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Das Rotbauchige Buschhornchen Paraxerus palliatus ist eine Hornchenart aus der Gattung der Afrikanischen Buschhornchen Paraxerus Es kommt in den Kustenwaldgebieten Ostafrikas sudlich der Sahara vom Suden von Somalia bis in den Norden von Sudafrika vor Rotbauchiges BuschhornchenRotbauchiges Buschhornchen Paraxerus palliatus SystematikUnterordnung Hornchenverwandte Sciuromorpha Familie Hornchen Sciuridae Unterfamilie Erdhornchen Xerinae Tribus ProtoxeriniGattung Afrikanische Buschhornchen Paraxerus Art Rotbauchiges BuschhornchenWissenschaftlicher NameParaxerus palliatus Peters 1852 Darstellung von Sciurus ornatus Paraxerus palliatus ornatus in den Proceedings of the Zoological Society of London 1864 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 5 Status Bedrohung und Schutz 6 Belege 7 Literatur 8 WeblinksMerkmale BearbeitenDas Rotbauchige Buschhornchen erreicht eine durchschnittliche Kopf Rumpf Lange von 21 0 bis 23 0 Zentimetern der Schwanz ist 19 5 bis 21 5 Zentimeter lang 1 Das Gewicht betragt etwa 350 bis 400 Gramm 2 Die Hinterfusslange betragt 50 bis 52 Millimeter die Ohrlange 19 bis 22 Millimeter 1 Dabei konnen einige Unterarten vor allem in trockeneren Gebieten auch kleiner sein Es handelt sich um ein mittelgrosses bis grosses Hornchen mit einem braunen bis grau braunen Ruckenfell und einer auffallig roten oder rotlichen bis gelblichen Bauchfarbung Die Farbgebung und Intensitat kann regional und je nach Unterart verschieden sein Helle Seitenstreifen sind nicht vorhanden Die Kopf Oberseite ist graulich braun die Wangen sind rotlich Die Beine und Fusse sind ebenfalls rotlich bei einigen Unterarten auch dunkler Der Schwanz ist vergleichsweise lang mit einer Lange von etwa 90 Prozent der Kopf Rumpf Lange Er ist buschig und an der Basis graulich braun in den hinteren zwei Dritteln ist er in der Regel kraftig hellrot gefarbt 1 Die Weibchen haben drei paarige Zitzen 0 1 1 1 6 1 1 0 2 3 221 0 1 3Zahnformel der Afrikanischen Buschhornchen Der Schadel hat eine Gesamtlange von 49 0 bis 52 0 Millimetern und eine Breite von 28 0 bis 31 0 Millimetern Wie alle Arten der Gattung besitzt die Art im Oberkiefer pro Halfte einen zu einem Nagezahn ausgebildeten Schneidezahn Incisivus dem eine Zahnlucke Diastema folgt Hierauf folgen zwei Pramolare und drei Molare Die Zahne im Unterkiefer entsprechen denen im Oberkiefer allerdings nur mit einem Pramolaren Insgesamt verfugen die Tiere damit uber ein Gebiss aus 22 Zahnen 3 Die Zahnreihe der Mahlzahne vom ersten Pramolar bis zum dritten Molar betragt 9 3 bis 9 9 Millimeter Der knocherne Gaumen endet am Vorderrand der letzten Molaren 1 Das Rotbauchige Buschhornchen ahnelt anderen Afrikanischen Buschhornchen und unterscheidet sich von diesen vor allem durch die hellrote Bauchfarbe Vom Vincent Hornchen Paraxerus vincenti ist es kaum zu unterscheiden dieses kommt jedoch nur in einem abgegrenzten Gebiet am Monte Namuli in Mosambik vor 1 Verbreitung BearbeitenDas Rotbauchige Buschhornchen kommt in den Kustenwaldgebieten Ostafrikas sudlich der Sahara vom Suden von Somalia bis in den Norden von Sudafrika vor Das Verbreitungsgebiet reicht uber den Osten von Kenia Tansania mit den Inseln Sansibar und Mafia Malawi Mosambik und Simbabwe in Sudafrika kommen die Tiere in der Provinz KwaZulu Natal vor In einigen Gebieten dringen die Tiere entlang der Flusse auch weiter in das Inland vor unter anderem entlang des Tana in Kenia und des Ruaha in Tansania 1 2 4 Lebensweise BearbeitenDas Rotbauchige Buschhornchen lebt in verschiedenen Lebensraumen der trockenen bis feuchten Walder der ostafrikanischen Kustenzone Es bevorzugt dichte Geholzbestande Dickichte in Mosambik und