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Romava deutsch Romau ist eine Wustung in Sudost Bohmen 1 Tschechien Sie befindet sich acht Kilometer sudwestlich von Stare Mesto pod Landstejnem Altstadt im Okres Jindrichuv Hradec Bezirk Neuhaus direkt an der osterreichisch tschechischen Grenze Der Ort war als ein Breitangerdorf angelegt Die 442 ha 2 umfassenden Fluren des Ortes wurden an Stare Mesto pod Landstejnem Altstadt angeschlossen Romava gehort zum Ortsteil Veclov Wetzlers und bildet eine Grundsiedlungseinheit 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Wappen und Siegel 4 Bevolkerungsentwicklung 5 Sehenswurdigkeiten 6 Quellen und Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer Ort lag in 441 m u M am Romavsky potok Romaubach Die Nachbarorte waren im Norden Stare Hute Althutten im Nordosten Rajcherov Reichers im Suden Radschin sudwestlich Reinberg Dobersberg im Westen Parten und Leopoldsdorf sowie Reingers im Nordwesten Direkt am nordwestlichen Ortsrand lag der 4 ha grosse Romavsky mlynsky rybnik Muhlteich Romau war die sudlichste Gemeinde des Bezirks Geschichte BearbeitenDie Ortschaft wird erstmals im Jahre 1375 unter dem Namen Rabenau urkundlich erwahnt In den Hussitenkriegen wird der Ort im Jahre 1420 niedergebrannt Danach wird Romau im Jahre 1487 im Guterverzeichnis der Herrschaft als verodet angegeben Der Ort verbleibt in diesem Zustand fast die nachsten 100 Jahre Erst nach dem Romau im Jahre 1575 an die Herrschaft Neubistritz kam wurde der Ort wieder neu besiedelt Die Siedler sprachen die ui Mundart mit speziellen bairischen Kennwortern welche bis 1945 gesprochen wurde Im Gegensatz jedoch zu den ostlichen gelegenen Bezirken wurzelte diese Mundart im Nordbairischen was darauf schliessen lasst dass die Siedler aus dem oberpfalzischen Raum stammten 4 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wurde Romau im Jahre 1619 von kaiserlichen Truppen geplundert Im Jahre 1645 wurde der Ort von kaiserlichen Truppen und spater von schwedischen Truppen unter Lennart Torstensson so schlimm verwustet dass er im Jahre 1654 abermals neu gegrundet werden musste Das neue Romau wurde am Nordhang des 639 m hohen Muhlberges gebaut Seitdem ist die Namensform Romau unverandert geblieben Die Matriken des Ortes werden seit 1664 bei Neubistritz mitgefuhrt Im Jahre 1880 wurde ein grosser Teich mit 60 ha trockengelegt da ein Damm schadhaft war Eine Freiwillige Feuerwehr wurde im Jahre 1892 gegrundet Die Muhle wurde im Jahre 1900 zu einer Strickerei umgebaut Der grosste Teil der Romauer lebten von der Vieh und Landwirtschaft Neben verschiedenen Getreidesorten wurden auch Kartoffeln Ruben und besonders Flachs angebaut Wegen des Klimas und des Bodens war der Weinbau in diesem Gebiet nicht ertragbringend Das Gemeindegebiet war weiters sehr reich an Wild Hasen Rehe Rebhuhner Fasane und Wildenten Das Flachs wurde in Heimarbeit aufbereitet gesponnen und danach in einer Weberei weiterverarbeitet Spater wurde eine Maschinenstrickerei ein Sagewerk und eine Muhle im Ort errichtet Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Friedensvertrag von Saint Germain 5 1919 wurde der Ort dessen Bewohner im Jahre 1910 ausschliesslich der deutschen Sprachgruppe angehorten Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik In der Zwischenkriegszeit kam es durch Neubesetzung von Beamtenposten und neuen Siedlern zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Nationalitat 6 Im Jahre 1929 wurde ein Grenzwachhaus gebaut welches ab 1939 als Kindergarten genutzt wurde Nach dem Munchner Abkommen 1938 kam der Ort an das Deutsche Reich und wurde ein Teil des Reichsgau Niederdonau Im Jahre 1941 erhielt die Freiwillige Feuerwehr von Romau eine Motorspritze Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges der 22 Opfer unter den Bewohnern von Romau forderte kam die Gemeinde wieder zur Tschechoslowakei zuruck Gleichzeitig mit den umliegenden Orten wurde am 28 Mai 1945 die Gemarkung von einer motorisierten Gruppe militanten Tschechen besetzt Sie nahmen einige Geiseln vertrieben die deutschen Bewohner und zuletzt die Geiseln uber die Grenze nach Osterreich Laut dem Benes Dekret 108 wurde das Vermogen der deutschen Einwohner sowie das offentliche und kirchliche deutsche Eigentum konfisziert und unter staatliche Verwaltung gestellt 7 8 Aufgrund der Nahe des Ortes zur osterreichisch tschechischen Grenze wurde der Ort im Jahre 1948 eingeebnet Wappen und Siegel BearbeitenIn der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts fuhrte Romau einen bildlosen Gemeindestempel welcher zwischen 1919 und 1938 zweisprachig war Eine Abbildung eines fruheren Gemeindesiegels konnte bis jetzt nicht gefunden werden 9 Bevolkerungsentwicklung BearbeitenVolkszahlung Einwohner gesamt Volkszugehorigkeit der EinwohnerJahr Deutsche Tschechen Andere1880 430 430 0 01890 431 431 0 01900 419 419 0 01910 385 385 0 01921 324 300 6 181930 264 233 10 21 10 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle Hl Johannes von NepomukQuellen und Literatur BearbeitenBruno Kaukal Die Wappen und Siegel der sudmahrischen Gemeinden Knee Wien 1992 ISBN 3 927498 19 X S 205f Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 374 Walfried Blaschka Gerald Frodl Der Kreise Neubistritz und Zlabings von A bis Z Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen Steige 2006 S 119f Weblinks BearbeitenKulturdatenbank der Heimatvertriebenen Verschwundene Orte nach 1945Einzelnachweise Bearbeiten Indikationsskizze der Katastralgemeinde Romau http www uir cz katastralni uzemi 798592 Romava http www uir cz zsj 19859 Romava Leopold Kleindienst Die Siedlungsformen bauerliche Bau und Sachkultur Sudmahrens 1989 S 10 Felix Ermacora Der unbewaltigte Friede St Germain und die Folgen 1919 1989 Amalthea Verlag Wien Munchen 1989 ISBN 3 85002 279 X Johann Wolfgang Brugel Tschechen und Deutsche 1918 1938 Munchen 1967 Cornelia Znoy Die Vertreibung der Sudetendeutschen nach Osterreich 1945 46 47 Familien durften in Osterreich verbleiben Alfred Schickel Gerald Frodl Geschichte Sudmahrens Band 3 Die Geschichte der deutschen Sudmahrer von 1945 bis zur Gegenwart Sudmahrischer Landschaftsrat Geislingen an der Steige 2001 ISBN 3 927498 27 0 S 374 Hadam Geschichte der Stadt und ehem Herrschaft Neubistritz 1981 Historicky mistopis Moravy a Slezska v letech 1848 1960 sv 9 198448 949166666667 15 185277777778 Koordinaten 48 57 N 15 11 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romava amp oldid 214282938