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Der Schonborner Hof in Aschaffenburg ein barockes Gebaude des 17 Jahrhunderts 1 beherbergt heute das Naturwissenschaftliche Museum Aschaffenburg mit standigen Ausstellungen und umfangreichen Sammlung von Insekten sowie einer reprasentativen Darstellung der Mineralogie und Geologie des Spessarts und das Stadt und Stiftsarchiv Aschaffenburg 2 3 Schonborner Hof Aussenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Schonbornsche Hauskapelle 5 Storchennest 6 Ausstellungen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Schonborner Hof befindet sich an zentraler Stelle der Stadt am oberen Ende der Strasse Im Lohergraben nahe der Haltestelle Freihofsplatz in der Wermbachstrasse 15 Staatsstrasse 2309 Geschichte BearbeitenDer 30 Meter lange und sechs Meter breite Bau ein Stadtpalais war einer der Wohnsitze der Familie Schonborn von 1676 bis 1832 Gebaut wurde von 1673 bis 1681 nach den Entwurfen des Mainzer Kapuzinerpaters Matthias von Saarburg Der Hof war als Stadtschloss fur den Mainzer Obersthofmarschall und Vizedom Melchior Freiherr von Schonborn und dessen Ehefrau Sophia Maria Anna Tochter des Johann Christian von Boyneburg konzipiert nbsp Schonborner Hof Innenhof Die Stadt Aschaffenburg kaufte 1832 den Schonborner Hof fur 22 000 Gulden Zunachst war es Gerichts und Verwaltungsgebaude des Appellationsgericht fur den Untermainkreis Als dieses nach Wurzburg kam zogen fur mehr als 30 Jahre von 1875 bis 1906 Schulerinnen der Koniglichen Weiblichen Bildungsanstalt zusammen mit einem Lehrerinnenseminar ein Im weiteren Verlauf hatten noch mehrere Einrichtungen ihren Sitz im Schonborner Hof 1913 bis 1926 die Stadtische Sparkasse 1915 1918 Lazarett und Milchkuche 1929 bis 1951 Stadtpost und Volksschule Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde die Barockanlage schwer zerstort Nach dem Wiederaufbau beherbergte der Hof jahrelang die Kaufmannische Berufsschule Im Schuljahr 1967 68 waren im Gebaude die 8 und 9 Klassen der im Jahr 1965 gegrundeten Staatlichen Realschule Aschaffenburg und spater Teile des Friedrich Dessauer Gymnasiums Aschaffenburg untergebracht bevor dieses 1968 auf Leiderer Gemarkung ubersiedelte Seit 1980 befindet sich ausserdem dort noch das Stadt und Stiftsarchiv Im November 2022 wurde die linke Saule des Eingangsportals durch den Aufprall eines von der Fahrbahn abgekommenen Kraftfahrzeugs schwer beschadigt und anschliessend handwerklich rekonstruiert 4 Beschreibung Bearbeiten nbsp Schonborner Hof Portal Das barocke Adelspalais besteht aus drei zweigeschossigen auf den Stirnseiten abgewalmten Flugeln die einen zur Wermbachstrasse hin gelegenen Innenhof umschliessen Hier sind an die Seitenflugel zwei mit einer Kuppel Haube und Laterne versehene dreigeschossige Turme angeschlossen die durch ein mit zwei ionischen maskengeschmuckten Saulen die einen Segmentgiebel mit dem von zwei Lowen gehaltenen Ehewappen Schonborn Boineburg tragen ausgestattetes Hauptportal sowie seitlich davon eine mit Balustraden geschmuckte Hofmauer verbunden sind Die Fenster der Gebaude haben profilierte Rahmen mit Ohren Erd und Obergeschosse werden durch Gurtgesimse getrennt Im Hof links befindet sich der Eingang zum Naturwissenschaftlichen Museum rechts der Eingang zum Stadt und Stiftsarchiv Das Erdgeschoss wird fur standige Ausstellungen genutzt sei es von Dokumentationen stadtgeschichtlicher und regionaler Art bis zu Vernissagen ortsansassiger Kunstler Im ersten Stock befinden sich Verwaltungsraume die Landeskundliche Bibliothek mit uber 60 000 Banden ein Leseraum das Stadt und Stiftsarchiv eine Foto und Grafiksammlung sowie das Pressearchiv und die Geschaftsstelle des