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Der Rotbauch Blauschnapper Niltava sundara ist eine in Sud und Sudostasien verbreitete Vogelart aus der Familie der Fliegenschnapper Muscicapidae Andere Namen fur diese Art lauten Schwarzkehlniltava oder Rotbauchniltava Rotbauch BlauschnapperMannlicher Rotbauch Blauschnapper Niltava sundara SystematikOrdnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Fliegenschnapper Muscicapidae Unterfamilie NiltavinaeGattung NiltavaArt Rotbauch BlauschnapperWissenschaftlicher NameNiltava sundaraHodgson 1837 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Habitat und Lebensweise 3 Fortpflanzung 4 Verbreitung und Gefahrdung 5 Systematik 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseMerkmale Bearbeiten nbsp Weiblicher Rotbauch BlauschnapperDer Rotbauch Blauschnapper ist ein recht grosser stammig wirkender Vertreter der Fliegenschnapper der ausgewachsen eine Grosse von 15 bis 18 cm und ein Gewicht zwischen 19 und 24 g erreichen kann Die Kopfform ist rundlich der Hals wirkt eher schmal Der Schwanz ist fur einen Fliegenschnapper verhaltnismassig kurz Der kurze flache Schnabel mit breiter Basis endet in einem kleinen abwartsgebogenen Haken Hinsichtlich der Gefiederfarbung liegt bei der Art ein ausgepragter Sexualdimorphismus vor wobei die Mannchen deutlich farbenprachtiger sind als die Weibchen Mannliche Vogel sind an Stirn Haube und Nacken leuchtend ultramarinblau gefarbt Von den Zugeln uber das Kinn bis zum oberen Brustbereich zeigt das Gefieder je nach Individuum eine kraftig schwarze bis blau schwarze Farbung die sich auch an Mantel und Rucken wiederfindet An den Seiten des Halses findet sich ein schmaler irisierend kobaltblauer Fleck Der Burzel ist tief blau das zum Rumpf und an den Steuerfedern in einen etwas helleren Blauton ubergeht Der Flugel ist mehr oder weniger einheitlich dunkelblau gefarbt mit leichter Tendenz zu etwas dunkleren Handschwingen Hiervon abgesetzt ist lediglich ein auffalliger kobaltblauer Fleck an den Armdecken Untere Brust Bauch und Seiten bilden in hellem Orangerot einen starken Kontrast zu den dunklen Tonen der Oberseite Das Weibchen ist an Kopf und Oberseite graulich olivbraun mit etwas dunkleren Zugeln Kehle und Kinn An beiden Seiten des Halses findet sich ein blassblauer Fleck der zur Brust in einen weissen Streifen oder Fleck ubergeht Dieser kann in seiner Auspragung von Vogel zu Vogel variieren bei manchen Exemplaren ist er kaum sichtbar Die Brust ist wie die Oberseite gefarbt zum Bauch hin wird das Olivbraun heller und geht zunehmend in ein schmutziges Grau oder braunliche Weisstone uber Die Flugel zeigen eine ahnliche Grundfarbung wie der Rucken durch rotbraune Saume wirken sie jedoch allgemein dunkler Verstarkt wird dieser Eindruck durch fast schwarze Innenfahnen der Schwungfedern Die Steuerfedern sind olivbraun mit breiten matt rotlichen Saumen Die unbefiederten Beine und Fusse beider Geschlechter sind graulich braun bis hornfarben gefarbt Der Schnabel ist schwarz die Iris des Auges zeigt ein dunkles Braun 1 Juvenile Exemplare beiden Geschlechts entsprechen in ihrem Aussehen weitestgehend dem der adulten Weibchen haben jedoch braune hell rostbraunliche Flecken an Rucken und Mantel und ein hellbraun und schwarz geschupptes Bauchgefieder Der bei den ausgewachsenen Weibchen weisse Fleck an der Brust ist bei ihnen noch eher gelblich Der Unterschied zwischen den Geschlechtern kann im Jugendkleid an Flugeln