www.wikidata.de-de.nina.az
Rosciecino deutsch Rossenthin ist ein Dorf in der Woiwodschaft Westpommern in Polen Es liegt in der Gmina Kolobrzeg Landgemeinde Kolberg im Powiat Kolobrzeski Kolberger Kreis Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Entwicklung der Einwohnerzahlen 4 Personlichkeiten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 FussnotenGeographische Lage BearbeitenDas Dorf liegt in Hinterpommern etwa 105 Kilometer nordostlich von Stettin und etwa 6 Kilometer sudlich von Kolberg am linken Ufer der Persante Geschichte BearbeitenIn der Feldmark von Rossenthin wurden mehrere teils bedeutende Funde aus vorgeschichtlicher Zeit gemacht Aus der Bronzezeit stammt der Bronzeschatz von Rossenthin der im Jahre 1890 im Moor gefunden wurde Er besteht aus 29 gut erhaltenen Stucken darunter Halsringe und Armringe Bander aus Bronzeblech wohl Kopfbander und ein Halskragen 1 Aus der Eisenzeit stammen einige Graber in denen Fibeln Armringe und Glasperlen gefunden wurden Die erste urkundliche Erwahnung des Dorfes stammt aus dem Jahre 1276 Damals bestatigte der Bischof von Cammin Hermann von Gleichen dem Kolberger Domkapitel seine Besitzungen Der Zehnte aus dem Dorf Rossentin stand dem Domdekan zu Das Dorf muss um diese Zeit Eigentum der adligen Familie von Rahmel gewesen sein Denn im Jahre 1302 verkaufte ein Johannes von Rahmel gemeinsam mit seinen drei Sohnen alle vier waren Ritter das Dorf Rossenthin an zwei Burger der Stadt Kolberg darunter den spateren Burgermeister Konrad Witte Der Verkauf wurde im Jahre 1304 durch den Bischof von Cammin Heinrich von Wacholz genehmigt Interessant ist dass das Kaufgeschaft noch keinen Einfluss des Lehnswesens erkennen liess sondern das Dorf hier noch nach Art der alten slawischen Landesverfassung als erbliches Eigentum seiner adligen Besitzer begriffen wurde Der Kaufer Konrad Witte stiftete 1314 einen Altar im Kolberger Dom den er mit einem Viertel des Dorfes ausstattete In den folgenden Jahren gelangten auch die ubrigen Besitzanteile des Dorfes an das Kolberger Domkapitel mit Ausnahme eines Anteils von 2 Bauernstellen der der Stadt Kolberg gehorte Auf diese Weise wurde Rossenthin zum grossten Teil ein Dorf im Besitz des Kolberger Domkapitels ein sogenanntes Domkapitelsdorf Auf der Grossen Lubinschen Karte des Herzogtums Pommern von 1618 ist der Ort als Ressentin eingetragen In Ludwig Wilhelm Bruggemanns Ausfuhrlicher Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Koniglich Preussischen Herzogtums Vor und Hinterpommern 1784 ist Rossenthin zum einen unter den Dorfern des Kolberger Domkapitels aufgefuhrt Zum Domkapitel gehorten 6 Vollbauernstellen und eine Halbbauernstelle insgesamt 11 Haushalte Feuerstellen 2 Der andere Anteil von Rossenthin ist unter den Kolberger Stadteigentumsdorfern aufgefuhrt Rossenthin hat 2 Bauern welche der Cammerey zu Colberg gehoren und 4 Feuerstellen 3 In den Jahren 1845 und 1846 wurde in Rossenthin die Separation durchgefuhrt Im Jahre 1862 gab es in Rossenthin 20 Wohnhauser ein Schulhaus ein Armenhaus und 40 Wirtschaftsgebaude Es wurden 58 Pferde 168 Rinder 983 Schafe 65 Schweine und 2 Ziegen gehalten Sudostlich von Rosenthin an der Persante wurde im 16 Jahrhundert ein Kupferhammer angelegt Wie lange er bestand ist nicht uberliefert Vor 1870 wurde hier ein Ausbau angelegt der den Namen Koppendicks Grund erhielt Nach 1905 wurde der Ausbau aufgegeben und nahebei das Wasserwerk der Stadt Kolberg angelegt Westlich von Rossenthin am Kautzenberg entstand aus