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Die Rindergiraffen Sivatheriinae waren eine Unterfamilie fossiler giraffenartiger Huftiere die ihre Blutezeit im oberen Miozan im Pliozan und Pleistozan hatten RindergiraffenSivatherium Gemalde von Heinrich Harder 1916 Zeitliches AuftretenMiozan bis Pleistozan11 8 Mio Jahre bis 8 000 JahreFundorteAfrika Asien EuropaSystematikUnterordnung Wiederkauer Ruminantia ohne Rang Stirnwaffentrager Pecora ohne Rang GiraffomorphaUberfamilie GiraffoideaFamilie Giraffenartige Giraffidae Unterfamilie RindergiraffenWissenschaftlicher NameSivatheriinaeBonaparte 1850Skelett von HelladotheriumDer Name leitet sich von den Sedimentablagerungen am Fusse der Siwaliks Gebirgskette in Pakistan ab in denen 1832 die ersten fossilen Uberreste des Indratheriums benannt nach der Hindu Gottheit Indra von Hugh Falconer und Proby Thomas Cautley entdeckt wurden Ihr Lebensraum waren die gemassigten Zonen Afrikas Europas vor allem im Mittelmeerraum und in Griechenland und Asiens Systematik BearbeitenZu dieser Unterfamilie gehorten unter anderem folgende Gattungen Birgerbohlinia Griquatherium Helladotherium Indratherium Libytherium Orangiatherium Bramatherium Hydaspitherium Sivatherium VishnutheriumDie Rindergiraffen erschienen erstmals im oberen Miozan in Eurasien etwa zeitgleich mit den Giraffinen zu denen die heutige Giraffe Giraffa camelopardalis zahlt Am bekanntesten ist das Sivatherium aus Indien Sivatherium giganteum Es hatte keine Ahnlichkeit mit den heutigen Giraffen sondern eher die Morphologie einer untersetzten Antilope oder eines Buffels Es hatte kurze Beine und einen kurzen Hals erreichte aber ein Gewicht von 400 Kilogramm und eine Hohe von drei Metern Der machtige Schadel war etwa 90 Zentimeter lang Von den vier grossen fellumkleideten Stirnzapfen waren die hinteren schaufelformig und die Schnauze war ahnlich wie bei einem Elch recht breit Es ernahrte sich vermutlich von Gras Die Gattungen Lybitherium Orangiotherium und Griquatherium werden haufig zu Sivatherium gerechnet Sivatherium maurusium war das Afrikanische Sivatherium Die fossilen Uberreste wurden in Marokko Ahl al Oughlam in Dschibuti und in der Olduvai Schlucht gefunden Eine weitere Art war Birgerbohlinia schaubei die auch als Europaische Rindergiraffe bezeichnet wird Sie war im Mittelmeerraum beheimatet wog etwa 220 kg erreichte eine Hohe von zwei Metern und besass zwei grosse Stirnzapfen Sie starb vor einer Million Jahren aus Benannt wurde sie nach dem schwedischen Palaontologen Birger Bohlin der in den 1920er Jahren die umfangreichste Klassifizierung der Giraffenartigen vornahm Helladotherium war eine der fruhen Formen und wird gelegentlich fur ein Weibchen von Hydaspitherium gehalten nbsp Rekonstruktion eines Sivatherium im polnischen Muzeum Ewolucji in WarschauDie meisten Arten lebten vor zwei Millionen Jahren am Ubergang des Pliozans zum Pleistozan Die letzten Vertreter starben wahrend des Pleistozans aus Gelegentlich wird spekuliert dass einige bis vor etwa 8 000 Jahren uberlebt haben konnten Diese Vermutungen stutzen sich auf eine sumerische Bronzefigur und Hohlenmalereien aus der Sahara die Geschopfe zeigen welche entfernt an Sivatherien erinnern Literatur BearbeitenArno Hermann Muller Lehrbuch der Palaozoologie Band 3 Vertebraten Teil 3 Mammalia 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Gustav Fischer Verlag Jena 1989 ISBN 3 334 00223 3 Erich Thenius Grundzuge der Faunen und Verbreitungsgeschichte der Saugetiere Eine historische Tiergeographie 2 vollig neubearbeitete Auflage Gustav Fischer Verlag Stuttgart 1980 ISBN 3 437 30312 0 mit Otto Zdansky Birger Bohlin Die Familie Giraffidae mit besonderer Berucksichtigung der fossilen Formen aus China Geological Survey of China Peking 1926 Palaeontologia Sinica Series C Vol 4 Fasc 1 ZDB ID 1168040 4 Zugleich Upsala Phil Diss 1926 Weblinks BearbeitenNovitates of the American Museum of Natural History The Classification and the Phylogeny of the Giraffidae engl PDF Datei 1 25 MB Sivatherium Memento vom 28 Marz 2007 im Internet Archive engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rindergiraffen amp oldid 232842565