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Der Rolls Royce Meteor war ein britischer V 12 Zylinder Panzermotor mit Flussigkeitskuhlung der im Jahre 1943 wahrend des Zweiten Weltkrieges aus dem Flugmotor Rolls Royce Merlin abgeleitet wurde Er war die Antriebsquelle fur verschiedene britische Panzerfahrzeuge auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg und gehort zu den erfolgreichsten Panzermotoren uberhaupt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Entstehung 1 2 Cromwell Panzer ab 1943 1 3 Comet Panzer ab 1945 1 4 Centurion Panzer ab 1945 1 5 Tortoise Panzer ab 1947 1 6 Conqueror Panzer ab 1948 1 7 Charioteer Panzer ab 1953 2 Beschreibung 3 Abarten 4 Bilder von Meteor Panzern 5 Technische Daten 6 Einsatz 7 Andere britische Panzermotoren 8 WeblinksGeschichte BearbeitenEntstehung Bearbeiten Vor dem Erscheinen des Rolls Royce Meteor der wahrend des Zweiten Weltkrieges im Jahre 1943 aus dem V 12 Zylinder Flugmotor Rolls Royce Merlin abgeleitet wurde galten die meisten britischen Panzer als untermotorisiert und oft auch als mechanisch unzuverlassig Anders als bei fruheren britischen Panzermotoren wie etwa dem Nuffield Liberty Lizenzbau des US amerikanischen Flugmotors Liberty L 12 aus dem Kreuzerpanzer englisch cruiser tank Crusader besass der Meteor einen weitaus grosseren Hubraum etwa 27 000 cm dadurch war er mechanisch weit weniger belastet verfugte naturgemass uber mehr Kraftreserven war aufgrund seiner weitaus moderneren Konzeption als Flugmotor drehzahlfester und daher im Vergleich letzten Endes auch bei weitem weniger empfindlich Der grosste Fortschritt bei allem war jedoch dass der Meteor eine doppelt so hohe Leistung abgab und so als erster Motor gilt der britischen Panzern eine angemessene Motorleistung bei guter mechanischer Zuverlassigkeit zur Verfugung stellen konnte Anfangs noch von Rolls Royce selbst gefertigt wurde die Produktion nach kurzer Zeit zur Firma Leyland nach Luton ausgelagert damit Rolls Royce sich voll auf die Produktion der Merlin und Griffon Flugmotoren konzentrieren konnte Cromwell Panzer ab 1943 Bearbeiten Der Motor kam in seiner ersten Ausfuhrung mit einer Leistung von 600 PS 447 kW bei 2000 min noch 1943 umgehend im neuen mit bis zu 64 km h 40 mph schnellen Cromwell Kreuzerpanzer mit 75 mm Kanone zum Einsatz Diese enorme Hochstgeschwindigkeit schnellster britischer Panzer des Krieges wurde kurze Zeit spater wegen Fahrwerksschaden auf 53 km h bzw 33 mph begrenzt Der Rolls Royce Meteor erlaubte derart hohe Fahrleistungen dass die Cromwells den weit schwereren deutschen Panzern wie dem Tiger bzw dem Panther oftmals entkamen oder sie in diversen Fallen gar ausmanovrieren konnten Trotz mancher Vollgas Parforcejagd auf dem Schlachtfeld oder auf dem Weg dorthin uberzeugten die Maschinen stets durch Unempfindlichkeit und Zuverlassigkeit Der Cromwell wurde im Jahre 1950 aus dem Dienst genommen Comet Panzer ab 1945 Bearbeiten Der Comet war die Weiterentwicklung des Cromwell er erschien im April 1945 auf dem Schlachtfeld konnte aber wegen des nahen Kriegsendes im Mai keine allzu grosse Rolle mehr spielen Auch in diesem verbesserten Panzer der nur wenig schwerer als sein Vorganger war bewahrte sich der Rolls Royce Meteor und verlieh diesem trotz hoherem Gewicht eine wiederum begrenzte Hochstgeschwindigkeit von 51 km h 32 mph Der Comet blieb bei der British Army noch bis 1958 im Einsatz in Sudafrika noch bis 1970 Centurion Panzer ab 1945 Bearbeiten Noch im Mai 1945 jedoch zu spat fur einen Einsatz im Krieg wurde der Centurion Mk I als Schwerer Kreuzerpanzer englisch heavy cruiser tank neu eingefuhrt Dieser war der erste britische Kampfpanzer mit wirklich gutem Panzerschutz und verfugte ebenfalls uber den Rolls Royce Meteor Der Centurion avancierte zum wohl bekanntesten britischen Panzer da er in