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Die SA Feldpolizei Fepo beziehungsweise das SA Feldjagerkorps seit Oktober 1933 war eine von 1933 bis 1936 bestehende Sondereinheit innerhalb der nationalsozialistischen Sturmabteilung SA Trauerzug der SA Feldpolizei am 23 Februar 1934 in Berlin zur Beisetzung von Siegfried Seidel DittmarschInhaltsverzeichnis 1 Die SA Feldpolizei 2 SA Feldjager Korps 3 Forschungsdiskussion 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDie SA Feldpolizei BearbeitenDie SA Feldpolizei wurde am 24 Februar 1933 auf Veranlassung des damaligen preussischen Innenministers Hermann Goring in Berlin aufgestellt Sie war eine Sondereinheit innerhalb der preussischen SA Hilfspolizei die zwei Tage vorher am 22 Februar 1933 ebenfalls durch Goring ins Leben gerufen worden war Zum Zeitpunkt ihrer Grundung umfasste die Feldpolizei etwa 180 ausgewahlte SA Angehorige Bei der SA Hilfspolizei handelte es sich um eine aus Angehorigen des nationalsozialistischen parteilichen Kampfverbandes der SA gebildete Truppe die die regulare Polizei bei der Bekampfung der politischen Gegner der jungen nationalsozialistischen Regierung unterstutzen sollte Die SA Feldpolizei diente hingegen als Ordnungsorgan gegenuber den Angehorigen der SS SA und des Stahlhelms ab April 1933 SA Reserve abk SAR sie beteiligte sich aber auch an Aktionen gegen Gegner des NS Regimes Eine bedeutende Aktion an der die Fepo beteiligt war war die Grossrazzia in der Schoneberger Laubenkolonie im Juni 1933 In ihrem Hauptquartier in der General Pape Strasse unterhielt sie im Kellergeschoss das SA Gefangnis Papestrasse in dem von Marz bis Dezember 1933 insgesamt ca 2000 politische Haftlinge festgehalten wurden Die SA Feldpolizei war anfangs nur im Grossraum Berlin Brandenburg aktiv 1 Uber den ursprunglichen Standort der Feldpolizei besteht Unklarheit Die Forscher der Gedenkstatte Papestrasse nehmen jedoch an dass einige leerstehende Lagergebaude in der Friedrichstrasse 234 von ihr als erstes Hauptquartier genutzt wurden 2 Im Marz 1933 bezog die Feldpolizei das Gebaude H in der Berliner General Pape Strasse als ihren Stammsitz heutiger Werner Voss Damm 54 a Das Kommando uber die Feldpolizei wurde einem ehemaligen Polizeiausbilder Walter Fritsch ubertragen Fritsch seit dem 1 Juli im Rang eines SA Standartenfuhrers war dem Fuhrer der SA Gruppe Berlin Brandenburg unterstellt im Februar 1933 war dies noch Wolf Heinrich von Helldorff ab Marz 1933 Karl Ernst Mit ihrer Uberwachung war zudem Georg von Detten als SA Beauftragter im preussischen Innen beziehungsweise Staatsministerium betraut Enge Verbindungen unterhielt die Feldpolizei zur Politischen Polizei beziehungsweise zu der im April 1933 aufgestellten Geheimen Staatspolizei Von den ubrigen SA Angehorigen unterschieden sich die SA Feldpolizisten anhand eines Ringkragens aus Weissmetall mit Polizeistern ausserdem trugen sie blaue Polizeimantel und den Polizeistern an der Mutze unterhalb des Hoheitsadlers und dem rechten Kragenspiegel Die schwarze Abzeichenfarbe an Mutzendeckel und Kragenspiegel entsprach jener der ubrigen Formationen der SA Gruppe Berlin Brandenburg SA Feldjager Korps BearbeitenAm 1 Oktober 1933 verfugte Hermann Goring in seiner Eigenschaft als Oberster SA Fuhrer in Preussen die Aufstellung eines Feldjagerkorps FJK in Preussen Gorings Initiative folgte SA Stabschef Ernst Rohm indem er am 7 Oktober die Aufstellung eines SA Feldjagerkorps anordnete 3 Bereits zuvor hatte Rohm am 11 August 1933 in einem Rundschreiben an die SA Stellen angekundigt die Feldpolizei Organisation auf Stadte ausserhalb Berlins ausdehnen zu wollen Die Gruppe Berlin Brandenburg hat in Berlin mit Erfolg eine SA Feldpolizei aufgestellt Ich beabsichtige die Aufstellung der SA Feldpolizei auch in anderen grosseren Stadten des Reiches Die Fuhrer der Obergruppen ersuche ich zum 22 August 1933 um Stellungnahme und Einrichtung von Vorschlagen hierzu 1 Ob die Grundung des FJK eine blosse Umbenennung der Feldpolizei darstellte wie in