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Die Rumanische Kommunistische Partei Abkurzung RKP rumanisch Partidul Comunist Roman PCR war eine von 1921 bis 1989 bestehende Partei Rumaniens mit marxistisch leninistischer Ausrichtung Als samtliche Staats und Regierungschefs stellende Partei von 1948 bis 1952 und 1958 bis 1989 bzw von 1952 bis 1989 war sie zeit ihres Bestehens die fuhrende politische Kraft im Land Flagge der PCRZwischen 1948 und 1965 hiess sie Partidul Muncitoresc Roman Rumanische Arbeiterpartei PMR Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 1921 1945 1 2 1945 1989 1 3 1989 1 4 Nachleben 2 Antisemitismus 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1921 1945 Bearbeiten Die Partei entstand am 8 Mai 1921 als Umbenennung der 1918 gegrundeten Sozialistischen Partei Rumaniens Durch die Anerkennung der Bedingungen zur Aufnahme in die Kommunistische Internationale wurde die sich nun Sozialistisch Kommunistische Partei Rumaniens nennende Organisation Mitglied der Komintern Jene Teile der Parteitagsdelegierten die sich nicht zu dieser Umbenennung und dem Anschluss an die Komintern bekannten organisierten sich zunachst in anderen politischen Gruppen und grundeten 1927 die Sozialdemokratische Partei Rumaniens Partidul Social Democrat Auf dem II Parteitag der nun der Komintern angehorenden Partei wurde der Name endgultig in Kommunistische Partei Rumaniens umgewandelt Obwohl die Partei vor dem Zweiten Weltkrieg in Bezug auf ihren gesellschaftlichen Einfluss als unbedeutende Splittergruppe eingestuft worden war wurde sie durch den rumanischen Staat radikal verfolgt So wurden beispielsweise alle Teilnehmer des Parteitags von 1921 die dem Beitritt zur Komintern zustimmten verhaftet was eine polizeiliche Uberwachung bereits vor und wahrend des Parteitages belegt 1 In der Folge des Aufstands von Tatarbunary wurde die Partei 1924 verboten Der spatere Parteichef Gheorghe Gheorghiu Dej wurde schon 1933 sieben Jahre vor der Machtubernahme von Ion Antonescu wegen der Beteiligung an einem Streik zunachst im Gefangnis Doftana dann im Gefangnis Caransebeș und im Lager Targu Jiu inhaftiert Viele ihrer Fuhrungsmitglieder waren judischer Abstammung hierzu zahlten Ana Pauker geb Rabinsohn und ihr Mann Marcel Pauker Ștefan Foriș eigentlich Foris Istvan Leonte Răutu eigentlich Lew Oigenstein Valter Roman Iosif Chișinevschi Alexandru Nikolschi eigentlich Boris Grunberg Remus Kofler und andere Weitere Mitglieder der Fuhrung waren Ungarn wie Vasile Luca Alexandru Moghioroș und Iosif Rangheț sowie die Ukrainer Emil Bodnăraș und Gheorghe Pintilie eigentlich Pantelimon Bodnarenko alias Patiușa Ion Gheorghe Maurer hatte einen deutschen Familienhintergrund 2 Wahrend des Zweiten Weltkrieges bildete die PCR mit der Nationalliberalen Partei Partidul Național Liberal PNL der Nationalen Bauernpartei Partitul National Țărănesc PNȚ und den Sozialdemokraten Partidul Social Democrat PSD den National Demokratischen Block Blocul Național Democratic Dessen Ziel war es Antonescu zu sturzen und einen Waffenstillstand mit den Alliierten auszuhandeln Beim Sturz Ion Antonescus durch den Koniglichen Staatsstreich im August des Jahres 1944 hatte die PCR etwa tausend Mitglieder Im November 1944 war die Mitgliedschaft der Partei auf zwischen 5 000 und 6 000 angewachsen 3 1945 1989 Bearbeiten nbsp Programm der Rumanischen Kommunistischen Partei 1975 Im Marz 1945 kam es zur Bildung einer formal von den Kommunisten unabhangigen Regierung unter Petru Groza von der Front der Pfluger Bis zum Jahresende 1945 wuchs die Partei auf rund 257 000 Mitglieder an 4 In den nationalen Wahlen von 1946 trat die Rumanische Kommunistische Partei gemeinsam mit der Front der Pfluger in einer gemeinsamen Wahlplattform an Die Regierung Groza wurde in dieser Wahl bestatigt offenkundig jedoch durch massive Wahlmanipulation Im Jahr 1947 wurde ein Friedensvertrag geschlossen und im Dezember des gleichen Jahres dankte der regierende Konig Rumaniens Michael I ab Die PCR wurde mit den Sozialdemokraten zwangsvereinigt und ubernahm die Staatsmacht Die Partei hatte zu diesem Zeitpunkt 465 000 