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Ritterbund ist ein Sammelbegriff fur nach profanen Regeln lebende Gemeinschaften und Personengruppen Gemein ist ihnen die romantisierende Anlehnung an Ideale und hehre Ziele der Ritterlichkeit einer im Mittelalter gepragten Gesinnung die insbesondere durch die Erziehung des mannlichen adeligen Nachwuchses angestrebt war Die bekannteste Sammlung dieser Ideale findet sich in dem historischen Roman Parzival von Wolfram von Eschenbach Fur manche Ritterbunde hat dieser Roman dogmatische Bedeutung Zu unterscheiden sind diese Vereinigungen von Ritterorden und Adelsgesellschaften Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Heutige Ritterbunde 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 Weblinks 6 Siehe auchGeschichte BearbeitenBereits im 15 Jahrhundert kann man von einer beginnenden Ritterromantik sprechen die durch die Erinnerung an die Zeit der Ritter der Zeit der Turniere und der Ritterheere im Gegensatz zu den als minderwertig empfundenen Soldnerheeren wie sie seit dem 15 bzw 16 Jahrhundert ublich wurden gepragt war Als letzte Ritterschlacht gilt die Schlacht bei Muhldorf von 1322 in der letztmals ohne Feuerwaffen gekampft wurde In dieser Tradition gilt Kaiser Maximilian I als der letzte Ritter der die Ideale des fahrenden Ritters auch in dem von ihm in Auftrag gegebenen Epos Theuerdank zum Ausdruck bringen liess Gegen Ende des 18 Jahrhunderts erlebt die Ritterromantik mit der Grundung der Wildensteiner Ritterschaft zur blauen Erde von 1790 auf der Burg Sebenstein bei Wiener Neustadt einen ersten Hohepunkt In diesem Ritterbund war es ublich sich eigene Ritternamen zu geben und sich ohne Rangunterschied gegenseitig als Ritter anzusprechen Beruhmte Mitglieder dieser Ritterschaft waren beispielsweise Erzherzog Johann von Osterreich der sich der Thernberger nannte oder Grossherzog August von Sachsen Weimar Eisenach der hier als Pant von Weimar auftrat Diese Vereinigung wurde trotz ihrer hochrangigen Mitglieder 1823 durch Metternich verboten Mitte des 19 Jahrhunderts kam es veranlasst durch eine Romantisierung des Mittelalters und dessen Kontrastierung mit einer zunehmend nuchternen und technisierten Gegenwart zu einer Grundungswelle von Ritterbunden in Bayern und in Osterreich So wurden 1856 in Bayern die Schwemmer der alteste Ritterbund im heutigen Deutschen Ritterbund gegrundet In Salzburg entstanden 1874 die Kuttenberger gegrundet von deren ersten Grossmeister Eduard von Lowenthal im burgerlichen Leben Eduard Angelberger und Druckereibesitzer Typisch fur einen Ritterbund war und ist es dass man sich auf einer Burg trifft es war dies in den Anfangszeiten des Vereins der Kuttenberger das Franziskischlossl auf dem Kapuzinerberg spater ein rittermassig ausstaffiertes Vereinslokal im sogenannten Modlhammerbau in der Getreidegasse und sich selbst eine rittermassige Kleidung Barett Wams Stiefel und Degen zulegt In Salzburg wurde 1877 auch das heute noch bestehende Mitteilungsblatt Der Herold gegrundet nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Mitgliederzeitschrift der Apostolischen Gemeinschaft oder der Zeitschrift des heraldischen Vereins Herold Herausgeber war Hermann von Toggenburg im burgerlichen Leben Karl Rathmayer Faktor bei der Druckerei Pustet und spater bei der Druckerei Kiesel Damit war ein Publikationsorgan geschaffen in dem Nachrichten aus dem Leben der Ritterbunde weitergegeben werden konnten Wichtig fur die weitere Entwicklung war Josef von Thury mit vollem Ritternamen Josef der Gestrenge und Ungerechte von Thury im burgerlichen Leben Josef Mauczka und Inhaber der k u k private I Wiener Central Ankundigungs Anstalt die sich mit der gerade aufkommenden Plakatwerbung beschaftigte Durch diesen Hintergrund war er finanziell unabhangig und konnte seiner Leidenschaft den Ritterbunden fronen 1873 hatte er in Wien den Allzeit hohen Ritterorder derer zum Grunen Humpen gegrundet Bei einer Ritterfahre 1883 besuchte er die osterreichischen und bayrischen Ritterbunde In Salzburg konnte durch seine finanzielle Unterstutzung die Zeitschrift Der Herold zweimal pro Monat erscheinen Auch half er 1884 tatkraftig mit das Reichs Bankett zum zehnjahrigen Grundungsjubilaum der Kuttenberger zu organisieren bei dem 18 Ritterschaft ansprengten wie es in altertumelnder Sprache hiess Hierbei wurde auch die Grundung der Vereinigung osterreichischer und bayerischer Ritterbunde beschlossen der sich spater noch weitere Bunde anschlossen Als Erlauchter Hochmeyster wurde Josef von Thury gewahlt Der 7 September 1884 gilt heute als der Grundungstag des Deutschen Ritterbundes 1 Weitere Reichstage wurden 1886 in Aibling und 1889 in Wien abgehalten aus diesem Anlass wurde auch eine Medaille der Ritterbunde herausgebracht Heutige Ritterbunde BearbeitenVorwiegend humanistisch gepragte Ritterbunde und Verbande sind z B der Deutsche Ritterschaftsbund 2 der Deutsche Ritterbund 3 die Vereinigung Osterreichischer Bundnisse die Schlaraffia oder die profane Nachfolgeorganisation der Schwertbruder Eine vorwiegend geschichtliche Lebensweise und Darstellung findet sich z B im Hessischen Ritterbund 4 Literatur BearbeitenChristoph Mayrhofer Medaille der Ritterbunde Salzburg Museum Hrsg Das Kunstwerk des Monats 2014 27 Jahrgang Blatt 309 Einzelnachweise Bearbeiten Homepage des Deutschen Ritterbundes Homepage des deutschen Ritterschaftsbundes Homepage des Deutschen Ritterbundes Homepage des Hessischen RitterbundesWeblinks BearbeitenGeschichte des Deutschen Ritterbundes Ritterbund Rosengarten zu Linz Homepage der Peilsteiner RitterschaftSiehe auch BearbeitenRitterorden Adelsgesellschaft Bengler Ritterbund Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ritterbund amp oldid 239320178