Sudafrika zudem Dunenwalder und immergrune Feuchtwaldgebiete bis in Hohen von 2000 Metern 2 1 Die Tiere sind tagaktiv und wie andere Buschhornchen baumlebend wobei sie jedoch auch gelegentlich am Boden nach Nahrung suchen Sie legen ihre Nester in den Baumen vor allem in Baumhohlen der Baobab und Kigelia Baume an Wie andere Arten der Gattung sind sie omnivor und sie suchen ihre Nahrung am Boden und in den Baumen wo sie sich schnell entlang der Aste und Stamme bewegen Die Nahrung besteht hauptsachlich aus Samen Fruchten und Nussen sowie Insekten und anderen wirbellosen Tieren Sie legen Lager aus Samen an horten jedoch in der Regel keine grossen Nahrungsmengen Prinzipiell trinken sie Wasser sind davon jedoch nicht abhangig und konnen die benotigte Flussigkeit aus der Nahrung decken 2 1 Die Tiere leben in der Regel als Paare oder als Einzelganger manchmal bilden sie jedoch auch Nestgruppen von drei bis vier Tieren Der Aktivitatsraum ist abhangig vom Lebensraum und vom Geschlecht im immergrunen Regenwald wurden fur Mannchen durchschnittliche Territorien von etwa 3 2 Hektar und fur Weibchen von 2 2 Hektar bestimmt in Kustenwaldern und Dickichten betrug die durchschnittliche Flache bei den Mannchen 4 2 Hektar und bei den Weibchen 0 8 Hektar 1 Sie kommunizieren uber Rufe Geruchsmale durch Urin und Analmarken sowie optische Signale miteinander Bei letzteren spielt vor allem der helle Schwanz eine zentrale Rolle der ruckartig bewegt wird Als akustische Signale werden verschiedene Knurr Grunz Klick Zwitscher und andere Rufe genutzt 2 1 Das Paarungsverhalten wird durch die Verfolgung der Weibchen durch paarungswillige Mannchen eingeleitet die dies durch Murmellaute signalisieren Dadurch wird wahrscheinlich zudem der Eisprung stimuliert Die Tragzeit betragt 60 bis 65 Tage Sie bekommen wahrscheinlich nur einen Wurf pro Jahr der aus einem bis zwei Jungtieren mit einem Gewicht von 13 bis 14 Gramm besteht in Gefangenschaft sind mehrere Wurfe moglich Die Weibchen legen fur ihren Wurf Nester aus Blattern in Baumhohlen an und halten diese sauber Die Jungtiere offnen die Augen nach sieben bis zehn Tagen sie verlassen das Nest erstmals nach etwa 18 Tagen und werden nach etwa 40 Tagen von der Mutter entwohnt 1 2 1 Zu den Fressfeinden der Art gehoren wahrscheinlich vor allem Greifvogel Schlangen und Schleichkatzen Dabei werden Jungtiere eher von baumlebenden Schlangen und Schleichkatzen erbeutet ausgewachsene Tiere eher von Greifvogeln 1 Systematik Bearbeiten nbsp Das Rotbauchige Buschhornchen aus Wilhelm Peters Reisebeschreibung von 1852Das Rotbauchige Buschhornchen wird als eigenstandige Art innerhalb der Gattung der Afrikanischen Buschhornchen Paraxerus eingeordnet die aus elf Arten besteht 5 Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von dem deutschen Zoologen und Naturforscher Wilhelm Peters aus dem Jahr 1852 der die Art anhand eines trachtigen Weibchens vom Festland von Mosambik nahe der Ilha de Mocambique als Sciurus palliatus beschrieb 6 Eine weitaus umfangreichere Beschreibung legte Peters im gleichen Jahr in seinem Reisebericht Naturwissenschaftliche Reise nach Mossambique vor 7 1 5 Innerhalb der Art werden mit der Nominatform sechs bis sieben Unterarten unterschieden 2 Paraxerus palliatus palliatus Nominatform kommt an der Kuste von Tansania und im nordlichen Mosambik vor Die Nominatform besitzt rotlich braune Fusse Paraxerus palliatus frerei auf den Inseln Mafia und Sansibar vor der Kuste Tansanias die Unterart hat schwarze Fusse Paraxerus palliatus ornatus im Ngoye Wald im Distrikt Eshowe im nordlichen Sudafrika Die Unterart ist gross und das Ruckenfell ist sandfarben meliert braun schwarz gefarbt die Bauchseite ist rotbraun orange Der Schwanz