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Der Raimartihof ist ein bewirtschafteter Berggasthof ostlich unterhalb des Seebucks Feldberg im Schwarzwald Der typische Schwarzwalder Eindachhof ist das grosste Wandergasthaus am Feldberg Er liegt in 1114 4 m u NHN 1 2 Hohe inmitten des Naturschutzgebietes Feldberg in der Nahe eines eiszeitlichen Kars unterhalb des Feldberggipfels Der Hof am Ende des Seebachtales das zur letzten Eiszeit noch das Tal der Feldbergdonau war befindet sich 490 Meter ostlich des Feldsees des Karsees Raimartihof Blick vom Seebuck Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zugange 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Hof wurde im Jahr 1710 3 4 durch Martin Faller 7 Oktober 1719 5 errichtet Seinen Namen erhielt der Raimartihof von seinem Erbauer der am Rain wohnte Im folgenden Jahr erwarb Martin Faller den Hof von der Herrschaft Sickingen die das Gebiet vermutlich zuvor abgeholzt hatte um Kohlholz fur das Eisenwerk Eberfingen zu beschaffen 6 Die Herrschaft behielt weiterhin das Eigentum am Holz auf dem Hofgut wobei dem Hofbesitzer das Brenn und Bauholz kostenlos gestellt wurden Diese Regelungen sowie jede zur Abgabe von Fall Drittel Abzug und Bodenzins an die Herrschaft hatten noch Bestand als die Kinder seines Sohnes Simon Faller vor 1766 das Anwesen fur 530 Gulden an ihren Stiefbruder Bruder Georg 1743 1814 verkauften Seine zweite Ehefrau Agatha Mayer aus dem Zastler betrieb den Hof nach Georg Fallers Tod weiter bevor im folgenden Jahr ihre Tochter Magdalena 1776 1850 ubernahm die bald von ihrem zweiten Ehemann Josef Willmann aus Wildtal unterstutzt wurde mit dem sie keine Kinder hatte 1825 wurde der Hof von Christian Andris 1787 1831 ersteigert der dafur 1625 fl bezahlte 1826 erwarb er fur 750 fl ein zusatzliches Waldstuck von 63 Juchert Er erweiterte das Hofgut 1842 um eine Sagemuhle vermutlich mit Klopfsage 7 mit einem Blatt sowie eine Mahlmuhle mit einem Gang und loste das Drittel fur seinen Besitz ab Seiner Witwe gelang es samtliche Schulden abzubezahlen bevor der Hof am 10 Mai 1838 an ihren Sohn Johann ubergeben wurde Ihm wiederum gelang es den Zehnten und das Jagdrecht der Herrschaft abzulosen sowie das Hofesterben im Hochschwarzwald zu uberstehen Dieses begann mit Errichtung der Zollschranken um 1830 Deutscher Zollverein etc die die grosstenteils auf Viehzucht angewiesenen Bauern auf hoher gelegenen Hofen von den internationalen Viehmarkten z B in Paris und Chalons isolierten Begunstigt wurde es durch die industrielle Revolution in Deutschland und den Arbeitskraftemangel der es den Bauern nicht ermoglichte eigene Aufforstung zu betreiben So war der Grossteil der Hofe in dieser Gegend gezwungen zu verkaufen wodurch deren Land direkt oder indirekt an die furstenbergische oder grossherzoglich badische Forstverwaltung gelangte und aufgeforstet wurde 8 Johann Andris ubergab im Jahr 1879 seinem Sohn Andreas den Hof dessen Bestand 17 Stuck Hornvieh sowie einige Ziegen Schafe und Schweine umfasste und der einen Gesamtwert von 17500 Goldmark hatte Johann Andris nahm indes 20 000 Mark auf sein Altenteil Andreas Andris konnte 1885 fur 315 Mark das Seemattle am Feldsee erwerben musste jedoch auch standig mit dem Staat und Furstenberg um Uberfahrtsrechte verhandeln da er vom Besitz beider umschlossen war Die Kronung dieser Konflikte sollte im Jahr 1953 die Schranke werden die von Karl Egon V zu Furstenberg errichtet wurde und noch heute die direkte Zufahrt zum Hof verhindert 4 Im Jahr 1892 eroffnete Andris eine Schankwirtschaft mit Branntweinausschank und legte damit den Grundstein fur den Betrieb des heutigen Gasthauses zum Feldsee Da der Furst zu Furstenberg uber seine Wege nur die Anlieferung von Furstenberg Bier gestattete wird dieses noch heute im Raimartihof ausgeschenkt 4 Ab 1898 wurden zudem drei Doppelzimmer vermietet die inzwischen jedoch wieder durch die Betreiberfamilie genutzt werden Das ungefahr 80 Hektar grosse Grundstuck gehorte zur Flache die die Gemeinde Hinterzarten zum 1 April 