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Die Reformierte Kirche Andelfingen ist die reformierte Dorfkirche mit neugotischem Turm der Gemeinde Andelfingen im Bezirk Andelfingen im Kanton Zurich Reformierte Kirche Andelfingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Orgel 4 Gelaute 5 Denkmalschutz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Darstellung der Kirche auf einem Stich von Merian 1642Vermutlich gab es eine fruhmittelalterliche Kapelle am heutigen Standort der Kirche von der nur Mauerreste gefunden wurden Die Kapelle wurde im Mittelalter mehrmals erweitert und stand unter dem Patronat der Schutzheiligen Placidus und Sigisbert die sie aber mit der Reformation im 16 Jahrhundert verlor Ein Kupferstich von Matthaus Merian aus dem Jahr 1642 zeigt eine massige Kirche mit einem fur die Region typischen Kasebissenturm der allerdings nicht sehr hoch war Zu dieser Zeit gehorten zur Kirchgemeinde Andelfingen nebst den Dorfern Kleinandelfingen Humlikon und Adlikon die auch heute noch zur Kirchgemeinde gehoren auch die Dorfer Dorlikon Volken Dagerlen und Dorf 1666 wurde die Kirche abgebrochen und durch einen Neubau ersetzt der gegenuber der alten Kirche langer war und mit einer Empore versehen wurde Einzig der Chor mit dem Turm wurde von der alten Kirche ubernommen In seinem Gewolbe wurden ubertunchte Gemalde gefunden die aus der Zeit vor der Reformation stammten nbsp Kirche ungefahr 1810Der niedere Kirchturm wirkte nach dem Ausbau der Kirche schlecht proportioniert Die Traufe der Kasebisse war kaum hoher als der First des Kirchendachs Es wurde deshalb 1859 beschlossen einen neuen hoheren Turm zu bauen Wahrend des Baus des uber dem Chor liegenden Turms stellte man fest dass der Chor und dessen Fundament die hohere Last des neuen Turms nicht tragen konnte Somit mussten der neue beinahe zur Dachtraufe aufgemauerte Turm und der darunter liegende Chor abgebrochen und durch Neubauten ersetzt werden Der Chor wurde neu aufgebaut und dabei die Kirche weiter nach Osten verlangert der Turm wurde auf der Ostseite vor den Chor gesetzt Bei einer Renovation 1969 und 1970 wurde der Innenraum neu gestaltet Die Orgel wurde in den Chor verlegt die Kanzel von der Wand weg in den Raum verlegt Bei einem schweren Sturm im August 1982 wurden neun der sechzehn fur den Kirchturm von Andelfingen typischen Fialen vom Turm geworfen Die absturzenden Bauteile richteten grossen Schaden an aber es wurde niemand verletzt Bei der Renovation von 2004 wurden Schaden am Kirchturm und an der Fassade beseitigt Der Innenraum wurde neu gestaltet Das Chorgestuhl wurde entfernt und eine verschiebbare Kanzel aufgebaut damit mehr frei nutzbarer Raum entstand 1 Architektur BearbeitenDie Kirche ist eine Predigtkirche eine fur reformierte Kirchen typische Bauweise bei der die Kanzel im Mittelpunkt steht und dekorative Elemente nur sparlich vorhanden sind Auf der Ostseite des auf jeder Seite mit funf Spitzbogenfenstern versehenen Kirchenschiffs steht der Chor mit rechteckigem Grundriss Davor steht der 52 m hohe Kirchturm aus lokalem Tuffstein Er tragt den Glockenstuhl der in alle vier Richtungen mit Schallfenstern versehen ist Daruber sind ebenfalls auf allen Seiten des Turms die Zifferblatter der Turmuhr angebracht die von der lokalen Turmuhrenfabrik Mader stammt Daruber befinden sich auf der Giebelseite zwei runde Fenster Das Dach ist mit sechzehn Fialen versehen die den Kirchturm in der Region einzigartig machen nbsp Luthi Haus an der Westseite der KircheEin Kuriosum ist das an der Westseite an die Kirche angebaute Kleinbauernhaus das Luthi Haus genannt wird Es stammt aus dem mittleren 18 Jahrhundert wurde aber 1922 beinahe abgebrochen Das Riegelhaus schmiegt sich als Klebbau an die Kirche an ist aber mit dieser nicht verbunden Ursprunglich waren auch auf der Nordseite