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Der Raketenflugplatz Berlin war der Startplatz des Vereins fur Raumschiffahrt in Berlin Tegel Er wurde am 27 September 1930 1 auf dem Areal eines einstigen Schiessplatzes eingerichtet und zur Entwicklung und Erprobung von Flussigkeitsraketen genutzt Engel Ehmayr Nebel Riedel und Heinisch Anfang des Jahres 1930 auf dem Raketenflugplatz BerlinGebaut und erprobt wurden hauptsachlich Raketen der Typen Mirak und Repulsor wobei es haufig Explosionen gab Die erreichten Gipfelhohen der Raketen betrugen anfangs nur unter 100 Meter spater wurden Gipfelhohen von bis zu 4000 Meter erreicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Erinnerung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAm 27 September 1930 feierte man im kleinen Kreis die Eroffnung des Raketenflugplatzes Berlin 2 Damit wurde dieser Ort die weltweit erste Entwicklungsstelle und Startplatz fur Flussigkeitsraketen Die Vorbereitungen hatten bereits im Fruhjahr 1930 begonnen Rudolf Nebel war es gelungen den Leiter der Arbeitsgruppe Ballistik im Heereswaffenamt Oberstleutnant Karl Becker von der Leitungsfahigkeit der Oberthschen Entwicklung in den Ufa Werkstatten Babelsberg zu uberzeugen 3 Das Heereswaffenamt stellte ihm im April 5000 Reichsmark fur die Weiterentwicklung einer Flussigkeitsrakete zur Verfugung In den Mitteilungen des Vereins fur Raumschiffahrt vom Mai 1930 wurde berichtet dass ein passendes Gelande in der Nahe Berlins bereits zur Verfugung stehe Allerdings ging die Genehmigung nicht so glatt wie erhofft Eine Dienststelle des Militars zog die Freigabe wegen der Nahe zu alten Pulvermagazinen wieder zuruck Anfang September wurde das Gelande auf dem ehemaligen Schiessplatz Tegel im Nordosten Berlins doch fur Raketenversuche freigegeben Fur eine Pacht von 10 RM Jahr erhielt Rudolf Nebel den Schlussel Das Gelande lag etwas abseits vom Tegeler Weg heute Kurt Schumacher Damm und beherbergte einige kleine Gewerbebetriebe Zwischen grasbewachsenen Hugeln standen ein fruheres Wachgebaude sowie einige von Erdwallen umgebene Munitionsbunker In dem Wachhauschen richteten sich die Junggesellen wohnlich ein Auch der Ufa Prufstand und die Raketenteile wurden erst einmal dort untergebracht Mitte November lebten dort neben Nebel Klaus Riedel Kurt Heinisch und der Mechaniker Wohle Im Fruhjahr 1931 kamen Hans Bermuller Paul Ehmayr und Rolf Engel hinzu Der Autor Willy Ley war bereits seit den Arbeiten am Film Frau im Mond mit dabei Wernher von Braun kam wahrend seines Ingenieurstudiums nur gelegentlich auf den Platz Am 12 Marz 1931 gab es den ersten erfolgreichen Brennversuch eines Raketenmotors mit flussigen Brennstoffen ohne Explosionen Mitte Mai startete vom Raketenflugplatz eine erste Flussigkeitsrakete wobei Klaus Riedel inzwischen die Konstruktion weiterentwickelt hatte Zusammen mit Nebel meldete er hierzu ein Patent an 4 Im Oktober 1931 wechselte auch Johannes Winkler von Dessau auf das Testgelande um seine Rakete Huckel Winkler 2 zu erproben Beide Gruppen standen im Wettbewerb Bis Mai 1932 fanden 85 Raketenstarts und 220 Brennversuche statt 5 Im Fruhjahr 1932 beobachtete das Heereswaffenamt Raketentests vor Ort und machte das Angebot einer Vorfuhrung auf dem Schiessplatz Kummersdorf Allerdings war die Demonstration ein Fehlstart das Amt brach alle Kontakte zur Nebel Gruppe ab ubernahm aber Ende des Jahres