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Ossicon auch Ossiconus 1 Ossikon 2 Stirnzapfen 3 und Hornzapfen wird das permanente Horn bei den Giraffen Giraffa und beim Okapi Okapia sowie bei ihren ausgestorbenen Vorfahren genannt Es ist ein hautbedeckter Knochenauswuchs auf dem Schadel 4 der als in der Haut angelegter Knorpelansatz sich spater in paarige oder unpaarige Horner umwandelt bei der Rothschild Giraffe funf Horner eines mittig auf der Stirn Rothschild Giraffe Giraffa camelopardalis rothschildi mit Ossiconen ein grosseres und kleineres Paar und ein einzelnes mittig Okapi Okapia johnstoni mit OssiconenSchadel eines Giraffenbullen mit Ossiconen die Horner sind mit dem Schadel verwachsenNeugeborene Giraffe mit zwei schwarzen Haarbuscheln uber den KnorpelansatzenBei den Giraffen tragen beide Geschlechter die Horner wahrend bei den Okapis nur die Mannchen welche haben Nur bei den Okapis sind die Hornspitzen frei von Haut Namensherkunft BearbeitenDer britische Zoologe Ray Lankester gab 1901 den hautuberzogenen Hornern der Giraffenartigen Giraffidae erst den Namen ossicusps 5 um sie aber von den hautuberzogenen Geweihen der Hirsche Cervidae zu unterscheiden nannte er sie 1902 vellericorns Im Jahr 1907 ausserte Lankester sich dass er den Begriff ossicusps allgemeiner verwenden mochte gleichzeitig reservierte er den Begriff ossicone fur die eigentumlichen separat verknochernden Zapfen der Giraffenartigen 6 Weitgehend in Ubereinstimmung mit Lankesters Vorgabe wird der Begriff Ossicon heute speziell nur noch fur die Horner der Giraffen und des Okapi sowie fur vergleichbare Bildungen bei ausgestorbenen Formen innerhalb der Giraffenartigen und dem unmittelbaren Verwandtschaftskreis Giraffomorpha verwendet 7 8 9 Beschreibung BearbeitenDa die Ossiconen nicht abgestossen werden nehmen einige Wissenschaftler an dass die Giraffenartigen von den Horntragern Bovidae abstammen die meisten Autoren jedoch ordnen die Abstammung den Hirschen zu 10 Die Horner der Giraffenartigen werden bereits im Embryonalstadium angelegt was von anderen Stirnwaffentragern abweicht Bei der Geburt sind diese als flache anfangs frei bewegliche Knorpelansatze in der dicken Haut eingebettet Die fotalen Ossiconen und die der neugeborenen Giraffen haben einen oval langlichen Querschnitt wobei ihre Achse posteromedial anterolateral verlauft und die Kopfhaut daruber ist von langen schwarzen Haaren bedeckt wenn sie geboren werden 11 Sie richten sich innerhalb weniger Tage nach der Geburt schon auf und verknochern wahrend des Wachstums Bis zum Alter von vier Jahren bei den Mannchen und bis zu sieben Jahren bei den Weibchen verknochern und verwachsen sie fest mit dem Schadel Es ist wissenschaftlich nicht geklart ob die Ossiconen ein evolutionares Uberbleibsel also ein primitiver Typ der komplexeren Horner anderer Familien sind oder ob sich ursprunglich grosse Horner zuruckgebildet haben wahrend der Hals der Giraffen immer langer wurde 12 13 Die Position der Ossiconen auf der Kranznaht des Schadels wurde erstmals 1838 von Richard Owen beschrieben 14 Der regelmassige Wechsel der Apikalhaut wurde in den 1950er Jahren im Zoologischen Garten in Prag bei beiden Geschlechtern wahrend einer achtjahrigen Studie beobachtet 15 Einzelnachweise Bearbeiten Helmuth Zapfe Die Fauna der miozanen Spaltenfullung von Neudorf an der March Slowakei Palaeomerycidae PDF Free Download 1993 S 92 abgerufen am 4 Juni 2022 deutsch Neues Jahrbuch fur Mineralogie Geologie und Palaontologie Referate Kristallographie Mineralogie I E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung 1934 S 169 Ossikonen von Samotherium und Palaeotragus Wilfried Westheide Gunde Rieger Spezielle Zoologie Teil 2 Wirbel oder Schadeltiere Springer Verlag 2009 ISBN 978 3 8274 2220 0 S 634 650 710 Milton Hildebrand George Goslow Vergleichende und funktionelle Anatomie der Wirbeltiere Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 642 18951 7 S 683 Ray Lankester On Okapia a new genus of Giraffidae from Central Africa In Transactions of the Zoological Society of London Band 16 1901 S 279 314 S 286 und 291 300 1 Ray Lankester The origin of the lateral horns of the giraffe in foetal life on the area of the parietal bones In Proceedings of the Zoological Society of London 1907 S 100 125 2 Bryan Shorrocks The Giraffe Biology Ecology Evolution and Behaviour John Wiley amp Sons 2016 ISBN 978 1 118 58747 8 S 53 N Solounias und N Tang The two types of cranial appendages in Giraffa camelopardalis Mammalia Artiodactyla In Journal of Zoology Band 222 1990 S 293 302 Israel M Sanchez Juan L Cantalapiedra Maria Rios Victoria Quiralte und Jorge Morales Systematics and Evolution of the Miocene Three Horned Palaeomerycid Ruminants Mammalia Cetartiodactyla In PlosOne Band 10 12 2015 S e0143034 doi 10 1371 journal pone 0143034 Susan Lyndaker Lindsey Mary Neel Green Cynthia L Bennett The Okapi Mysterious Animal of Congo Zaire University of Texas Press 2010 ISBN 978 0 292 78832 9 S 28 41 f George A Bubenik Anthony B Bubenik Horns Pronghorns and Antlers Evolution Morphology Physiology and Social Significance Springer Science amp Business Media 2012 ISBN 978 1 4613 8966 8 S 187 Anne Innis Dagg Giraffe Biology Behaviour and Conservation Cambridge University Press 2014 ISBN 978 1 107 72944 5 S 95 ff Horns Bryan Shorrocks The Giraffe Biology Ecology Evolution and Behaviour John Wiley amp Sons 2016 ISBN 978 1 118 58747 8 S 53 Graham Mitchell How Giraffes Work Oxford University Press 2021 ISBN 978 0 19 757119 4 S 71 The two posterior or true horns are not supported exclusively by an enlarged frontal bone but rest each upon the coronal suture which traverses precisely the middle of the expanded base Ludek Dobroruka Periodisches Auswechseln der Apikalhaut an Ossiconen bei der Giraffe In Berichte uber die wissenschaftliche Biologie Springer Verlag 1968 S 365 f Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ossicon amp oldid 228866153