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Die Schlacht im Olivenhain von Kountouras mittelgriechisch maxh toy elaiwna toy Koyntoyra fand im Fruhsommer des Jahres 1205 in Messenien auf der Peloponnes statt Darin verwickelt waren die frankischen Ritter von Wilhelm von Champlitte und Romer sowie ortsansassige Griechen und Melinger Die Franken versuchten Morea zu besetzen 1 Sie gewannen die Schlacht und brachen dadurch den Widerstand auf der Peloponnes Letztendlich errichteten sie das Furstentum Achaia Der Peloponnes im spaten Mittelalter mit Messenien im sudwestlichen Teil der Halbinsel Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Verlauf 3 Quellen 4 Bedeutung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenNach der Eroberung von Konstantinopel 1204 durch die Kreuzfahrer im Verlauf des Vierten Kreuzzuges und nach dem Fall des Byzantinischen Reiches hatte Bonifatius I Montferrat das Konigreich Thessaloniki begrundet Im Herbst folgte ihm Wilhelm von Champlitte nach Thessaloniki zog dann aber weiter nach Morea Peloponnese Dort traf er mit Gottfried von Villehardouin zusammen der auf dem Ruckweg von Palastina Modon Methoni ansteuerte Gottfried hatte inzwischen im Dienst eines griechischen Fursten Johannes Kantakuzenos oder Leon Chamaretos angeheuert und gewann den Eindruck dass man das Land leicht erobern konne Als die Kreuzfahrer unter Bonifatius den griechischen Fursten Leon Sgouros in Nafplio und Akrokorinth im Nordwesten belagerten machte er sich auf um Bonifatius Hilfe einzufordern 2 Bonifatius machte Anstalten ihn in seinem eigenen Dienst zu behalten aber Villehardouin verbundete sich mit seinem Landsmann aus der Champagne den er mit Geschichten uber den Reichtum des Landes lockte und ihm den Treueschwur abnahm Bonifatius erlaubte letztendlich ihre Unternehmung und Champlitte und Villehardouin machten sich auf Morea zu erobern Die Stadte Patras und Andravida eroberten sie kampflos und in Andravida empfing Champlitte die Huldigung der lokalen Machthaber und der Burger von Skorta und Mesaria 3 Von dort zogen die Franken nach Suden entlang der Kuste Sie wurden durch eine Flotte begleitet die mit Leichtigkeit die Festung von Pontikon eroberte die sie wiederherstellten und mit einer Garnison belegten Sie umgingen die starke Festung von Arkadia Kyparissia durchzogen Navarino und erreichten Methoni Sie befestigten die Mauern der Festung die die Venezier geschleift hatten um die Piraterie vor Ort in den Griff zu bekommen Von dort griffen sie die Festung von Koroni an die sie innerhalb eines Tages einnahmen und im Anschluss Kalamata Auf griechischer Seite kampften Bewohner von Lakonien Arkadien und der Argolis 4 Man hat verschiedentlich den Heerfuhrer der Griechen Michael mit Michael I Komnenos Dukas identifiziert der bald darauf das Despotat Epirus grundete dies ist jedoch unwahrscheinlich Verlauf BearbeitenNach den Quellen zahlte das Heer von Michael 5000 5 oder 4000 Mann 6 die Manner von Champlitte dagegen nur 500 5 oder 700 6 Trotz der zahlenmassigen Unterlegenheit dominierten die Franken die Schlacht und gewannen sie auch Details der Schlacht werden in den Quellen nicht genannt auch der Ort ist nicht bekannt Unklar ist sogar die genaue Chronologie weil die beiden Quellen sich darin widersprechen Daraufhin war der Widerstand der Griechen gebrochen eine Burg nach der anderen und Stadt um Stadt ergaben sich die Franken Noch im selben Jahr begrundete Champlitte das Furstentum Achaia Quellen BearbeitenDie Schlacht wurde in zwei Berichten beschrieben die jeweils die Perspektive der Sieger wiedergeben Es sind die Chronik De la Conquete de Constantinople von Gottfried von Villehardouin und die Chronik von Morea Gottfried war der Onkel von Gottfried von Villehardouin Er nahm selbst an der Unternehmung teil Der Autor der Chronik von Morea war wahrscheinlich ein Gasmulos d h ein Kind der Eroberer Der Text De la Conquete de Constantinople 7 berichtet folgendes So brachen Wilhelm von Champlitte und Gottfried von Villehardouin der Neffe auf und nahmen mit