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Gennadi Nikolajewitsch Troschew russisch Gennadij Nikolaevich Troshev wiss Transliteration Gennadij Nikolaevic Trosev 14 Marz 1947 in Berlin 14 September 2008 in Perm war ein russischer General Gennadi Troschew Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Karriere im Staatsdienst 1 2 Einsatz in den Tschetschenienkriegen und in Dagestan 1 3 Tod 2 Privates 3 Publikationen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenNach der Ruckkehr seiner Eltern aus der Sowjetischen Besatzungszone in Deutschland verlebte Troschew seine Kindheit in der Tschetscheno Inguschischen ASSR Er lebte dabei lange Zeit in Grosny was ihn aber nicht daran hinderte sich wahrend des Zweiten Tschetschenienkrieges als Hardliner zu gebarden der den Krieg ohne jegliche Rucksicht auf die Zivilbevolkerung fuhren liess Karriere im Staatsdienst Bearbeiten 1969 schloss er die Ausbildung an der Panzerschule in Kasan ab und diente in der Folgezeit in verschiedenen Positionen bei den Panzertruppen 1976 absolvierte er die Militarakademie der Panzertruppen und 1988 die Militarakademie des Generalstabs der Streitkrafte der UdSSR Einsatz in den Tschetschenienkriegen und in Dagestan Bearbeiten Von 1994 an kommandierte Gennadi Troschew das 42 Armeekorps des Militarbezirks Nordkaukasus und wurde Anfang 1995 zum Befehlshaber der Gruppierung der Streitkrafte des Verteidigungsministeriums in Tschetschenien ernannt Von 1995 bis 1997 war er Kommandeur der 58 Armee Im Juli 1997 wurde er dann zum stellvertretenden Befehlshaber des Nordkaukasischen Militarbezirks ernannt Im August 1999 wurde ihm der Befehl uber die foderalen Krafte in Dagestan ubertragen wo er mit Beginn der Kampfhandlungen Operationen gegen islamische Kampfer fuhrte Ab Oktober 1999 war Troschew stellvertretender Befehlshaber der Vereinigten Gruppierung der Streitkrafte im Nordkaukasus und Kommandeur der als Wostok dt Ost bezeichneten Gruppierung der russischen Streitkrafte die von Osten her zur Umfassung und Eroberung Grosnys und seines Umlandes ansetzte Wie andere ranghohe russische Armeefuhrer sah auch Troschew den erneuten Waffengang gegen tschetschenische Kampfer als eine Gelegenheit die Niederlage des Ersten Tschetschenienkrieges zu rachen und das ramponierte Ansehen und die Ehre der russischen Streitkrafte wiederherzustellen In den ersten Kriegswochen meinte er in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau dass die russische Armee nur die Politiker am Sieg hindern konnten wenn sie uns wie beim letzten Krieg auf halbem Weg in den Arm fallen Aber d as ware Verrat so Troschew und wurde diesmal nicht geschehen 1 Der kompromisslosen Haltung die vom Ministerprasidenten und seit 31 Dezember 1999 amtsfuhrenden Prasidenten Wladimir Putin vorbehaltlos geteilt wurde 2 entsprach auch das Vorgehen der russischen Luftstreitkrafte und Bodentruppen das Troschew wie folgt erlauterte Wenn wir aus einem Haus beschossen werden wird das Haus zerstort Wenn wir aus einem Ort beschossen werden wird der Ort zerstort 3 Im Dezember 1999 wurde Troschew die Auszeichnung Held der Russischen Foderation verliehen wohingegen er tschetschenischerseits in einer sogenannten Verbrecher Liste gefuhrt wurde Im Februar 2000 wurde er zum Generaloberst befordert Bis dahin hatte der Krieg bereits tausende tschetschenische Zivilisten das Leben gekostet 4 was vor allem auf den Einsatz schwerer und schwerster Waffen und die andauernden Luftbombardements der russischen Seite zuruckzufuhren war Allein durch den von ihnen autorisierten Einsatz von Aerosol und 1 500 Kilogramm Bomben Raketenwerfern des Typs TOS 1 sowie von Raketen des Typs SS 21 Totschka U seien Putin und die Spitze seiner Militarfuhrung in Kriegsverbrechen involviert urteilte der fur die unabhangige russische Tageszeitung Nowaja gaseta arbeitende Militaranalytiker Pavel Felgenhauer im Marz 2000 5 Troschew der wahrend des Krieges auch durch die Forderung tschetschenische Banditen offentlich hinzurichten auf sich aufmerksam machte 6 bekleidete noch weitere Fuhrungspositionen ehe er im Mai 2001 schliesslich