Geschichts und Kunstvereins Aschaffenburg Im Sekretariat werden Publikationen des Hauses angeboten Im Gebaude befand sich bis 2021 der von den Vertriebenenverbanden eingerichteter Graslitzer Gedenk und Informationsraum 5 Schonbornsche Hauskapelle BearbeitenIm Erdgeschoss des rechten Turmes befindet sich eine kleine etwa 12 m grosse ehemalige Hauskapelle der Familie Schonborn Das Eingangsportal ist aus Sandstein mit zwei flankierenden Saulen daruber ein grosses halbkreisformiges Fenster als Lichtquelle Das einfache Tonnengewolbe ist in funf Medaillons gegliedert in der Mitte der Heilige Geist in den Ecken die vier Evangelisten als Brustbild Auf der linken Seite ein Barockstuckrahmen Der Barockaltar aus Holz von 1681 ist weiss gefasst zwei Pilaster tragen einen Rundbogen Dahinter ist ein Fenster mit leicht eingefarbter Bleiverglasung Vor den Pilastern befindet sich je ein Engel mit den Leidenswerkzeugen In der Mitte ist eine Pieta Vespergruppe mit zwei weinenden Putten Vor dem Altartisch Mensa befindet sich ein Antependium aus bestickter Seide auf dem Altar vier vergoldete Leuchter und ein Kruzifix 6 An der linken Wand in dem Stuckrahmen befand sich bis nach 1945 ein grosses Olbild 1 90 m lang und 1 00 m breit das die nachtliche Rettung eines Ertrinkenden aus dem Main zeigt Im Hintergrund des Bildes ist schemenhaft die Kulisse der Stadt Aschaffenburg zu erkennen Das Votivbild befindet sich heute bei den Museen der Stadt Aschaffenburg Seit dem 18 Mai 2018 ist eine Reproduktion des Bildes das aus der Mitte des 18 Jahrhunderts stammt in der Kapelle zu sehen Storchennest Bearbeiten nbsp Das Storchennest Teil des HofesAlter ist das spater in die Anlage integrierte Haus Zum Storchennest das um 1600 erbaut wurde 1699 verkaufte der hochfurstlich wurzburgische Hof und Konsistorialrat Philipp Christoph Reibold an Sophia Freifrau von Schonborn seine eigentumliche hintere Behausung Storcks Nest genannt an der Erbensgasse Das Storchennest ist ein zweigeschossiger Steinbau der Giebel ist mit Delphinleibern geschmuckt Den Giebelabschluss ziert eine mannliche Halbfigur Im 19 Jahrhundert wurde das Gebaude als Waisenhaus fur Madchen und Kleinkinderbewahranstalt genutzt Zum Schonborner Hof wurde um 1840 ein neuer Verbindungsbau geschaffen Im Untergeschoss befindet heute sich ein Veranstaltungsraum der speziell fur Vortrage Lesungen und Kleinkunstevents genutzt wird Hier tagen auch der Geschichts und Kunstverein Aschaffenburg e V und der Arbeitskreis Personen und Familienforschung Im Hof an der Erbsengasse befindet sich eine mineralogische Ausstellung typischer Gesteinsformationen Ausstellungen BearbeitenGesamtubersicht der Ausstellungen im Stadt und Stiftsarchiv seit 1984 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schonborner Hof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadt und StiftsarchivSchonborner Hof In Structurae Naturwissenschaftliches Museum Geschichts und Kunstverein Aschaffenburg e V Einzelnachweise Bearbeiten Infos zum Gebaude Die Museen der Stadt Aschaffenburg Abgerufen am 11 Oktober 2017 Stadt Aschaffenburg Aschaffenburg Online Abgerufen am 15 November 2017 Aschaffenburg Auto prallt gegen historische Saule Bayerischer Rundfunk vom 7 November 2022 Abgerufen am 28 Oktober 2023 stadtarchiv aschaffenburg de Mitteilung zum Umzug nach Munchen Stand Marz 2021 Ernst Holleber Aufzeichnungen zum Tag des offenen Denkmals 1996 Stadt und Stiftsarchiv Ausstellungen Abgerufen am 7 Januar 2019 49 973888888889 9 1477777777778 Koordinaten 49 58 26 N 9 8 52 O Normdaten Korperschaft GND 17876 7 lobid OGND AKS VIAF 147165986 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schonborner Hof Aschaffenburg amp oldid 238563089