sich hundert Ritter und eine grosse Zahl berittener Knappen und zogen ins Land Moria bis sie die Stadt Methoni erreichten Michael horte dass sie ins Land gekommen waren mit so einer kleine Zahl von Mannern sammelte eine grosse Zahl von Mannern eine Zahl die ganz wunderbar war und er griff sie an als einer der dachte sie seien nichts besser als Gefangene und er hatte sie schon in seiner Hand Und als sie horten er kame befestigten sie Methoni aufs Neue wo die Befestigung schon lange niedergerissen worden waren und dort liessen sie den Tross und das einfache Volk Dann ritten sie aus einen Tagesmarsch weit und ordneten ihre Schlachtreihen mit so vielen Mannern wie sie hatten Sie schienen in grosser Gefahr denn sie waren kaum funfhundert und die andere Streitmacht war mehr als funftausend Aber die Dinge ereignen sich wie es Gott gefallt denn unsere Manner kampften mit den Griechen zersprengten sie und uberwanden sie Und die Griechen verloren viel wahrend die unsrigen Pferde und Waffen gewannen und viele andere Guter und sie kehrten freudig zuruck und glucklich in die Stadt Methoni 8 Die Beschreibung der Schlacht nach der Chronik von Morea Z 1720 1738 9 ἀkoysasin k ἐma8asin tὸ pῶs ἦl8an oἱ Fragkoi kaὶ perpatoῦn ἐk tὰ xwria k ἐpairnoysin tὰ koyrsh kaὶ eἶpan k ἐlogisanto nὰ toὺs ἔxoyn zhmiwsei Ἐkeῖse ἐparesyr8hkan tὸ legoyn Khphskianoys ὅpoy tὸ krazoyn ὄnoma stὸn Koyntoyran ἐlaiῶna Ἦsan xiliades tessares pezoὶ kaὶ kaballaroi Oἱ Fragkoi gὰr ὡs tὸ ἐma8asin pale ἀpὸ toὺs Rwmaioys ὅpoy ἤsasin gὰr met aὐtoὺs k ἐ3eyrasin toὺs topoys ἐkeῖ toὺs ἐparesyran ἦl8an kaὶ hὕrane toys kaὶ polemon ἐdwkasin oἱ Fragkoi k oἱ Rwmaῖoi K oἱ Fragkoi gὰr oὐk ἤsasin pezoὶ kaὶ kaballaroi monoi ἑftakosioi monaxoi tosoys toὺs ἐgnwmiasan Me pro8ymian ἀrxasasin tὸn polemo oἱ Rwmaῖoi diatὶ ὀligoys toὺs ἔblepan ὕstera ἐmetenoῆsan Ti nὰ sὲ legw tὰ pollὰ kaὶ tὶ tὸ diaforon moy tὸn polemon ἐkerdisan ἐtote ἐkeῖn oἱ Fragkoi ὅloys ἐkatasfa3asin ὀligoi toὺs ἐfygan Aὐtὸn kaὶ monon polemon ἐpoῖkan oἱ Rwmaῖoi eἰs tὸn kairὸn poῦ ἐkerdisan oἱ Fragkoi tὸn Morean sie horten und erfuhren wie die Franken ankamen und sie gingen durch die Dorfer und nahmen die Waffen auf und sie sagten und sie dachten sie seien verwundet Dort hinuber wurden sie gezerrt was genannt wird Kepeskianous Wo man es nennt den Olivenhain von Kountouras Sie waren viertausend zu Fuss und zu Pferde Die Franken jedoch als sie es von den Romern lernten da sie mit ihnen zusammen waren und den Ort kannten dorthin zerrten sie sie sie kamen und sie fanden sie Und sie machten Krieg mit den Franken und den Romern Und die Franken waren nicht einmal zu Fuss und zu Pferde nur gerade 700 so viel dachten sie Begierig begannen die Romer den Krieg denn sie sahen nur wenige aber spater tat es ihnen leid Warum soll ich noch viel erzahlen und wen kummert es Den Krieg gewannen sie dann diese Franken sie machten sie alle nieder nur wenige entkamen Das war der einzige Krieg den die Romer machten zu der Zeit da die Franken Morea gewannen 10 Bedeutung BearbeitenDie Schlacht im Olivenhaim von Kountouras war entscheidend fur die Eroberung des Peloponnes Der Historiker William Miller verglich die Schlacht mit einem Hastings of the Morea 11 Nach dem Sieg blieben die Kreuzfahrer eine ganze Weile in der Ebene von Messenien Champlitte berief ein Kriegskonzil ein legte die zukunftige Strategie fest und sendete die Flotte heim Am Ende des Jahres eroberten die Kreuzfahrer Arkadien und bald darauf die Festung Araklovon Ἀraklobon die von dem tapferen Krieger Doxapatres Voutsaras verteidigt wurde 12 Zu dieser Zeit hatte Champlitte den Norden und Westen der Halbinsel unter seiner Kontrolle und der Nordosten gehorte zum Herzogtum Athen unter der Oberherrschaft von Bonifatius Leo Sgouros und seine Getreuen hielten allerdings noch zwei Festungen Auch Lakonien und die Berge des Taygetos blieben unerobert Aber damit war die erste Eroberungsphase abgeschlossen und in einem Brief an Papst Innozenz III vom 19 November 1205 erhob Champlitte fur sich den Anspruch auf den Titel princeps totius