Klebhauser an die Kirche gebaut die aber im Zuge des Neubaus der Landstrasse von Winterthur nach Schaffhausen in den Jahren 1838 bis 1840 abgebrochen wurden 2 Orgel BearbeitenDie erste Orgel wurde 1915 auf der Empore eingebaut Es war eine pneumatische Membranladenorgel II P 33 die von Carl Theodor Kuhn Mannedorf stammte Sie wurde 1943 durch eine ebenfalls auf der Empore eingebaute Taschenladenorgel II P 35 ersetzt die auch von Orgelbau Kuhn errichtet wurde Die heutige 1970 gebaute Schleifladenorgel II P 28 mit 1750 Pfeifen stammt von der Manufacture d orgues St Martin aus dem Kanton Neuenburg Sie ist nicht mehr auf der Empore sondern auf der rechten Seite des Chors aufgestellt Die Disposition lautet wie folgt 3 I Hauptwerk C g3Pommer 16 Principal 8 Halbgedackt 8 Gemshorn 8 Oktave 4 Spitzflote 4 Nazard 2 2 3 Superoktave 2 Mixtur 1 1 3 Trompete 8 Cornett 8 II Brustwerk schwellbar C g3Gedackt 8 Principal 4 Rohrflote 4 Flote 2 Terz 1 3 5 Quinte 1 1 3 Scharf 1 Krummhorn 8 Regal 8 Tremulant Pedal C f1Principal 16 Subbass 16 Oktave 8 Rohrgedackt 8 Oktave 4 Mixtur 2 Posaune 16 Trompete 8 Koppeln II I I P II P Traktur Schleifladen mechanische Spieltraktur mechanische RegistertrakturGelaute BearbeitenDas Gelaute der Kirche besteht aus funf Glocken die einen H Dur Akkord bilden Es wurde ursprunglich 1861 von der Glockengiesserei Keller gefertigt deren Grunder Jakob Keller ein Andelfinger war Die grosste Glocke musste 1867 durch Keller nachgegossen werden die kleinste Glocke 1967 durch H Ruetschi Aarau Das Gelaute der Kirche besteht aus folgenden Glocken Grosse Glocke oder Stundenglocke Ton H0 Gewicht 3237 kg Betzeit oder Mittagsglocke Ton Dis1 Gewicht 1582 kg Sturm oder Feuerglocke Ton Fis1 Gewicht 909 kg Grab oder Kinderglocke Ton H1 Gewicht 369 kg Gemeinde oder kleine Glocke Ton Dis2 Gewicht 207 kg 4 5 Denkmalschutz Bearbeiten nbsp ehemaliges PfarrhausDie Kirche steht zusammen mit dem auf der Westseite angebauten Luthi Haus und dem ehemaligen Pfarrhaus das als Kirchgemeindehaus genutzt wird unter Denkmalschutz Das Ensemble wurde unter der KGS Nr 7391 6 ins Schweizerische Inventar der Kulturguter aufgenommen und gilt als Kulturgut von kantonaler Bedeutung 7 Literatur BearbeitenHermann Fietz Die Kunstdenkmaler des Kantons Zurich Band 1 Die Bezirke Affoltern und Andelfingen Die Kunstdenkmaler der Schweiz Band 7 Birkhauser Basel 1938 S 151 152 Digitalisat Emil Stauber Geschichte der Kirchgemeinde Andelfingen Band 1 1940 S 313 ff Kirchenpflege Andelfingen Hrsg Kirche Andelfingen Eine Baugeschichte von 1859 1962 1961 Hans Klaui Andelfingen und seine Kirchen im fruhen und hohen Mittelalter In Zurcher Chronik Nr 4 1970 Zurcher Denkmalpflege Hrsg 7 Bericht 1970 1974 1 Teil S 31 39 zh ch PDF Zurcher Denkmalpflege Hrsg 17 Bericht 2003 2004 S 6 13 crarch design ch PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reformierte Kirche Andelfingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Andelfingen ZH Auf zh kirchenspots chEinzelnachweise Bearbeiten Allgemeines In Reformierte Kirche Andelfingen Abgerufen am 30 Oktober 2021 Hillmar Hober Das Kuriosum an der Kirchenmauer In NZZ 13 Februar 2015 archiviert vom Original am 16 Februar 2015 abgerufen am 31 Oktober 2021 Ref Kirche Andelfingen ZH In Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein Abgerufen am 20 Oktober 2021 Andelfingen reformierte Kirche In Glocken der Heimat SRF 10 Dezember 2013 abgerufen am 30 Oktober 2021 Glocken In Reformierte Kirche Andelfingen Abgerufen am 30 Oktober 2021 Kantonsliste Kanton ZH In Bundesamt fur Bevolkerungsschutz Hrsg KGS Inventar 2021 13 Oktober 2021 admin ch PDF GIS Browser Abgerufen am 20 Oktober 2021 47 594815 8 678331 Koordinaten 47 35 41 3 N 8 40 42 O CH1903 693239 272306 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reformierte Kirche Andelfingen amp oldid 232173877