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Robert Burger 10 April 1914 in Duisburg 25 Februar 1992 in Undorf war Major der Wehrmacht und Oberst a D der Bundeswehr Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Nach dem Zweiten Weltkrieg 1 2 Burgers Bericht zum Kriegsende in Regensburg 1 3 Revision der Darstellungen Burgers 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenRobert Burger wurde in Duisburg geboren Nach dem Schulabschluss trat er im Oktober 1935 in Regensburg in die 10 Infanterie Division ein Nach dem Besuch der Kriegsschule in Dresden kam er als Leutnant wieder nach Regensburg zuruck Burger nahm an dem Einmarsch der Wehrmacht in Osterreich 1938 und der Tschechoslowakei 1939 teil Den Uberfall auf Polen erlebte er als Bataillonsadjutant eines Infanterie Regiments Nachdem er im April 1940 zum Oberleutnant befordert worden war wurde er im Feldzug gegen Frankreich und 1941 als Kompaniechef im Krieg gegen die Sowjetunion eingesetzt Anfang 1944 leitet Major Burger die Feld Unteroffizierschule fur Schnelle Truppen Rembertau bei Warschau wo auch Angehorige der Waffen SS ausgebildet wurden 1 Seinen letzten Einsatzbefehl vom 10 April 1945 zur Fuhrung eines Panzer Grenadierregiments an der Ostfront kam Burger nicht mehr nach stattdessen hielt er sich bis zum Kriegsende in Regensburg auf 2 Am 23 April 1945 war Burger als Stellvertreter des Kampfkommandanten seinen eigenen Angaben zufolge im Standgericht gegen Domprediger Johann Maier der tags darauf hingerichtet wurde 3 Im Jahre 1942 heiratete Robert Burger Helene Brodmerkel die Tochter des Regensburger NSKK Obersturmfuhrers und NSDAP Bezirksleiters Wilhelm Brodmerkel 4 mit der er funf Kinder hatte 5 Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Nach dem Kriegsende arbeitete er in der Firma seiner Schwiegermutter und trat im April 1956 als Major in die Bundeswehr ein In Koblenz fuhrte er zunachst das Panzergrenadierbataillon 342 6 Ab Oktober 1964 war Burger mittlerweile zum Oberst befordert Kommandeur der neu eroffneten Unteroffizierschule des Heeres in Sonthofen 7 Die Gebaude dieser Kaserne waren ab 1934 in der Funktion als NS Ordensburg Sonthofen einer Adolf Hitler Schule errichtet worden Burgers Bericht zum Kriegsende in Regensburg Bearbeiten Ende 1981 wandte sich Burger mit seinen subjektiven Aufzeichnungen zum Kriegsende in Regensburg an das Militargeschichtliche Forschungsamt MGFA in Freiburg und fragte um eine Veroffentlichung an Da das MGFA aufgrund fehlender Zeitzeugen und der sparlichen schriftlichen Uberlieferungen kein Interesse zeigte versuchte Burger es mit dem gleichen Material in Regensburg wo er mit offenen Armen empfangen wurde 8 Seinen Angaben zufolge ermunterten ihn der Direktor des Bischoflichen Zentralarchivs Paul Mai und dessen Stellvertreter Werner Chrobak zu seiner Studie und unterstutzten bei Erganzung von Quellen Korrekturen und Vornahme des Drucksatzes 9 1983 veroffentlichte Burger den Aufsatz Regensburg in den letzten Kriegstagen in dem er die letzten Kriegstage Regensburgs schilderte 10 Im Wesentlichen stutzt Burger sich dabei auf eine in seinem Besitz befindliche Abschrift des Kriegstagebuchs der Kampfgruppe Regensburg die er in Auszugen und als teilweise geschwarzte Kopie vorlegte 11 Seit der Veroffentlichung reklamierte Burger ohne weitere Zeitzeugen bzw Quellen nennen zu konnen die Bewahrung der Stadt vor der Zerstorung durch die US Truppen als sein Verdienst Demnach habe er als stellvertretender Kampfkommandant nach einem Geistesblitz den Abzug der Kampftruppen ca 1400 Mann aus Regensburg personlich geleitet und die Stadt somit gerettet Der NSDAP Oberburgermeister Otto Schottenheim habe den Truppenabzug mit der kurzfristigen Bereitstellung von stadtischen LKW ermoglicht 12 Burgers Schilderung ging daraufhin in die lokal militarhistorische Literatur ein 13 Revision der Darstellungen Burgers Bearbeiten Die ausfuhrliche Revision von Peter Eiser und Gunter Schiessl aus dem Jahr 2012 kommt zu dem Ergebnis dass es sich bei der Darstellung Burgers um eine subjektive und eigennutzige Schilderung eines Zeitzeugen handle die durch keine verlassliche Quellenbasis gesichert sei Burger habe seine schriftlichen Beweismittel wie das sogenannte Kriegstagebuch der Kampftruppe vielmehr selbst verfasst und fingiert 14 Die Revision kommt weiter zu dem Resultat dass in Regensburg im April 1945 keine LKW fur den fraglichen Truppenabzug zur Verfugung gestanden hatten 15 und es grossenteils das Verdienst des Stabsoffiziers Othmar Matzke sei die Kapitulation und kampflose Ubergabe der Stadt Regensburg in die