www.wikidata.de-de.nina.az
Der Rathenower Torturm ist ein Turm der Stadtmauer der Altstadt Brandenburg in Brandenburg an der Havel Er gehort zu den ehemals acht heute noch vier verbliebenen Torturmen der beiden Stadte Brandenburg und ist ein Teil der mittelalterlichen Wehranlage die einst zehn Tore umfasste Rathenower Torturm Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Gestalt und Lage 3 Entstehungsgeschichte 4 Besonderes 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseName BearbeitenDas Rathenower Tor beschutzte die Ausfallstrasse nach Nordwesten der Altstadt Brandenburg an der Havel Es ist benannt nach der Havelstadt Rathenow etwa 30 km nordwestlich von Brandenburg an der Havel Es existierten zwei Handelswege vom Tor ausgehend nach Rathenow Der eine fuhrte uber das Dorf Fohrde und die Stadte Pritzerbe und Premnitz der zweite wohl bedeutendere uber Brielow Hohenferchesar Seelensdorf und Premnitz Daneben begann die Nebenstrasse uber die Dorfer Brielow Radewege Butzow und Ketzur nach Nauen dort 1 Gestalt und Lage BearbeitenDer Rathenower Torturm hat den Grundriss eines Rechteckes das annahernd quadratisch ist Er ist komplett in markischem Ziegelstein aufgefuhrt Gedeckt wird der Torturm von einem Spitzkegel der wiederum von einem schmiedeeisernen Raben mit einem Ring im Schnabel gekront wird Im Gegensatz zum anderen der Altstadt Brandenburg verbliebenen Torturm dem Plauer Torturm zeigt sich der Rathenower Torturm mit vielfachen Schmuckelementen wie Lisenen horizontalen Zierfriesen und Abstufungen und ins Mauerwerk eingelassenen Rund und Wappenblenden Die Wappenblenden zur Stadtseite hin zeigten einst folgende Wappen 1 ein Rad 2 die bayerischen Wecken Herrschaft der Wittelsbacher uber die Mark Brandenburg 3 die sachsen anhaltischen Balken 4 den schwarzen einkopfigen Reichsadler 5 den bohmischen Lowen und 6 den roten brandenburgischen Adler Das Rathenower Tor entliess den nordwestlichen Mauerring der Altstadt in Richtung Plauer oder Luckenberger Tor Nach Nordosten hin folgte nach etwa 50 m ein Wiekhaus und ein zusatzlicher Wehrturm dessen Turmstumpf noch heute den Pfarrgarten zu St Gotthardt gegen die zum ehemaligen Kreisgarten fruher Kaiser Otto Ring heute Walther Rathenau Platz hin intakte Stadtmauer abschliesst Hinter dem ehemaligen Bischofshof spatere Saldria knickte die Mauer dann nach Suden weg und offnete sich dann zum ehemaligen Altstadtischen Muhlentor mit seiner vorgelagerten Homeye Dem Rathenower Tor war einst eine Doppeltoranlage mit Brucke uber den davor befindlichen Doppel Wall vorgesetzt 1910 wurde ein Durchbruch im Erdgeschoss fur Fussganger geschaffen nbsp Der Rathenower Torturm links unterhalb der Marienkirche von Brandenburg an der Havel nach einem Bild des Stadtschreibers Zacharias Garcaeus aus dem Jahre 1588 von St Gotthardt aus gesehenEntstehungsgeschichte BearbeitenDer Rathenower Torturm gilt als das alteste erhaltene Stadttor Brandenburgs Die Arbeiten begannen um 1290 vor der Palisade als Torhaus mit einer Zugbrucke Man nimmt an dass die Arbeiten gegen 1320 mit der Fertigstellung von zwei Obergeschossen an deren Aussenkanten Wappenblenden befestigt waren beendet wurden Das Tor soll in den Jahren nach 1355 verschlossen und als Kerker ausgebaut worden sein Der Verkehr wird seit dieser Zeit um den Turm herumgeleitet Gleichzeitig wurde eine Wachstube eingerichtet deren Lage an einem noch heute sichtbaren Aborterker erkennbar ist In den Jahren vor 1582 verstarkte man den Turm und ersetzte den bislang holzernen Abschluss durch einen gemauerten Umgang Eine Restaurierung erfolgte in den Jahren 1870 sowie 1911 2 Besonderes BearbeitenZum Brandenburger Turmetag im September eines jeden Jahres ist der Turm fur Besucher geoffnet und kann bestiegen werden Ausserhalb dieses Tages ist eine Besichtigung nicht moglich Der Turm ist bereits auf der altesten Darstellung der Stadt Brandenburg aus der Hand des Zacharias Garcaeus 1588 in unverandertem Zustand zu erkennen Siehe auch BearbeitenBrandenburger StadtmauerLiteratur BearbeitenFriedrich Grasow Brandenburg die Tausendjahrige Stadt Ein Gang durch Kultur und Baukunst vergangener Jahrhunderte Im Selbstverlage der Stadt Brandenburg Brandenburg an der Havel 1928 Chronik der Stadt Brandenburg Hrsg vom Arbeitskreis Stadtgeschichte der Stadt Brandenburg an der Havel im Brandenburgischen Kulturbund e V Verlag B Neddermeyer Berlin 2003 ISBN 3 933254 40 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rathenower Torturm Brandenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09145532 in der Denkmaldatenbank des Landes BrandenburgEinzelnachweise Bearbeiten S Kinder H T Porada Hrsg Brandenburg an der Havel und Umgebung 2006 S 44 ISBN 978 3 412 09103 3 Hinweisschild der Europaischen Route der Backsteingotik am Turm52 402061111111 12 554647222222 Koordinaten 52 24 7 4 N 12 33 16 7 O Erhaltene Torturme der Stadt Brandenburg an der Havel Neustadtischer Muhlentorturm Plauer Torturm Rathenower Torturm Steintorturm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rathenower Torturm amp oldid 232728669