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Ropperode ist eine wust gefallene ehemalige Siedlung in der Gemarkung von Ehlen einem Ortsteil der Gemeinde Habichtswald im nordhessischen Landkreis Kassel Heute erinnert nur noch der Flurname an das einstige kleine Dorf an dessen Stelle noch 1970 auf der Topographischen Karte ein bestehender Hof verzeichnet war der 1972 endgultig abgerissen wurde Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Die Topfereiwustung 4 Weblinks 5 LiteraturLage BearbeitenDie Siedlung und der an ihrer Stelle spater entstandene Gutshof befanden sich etwa 2 km sudwestlich von Ehlen im Tal der Warme zwischen Ehlen im Nordosten und Martinhagen im Sudwesten auf 362 m uber NN unmittelbar sudlich der Bundesautobahn 44 Europastrasse 331 und westlich der Landesstrasse L 3220 am Ostfuss des Hundsbergs 496 m dem nordostlichen Zweitgipfel des Wattenberg Massivs in den Hinterhabichtswalder Kuppen In einer Geholzinsel mit einem kleinen Teich finden sich dort noch Fundamente und Ziegel ehemaliger Gebaude die Reste der 1972 abgerissenen Hofanlage Geschichte BearbeitenDer Ort ist als Ruobburgorod erstmals im Jahre 1028 in einer Urkunde der Abtei Hersfeld erwahnt als Hageno ein Kaplan der Hofkapelle Kaiser Konrads II dem Erzbischof Aribo von Mainz sein Landgut in den Dorfern Ropperode und Altenfeld gegen eine jahrliche Weinlieferung von acht Fudern uberliess Danach erscheint der Ort als Ropurguroth in einer Urkunde des Klosters Hasungen im Jahre 1074 als eine gewisse Adelheit dem Kloster die Siedlung vicus schenkte Die Endung rode ist ein Hinweis auf eine mittelalterliche Rodungssiedlung aus der Zeit zwischen dem 9 und 12 Jahrhundert Spatestens im Jahr 1471 gehorte Rupperderaide das damals schon wust gefallen war den Landgrafen von Hessen Wie der Ort in deren Besitz kam ist nicht bekannt Die wenigen schriftlichen Nachrichten uber Ropperode geben keine klare Auskunft daruber wie das 1074 dem Kloster Hasungen geschenkte Dorf in den Besitz des Landgrafen von Hessen gelangte moglicherweise geschah dies bereits mit dem Langsdorfer Frieden im September 1263 als das strittige mainzische Lehen der Klostervogtei Hasungen dem hessischen Landgrafen Heinrich I zugesprochen wurde Die Gemarkung der Wustung war ab 1471 landgrafliches Lehen der Herren von Dalwigk die dann dort einen Hof einrichteten Im Jahre 1515 erscheint im Hasunger Gultregister erstmals der Name Ropperode Im 19 Jahrhundert befand sich der Hof Ropperode im Besitz der Familie des 1780 in den Reichsadelsstand erhobenen hessischen Geheimen Rats und Rentkammerprasidenten Friedrich Ludwig von Motz 1732 1817 Vater des spateren kurhessischen Finanzministers Gerhard Heinrich von Motz Die Topfereiwustung BearbeitenIn der Umgebung findet man Tonscherben in grossen Mengen da sich vom 11 bis zum 14 Jahrhundert im Bereich von Ropperode sudlich der heutigen Autobahn und entlang der Warme etwa ein Dutzend mittelalterlicher Topferstellen befanden Mehrere grossere Abwurfhalden in der Nahe der Warme vor allem aus dem 11 und 12 Jahrhundert haben dazu gefuhrt dass der Ort in der Fachliteratur als Topfereiwustung bezeichnet wird Der Ton wurde wahrscheinlich am Hundsberg abgebaut und zu den Topferstellen ins Tal transportiert Der Ort lag fur die Topfereien offensichtlich sehr verkehrsgunstig am Kreuzungspunkt zweier mittelalterlicher Fernstrassen die von Fritzlar nach Norden ins Diemelgebiet fuhrende Strasse kreuzte etwa 2 km sudlich von Ropperode die alte Querverbindung vom Tal der Werra uber Kassel und die Schauenburg bei Hoof nach Korbach und weiter nach Westen Aus den uberlieferten Besitzverhaltnissen seit dem spaten 11 Jahrhundert wird vermutet dass die Topfer die offenbar vor allem im 11 und 12 Jahrhundert produzierten in einer gewissen Abhangigkeit von dem nahen Kloster Hasungen standen 51 3057 9 3017 Koordinaten 51 18 21 N 9 18 6 OWeblinks BearbeitenArchaologische Studie zu ausgewahlten Aspekten der mittelalterlichen andwerkstopographie im deutschsprachigen Raum Bestandsaufnahme der Handwerksbefunde vom 6 14 Jahrhundert und vergleichende Analyse Ropperode Wustung Landkreis Kassel Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur BearbeitenBrigitte Grodde Braun Topfereiwustung Ropperode Eine archaologisch historische Untersuchung In Plesse Archiv Bd 4 1969 ISSN 0341 3837 S 55 87 Auch als Sonderdruck Goltze Gottingen 1969 Heiner Wittekindt Ehlen Vergangenheit und Gegenwart Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Ehlen Ehlen 1976 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ropperode amp oldid 234961031