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Rudolf Nebel 21 Marz 1894 in Weissenburg in Bayern 18 September 1978 in Dusseldorf war Raketenkonstrukteur und Begrunder des weltweit ersten Raketenflugplatzes in Berlin Nebel war von 1930 bis 1933 einer der aktivsten Raketenpioniere er zahlt aber nicht zu den Vatern der Raumfahrt dies waren der Russe Konstantin Ziolkowski 1857 1935 der Franzose Robert Esnault Pelterie 1881 1957 der Amerikaner Robert Goddard 1882 1945 und der Deutsche Hermann Oberth 1894 1989 Relief Flughafen Berlin Tegel in Berlin TegelSonderstempel zum 70 Geburtstag von Rudolf Nebel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIm Ersten Weltkrieg war Rudolf Nebel Jagdflieger und entwickelte mit einem Sprengkopf bestuckte Pulverraketen Diese Nebelwerfer montierte er unter sein Jagdflugzeug Laut eigener Aussage gelang es ihm mit diesen Pulverraketen feindliche Flugzeuge abzuschiessen Es sei ihm dann verboten worden an diesen Raketen weiterzuarbeiten 1 Das durch seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg unterbrochene Studium an der Technischen Hochschule in Munchen schloss Nebel 1919 als Diplom Ingenieur ab und arbeitete anschliessend als Oberingenieur bei Siemens Von 1923 bis 1927 war Nebel Teilhaber einer Feuerwerksfabrik in Pulsnitz arbeitete dann wieder bei Siemens amp Halske und war seit 1930 als selbstandiger Raketenforscher tatig Johannes Winkler grundete 1927 mit anderen den Verein fur Raumschiffahrt in Breslau Nebel kam 1929 hinzu als der Verein seine Tatigkeiten nach Berlin verlegte und Hermann Oberth der Vereinsvorsitzender war Dort versammelten sich in der Folgezeit viele Pioniere der Raketentechnik und Raumfahrt Nebel gehorte zu deren Pionieren unterstutzte mit seiner Erfahrung als Ingenieur 1929 Hermann Oberth beim Bau der Flussigkeitsrakete als Propagandarakete fur den Film des Regisseurs Fritz Lang Frau im Mond Buchvorlage von dessen Frau Thea von Harbou und stellte 1930 an der Berliner Technischen Reichsanstalt sein erstes Raketentriebwerk vor Im selben Jahr grundete er mit seinen Mitstreitern den Raketenflugplatz Berlin in Berlin Tegel wo er unter anderem mit Klaus Riedel Kurt Heinisch Hans Huter Paul Ehmayr und Wernher von Braun wichtige Grundlagen der Raketentechnik erarbeitete und war Mitbegrunder der internationalen Forschungsgesellschaft Panterra 1932 wurde Nebel von einem Magdeburger Geschaftsmann beauftragt eine bemannte Rakete zu entwickeln die eine Person bis zum Mond transportieren konne Zusammen mit einem grosseren Team wurde eine Rakete entwickelt und getestet die als Magdeburger Startgerat 10 L bezeichnet wurde und deren Modell heute im Technikmuseum Magdeburg zu besichtigen ist Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 wurden samtliche Aktivitaten unter staatliche Kontrolle gestellt Der Raketenflugplatz Berlin wurde bald darauf geschlossen Der Verein fur Raumschiffahrt spielte ebenfalls keine Rolle mehr und wurde 1945 endgultig aufgelost Raketenentwicklung wurde ab sofort ohne Beteiligung Nebels unter Schirmherrschaft der Deutschen Wehrmacht in der Heeresversuchsanstalt Kummersdorf spater in der Heeresversuchsanstalt Peenemunde weitergefuhrt 1934 wurde Nebel im Zusammenhang mit dem Rohm Putsch verhaftet und von jeglicher Raketenentwicklung auf Lebenszeit ausgeschlossen Er galt als politisch unzuverlassig und wurde fur seine Raketenentwicklung mit 75 000 Reichsmark abgefunden Wernher von Braun und weitere von Nebels Mitarbeitern gingen zur Reichswehr und entwickelten weiter Raketen 2 Nebel hingegen grundete ein Ingenieurburo Im Juli 1944 3 wurde Nebel auf Vermittlung von Klaus Riedel von der Mittelwerk GmbH in Nordhausen beauftragt die Montage der empfindlichen Rudermaschinen des Aggregat 4 durch einen automatischen Arbeiter zu unterstutzen 4 Nach 1945 widmete sich Nebel der Vortragstatigkeit kampfte vergeblich um Entschadigung und Anerkennung und war 1963 bis 1965 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Gesellschaft fur Weltraumforschung in Bad Godesberg Nebel schrieb unter anderem das Buch Raketenflug das 1932 erschien 