S9 Nona Panzermorser von ihren Stellungen nahe Machkety zwar Hohe 776 erreichen aber Ulus Kert bereits ausser Reichweite lag war ein Aufklarungseinsatz die bis zum Ort vorgedrungen ware faktisch verboten 4 A 6 Die 6 Kompanie verfugte uber keinen Fliegerleitoffizier der Luftwaffe der Luftunterstutzung hatte anfordern und einweisen konnen so dass die Kampfhubschrauber die das Schlachtfeld uberflogen hatten bei der schlechten Bodensicht nicht angreifen konnten 9 Das Oberkommando erteilte dem Regimentskommandeur des 104 trotz mehrfacher Anfrage nicht die Erlaubnis die 6 Kompanie zuruckzuziehen 24 25 Gleichzeitig soll es den ubrigen Teilen des Regiments verboten worden sein ihre Stellungen zu verlassen um die 6 Kompanie zu unterstutzen Die 15 Soldaten der 4 Kompanie die in der Nacht zur 6 stiessen handelten nach dementsprechenden Berichten befehlswidrig und waren allesamt Freiwillige Der Bataillonskommandeur Oberstleutnant Jewtjuchin soll einen Unterstutzungsversuch uber Funk abgelehnt haben da er befurchtete die Truppen wurden von den Rebellen aufgerieben bevor sie seine Stellung erreichen konnten A 7 Beim Anmarsch auf die Hohe 776 soll die Kompanie auch ihre schweren Infanterieunterstutzungswaffen mit umfangreichen Munitionsvorrat mitgenommen haben die dazu fuhrten dass die Soldaten trotz hoher korperlicher Leistungsfahigkeit auch durch das bergige Gelande vollkommen erschopft auf der Hohe ankamen und ihre Gefechtskraft schon vor Beginn des Gefechts herabgesetzt war Offentliche Wahrnehmung Bearbeiten nbsp Putin wahrend einer Gedenkveranstaltung fur die GefallenenIn Kombination mit einem Hinterhalt am 3 Marz 2000 nahe Grosny bei dem eine Fahrzeugkolonne mit Teilen der Spezialeinheit OMON angegriffen wurde und mehrere Polizisten starben fuhrte die schleppende und widerspruchliche Informationspolitik des russischen Militars zu massiver offentlicher Kritik 5 Prasident Wladimir Putin setzte sich in der Folge der Ereignisse medienwirksam fur die Hinterbliebenen der Soldaten ein Nachdem er zunachst am 14 Marz einen Gedenkgottesdienst in Moskau besucht hatte unterzeichnete er am 21 Juli 2000 ein Dekret mit dem er die Verwaltung von Pskow dem Heimatstandort der 76 Luftlandedivision anwies ein Denkmal fur die getoteten Soldaten der 6 Kompanie des 104 Garde Luftlanderegiments der 76 Division errichten zu lassen Gleichzeitig empfahl er allen Regierungsstellen der russischen Foderation Aktivitaten zur Bewahrung des Gedenkens an die Soldaten zu ergreifen Am 2 August 2000 reiste er dann nach Pskow um bei der Enthullung eines vorlaufigen Gedenksteins zu sprechen Das endgultige Denkmal wurde im August 2001 fertiggestellt Eine Strasse in Grosny wurde ebenfalls nach der Kompanie benannt 26 Nach Berichten des russischen Staatsfernsehens besuchte er im April 2001 auch Hohe 776 27 Samtliche Fallschirmjager wurden hoch dekoriert Einundzwanzig wurden posthum mit dem Titel Held der Russischen Foderation ausgezeichnet 63 erhielten posthum die Medaille fur Tapferkeit 28 Einer der sechs Uberlebenden wurde ebenfalls mit dem Titel Held der Russischen Foderation ausgezeichnet die ubrigen funf erhielten die Medaille fur Tapferkeit 24 Kunst Bearbeiten Die Ereignisse um Hohe 776 wurden in mehreren russischen Fernsehfilmen thematisiert darunter Russisches Opfer russ Russkaya zhertva ein Fernsehfilm von 2008 und Durchbruch russ Proryv ein Film von Witali Lukin aus dem Jahr 2006 Hinzu kommen zahlreiche Werke von russischen Musikern und Dichtern Belege und Verweise BearbeitenAnmerkungen Bearbeiten In einer ersten Stellungnahme am Freitag dem 10 Marz 2000 wird der stellvertretende Kommandeur der russischen Luftlandetruppen im Independent mit einer Dauer der Schlacht vom 29 Februar bis 3 Marz zitiert So auch Michael D Wilmoth Peter G Tsouras Ulus Kert An Airborne Company s Last Stand PDF army mil abgerufen am 1 Oktober 2010 Nach Aussagen der Uberlebenden kamen auch 120 mm Morsergranaten aus Richtung Selmentausen was auf eine mogliche Beteiligung der Artillerie des benachbarten 108 Luftlanderegiments hindeuten kann Bericht in der novayagazeta vom 23 April 2001 uber die Untersuchung von Wladimir Worobjow zu den Geschehnissen abgerufen am 28 September 2010 Andere Quellen berichten dass die Gruppe beim Durchbruch keine Verluste erlitten hatte Die Aussage wird gelegentlich als Hinweis auf mogliche Korruption in der russischen Militarfuhrung gewertet In Kombination mit Funkverkehr der Separatistenfuhrer in dem sie daruber berieten mit