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Rudolf Heeger 25 April 1883 in Sternberg Osterreich Ungarn 1 2 3 November 1939 in Mahrisch Ostrau 3 war deutschbohmischer Sozialdemokrat und Abgeordneter im tschechoslowakischen Parlament in Prag von 1920 bis 1938 Leben Bearbeiten nbsp Rudolf Heeger als Redner auf einer Veranstaltung im Jahr 1924 in Schonheide sachsisches Erzgebirge Rudolf Heeger wurde 1899 in seinem Heimatort Sternberg Mitglied der Jugendorganisation Rote Nelke der sozialdemokratischen Partei in Osterreich 1 Auf dem Grundungsparteitag der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei DSAP in der Tschechoslowakischen Republik vom 30 August bis 3 September 1919 in Teplitz war er zugegen Er berichtete uber die Zahl der Mitglieder die 200 000 betragen habe 4 Er war von 1910 bis 1938 Parteisekretar und Redakteur spater Herausgeber der Zeitung Volkspresse die Organ der DSAP fur den Wahlkreis Mahrisch Ostrau Troppau war 3 In der DSAP war er von der Grundung 1919 an Kreisvorsitzender 1919 1920 und von 1935 bis 1938 Mitglied des Parteivorstands auf Landesebene ab Marz 1938 stellvertretender Parteivorsitzender 3 Nach seinem Umzug nach Jagerndorf war Heeger dort auch kommunalpolitisch aktiv 3 Von 1919 an war er Sekretar des Internationalen Metallarbeiterverbandes in Jagerndorf 3 Rudolf Heeger wurde 1920 Abgeordneter im tschechoslowakischen Parlament in Prag 5 Bei den Wahlen 1925 6 und 1929 erlangte er jeweils seinen Parlamentssitz erneut 6 Auch bei den Wahlen zum Parlament im Mai 1935 wurde er wiedergewahlt und war einer der elf sozialdemokratischen Abgeordneten 7 6 Auf der Internetseite des Parlaments der Tschechischen Republik sind verschiedene Aktivitaten Rudolf Heegers wahrend seiner Zeit als Abgeordneter dokumentiert 8 Aus dem Jahr 1920 ist eine Interpellation wegen Gewaltakten im Bezirk Hultschin bekannt 9 sowie eine weitere aus dem gleichen Jahr als er zusammen mit anderen sozialdemokratischen Abgeordneten Gemeinderatswahlen und Wahlen zur tschechischen Nationalversammlung in Ostschlesien und dem Hultschiner Bezirk anmahnte Diese Gebiete waren 1920 von Deutschland nach Tschechien umgegliedert worden 10 Rudolf Heeger setzte sich im Parlament am 28 April 1936 in einer Rede mit Programm und Aktivitaten der Sudetendeutschen Partei deren Vorsitzender Konrad Henlein war und die bei den Wahlen 1935 zahlreiche Mandate erhalten hatte auseinander Er warf dieser Partei vor fur sie gelte die Hitlerdiktatur als Demokratie sie habe in ihrer eigenen Partei den Totalitatsstandpunkt und das Fuhrerprinzip eingefuhrt 11 1936 gab es einen fehlgeschlagenen Versuch ihn als bekannten Gegner des Nationalsozialismus nach Deutschland zu entfuhren 3 Nach der Angliederung des Sudetenlandes an Deutschland im Herbst 1938 verlor er sein Abgeordnetenmandat zog nach Mahrisch Ostrau 3 und gehorte zu den Deutschen die Widerstand gegen Hitler leisteten 12 Im Marz 1939 kam er in Gestapo Haft in Prag in das Gefangnis Pankrac aus der er im gleichen Jahr entlassen wurde Kurz danach starb er Uber seinen Tod berichtete Wenzel Jaksch Ende 1939 in einem Rundschreiben an die nach England emigrierten Sozialdemokraten aus dem Sudetenland 13 Auch im Informationsdienst