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Eine Klopfsage oder Plotzsage in der Schweiz auch Schlegelsage ist eine einfache Bauart einer Gattersage mit Antrieb durch Wasserkraft Diese Sagetechnik wurde erstmals 1314 im Schwarzwald urkundlich erwahnt und uber mehrere Jahrhunderte zum Aufschneiden von Rundholz eingesetzt Prinzip der Klopfsage Legende a Muhlerad b Wellbaum c Lupfarm d Lupfarm e Sagegatter f Ruten g Langbaum Inhaltsverzeichnis 1 Funktion 2 Aufbau 3 Erhaltene Anlagen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFunktion BearbeitenDer Begriff Schlegelsage leitet sich von einem sehr einfachen Funktionsprinzip der mittels Wasserkraft betriebenen Sage ab Das Sagegatter wird dabei von einem Schlegel einer Nocke auf der Antriebswelle des Wasserrades hochgehoben In der hochsten Position dreht sich der Schlegel vom Gatter weg so dass es durch die Schwerkraft nach unten fallt und den Sageschnitt ausfuhrt Das fallende Gatter wird durch einseitig eingespannte Holzstangen abgefedert die Ruten was das typisch schlagende klopfende Gerausch der Anlage ergibt Ein Teil des Gewichtes des Gatters wird von einer uber diesem angebrachten ebenfalls einseitig eingespannten Holzstange aufgenommen dem Langbaum der den Fall des Gatters ebenfalls dampft Der Schnittvorgang wiederholt sich mit jeder Umdrehung des Muhlerades mehrmals entsprechend der Anzahl Schlegel es konnen bis zu drei angebracht sein Der Stammwagen mit dem Sagegut wird meist durch eine Klinke vorwarts bewegt die auf der Seite des Wagens in eine Zahnstange eingreift und uber einen Hebelmechanismus vom Gatter angetrieben wird Die Baumstamme werden durch das einblattrige Sagegatter in Langsrichtung aufgeschnitten Ungefahr 1 5 bis 3 5 Festmeter Rundholz konnte eine solche Sage pro Tag zu Schnittholz verarbeiten 1 Erst die Erfindung der Pleuelsage spater der Vollgattersage vergrosserte die Sageleistung von Gattersagen erheblich Aufbau BearbeitenDie Schlegelsage besteht bis auf wenige Eisenteile aus Holz und Stein da Eisen fruher kostbar und teuer war wurde es nur dort verwendet wo es unbedingt notwendig war Der Wellenbaum ist aus Eichenholz Erhaltene Anlagen Bearbeiten nbsp Klopfsage im Schwarzwalder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof nbsp Plotzsagemuhle LoffenauIm Sudschwarzwald gibt es bei Frohnd die Frohnder Klopfsage bei Hinterzarten die Kingenhofsage im Loffeltal und im Schwarzwalder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof eine Sage von 1673 Eine von 1731 stammende Klopfsage ist die 1879 zu einer Hochgangsage umgebaute Sagemuhle im Ettersbach 2 Im Nordschwarzwald gibt es die Plotzsagemuhle im Gaistal zwischen Bad Herrenalb und Loffenau Sie wurde erstmals im 13 Jahrhundert erwahnt und 1699 erneuert In der Schweiz gibt es eine einzige funktionsfahige Schlegelsage in Kleinteil einem Ortsteil der Gemeinde Giswil rund 30 Kilometer sudlich von Luzern Sie stammt ursprunglich aus dem Schwarzwald und wurde im Jahr 1860 erbaut in den Jahren 2000 bis 2004 durch freiwillige Helfer restauriert und wieder in Betrieb genommen Das Wasser treibt mit einem Gefalle von rund 50 Zentimetern das Muhlerad mit einem Durchmesser von 3 2 m mit 24 Kammern zu je 40 Liter an Der 60 Zentimeter dicke Wellenbaum ist aus Eichenholz 3 Weblinks BearbeitenFrohnd Historische Klopfsage 1808 Suddeutschland Kingenhofsage 1828 Hinterzarten Schlegelsage Giswil Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Heimatpfad Hochschwarzwald Die Entwicklung der Sagemaschinen im Schwarzwald In Wikimedia Commons Abgerufen am 20 Oktober 2013 vom Ettersbachhof ist neu restauriert Webseite Ettersbachhof Kleinteiler Schlegelsage Memento des Originals vom 14 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www hvgiswil ch PDF 306 kB nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klopfsage amp oldid 234169031