den russischen Soldaten zu verhandeln wird dies als Indiz fur eine Bestechung offizieller Stellen gewertet die eine sichere Passage gegen Bezahlung garantierten die Fallschirmjager aber nicht einweihten So im Artikel von Sergei Turchenko svpressa ru 1 Marz 2010 abgerufen am 2 Oktober 2010 Einige Quellen nennen sieben Uberlebende so im Artikel Unfahige Generale opfern Soldaten Zehn Jahre Tragodie der 6 Kompanie in Tschetschenien vom 2 Marz 2010 auf de rian ru Sergei Baran sagt dagegen aus dass fur das Regiment zum Zeitpunkt des Einsatzes samtliche Aufklarungstatigkeiten sogar auf Sichtweite beziehungsweise maximal 500 Meter vor den eigenen Stellungen beschrankt war Interview mit Oberst Sergei Iwanowitsch Baran auf army lv abgerufen am 2 Oktober 2010 So berichtet Sergei Baran dass Jewtjuchin um 23 45 Uhr seine Hilfe mit dieser Begrundung ablehnte Interview mit Oberst Sergei Iwanowitsch Baran auf army lv abgerufen am 2 Oktober 2010 Literatur Bearbeiten Gennadi Nikolajewitsch Troschew Mein Krieg Tschetschenien Erinnerungen eines Graben Generals russ Moya vojna Chechenskij dnevnik okopnogo generala Verlag Vagrius 2001 ISBN 5 264 00657 1 Paul J Murphy The wolves of Islam Russia and the faces of Chechen terror Brassey s ISBN 1 57488 830 7 C W Blandy Conflict Studies Research Centre Chechnya Two Federal Disasters 2002 ISBN 1 903584 78 7 Fernsehdokumentationen Bearbeiten Vysota 776 Hohe 776 Rossija 1 2000Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht um Hohe 776 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artikel auf The Independent vom 10 Marz 2000 mit offiziellen Stellungnahmen abgerufen am 1 Oktober 2010 Artikel auf RIA Novosti vom 2 Marz 2010 deutsch Artikel auf kavkazcenter com Propagandaseite die den Anschein einer Tschetschenischen Separatisten Seite erweckt abgerufen am 1 Oktober 2010 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b svpressa ru abgerufen am 2 Oktober 2010 Statement von General Troschew vom 10 Marz 2000 auf independent co uk abgerufen am 1 Oktober 2010 a b Conflict Studies Research Centre Chechnya Two Federal Disasters C W Blandy S 22 a b c d e f g Artikel vom 1 August 2001 auf izvestia ru abgerufen am 2 Oktober 2010 a b Unfahige Generale opfern Soldaten vom 2 Marz 2010 auf de rian ru abgerufen am 3 Oktober 2010 a b c d e Michael D Wilmoth Peter G Tsouras Ulus Kert An Airborne Company s Last Stand PDF army mil S 92 und folgende abgerufen am 1 Oktober 2010 a b c d e f Interview mit Oberst Sergei Iwanowitsch Baran auf army lv abgerufen am 2 Oktober 2010 a b c d e f g h i Bericht auf Lebed com Ausgabe 559 9 Marz 2008 von Juri Swarog abgerufen am 29 September 2010 a b Bericht in der novayagazeta vom 23 April 2001 uber die Untersuchung von Wladimir Worobjow zu den Geschehnissen abgerufen am 28 September 2010 a b c d e f Mein Krieg Tschetschenien Erinnerungen eines Generals Kapitel 8 C W Blandy Conflict Studies Research Centre Chechnya Two Federal Disasters S 18 Chronologischer Ablauf der Ereignisse auf army lv abgerufen am 3 Oktober 2010 Pressemeldung auf highbeam com abgerufen am 1 Oktober 2010 Memento vom 22 Oktober 2012 im Internet Archive so auf sdokin narod ru memory htm Interview mit Swartsewistsch vom 8 Februar 2010 auf chelyabinsk ru abgerufen am 2 Oktober 2010 Memento vom 19 November 2011 im Internet Archive Interview mit dem Uberlebenden Alexander Suponinski Artikel von W Pjatkow und K Raschchepkina auf redstar ru gesichtet am 1 Oktober 2010 Memento vom 3 Mai 2001 im Internet Archive The wolves of Islam Russia and the faces of Chechen terror Paul J Murphy S 115 BBC Artikel vom 6 Marz 2000 abgerufen am 29 Oktober 2010 specnaz ru abgerufen am 1 Oktober 2010 vysoty 776 Hohe 776 Rossija 1 2000 Artikel vom 3 Marz 2000 auf rferl org abgerufen am 1 Marz 2011 Statement von Igor Sergejew vom 10 Marz 2000 zitiert auf independent co uk abgerufen am 1 Oktober 2010 a b c vom 15 November 2002 auf izvestia ru abgerufen am 2 Oktober 2010 Artikel von Sergei Turchenko vom 1 Marz 2010 auf svpressa ru abgerufen am 2 Oktober 2010 pskovgorod ru abgerufen am 1 Oktober 2010 Bericht in der moscowtimes vom 16 April 2001 abgerufen am 1 Oktober 2010 Memento vom 2 April 2015 im Internet Archive Homepage mit Fotos der Getoteten auf Russischer Seite mit Nennung der jeweils verliehenen Auszeichnung abgerufen am 1 Oktober 201042 963055555556 45 804722222222 Koordinaten 42 57 47 N 45 48 17 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht um Hohe 776 amp oldid 228941763