Wernher von Braun Mit seinen gewonnenen Erfahrungen setzte er die Raketenentwicklung in Kummersdorf und Peenemunde fort Die Nebel Gruppe fand mit der Stadt Magdeburg eine neue Finanzierungsquelle Zudem druckte eine Wasserrechnung von 497 RM Man plante fur das Fruhjahr 1933 den Start einer bemannten Rakete Dafur wurden leistungsstarkere Raketenmotoren entwickelt und erprobt Ein Gutachten der Chemisch Technischen Reichsanstalt bestatigte bei einer Messung im April 1933 eine Schubkraft von 115 kg und eine Ausstromgeschwindigkeit von 757 m s 6 Es wurden Gipfelhohen bis zu 4000 m erreicht Zu den Entwicklern gehorten nun auch Hans Huter und Helmut Zoike Der Start einer unbemannten Rakete in Magdeburg verschob sich bis in den Sommer 1933 Aber auch hier gab es einen Fehlstart Die finanziellen Mittel waren aufgebraucht letzte Startversuche fanden im September 1933 auf dem Schwielowsee statt Nach den ersten Erfolgen in Kummersdorf war das Militar nicht mehr an privaten Raketenentwicklungen interessiert und kundigte im Fruhjahr 1934 den Pachtvertrag Auch geriet Nebel unter Druck ihm wurde der Pass entzogen und wegen seiner offentlichen Werbung fur ein Raketentorpedo im Juli 1934 fur einen Tag in Haft genommen Im September 1934 wurde das Gelande geraumt Maschinen und Material im Siemens Dynamo Werk eingelagert Erst im Dezember 1938 konnte die Stadt Magdeburg die Liquidierung des Raketenflugtages mit der Verschrottung der Insolvenzmasse abschliessen Erinnerung BearbeitenZur Erinnerung an den ehemaligen Raketenflugplatz befanden sich in der Haupthalle des Flughafens Tegel genannt Nebelhalle Reliefportrats der damaligen Raketenpioniere Rudolf Nebel Hermann Oberth und Wernher von Braun 7 Sie wurden 2018 entfernt und eingelagert 8 Der Flughafen Tegel wurde danach geschlossen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Raketenflugplatz Tegel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Raketenflugplatz Berlin Webseite der Arbeitsgemeinschaft Daedalus mit Informationen und Bildern Der Raketenflugplatz Berlin 1930 1934 Vortrag des FliegerRevue Redakteurs Uwe W Jack Youtube Video 15 5 2020 Raketenflugplatz in der Encyclopedia Astronautica englisch Mirak in der Encyclopedia Astronautica englisch Einzelnachweise Bearbeiten Raketenflug Mitteilungsblatt des Raketenflugplatzes Berlin Nr 2 Februar 1932 HTM Peenemunde Archiv Abbildung Both Wolfgang Kulturaufgabe Weltraumschiff Die Geschichte des Vereins fur Raumschiffahrt Kellner Verlag 2020 Nebel Rudolf Die Narren von Tegel Droste Verlag 1972 DRP Nr 633667 vom 13 06 1931 Raketenflug Mitteilungsblatt des Raketenflugplatzes Berlin Nr 5 Mai 1932 Hermann Oberth Raumfahrt Museum Raketenflug Mitteilungsblatt des Raketenflugplatzes Berlin Nr 9 Mai 1934 Hermann Oberth Raumfahrt Museum Kunst auf dem Flughafen Tegel bei frankkoebsch wordpress com abgerufen am 11 Oktober 2014 Das Gelande des Raketenflugplatz Berlin In raketenflugplatz berlin de abgerufen am 13 November 2022 nbsp V DFlugplatze in Berlin nbsp Flughafen Berlin Brandenburg Ehemalige Flugplatze Flughafen Berlin Tegel Flughafen Berlin Tempelhof Flughafen Berlin Schonefeld Flugplatz Gatow Flugplatz Johannisthal Flugplatz Staaken Raketenflugplatz Berlin liegt im Ballungsraum Berlin 52 563611111111 13 307222222222 Koordinaten 52 34 N 13 18 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raketenflugplatz Berlin amp oldid 234936901