vielen Landern noch sehr lange Zeit nach dem Krieg im Einsatz war und zum Teil wenn auch mehr oder weniger umfangreich modernisiert noch heute verwendet wird Allerdings zeigte sich bei den neueren Versionen des Centurion ursprunglich als schwerer Panzer entworfen jedoch seit Ende der 1950er Jahre als mittlerer Panzer klassifiziert dass er mit seinen 51 Tonnen Gefechtsgewicht nicht eben leicht war und der Rolls Royce Meteor als Antriebsquelle nicht mehr ganz zeitgemass war Diese neueren Versionen dessen Rolls Royce Meteor nunmehr 650 PS leistete erwiesen sich mit einer Hochstgeschwindigkeit von nur etwa 35 km h als zu langsam und der Kraftstoffverbrauch war recht hoch was besonders nach das Gewicht weiter in die Hohe treibenden Aufrustungen bzw Kampfwertsteigerungen die ohnehin nie besonderes grosse Reichweite immer weiter einschrankte In der Folgezeit wurden in vielen Fallen die originalen Rolls Royce Meteor Ottomotoren gegen modernere starkere und sparsamere Dieselmotoren US amerikanischer Produktion z B bei den schwedischen Centurion oder bei den israelischen Centurions mit dem Namen Sho t ausgetauscht Der sudafrikanische Olifant Mk 1 eine eigene Weiterentwicklung des Centurion behielt zunachst den Rolls Royce Meteor der jedoch mit Hilfe einer mechanischen Einspritzanlage in der Leistung auf uber 800 PS gesteigert wurde Die spateren Ausfuhrung Olifant Mk 1A erhielt einen Dieselmotor landeseigener Herstellung mit 750 PS ab Version Mk 1B gar einen Turbo Dieselmotor mit 900 oder 950 PS Tortoise Panzer ab 1947 Bearbeiten Im Jahre 1947 wurde auch im experimentellen schweren Sturmpanzer Jagdpanzer Tortoise Schildkrote mit 95 mm Kanone 32 pounder der Rolls Royce Meteor eingebaut und erwies sich uberraschenderweise als zuverlassig obwohl dieses Fahrzeug sehr schwer und damit extrem untermotorisiert war Mit seinem Gewicht von nahezu 80 Tonnen und maximal 20 km h Geschwindigkeit war der Tortoise auch dementsprechend langsam und verbrauchte extrem viel Kraftstoff Dieses Fahrzeug blieb aufgrund des in der Praxis eingeschrankten Gefechtswerts ein Prototyp nur sechs Exemplare Conqueror Panzer ab 1948 Bearbeiten Der schwere Kampfpanzer Conqueror mit 120 mm Kanone war 1948 das vorletzte mit dem Rolls Royce Meteor versehene britische Panzerfahrzeug Der Conqueror war trotz der neuen Motorversion mit Benzineinspritzung Meteor M120 die 810 PS 595 kW leistete bei einem Gefechtsgewicht von 66 Tonnen mit 34 km h recht langsam was erstmals offen zeigte dass der Rolls Royce Meteor dem Ende seines Potentials nahe war Er konnte daher fur zukunftige Panzermodelle nicht mehr die erste Wahl sein Auch diese neue Version konnte mit guter Zuverlassigkeit uberzeugen obwohl das nicht immer auch auf die Kraftubertragung zutraf doch der Kraftstoffverbrauch war sehr hoch und die Reichweite des Conqueror mit 165 bis 65 Kilometer eher gering Interessanterweise konnte dieser schwere Kampfpanzer aufgrund seiner gelungenen Fahrwerkskonstruktion trotz hoherem Gewicht gegenuber dem Centurion diesem bei Fahrten im Gelande auf und davonfahren Der Conqueror wurde im Jahre 1966 ausgemustert wobei neue kampfwertgesteigerte Versionen des Centurion seine Rolle ubernahmen Charioteer Panzer ab 1953 Bearbeiten Der endgultig letzte britische Panzer der vom Rolls Royce Meteor angetrieben wurde war der Charioteer Offizielle Bezeichnung FV 4101 Charioteer tank destroyer in Grossbritannien im Einsatz von 1953 bis 1959 20 Exemplare danach an Osterreich Jordanien sowie Finnland verkauft Dieser war ein Derivat des Cromwell mit neuem Turm und einer langen 20 Pfund Kanone 84 mm aus dem Centurion Mk 3 der in 200 Exemplaren fur den Einsatz als Panzerzerstorer umgebaut worden war Der Rolls Royce Meteor bewahrte sich auch in diesem Panzerfahrzeug das nur geringfugig langsamer war als der originale Cromwell Der