ist dunkelbraun bis schwarz mit orangefarbener Einwaschung Paraxerus palliatus sponsus an der Ostkuste von Mosambik sudlich des Save Die Unterart entspricht der Nominatform Paraxerus palliatus swynnertoni im Chirinda Wald im ostlichen Simbabwe Die Form besitzt eine zimtfarben rotbraune Bauch und Wangenfarbung die Ruckenfarbung und das Gesicht sind graulich schwarz und sandfarben Im Vergleich zur Nominatform und Paraxerus palliatus ornatus ist diese Unterart kleiner Paraxerus palliatus tanae im sudlichen Somalia uber das ostliche Kenia bis zum Pangani im nordostlichen Tansania Der Schwanz dieser Unterart ist vollstandig rotbraun orange gefarbt In dem Werk Mammals of Africa von 2013 sowie in Mammal Species of the World von 2005 wurde mit Paraxerus palliatus bridgemani eine weitere Unterart beschrieben und als potenziell eigene Art benannt 5 in alteren Quellen werden sogar bis zu 11 Unterarten anerkannt 1 Das ehemals ebenfalls als Unterart betrachtete Vincent Hornchen Paraxerus vincenti wird heute als eigenstandige Art akzeptiert 1 Status Bedrohung und Schutz BearbeitenDas Rotbauchige Buschhornchen wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources IUCN als nicht gefahrdet least concern eingestuft Begrundet wird dies durch das grosse Verbreitungsgebiet der Art ihre gute Anpassungsfahigkeit an verschiedene Habitate und Lebensraumveranderungen sowie die angenommen hohen Bestandszahlen Potenziell bestandsgefahrdende Risiken sind aktuell nicht bekannt obwohl ein grosser Teil der Kustenwalder in den letzten Jahrzehnten abgeholzt oder verandert wurde 4 Belege Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q Richard W Thorington Jr Lindsay A Pappas Chad E Shennum Paraxerus palliatus Red Bush Squirrel In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume III Rodents Hares and Rabbits Bloomsbury London 2013 S 84 85 ISBN 978 1 4081 2253 2 a b c d e f g Richard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 S 242 244 ISBN 978 1 4214 0469 1 Peter Grubb Genus Paraxerus Bush Squirrels In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume III Rodents Hares and Rabbits Bloomsbury London 2013 S 72 74 ISBN 978 1 4081 2253 2 a b Paraxerus palliatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 1 Eingestellt von P Grubb 2008 Abgerufen am 4 September 2016 a b c Paraxerus palliatus In Don E Wilson DeeAnn M Reeder Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 Wilhelm Peters Einige neue Saugethiere und Flussfische aus Mosambique Bericht uber die zur Bekanntmachung geeigneten Verhandlungen der Konigl Preuss Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1852 S 273 276 1 Wilhelm Peters Naturwissenschaftliche Reise nach Mossambique auf Befehl seiner Majestat des Konigs Friedrich Wilhelm IV in den Jahren 1842 bis 1848 ausgefuhrt Berlin 1852 S 1 205 S 134 136 2 Literatur BearbeitenRichard W Thorington Jr John L Koprowski Michael A Steele Squirrels of the World Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2012 S 242 244 ISBN 978 1 4214 0469 1 Richard W Thorington Jr Lindsay A Pappas Chad E Shennum Paraxerus palliatus Red Bush Squirrel In Jonathan Kingdon David Happold Michael Hoffmann Thomas Butynski Meredith Happold und Jan Kalina Hrsg Mammals of Africa Volume III Rodents Hares and Rabbits Bloomsbury London 2013 S 84 85 ISBN 978 1 4081 2253 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rotbauchiges Buschhornchen Paraxerus palliatus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Paraxerus palliatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2016 1 Eingestellt von P Grubb 2008 Abgerufen am 4 September 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rotbauchiges Buschhornchen amp oldid 238436667