Achaiae provincie wodurch das Furstentum Achaia errichtet wurde 13 Literatur BearbeitenAntoine Bon La Moree franque Recherches historiques topographiques et archeologiques sur la principaute d Achaie franzosisch De Boccard Paris 1969 John Van Antwerp Fine The Late Medieval Balkans A Critical Survey from the Late Twelfth Century to the Ottoman Conquest University of Michigan Press 1994 ISBN 978 0 472 08260 5 Raymond Joseph Loenertz Aux origines du despotat d Epire et de la principaute d Achaie Byzantion franzosisch 43 1973 360 394 Jean Longnon The Frankish States in Greece 1204 1311 In Robert Lee Wolff Harry W Hazard A History of the Crusades Vol II The Later Crusades 1189 1311 University of Wisconsin Press 1969 S 234 275 ISBN 0 299 06670 3 William Miller The Latins in the Levant a History of Frankish Greece 1204 1566 E P Dutton and Company New York 1908 Einzelnachweise Bearbeiten Southeastern Europe in the Middle Ages 500 1250 Florin Curta Paul Stephenson p xxv Cambridge University Press 2006 ISBN 0 521 81539 8 Miller 1908 S 36 37 Bon 1969 S 60 The Late Medieval Balkans A Critical Survey from the Late Twelfth Century to the Ottoman Conquest John V Fine S 66 University of Michigan Press 1994 ISBN 0 472 08260 4 a b Geoffroi de Villehardouin De la Conquete de Constantinople 1207 1210 a b Xronikon toy Morews The chronicle of Geoffry de Villehardouin Marshal of Champagne and Romania concerning the conquest of Constantinople by the French and Venetians anno M CCIV Translated by T Smith London William Pickering 1829 Xroniko ths Tetarths Stayroforias kai ths katakthshs ths Kwnstantinoypolhs Etsi o Goylielmos Sampliths kai o Godefreidos Billardoyinos o anhpsios 3ekinhsan kai phran mazi toys peripoy ekato ippotes kai ena megalo ari8mo efippwn kai mphkan sth gh toy Mwria kai proxwrhsan mexri poy eftasan sthn polh ths Me8wnhs O Mixahl akoyse oti eixan el8ei sth xwra me tosoys ligoys kai mazepse ena megalo ari8mo an8rwpwn enan ari8mo ekplhktiko kai proxwrhsan akoloy8wntas toys san kapoios poy skeftotan oti aytoi den htan se kalyterh katastash apo kratoymenoi kai malista sth dikh toy xwra Otan aytoi akoysan oti erxetai oxyrwsan ek neoy th Me8wnh opoy oi oxyrwseis apo palaiotera eixan egkataleif8ei kai afhsan ekei ta pragmata toys kai toys synodoys toys Meta proxwrhsan mias meras dromo kai diatax8hkan me osoys an8rwpoys eixan O kindynos emoiaze megalos giati den eixan panw apo pentakosioys efippoys enw sthn allh pleyra htan arketa panw apo pente xiliades Alla ta gegonota symbainoyn symfwna me to 8elhma toy 8eoy giati o an8rwpoi mas polemhsan me toys Ellhnes toys katatropwsan kai toys katakthsan Kai oi Ellhnes exasan me poly baries apwleies enw osoi htan sthn pleyra mas kerdisan arketa aloga kai opla kai alla aga8a se megalh posothta kai etsi gyrisan xaroymenoi kai poly eytyxismenoi sthn polh ths Me8wnhs To Xronikon toy Morews ekdosh P Kalonaroy A8hna 1940 they heard and they learned that the Franks had come and that they walked through the villages and took the gains of war and they said and they thought they had been harmed Over there they were drawn they call it Kepescianous where they name it the olive grove of Kountouras They were four thousand on foot and mounted The Franks though when they learned it from the Romans since they were together with them and they knew the place there they drew them they came and they found them and war they gave the Franks and the Romans And the Franks were not on foot and mounted but just seven hundred that many they thought Eagerly did the Romans start the war because they saw them few but later they were sorry Why shall I tell you a lot and what do we care The war they won then those Franks they slaughtered them all a few did escape That was the only war the Romans made during the time that the Franks won the Morea the fate of the Morea like that of Saxon England was decided by a single pitched battle Bon 1969 S 61 63 Miller 1908 S 38 39 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht im Olivenhain von Kountouras amp oldid 238098743