zum Befehlshaber der Truppen des Nordkaukasischen Militarbezirks ernannt wurde Im Dezember 2002 wurde er von diesem Posten abgezogen um in Zukunft jene Entscheidungen der russischen Regierung gegenuber der Offentlichkeit zu erortern die die Streitkrafte betreffen also eine Funktion als Regierungssprecher Kurz nach seiner Absage befehligte er den Sibirischen Militarbezirk Schliesslich ubernahm er doch noch ein politisches Amt und fungierte von Februar 2003 bis September 2008 als Berater des Prasidenten in Kosakenangelegenheiten Troschew lebte zuletzt in Moskau Troschew setzte sich auch in aller Offentlichkeit fur den verurteilten Juri Budanow ein der wahrend des Zweiten Tschetschenienkrieges die 18 jahrige Elsa Kungajewa misshandelt und ermordet hatte 7 Tod Bearbeiten Gennadi Troschew kam am 14 September 2008 beim Aeroflot Flug 821 der Aeroflot Tochtergesellschaft Aeroflot Nord auf dem Weg von Moskau nach Perm als einer der 88 Flugzeuginsassen ums Leben Am 22 Oktober 2008 wurde Gennadi Troschew im Kuban in der Nahe der Stadt Krasnodar beerdigt 8 Der Prasident der Tschetschenischen Republik Ramsan Kadyrow traf am selben Tag die Entscheidung eine Strasse in Grosny nach Troschew benennen zu lassen 9 Privates BearbeitenTroschew war verheiratet Seine Gattin stammt von einer Kosakenfamilie der Terek Region ab und ist somit im Nordkaukasus heimisch Publikationen BearbeitenGennadi Troschew Moja wojna Tschetschenski dnewnik okopnowo generala Moskau Vagrius Verlag 2002 ISBN 5 264 00657 1 russisch Gennadi Troschew Tschetschenski rezidiw Sapiski komandujuschtschewo Moskau Vagrius Verlag 2003 ISBN 5 9560 0137 2 russisch Gennadi Troschew Tschetschenski islom Moskau Vagrius Verlag 2008 ISBN 978 5 9691 0313 9 russisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gennady Troshev Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gennadi Troschew beim Internetprojekt Geroi strany russisch http www aktuell ru russland menschen kurzbiographie genadi troschew 15 htmlEinzelnachweise Bearbeiten Die Revanche der Generale Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Frankfurter Rundschau 10 November 1999 Es gehe im Zusammenhang mit Tschetschenien darum den Gegner gemeint die Tschetschenen als erstes zu schlagen und zwar so hart dass er nicht mehr aufsteht so Putin beispielsweise im Marz 2000 Zitiert nach OMZ 3 2000 S 365 Zitiert nach OMZ 3 2000 S 367 Eine vorlaufige Bilanz zweier tschetschenischer Abgeordneter von Mitte Januar 2000 ging von 15 000 getoteten Zivilisten aus wohingegen der Vorsitzende des prorussischen Tschetschenischen Staatsrates von 2 000 getoteten Zivilisten sprach Putin wiederum hatte knapp einen Monat vorher gegenuber der damaligen US Aussenministerin gemeint dass man die zivilen Kriegsopfer in Tschetschenien an den Fingern einer Hand abzahlen konne OMZ 2 2000 S 230 Vgl dazu OMZ 3 2000 S 368 und Pavel Felgenhauer Russian Strategy in the Chechnya Wars S 7 The use of such mass destruction weapons and ballistic missiles against civilian targets was authorized by the Kremlin and this implicates Putin as well as his top military chiefs in war crimes Vortrag am Forschungsseminar Parameter bewaffneter Konflikte veranstaltet vom Institut fur Internationale Friedenssicherung der Landesverteidigungsakademie in der Zeit vom 17 19 Marz 2000 Download der Beitrage Kurzbiografie Troschews Anna Politkovskaya A Small Corner of Hell Dispatches from Chechnya Chicago University Press 2003 ISBN 0 226 67432 0 S 154 158 Flugzeug Absturz in den Tod Abschied von General Troschew Sputnik Deutschland 22 Oktober 2008 Imenem generala Trosheva nazovut ulicu v Groznom lenta ru 14 sentyabrya 2008 Normdaten Person GND 1051698073 lobid OGND AKS LCCN nr2001050425 VIAF 19610226 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Troschew Gennadi NikolajewitschALTERNATIVNAMEN Troshev Gennadij NikolaevichKURZBESCHREIBUNG russischer GeneralGEBURTSDATUM 14 Marz 1947GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 14 September 2008STERBEORT Perm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gennadi Nikolajewitsch Troschew amp oldid 230553831