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Der Plauer oder Luckenberger Torturm ist ein Turm der Altstadter Stadtmauer in Brandenburg an der Havel Er gehort zu den ehemals acht heute noch vier verbliebenen Torturmen der beiden Stadte Brandenburg und ist ein Teil der mittelalterlichen Wehranlage die insgesamt zehn Tore umfasste Plauer Torturm Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Gestalt 3 Entstehungsgeschichte 4 Besonderheiten 5 Literatur 6 WeblinksName BearbeitenDas Plauer oder Luckenberger Tor beschutzte die Ausfallstrasse nach Westen der Altstadt Brandenburg an der Havel Es ist benannt nach dem etwa 500 m vor dem Tor gelegenen ehemaligen Dorf Luckenberg das sich mutmasslich zwischen der Nikolaikirche und dem nordlichen Ufer der Havel befand Der heute gebrauchlichere Name der auch enger mit der am Torturm sudlich vorbeiziehenden Plauer Strasse korrespondiert ist Plauer Torturm Er weist darauf hin dass die westliche Ausfallstrasse der Altstadt in Richtung Magdeburg nach dem Fischerstadtchen Plaue fuhrt Gestalt BearbeitenDer Plauer oder Luckenberger Torturm hat die Gestalt eines etwa 17 m hohen Zylinders bis zum heutigen Zinnenkranz der im sechzehnten Jahrhundert von einem Fachwerkuberbau bedeckt wurde Dieser Fachwerkaufsatz ist nicht mehr vorhanden Zur Tausendjahrfeier der Stadt Brandenburg an der Havel wurde dem Plauer oder Luckenberger Torturm ein Zinnenkranz und ein spitzkegeliges Dach uberbaut Der Fuss des aus markischem Ziegelstein erbauten Turmes besteht aus einem etwa 1 20 Meter hohen Feldsteinfundament uber Grund Im Gegensatz zum anderen der Altstadt Brandenburg verbliebenen Torturm dem Rathenower Torturm zeigt sich der Plauer oder Luckenberger Torturm sehr schlicht und schmucklos Nach Nordwesten zu befindet sich etwas uber der halben Hohe des Turmes ein hervorspringender Erker mit nach unten offenem Auslass welcher der einstigen Turmbesatzung als Abtritt diente Zur Plauer Strasse hin ist ein Durchlass auf das ehemalige Tor vorhanden von dem aus der Turm erreichbar war Das Plauer oder Luckenberger Tor entliess den sudwestlichen Mauerring der Altstadt in Richtung Havel Salzhofufer und Neuem Tor der Altstadt das den Ubergang der Langen Brucke zur Neustadt bewachte Nach Nordwesten hin folgte nach etwa 150 m ein Wehrturm der den Mauerring gegen den Marien oder Harlungerberg hin verstarkte Etwa 200 m weiter folgt das Rathenower Tor das den nordwestlichen Ausfallweg in Richtung Fohrde Pritzerbe und Rathenow schutzte Entstehungsgeschichte BearbeitenUber das Entstehungsjahr dieses Turmes ist nichts uberliefert Es ist anzunehmen dass der Plauer oder Luckenberger Torturm mit der Entstehung der steinernen Stadtmauer und der vorgelagerten Doppelwallanlage bereits integraler Bestandteil des Wehrsystems war Auch wenn die wenigen spatmittelalterlichen Darstellungen die den Turm zeigen keine ausgepragte Doppeltoranlage zeigen lasst sich begrundet vermuten dass es sich beim Plauer oder Luckenberger Tor um eine gut befestigte Anlage gehandelt hat nbsp Der Plauer oder Luckenberger Torturm und Tor nach einer alten Zeichnung aus dem Jahre 1560 im Hintergrund der Turm von St GotthardtBesonderheiten BearbeitenIm Jahre 1403 unternahm Johann von Quitzow mit seinen Reisigen einen Angriff auf die Altstadt wobei er die Deckung durch die damals als Ruine auf freiem Felde stehende Nikolaikirche suchte Die Angriffsplane wurden jedoch dem Rat der Altstadt hinterbracht und der Raubritter seinerseits mit einem militarischen Ausfall der Altstadter Burgerwehr uberrascht und in die Flucht geschlagen Der Plauer oder Luckenberger Torturm war bis Ende Mai des Jahres 1945 in die nordliche Bebauung der Plauer Strasse dergestalt integriert dass ein machtiger Konsolstein an seinem nordostlichen Sektor ein aufliegendes Fachwerkhaus aufnahm das allerdings bei einer fahrlassigen Brandstiftung durch sowjetische Soldaten mit der gesamten nordlichen Strassenzeile bis zur Gasse Der Huck unterging Ein Durchgang fuhrte unter dem Fachwerkhaus hindurch Heute ist durch einen roten Ziegelstreifen der Verlauf des an den Turm anschliessenden nordwestlichen Mauerrings gekennzeichnet wahrend der sudwestliche Mauerring bis zum Gelande des ehemaligen Franziskanerklosters St Johannis noch intakt ist In mehreren Nischen die einst fur die Aufnahme von Gerustbalken in den Turm eingelassen waren befinden sich heute Ton Skulpturen von verschiedenen Tieren von Nordost nach Nordwest Ratte Schlange Kuh Schwein Kamel Ziege Esel Wolf Sie wurden von dem 2012 verstorbenen Brandenburger Kunstler Horst Wall geschaffen Der Turm ist gegenwartig nicht begehbar Auch zum Brandenburger Turmetag bei dem die drei anderen verbleibenden Torturme Brandenburgs an der Havel Rathenower Torturm der Altstadt Neustadtischer Muhlentorturm und Steintorturm der Neustadt von Besuchern begangen werden konnen muss der Plauer Torturm geschlossen bleiben da eine gefahrlose Begehung aus bautechnischen Grunden und Sicherheitsaspekten her nicht gewahrleistet werden kann nbsp Tierfiguren des Brandenburger Kunstlers Horst Wall im Plauer oder Luckenberger TorturmLiteratur BearbeitenFriedrich Grasow Brandenburg die Tausendjahrige Stadt Ein Gang durch Kultur und Baukunst vergangener Jahrhunderte Im Selbstverlage der Stadt Brandenburg Brandenburg an der Havel 1928 Chronik der Stadt Brandenburg Hrsg vom Arbeitskreis Stadtgeschichte der Stadt Brandenburg an der Havel im Brandenburgischen Kulturbund e V Verlag B Neddermeyer Berlin 2003 ISBN 3 933254 40 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Plauer Torturm Brandenburg an der Havel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09145532 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg52 412241666667 12 551472222222 Koordinaten 52 24 44 1 N 12 33 5 3 O Erhaltene Torturme der Stadt Brandenburg an der Havel Neustadtischer Muhlentorturm Plauer Torturm Rathenower Torturm Steintorturm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Plauer Torturm amp oldid 228320296