der Historiographie wiederholt behauptet ist fraglich Denn zum 15 August 1933 war die preussische SA Hilfspolizei aufgelost worden und mit ihr wohl auch die SA Feldpolizei Eine diesbezugliche Ausnahmeverfugung ist unbekannt Wahrscheinlicher ist eine komplette Neuaufstellung bei der man sich aber zumindest in Berlin des vormaligen Personals der SA Feldpolizei bedient haben durfte Dies war jedenfalls bei der Berufung der Berliner FJK Fuhrungsspitze der Fall als der ehemalige SA Fepo Chef Walter Fritsch zum FJK Chef ernannt wurde Nach der reichsweiten Aufstellung von FJK Gruppen gehorten dem Feldjagerkorps im Oktober 1933 etwa 2 000 Personen an davon 200 in Berlin Das Dienstaufsichtsrecht uber das Feldjagerkorps lag wiederum bei Georg von Detten als Sonderbevollmachtigten der Obersten SA Fuhrung fur Preussen mit Dienstsitz im Preussischen Staatsministerium Als Vertreter Ernst Rohms war er dem FJK gegenuber weisungsbefugt In ihrer dienstlichen Eigenschaft erklarte Rohm die Angehorigen der Truppe zu Vorgesetzten eines jeden SA SS und ST Fuhrers und Mannes deren Anordnungen unbedingt und ohne Widerrede Folge zu leisten sei Am 10 Dezember 1933 bezog das Kommando des Feldjagerkorps mit seiner Berliner Abteilung ein neues Hauptquartier in der ehemaligen Kaserne des Kaiser Alexander Garde Grenadier Regiment Nr 1 Kleine Alexanderstrasse 21 24 in der Nahe des Alexanderplatzes 4 Im Februar 1934 war das Feldjagerkorps an der Zerschlagung der illegalen Kreuzberger Bezirksgruppe der KPD beteiligt wobei mehr als 50 Personen verhaftet wurden Einigen Indizien zufolge war das Feldjagerkorps an der Rohm Affare vom 30 Juni bis 2 Juli 1934 beteiligt Anzunehmen ist dass die Feldjager bei dieser politischen Sauberungswelle der NS Regierung Verhaftungen durchfuhrten und wichtige Gebaude und Strassen absicherten Walter Fritsch soll ausserdem einer Aussage des SA Mannes Alfred Martin zufolge an Standgerichten gegen angeblich meuternde SA Fuhrer in der Kadettenanstalt Lichterfelde beteiligt gewesen sein bei der zahlreiche Todesurteile gefallt wurden In Dresden und Tilsit erschoss die SS zu diesem Zeitpunkt allerdings auch zwei Angehorige des Feldjagerkorps Franz Blasner und Lamberdus Ostendorp Mit der Entmachtung der SA verlor auch das Feldjagerkorps als eine Teilformation der SA weitgehend an Bedeutung Durch das Anwachsen der SS und die immer enger werdende Verzahnung von SS und politischer Polizei funktionslos geworden wurde das Korps durch Erlass des Reichs und preussischen Innenministeriums im Land Preussen mit Wirkung vom 1 April 1935 in die Schutzpolizei eingegliedert Die endgultige Auflosung des FJK erfolgte 1936 Die verbliebenen Angehorigen wurden in die Verkehrspolizei und die Schutzpolizei ubernommen Ausserlich kenntlich waren die Feldjager anhand eines weissmetallenen Ringkragens mit Polizeistern und Dienstnummer Kragenspiegel und Mutzendeckel waren weiss dazu Polizeistern auf rechtem Kragenspiegel Forschungsdiskussion BearbeitenDie Grundung des Feldjagerkorps wird in der Forschung haufig als ein Ausdruck des immer weiter ausgreifenden Selbstbewusstseins der SA und ihres Anspruches auf Eigenstaatlichkeit gedeutet So erhob die Satzung des Feldjagerkorps beispielsweise den Anspruch dass das Korps innerhalb der SA zukunftig die regulare Polizei komplett ersetzen sollte und die einzige Instanz sein sollte die berechtigt sei Verhaftungen im Bereich der SA und der SS vorzunehmen Weblinks BearbeitenArtikel zur Geschichte der SA Feldpolizei auf der Website der Gedenkstatte PapestrasseEinzelnachweise Bearbeiten a b Bundesarchiv NS 23 798 Matthias Heisig Die SA Feldpolizei und ihr Gefangnis in Yves Muller Reiner Zilkenat Hrsg Burgerkriegsarmee Forschungen zur nationalsozialistischen Sturmabteilung SA Peter Lang Edition 2013 S 199 f ISBN 978 3 631 63130 0 Verfugung CH Nr 1547 33 vom 7 Oktober 1933 SA Feldjager Korps Kommando umgezogen In Vossische Zeitung 10 Dezember 1933 S 13 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SA Feldpolizei amp oldid 219685144