und Schwanz ausgemacht werden Bei mannlichen Vogeln finden sich hier bereits Ansatze des blauen Gefieders der Adulten wahrend sich bei Weibchen kraftige braune Farbtone zeigen 1 Habitat und Lebensweise BearbeitenRotbauch Blauschnapper sind Waldbewohner ihr naturlicher Lebensraum ist der buschige Unterwuchs immergruner oder laubwechselnder Primarwalder Die Art kommt jedoch auch gut mit stark verandertem Sekundarwald zurecht Vor allem in den Wintermonaten leben die Vogel eher solitar bilden bei der Nahrungssuche gelegentlich aber auch Paare oder schliessen sich gemischten Schwarmen mit Vertretern anderer Arten an Rotbauch Blauschnapper sind vornehmlich Lauerjager die regungslos an einer Sitzwarte auf vorbeikommende Beute warten Dabei handelt es sich vor allem um kleine Wirbellose wie Kafer oder Ameisen die in kurzen schnellen Verfolgungsflugen oder durch einen Sturz zum Boden gegriffen werden Erganzt wird der Speiseplan durch Insektenlarven sowie kleine Fruchte und Beeren Der Gesang der Art ist ein hohes Trillern das in etwa wie sweeee eh tri tri tr tih klingen soll Als Alarmruf dient ein heiseres tr r r tchik 2 Fortpflanzung BearbeitenDie Brutzeit liegt in den Monaten von April bis August Das Nest das aus Moos Blattern Farnen und Wurzelfasern besteht wird im dichten Buschwerk oder in hohlen Baumstumpfen oder Erdwallen versteckt Es werden typischerweise vier rostbraun gefleckte Eier darin abgelegt die von beiden Altvogeln bebrutet werden Nach circa 12 bis 13 Tagen schlupfen die Jungvogel die anschliessend fur weitere 16 bis 17 Tage im Nest verbleiben Die Nachkommen werden von beiden Elterntieren versorgt 2 Der Rotbauch Blauschnapper gehort zu den Arten die von Brutparasitismus durch Kuckucke wie zum Beispiel den Pfeifkuckuck Hierococcyx nisicolor betroffen sind 3 Verbreitung und Gefahrdung Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Rotbauch BlauschnapperGanzjahriges Vorkommen Brutgebiete Nicht BrutendDer Rotbauch Blauschnapper ist ein Hochlandbewohner dessen Verbreitungsgebiet sich von Nordpakistan als schmales Band uber die sudlichen Auslaufer des Himalaya Gebirges erstreckt und sich in Richtung Osten bis nach Zentral China immer mehr verbreitert Als Wintergaste sind die Vogel ausserdem in den nordlichen und westlichen Regionen Sudostasiens anzutreffen hier finden jedoch zumeist keine Brutvorgange statt Der Rotbauch Blauschnapper ist ein Teilzieher vor allem nordliche und ostliche Populationen migrieren nicht wahrend der Rest der Art circa von November bis Marz aus dem Himalaya in tiefergelegene Regionen wandert Die Brutgebiete liegen in der Regel auf Hohenlagen zwischen 1500 und 3200 m wahrend ausserhalb der Brutzeit Gebiete bis hinab auf etwa 450 sehr selten auch bis knapp 250 m uber dem Meer besiedelt werden konnen 2 Der Rotbauch Blauschnapper gilt vor allem in Nepal Bhutan und Nordindien als vergleichsweise haufiger Vogel Seltener ist die Art in Pakistan und China wahrend der Status in weiten Teilen Sudostasiens nur schlecht erforscht ist 2 Vor allem aufgrund ihres grossen Verbreitungsgebiets stuft die IUCN diese Art mit Stand 2016 als nicht gefahrdet Status least concern ein 4 In einigen Regionen Indiens wurde der Rotbauch Blauschnapper traditionell zum Zwecke des Verzehrs und wegen seiner Federn bejagt was in geringem Umfang auch heute noch von einigen Bevolkerungsgruppen praktiziert wird 5 Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung des Rotbauch Blauschnappers stammt