einem Krug und einem Chausseehaus eine kleine Ansiedlung die teils als Wohnplatz Kautzenberg zur Gemeinde Rossenthin gehorte teils aber als Wohnplatze Am Kautzenberg und Gastwirtschaft Kautzenberg zur Stadt Kolberg Um 1900 wurde in der Feldmark des Dorfes etwa 1 Kilometer sudwestlich von Rossenthin am Rand der Rossenthiner Fichten der Wohnplatz Dassow angelegt heute wust Rossenthin erhielt an der 1895 fertiggestellten Bahnstrecke Roman Kolberg der Kolberger Kleinbahn heute stillgelegt Bahnanschluss durch den Haltepunkt Kautzenberg Bis 1945 gehorte die Landgemeinde Rossenthin mit ihren Wohnplatzen Dassow Kautzenberg und Wasserwerk Rossenthin zum Landkreis Kolberg Korlin in der preussischen Provinz Pommern 4 Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Rossenthin am 4 Marz 1945 durch die Rote Armee eingenommen Bei Manfred Vollack 1999 ist ein eindrucklicher Augenzeugenbericht aus diesen Tagen abgedruckt Die Bevolkerung wurde vertrieben als im Dorf ein Lager fur deutsche Kriegsgefangene eingerichtet wurde 1945 kam Rossenthin wie ganz Hinterpommern an Polen und wurde durch Polen besiedelt Der Ortsname wurde zu Rosciecino polonisiert Heute gehort der Ort zur Gmina Kolobrzeg Landgemeinde Kolberg Entwicklung der Einwohnerzahlen Bearbeiten1816 107 5 1864 180 5 1871 184 5 1905 249 5 1919 197 5 1933 198 5 1939 184 5 Personlichkeiten BearbeitenWilli Schultz 1892 1972 deutscher Schullehrer und Volkskundler war von 1912 bis 1933 Lehrer in Rossenthin und sammelte hier Flurnamen Lieder Tanze Ratsel und ReimeSiehe auch BearbeitenListe der Orte in der Provinz PommernLiteratur BearbeitenHeinrich Berghaus Landbuch des Herzogtums Pommern und des Furstentums Rugen Teil III Band 1 Anklam 1867 S 266 268 Online Manfred Vollack Das Kolberger Land Seine Stadte und Dorfer Ein pommersches Heimatbuch Husum Druck und Verlagsgesellschaft Husum 1999 ISBN 3 88042 784 4 S 567 576 Weblinks BearbeitenRossenthin beim Verein Kolberger LandeFussnoten Bearbeiten Carl Schuchhardt Vorgeschichte von Deutschland 5 Auflage Munchen und Berlin 1943 S 132 135 mit Abbildung Ludwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Koniglich Preussischen Herzogtums Vor und Hinterpommern 2 Teil 2 Band Stettin 1784 S 614 Nr 8 Online Ludwig Wilhelm Bruggemann Ausfuhrliche Beschreibung des gegenwartigen Zustandes des Koniglich Preussischen Herzogtums Vor und Hinterpommern 2 Teil 2 Band Stettin 1784 S 495 Nr 13 Online Gemeinde Rossenthin im Informationssystem Pommern a b c d e f g Manfred Vollack Das Kolberger Land Seine Stadte und Dorfer Ein pommersches Heimatbuch Husum Druck und Verlagsgesellschaft Husum 1999 ISBN 3 88042 784 4 S 568 54 126388888889 15 591944444444 Koordinaten 54 8 N 15 36 O Gmina Kolobrzeg Landgemeinde Kolberg Ortsteile Schulzenamter Blotnica Spie Bogucino Bogenthin Boguslawiec Charlottenhof Budzistowo Altstadt Drzonowo Drenow Dzwirzyno Kolberger Deep Glowaczewo Papenhagen Grzybowo Gribow Kadzielno Heinrichshof Karcino Langenhagen Korzystno Alt Werder Niekanin Necknin Nowogardek Naugard Nowy Borek Neubork Obroty Wobrow Przecmino Prettmin Rosciecino Rossenthin Samowo Zamow Sarbia Zarben Stary Borek Altbork Stramnica Alt Tramm Zieleniewo Sellnow Ubrige Ortschaften Bezpraw Kautzenberg Budzimskie Baselerskaten Glab Neumuhl Kopydlowko Koppendicks Grund Korzyscienko Neu Werder Przylaski F Wickenberg Rogozina Mittelhagen Sieradowo Sobiemierz Sophienhof Swierszczewo Langesende Wolka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosciecino amp oldid 202664846