Wege geleitet zu haben Werner Chrobak hingegen der das Vorwort zu Burgers Aufsatz schrieb und 1983 eine Veroffentlichung im Verlag des Historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg ermoglichte halt an der Glaubwurdigkeit Burgers fest 16 Der Historiker des Instituts fur Zeitgeschichte Sven Keller kam in einem Aufsatz zu dem Resultat dass Burger sich selbst zum Retter Regensburgs stilisiere Burger mache sich zu einer Art von gottgesandtem Retter ja zu einem Werkzeug Gottes Burger arbeite so Keller mit nicht belegten bzw unglaubwurdigen Behauptungen und mit obskurer Quellenbasis Laut Keller fehle eine historische Studie die den Versuch unternimmt anhand aller verfugbaren Quellen die Ereignisse von 1945 zu rekonstruieren 17 Robert Werner kam nach Archiv Recherchen zu dem Ergebnis dass Burger erst nach seiner Dienstzeit in der Bundeswehr 1975 die schriftliche Abfassung des sogenannten Kriegstagebuchs willkurlich fertiggestellt habe Die Legende Burgers konne als Lehrbeispiel fur Geschichtsklitterung und systematische Manipulation in einem Umfeld mit ahnlicher Interessenlage gelten 18 Der Deutsche Bundeswehrverband erinnert seit 1994 in Adlersberg mit einem alljahrlichen Friedensgebet an Robert Burger und seine angeblichen Verdienste bei der Rettung Regensburgs Veroffentlichungen BearbeitenRobert Burger Regensburg in den letzten Kriegstagen In Verhandlungen des Historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg Verhandlungen des Historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg Band 123 Verlag des Historischen Vereins fur Oberpfalz und Regensburg 1983 ISBN S 379 394 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fnbn resolving org 2Furn 3Anbn 3Ade 3Abvb 3A355 ubr03308 8 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Literatur BearbeitenPeter Eiser Gunter Schiessl Kriegsende in Regensburg Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2012 ISBN 978 3 7917 2410 2 Helmut Halter Stadt unterm Hakenkreuz Kommunalpolitik in Regensburg wahrend der NS Zeit Universitatsverlag Regensburg 1994 ISBN 3 9803470 6 0 Sven Keller Streitsache Kriegsende in Regensburg ein Einwurf in Regensburger Almanach MZ Verlag 2013 S 158 167 ISBN 978 3 934863 50 7Weblinks Bearbeiten Kriegsende in Regensburg Buchbesprechung Recherchen zu Wunderglaube und Geschichtsklitterung Bericht auf regensburg digital vom Regensburg 21 Juni 2012 zuletzt aufgerufen Dezember 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Peter Eiser Gunter Schiessl Kriegsende in Regensburg 2012 S 26 29 Peter Eiser Gunter Schiessl Kriegsende in Regensburg 2012 S 33 Werner Sturm Krieg und Frieden 60 Jahre nach Kriegsende Heimat und Kulturverein e V Bad Abbach 2005 S 20 Peter Eiser Gunter Schiessl Kriegsende in Regensburg 2012 S 26 Todesanzeige in der Mittelbayerischen Zeitung vom 29 Februar 1992 Geschichte des Panzergrenadierbataillon 342 website der Interessengemeinschaft der Kameraden Kameradinnen des ehemaligen PzGrenBtl 142 342 mit einem Bild von Robert Burger Heeresunteroffizierschule I Erinnerungen an Sonthofen IF Zeitschrift fur Innere Fuhrung der Bundeswehr 2006 zuletzt aufgerufen Dezember 2013 Peter Eiser Gunter Schiessl Kriegsende in Regensburg 2012 S 78 Robert Werner Geschichtsklitterung im wissenschaftlichen Gewand regensburg digital 21 Juni 2012 abgerufen am 2 Juni 2022 Harald Raab Wie Regensburg 1945 gerettet wurde in Die Woche 1 Februar 1984 Werner Chrobak Vorwort zu Regensburg in den letzten Kriegstagen in Verhandlungen des Historischen Vereins Regensburgs und der Oberpfalz VHVO 123 1983 S 380 Robert Burger Regensburg in den letzten Kriegstagen in Verhandlungen des Historischen Vereins Regensburgs und der Oberpfalz VHVO 123 1983 S 389 Joachim Bruckner Kriegsende in Bayern 1945 Verlag Rombach Freiburg 1987 S 154 Peter Eiser Gunter Schiessl Kriegsende in Regensburg 2012 S 149 Peter Eiser Gunter Schiessl Kriegsende in Regensburg 2012 S 111 Gustav Norgall Revision der Legende einer Heldentat in Mittelbayerische Zeitung vom 25 April 2012 Sven Keller Streitsache Kriegsende in Regensburg ein Einwurf 2013 S 158 167 Bundeswehr Kameradschaft halt an Kriegstagebuch Falscher Robert Burger fest Recherche von Robert Werner vom 2 Dezember 2013 auf regensburg digital Normdaten Person GND 1216641951 lobid OGND AKS VIAF 8005159880875718540002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Burger RobertKURZBESCHREIBUNG deutscher OffizierGEBURTSDATUM 10 April 1914GEBURTSORT DuisburgSTERBEDATUM 25 Februar 1992STERBEORT Undorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Robert Burger amp oldid 223368733