1939 an die dort neu entstandene Gemeinde Feldberg abtreten musste 1969 horte der Feldbau auf dem Raimartihof auf 9 Mahl und Sagemuhle wurden ebenfalls stillgelegt Die Pflicht des Raimartibauern die Stellfalle am Feldsee zu offnen und schliessen um auch die Sagemuhlen im Seebachtal betreiben zu konnen existiert nicht mehr 1977 konnte die Stromversorgung naturschutzbedingt durch ein Erdkabel vom Zipfelhof entlang des Wanderwegs durch das Stromnetz ermoglicht werden Seit Anfang der 1960er Jahre 4 war sie durch Dieselaggregat und Kleinturbine im Gebaude der Sagemuhle gewahrleistet worden Im Jahr 1978 wurde das schadhafte Dach saniert Den Telefonanschluss vom Feldberger Hof aus hatte der Raimartihof bereits in den 1920er Jahren erhalten als die Bergwacht Schwarzwald dort eine Rettungsstelle einrichtete 4 Diese war wegen der zunehmenden Anzahl Kletterer ebenso notig geworden wie aufgrund der alpinen Nutzer der Feldseeabfahrt Diese verlief vom Bismarckdenkmal auf dem Seebuck uber die Badermulde und die Tauernrinne bis zum gefroreren Feldsee 4 Nach der Ubernahme durch Ruth und Bernhard Andris im Jahr 1985 ermoglichten eine Quellfassung und eine biologische Klaranlage 1986 die Verbesserung der sanitaren Verhaltnisse 1987 Als die Milchviehwirtschaft 1999 aufgegeben wurde folgte ein grosser Umbau mit Rucksicht auf den alten Bestand Seitdem wird auf dem Hof Mutterkuhhaltung mit Galloway Rindern praktiziert 4 2005 wurde ein neues Leibgedinge Haus errichtet 4 Heute umfasst der gastronomisch genutzte Innenbereich drei Bauernstuben mit ungefahr 120 Sitzplatzen eine Terrasse mit weiteren 35 Platzen sowie eine Gartenwirtschaft Sie bietet 250 Personen Platz und wird nur im Sommer betrieben 10 Der Raimartihof bietet zudem Ubernachtungsmoglichkeiten in drei Selbstversorger Hutten an die in unmittelbarer Nahe des Hofes liegen Rauberhutte Fischerhutte und Sagehausle Zugange Bearbeiten nbsp Der Raimartihof mit AussenbewirtungDer Raimartihof ist lediglich uber Wander und Fahrradwege erreichbar Eine Zufahrt mit dem Auto ist nicht moglich Die nachstgelegenen Parkplatze finden sich in 3 4 km Entfernung in Feldberg Barental Wanderparkplatz Kunzenmoos 47 867646 8 075182 am Rinken Anfahrt von Hinterzarten sowie am Feldbergpass Im Bedarfsfall konnen uber die Gastwirte Fahrdienste Pferdekutsche Taxi vermittelt werden Der Feldsee ist Teil eines Wanderwegs im Feldberggebiet Mit dem Mountainbike ist der Raimartihof von Alpersbach uber den Rinken zu erreichen Im Winter fuhren die Raimartihofloipe und der Fernskiwanderweg Hinterzarten Schluchsee am Gasthof vorbei Auch Nordic Walking Strecken und Winterwanderwege fuhren zum Gasthof Literatur BearbeitenAugust Vetter Feldberg im Schwarzwald Selbstverlag der Gemeinde Feldberg Schwarzwald 1982 1996 S 120 f Ekkehard Liehl Geschichte der Hinterzartener Hofguter Stadler Konstanz 1997 ISBN 3 7977 0394 5 S 279 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Raimartihof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Raimartihof deEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Liehl S 279 Unser Haus Die Geschichte der Familie Andris auf dem Raimartihof raimartihof de abgerufen am 24 August 2013 a b c d e f g h Ralf Morys Feldberg Den Wandel der Zeit gut uberstanden Badische Zeitung 17 Juli 2010 abgerufen am 24 August 2013 Einzelheiten zu Martinus Faller in Deutschland Tote und Beerdigungen 1582 1958 familysearch org abgerufen am 24 August 2013 Vetter S 121 Liehl S 291 Ekkehard Liehl Der Feldberg im Schwarzwald Subalpine Insel im Mittelgebirge in Bundesanstalt fur Landeskunde Hrsg Berichte zur deutschen Landeskunde 22 Selbstverlag Remagen 1959 S 21 ff Horst A Boss Seit 100 Jahren wird gewirtet Badische Zeitung 27 Oktober 1992 zitiert nach Vetter S 288 Ute Aschendorf 300 Jahre Raimartihof in Hochschwarzwald Kurier Nr 29 Jahrgang 36 vom 21 Juli 201047 872816666667 8 0409555555556 Koordinaten 47 52 22 1 N 8 2 27 4 O Normdaten Geografikum GND 7830310 2 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raimartihof amp oldid 231740762