Charioteer war auch der letzte vom Rolls Royce Meteor angetriebene Panzer der noch zu einem Kriegseinsatz kam im Jahr 1978 im sudlichen Libanon auf Seiten der PLO gegen Israel bei der Operation Litani Aufgrund seiner Feuerkraft und guten Fahrleistungen sowie seiner Zuverlassigkeit blieb dieses Fahrzeug bei der finnischen Armee in 38 Exemplaren noch bis 1979 im Einsatz Beschreibung BearbeitenDer Rolls Royce Meteor stammt direkt vom Flugmotor Rolls Royce Merlin ab einem V 12 Zylinder Ottomotor mit 60 Zylinderwinkel und Flussigkeitskuhlung der im Zweiten Weltkrieg verschiedene britische Jagdflugzeuge Hawker Hurricane Spitfire Mk I IX US amerikanische Jagdflugzeuge Curtiss P 40 P 51 Mustang und britische Bomber Handley Page Halifax Avro Lancaster De Havilland DH 98 Mosquito antrieb Spater wurde er auch einige britische und kanadische Zivilflugzeuge wie die Avro Lancastrian oder die Canadair North Star eingebaut Fur den Einsatz als Panzermotor wurde der Merlin nur leicht modifiziert Der beim Merlin ubliche Lader wurde weggelassen die Gemischaufbereitung mit anderen Vergasern bestuckt und die Leistung je nach Version auf 600 PS 447 kW bei 2000 min bzw spater 650 PS 485 kW bei 2200 min gedrosselt Die letzte Ausfuhrung Meteor M120 auch als Fuel injected Meteor bekannt leistete mit Benzineinspritzung 810 PS 595 kW bei 2500 min Diese Beschrankung der Leistungsausbeute auf ein ausgewogenes Mass brachte einen gunstigen Drehmomentverlauf und materialschonenden Betrieb was der Lebensdauer und der Zuverlassigkeit zugutekam Da im Gegensatz zu den Flugmotoren fur Panzermotoren die Einsparung von Gewicht nicht von so entscheidender Wichtigkeit war wurden einige der teureren Leichtmetall Komponenten des Merlin gegen solche aus Stahl ersetzt um die Produktionskosten niedrig zu halten Dennoch waren etwa 80 Prozent der Komponenten mit denen des Merlin Flugmotors baugleich was wiederum die Produktion enorm vereinfachte Der Rolls Royce Meteor erwies sich als gelungene Konversion eines bewahrten Motors und galt als sehr zuverlassig und wartungsfreundlich Aufgrund seines vielfachen Einsatzes gehort er zu den erfolgreichsten Panzermotoren uberhaupt Abarten BearbeitenVom Meteor stammt wiederum der Rolls Royce Meteorite ab ein auf 18 Liter verkleinerter V Achtzylinder Ottomotor der dem schweren Panzertransporter Thornycroft Antar als Antrieb diente Bilder von Meteor Panzern Bearbeiten nbsp Cromwell nbsp Comet nbsp Centurion nbsp Tortoise nbsp Conqueror nbsp CharioteerTechnische Daten BearbeitenBauart 12 Zylinder 60 V Ottomotor flussigkeitsgekuhlt Hubraum 26 800 cm 1 647 in Bohrung Hub 137 2 152 4 mm 5 4 6 in Verdichtung 6 1 Ventilsteuerung OHC 2 Einlass und 2 Auslassventile pro Zylinder natriumgekuhlte Auslassventile Gemischaufbereitung 2 Steigstrom Vergaser oder mechanische Einspritzung Leistung 600 PS 447 kW bei 2000 min Vergaser 650 PS 477 kW bei 2200 min Vergaser 810 PS 595 kW bei 2500 min Einspritzung Schmierung Trockensumpf mit einer Druck und zwei Saug Pumpen Olvorrat 30 Liter Kuhlung Uberdruck Flussigkeitskuhlung Mischungsverhaltnis 70 Prozent Wasser amp 30 Prozent Ethylenglycol Gewicht 835 Kilogramm 1841 lb Kraftstoff BenzinEinsatz BearbeitenDer Rolls Royce Meteor kam in folgenden britischen Panzern zum Einsatz in Klammern die Zeitspanne im britischen Einsatz Cromwell 1943 1950 Comet 1945 1958 in Sudafrika bis 1970 Centurion 1945 1968 in einigen Landern bis heute Tortoise 1947 1948 nur Prototypen Conqueror 1948 1966 Charioteer 1953 1959 in Finnland bis 1979 Derivat des CromwellAndere britische Panzermotoren BearbeitenMeadows Flat 12 Nuffield Liberty Bedford Twin Six Bedford Flat 12 Leyland E Serie AEC A SerieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rolls Royce Meteor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolls Royce Meteor amp oldid 237391753