aus dem Jahr 1837 und geht auf den britischen Naturforscher Brian Houghton Hodgson zuruck Der Holotyp ist ein Exemplar aus Nepal Gemeinsam mit der neuen Art beschrieb Hodgson auch die neue Gattung Niltava deren Typusart der Rotbauch Blauschnapper darstellt Als wissenschaftlichen Namen der neuen Art wahlte Hodgson das Binomen Niltava sundara wobei der Artzusatz aus dem Hindi stammt und in etwa schon oder bewundernswert bedeutet In der Vergangenheit wurde die Art gelegentlich als konspezifisch mit den wohl eng verwandten Sumatra N sumatrana und David Niltavas N davidi betrachtet wobei sich diese Auffassung nicht allgemein durchsetzen konnte Innerhalb der Art werden drei Unterarten als gultig betrachtet die vor allem anhand der Gefiederfarbung der Mannchen unterschieden werden konnen 2 N s sundara Hodgson 1837 Die Nominatform kommt vom ostlichen Himalaya bis nach Yunnan und Xizang in China sowie sudwarts bis in den Westen und Suden Myanmars vor Im Winter zieht diese Form vor allem in den Suden und Osten von Bangladesch N s denotata Bangs amp Phillips JC 1914 Ostliches Myanmar und Shaanxi Hubei Ost Yunnan Sichuan und Guizhou in China In jungerer Zeit auch im Nordwesten Vietnams nachgewiesen 6 Verbringt die Wintermonate in Thailand und Nord Indochina Mannchen sind an der Oberseite eher violett blau statt ultramarin gefarbt Das Weibchen zeigt kraftiger oliv braune Gefiederpartien und einen rotlich braunen Mantel N s whistleri Ticehurst 1926 Nordpakistan und Nordindien Mannliche Exemplare besitzen eine deutlich blasser gefarbte Unterseite wahrend diese beim Weibchen leicht ins Grauliche tendiert Literatur BearbeitenPeter H Barthel Christine Barthel Einhard Bezzel Pascal Eckhoff Renate van den Elzen Christoph Hinkelmann Frank Dieter Steinheimer Die Vogel der Erde Arten Unterarten Verbreitung und deutsche Namen 3 Auflage Deutsche Ornithologen Gesellschaft Radolfzell 2002 do g de PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rotbauch Blauschnapper Niltava sundara Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rotbauch Blauschnapper Niltava sundara bei Avibase Rotbauch Blauschnapper Niltava sundara auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Rotbauch Blauschnapper Niltava sundara Einzelnachweise Bearbeiten a b P B Taylor Old World Flycatchers to Old World Warblers In Josep del Hoyo Andrew Elliott David A Christie Hrsg Handbook of the Birds of the World Band 11 Lynx Edicions Barcelona 2006 ISBN 978 84 96553 06 4 S 160 a b c d e Peter Clement Rufous bellied Niltava Niltava sundara version 1 0 In Birds of the World 2020 abgerufen am 22 April 2022 englisch Kang Luo Li Feng Zhiyun Lu Dawen Li Rui Chang Quan Novel instance of brood parasitic cuckoo nestlings using bright yellow patches to mimic gapes of host nestlings In The Wilson Journal of Ornithology Band 131 Nr 3 2019 S 686 693 doi 10 1676 18 168 Niltava sundara in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 3 Eingestellt von BirdLife International 2016 Abgerufen am 22 April 2022 H Tynsong B Tiwari M Dkhar Bird hunting techniques practised by War Khasi community of Meghalaya North east India In Indian Journal of Traditional Knowledge Band 11 Nr 2 2012 S 334 341 Le Manh Hung Mark B Robbins Nathan H Rice Diego Roldan Pina Survey of the avifauna of Van Ban Nature Reserve Lao Cai province Vietnam In Forktail Band 31 2015 S 103 106 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rotbauch Blauschnapper amp oldid 238588557