Sozialistische Mitteilungen News for German Socialists in England vom 1 Juli 1942 wird sein Schicksal behandelt 14 Bemuhungen des in Schweden tatigen DSAP Vorstands ihm die Ausreise aus der besetzten Tschechoslowakei zu ermoglichen kamen zu spat 3 Uber seinen Tod berichtet Mads Ole Balling Vor Entlassung aus einer neuen Gestapohaft wurden ihm drei Spritzen verabreicht und Heeger war innerhalb weniger Tage ein todkranker Mann 3 Literatur BearbeitenMads Ole Balling Von Reval bis Bukarest Statistisch Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Sudosteuropa 1919 1945 Band I und II Dokumentation Verlag Kopenhagen 1991 ISBN 87 983829 1 8 S 252f 417f 785 789 840Einzelnachweise Bearbeiten a b Mads Ole Balling Von Reval bis Bukarest Statistisch Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Sudosteuropa 1919 1945 Band 1 Dokumentation Verlag Kopenhagen 1991 ISBN 87 983829 3 4 S 417 Internetseite des tschechischen Parlaments 1 abgerufen am 7 November 2015 a b c d e f g h i Mads Ole Balling Von Reval bis Bukarest Statistisch Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Sudosteuropa 1919 1945 Band 1 Dokumentation Verlag Kopenhagen 1991 ISBN 87 983829 3 4 S 418 Balling gibt in Klammer beim Todestag an 1 November 1939 Martin K Bachstein Vor 90 Jahren Die Grundung der DSAP in Die Brucke Mitteilungsblatt der Gesinnungsgemeinschaft sudetendeutscher Sozialdemokraten Nr 19 Marz 2009 S 2 Digitalisat abgerufen am 7 November 2015 Mads Ole Balling Von Reval bis Bukarest Statistisch Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Sudosteuropa 1919 1945 Band 1 Dokumentation Verlag Kopenhagen 1991 ISBN 87 983829 3 4 S 252 a b c Mads Ole Balling Von Reval bis Bukarest Statistisch Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel und Sudosteuropa 1919 1945 Band 1 Dokumentation Verlag Kopenhagen 1991 ISBN 87 983829 3 4 S 253 Toni Herget Die sudetendeutschen Politiker im Schicksalsjahr 1938 in Sudetenpost Wien Linz Nr 22 vom 17 November 1968 S 6 Digitalisat abgerufen am 8 November 2015 Internetseite des tschechischen Parlaments abgerufen am 7 Oktober 2021 Internetseite des tschechischen Parlaments 2 abgerufen am 7 November 2015 Internetseite des tschechischen Parlaments 3 abgerufen am 8 November 2015 Internetseite des tschechischen Parlaments 4 abgerufen am 8 November 2015 Miroslava Marchalova Die Sudetendeutschen und das verschwundene Sudetenland am Beispiel der Gratzener Gebietes Novohradske Hory Tschechisch Budweis 2012 S 13 Digitalisat abgerufen am 8 November 2015 Mitteilungen fur die Englandgruppe der Treuegemeinschaft Sudetendeutscher Sozialdemokraten vom 24 November 1939 Digitalisat von Inhaltsverzeichnissen abgerufen am 7 November 2015 Sozialistische Mitteilungen News for German Socialists in England Nr 39 vom 1 Juli 1942 S 7 Digitalisat der Friedrich Ebert Stiftung abgerufen am 7 November 2015 PersonendatenNAME Heeger RudolfALTERNATIVNAMEN Heeger Jagerndorf RudolfKURZBESCHREIBUNG deutsch bohmischer Sozialdemokrat und Abgeordneter im tschechischen Parlament in Prag 1920 1938 GEBURTSDATUM 25 April 1883GEBURTSORT SternberkSTERBEDATUM 3 November 1939STERBEORT Mahrisch Ostrau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Heeger amp oldid 238614032