1972 folgte seine Autobiographie Die Narren von Tegel Ein Pionier der Raumfahrt erzahlt Rudolf Nebel war seit seiner Studienzeit beim Corps Cisaria in Munchen aktiv und blieb dort Zeit seines Lebens Mitglied 5 Er verstarb 1978 im Alter von 84 Jahren und wurde auf dem Weissenburger Sudfriedhof beigesetzt 5 Ehrungen BearbeitenRudolf Nebel wurde am 13 September 1965 in Nurnberg das Bundesverdienstkreuz 1 Klasse in Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste verliehen Anlasslich seines 75 Geburtstags wurde er mit der wenig bekannten Pionierkette der Windrose ausgezeichnet 6 In seinem Geburtsort Weissenburg wurde eine Strasse nach ihm benannt Ebenfalls in Weissenburg sollte 1969 die Staatliche Realschule in Rudolf Nebel Realschule umbenannt werden was aber vom Bayerischen Kultusministerium nicht weiter verfolgt wurde weil Schulen nicht nach lebenden Personlichkeiten benannt werden durften 7 So tragt seitdem lediglich ein Gebaudeteil der Staatlichen Realschule Weissenburg den Namen Rudolf Nebel Realschule und im Gebaudeinneren ist eine Bronzebuste aus dem Jahr 1970 des Kunstlers Wolf Ritz aufgestellt 6 In der Haupthalle des Flughafens Berlin Tegel die nach dem Raketenpionier Nebelhalle genannt wurde 8 befand sich ein weiteres Reliefportrat geschaffen von Erich Fritz Reuter 9 Dieses wurde 2018 entfernt 10 Veroffentlichungen BearbeitenRaketenflug 1932 OCLC 6227133 Reprint 2002 ISBN 3 933395 64 X Die Narren von Tegel Ein Pionier der Raumfahrt erzahlt Droste Verlag Dusseldorf 1972 ISBN 3 7700 0314 4Literatur BearbeitenVolkhard Bode Gerhard Kaiser u Christian Thiel Raketenspuren Peenemunde 1936 1996 Eine historische Reportage mit aktuellen Fotos Weltbild Augsburg 1997 ISBN 3 86047 584 3 Fritz Greyhound Nebel und Raketen Tragodie eines deutschen Erfinders Verrat am Vaterlande Selbstverl d Verf o O 1967 Karl Heinz Ingenhaag Nebel Rudolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 15 f Digitalisat Rudolf Nebel Internationales Biographisches Archiv 44 1978 vom 23 Oktober 1978 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Thomas Wagemann Rudolf Nebel 1894 1978 Raketenforscher aus Weissenburg Konstrukteur eines Papierdrachens oder Schopfer der V2 PDF 4 6 MB Stadt Weissenburg in Bayern Januar 2020 S 5 28 abgerufen am 23 Mai 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rudolf Nebel Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten 125 Geburtstag von Rudolf Nebel Pionier der Raketentechnik Deutschlandfunk Rudolf Nebel Die Narren von Tegel S 142 Vom automatischen Arbeiter zum Industrieroboter HNF Blog 7 Marz 2016 abgerufen am 16 Januar 2020 Manfred Bornemann Geheimprojekt Mittelbau Vom zentralen Ollager des Deutschen Reiches zur grossten Raketenfabrik im Zweiten Weltkrieg Bernard amp Graefe 1994 ISBN 978 3 7637 5927 9 S 113 148 240 S a b Das Grab von Rudolf Nebel In knerger de Klaus Nerger abgerufen am 24 September 2018 a b Thomas Wagemann Rudolf Nebel 1894 1978 Raketenforscher aus Weissenburg Konstrukteur eines Papierdrachens oder Schopfer der V2 In Villa nostra Band 2020 Nr 1 Weissenburg i Bay 2020 S 2 23 25 27 weissenburg de PDF 4 8 MB Drucksache 16 4359 Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Claudia Stamm BUNDNIS 90 DIE GRUNEN vom 01 03 2010 In Bayerischer Landtag Hrsg Drucksache 16 Wahlperiode Nr 16 4359 Munchen 15 April 2010 landtag de PDF 57 kB Flughafen Tegel Lange Schlangen an der Sicherheitskontrolle In tagesspiegel de vom 3 Juni 2018 abgerufen am 13 November 2022 Kunst auf dem Flughafen Tegel bei frankkoebsch wordpress com abgerufen am 11 Oktober 2014 Das Gelande des Raketenflugplatz Berlin In raketenflugplatz berlin de abgerufen am 13 November 2022 Normdaten Person GND 118738275 lobid OGND AKS VIAF 37711572 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nebel RudolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Raketenkonstrukteur und Mitbegrunder des weltweit ersten Raketenflugplatzes in BerlinGEBURTSDATUM 21 Marz 1894GEBURTSORT Weissenburg in BayernSTERBEDATUM 18 September 1978STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Nebel amp oldid 237660928