Mitglieder 5 Der Parteichef Gheorghiu Dej war ein Stalinist Politische Gegner wurden inhaftiert und gefoltert Die Enteignungen in Rumanien begannen bereits 1945 ab 1948 wurden Fabrikbesitzer und Industrielle enteignet Es kam ab 1950 zur Zwangskollektivierung und Enteignung der Bauern dieser Prozess endete erst in den 1960er Jahren 6 Gheorghe Gheorghiu Dej forderte die Karriere von Nicolae Ceaușescu Nach dem Tode Stalins im Jahr 1953 und verstarkt nach Ceaușescus Machtubernahme 1965 kam es zur nationalkommunistischen Wende zuvor verfemte Dichter wie Mihai Eminescu wurden salonfahig Historiker durften verhullte Kritik an der sowjetischen Hegemonie uben 1989 Bearbeiten Bis 1989 war die Rumanische Kommunistische Partei die fuhrende Partei Der langjahrige Generalsekretar Nicolae Ceaușescu besass umfassende Machtbefugnisse Nach dem Sturz Ceaușescus wurde die Kommunistische Partei aufgelost Nachleben Bearbeiten Im Marz 2002 wurde vom Bukarester Gericht der Sozialistischen Arbeiterpartei Partidul Socialist al Munci PSM untersagt sich in Partidul Comunist Roman PCR Rumanische Kommunistische Partei umzubenennen 7 Deren Nachfolgepartei die Partidul Socialist Roman benannte sich schliesslich am 3 Juli 2010 in Partidul Comunist Roman um 8 was ihr im Januar 2011 vom Bukarester Gericht verboten wurde 9 Antisemitismus BearbeitenAb Ende der 1960er Jahre wurde der angebliche Antisemitismus der allgemeinen Bevolkerung dazu benutzt den Juden als Einzelpersonen oder als Gruppe Rechte vorzuenthalten So wurde die judische Bevolkerungsgruppe nicht als Minderheit anerkannt einigen judischen Politikern Fuhrungspositionen und den judischen Opfern der Antonescu Zeit jede substantielle Wiedergutmachung vorenthalten Noch zu Zeiten Ceaușescus konnte in der Zeitschrift Săptămana die seinerzeit auch Texte von Corneliu Vadim Tudor publizierte der Holocaust bestritten werden Siehe auch BearbeitenParteitag der PCR Geschichte Rumaniens in der Zwischenkriegszeit Geschichte Rumaniens 1945 bis 1989 Enteignung in Rumanien 1945 Nationalisierungsgesetz vom 11 Juni 1948 in Rumanien Pitești Experiment Kollektivierung der Landwirtschaft in Rumanien Periode politischen Tauwetters im kommunistischen Rumanien Rumanische Revolution 1989 Antikommunistischer Widerstand in RumanienLiteratur BearbeitenThomas Kunze Die Rumanische Kommunistische Partei und ihre Fuhrer Gheorghe Gheorghiu Dej und Nicolae Ceausescu In Uwe Backes Gunther Heydemann Clemens Vollnhals Hrsg Staatssozialismen im Vergleich Staatspartei Sozialpolitik Opposition Schriften des Hannah Arendt Instituts fur Totalitarismusforschung 64 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2019 ISBN 978 3 525 37077 3 S 309 326 Einzelnachweise Bearbeiten Rumanien in der ersten Etappe der allgemeinen Krise des Kapitalismus in Geschichte der neuesten Zeit 1917 1939 Berlin DDR 1961 S 349 366 S 354 edoc ub uni muenchen de PDF 1 8 MB Ludwig Maximilians Universitat Munchen Daniela Oancea Mythen und Vergangenheit Rumanien nach der Wende 2005 abgerufen am 12 April 2011 Vlad Georgescu Stelian Neagoe Istoria romanilor de la origini pină in zilele noastre Seria Istorie Ausgabe 4 Humanitas Bukarest 1995 ISBN 973 28 0548 X S 381 hier S 231 in rumanischer Sprache Vladimir Tismăneanu Fantoma lui Gheorghiu Dej Univers Bukarest 1995 ISBN 973 34 0324 5 S 213 hier S 27 in rumanischer Sprache The Communist Party from the US Library of Congress Country Study of Romania 1990 Keno Verseck Rumanien C H Beck 2007 ISBN 3 406 55835 6 S 70ff Leisse Beitrittsbarometer Rumanien Grundprobleme des Landes und Einstellungen rumanischer Jugendlicher auf dem Weg in die europaische Union S 52 53 DUV 2004 ISBN 3 8244 4551 4 punkto ro abgerufen am 21 Juli 2010 Ciprian Ciocan PCR un nume interzis Nicht mehr online verfugbar In a news 31 Januar 2011 ehemals im Original abgerufen am 8 September 2011 rumanisch 1 2 Vorlage Toter Link www alfanews ro Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Normdaten Korperschaft GND 1015056 0 lobid OGND AKS LCCN n83010333 VIAF 134608805 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rumanische Kommunistische Partei amp oldid 238342090