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Die romisch irischen Beziehungen oder hiberno romischen Beziehungen in der Antike sind charakterisiert durch den kulturellen Austausch zwischen dem Romischen Reich und einzelnen irischen Clans Die irische Insel im romischen Schrifttum als Hibernia oder Ivernia bezeichnet ist eine der wenigen Regionen Westeuropas die nicht von Rom erobert worden sind Der nicht systematische Handel und kulturelle Austausch kam gegen Ende der romischen Besatzungszeit in England und Wales zum Erliegen und irische Clanchefs uberfielen auch Britannien Das romische Imperium zu Trajans Zeit er war von 98 n Chr bis 117 n Chr romischer Kaiser Die grune Flache zeigt das romische Reich rosa und hellblau stellen Gebiete dar die zeitweise aufgesucht wurden gelbe Linien zeigen Grenzbefestigungen darunter der Antoninuswall und Hadrianswall in BritannienDennoch ist ein gewisser romischer Einfluss auf die irische Lokalkultur belegbar Er zeigt sich in kommerzieller kulturell religioser sowie militarischer Hinsicht Inhaltsverzeichnis 1 Irland als Nachbar des romischen Britannien 2 Hinweise auf romisch irische Kontakte in Irland 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseIrland als Nachbar des romischen Britannien Bearbeiten Hauptartikel Britannien in romischer Zeit Die Beziehungen zwischen Rom und Hibernia waren zumeist von kommerzieller Art Richard B Warner schrieb im Jahr 1995 dass sich die Handelsbeziehungen zwischen dem Mittelmeer und dem romischen Britannien nach der Invasion des sudlichen Britanniens durch Kaiser Claudius Regierungszeit 41 54 n Chr intensivierten und im Gefolge dessen auch die zur Insel Hibernia 1 Zu den Grunden fur die romische Invasion Britanniens konnten bereits vage Vorstellungen uber Bodenschatze und andere wirtschaftliche Moglichkeiten gezahlt haben 2 Es gibt einige Hinweise auf mogliche Entdeckungsreisen in der Zeit des Gnaeus Iulius Agricola des romischen Statthalters Britanniens und Schwiegervaters des Geschichtsschreibers Tacitus Sie fallen in die Zeit von Bestrebungen den romischen Machtbereich bis zur Grenze des schottischen Hochlandes zu erweitern Ab dem Jahr 79 stiess Agricola weiter in den Norden Britanniens vor als jemals ein Romer vor ihm Er drang bis zum Tanaus oder Taus vor ein nicht sicher identifizierbarer Ort vielleicht der Firth of Tay und erbaute dabei einige Kastelle die strategisch besonders gunstig lagen Diese Forts konnten da in ihnen Vorrate fur ein ganzes Jahr lagerten langen Belagerungen auch im Winter standhalten Agricola schritt im folgenden Sommer des Jahres 80 an die Absicherung seiner Eroberungen und legte an einer Landenge wo die von Tacitus als Clota Firth of Clyde und Bodotria Firth of Forth bezeichneten Meeresarme tief in die Insel einschneiden eine Reihe von Kastellen als Verteidigungswerke an 3 Der weitere Vormarsch nach Norden erfolgte im Jahr 81 n Chr als Agricola anscheinend an der Westkuste Britanniens gegen den Widerstand bisher unbekannter Stamme erfolgreich weiter uber den Firth of Clyde vordrang Er dachte damals sogar an die Eroberung von Hibernia und zog zu diesem Zweck Truppen an der Kuste der Irischen See zusammen die Irland direkt gegenuberlag Eine Eroberung erschien ihm offenbar zunachst relativ leicht machbar wobei er die internen Zwistigkeiten der Adligen Irlands ausnutzen wollte Daher hatte er auch einen Hauptling der aus Irland hatte fluchten mussen freundlich empfangen um sich bei Gelegenheit seiner bedienen zu konnen 4 Er durfte dann wegen nicht ausreichender Truppenstarke aber doch nicht nach Irland ubergesetzt sein 5 Manche Historiker halten aber ein Ubersetzen dennoch fur moglich und denken dabei an eine in kleinem Massstab durchgefuhrte Probe oder Strafexpedition Tacitus erwahnt aber nichts davon und die Insel blieb jedenfalls auch weiterhin ausserhalb des romischen Einflussbereiches Im Zusammenhang mit den Piktischen Kriegen des 4 Jahrhunderts sind Angriffe von irischen Kelten auf das romische Britannien dokumentiert die sich mit den Pikten verbundet hatten Hinweise auf romisch irische Kontakte in Irland Bearbeiten nbsp Eine Karte aus dem 15 Jahrhundert gezeichnet nach den Angaben des Ptolemaus uber Hibernia Der Geograph Claudius Ptolemaus identifizierte in seiner Karte aus dem 2 Jahrhundert die Britannien vorgelagerte Insel als Hibernia fuhrte Kustensiedlungen auf und benannte irische Stamme ein Wissen das nur Handler oder auch andere Informanten besitzen konnten die in dieser Zeit die Insel besucht hatten Daruber hinaus wurden viele romische archaologische Objekte in den Regionen des zentralen und sudlichen Irland gefunden die eine Beziehung zur romischen Kultur nahelegen In Newgrange wurden auch romische Munzen gefunden In dem Ort Drumanagh nordlich von Dublin und auf Lambay Island wurden Artefakte romischen Ursprungs darunter auch militarische Fundstucke zutage gefordert die einen Hinweis auf eine Form von romischer Prasenz geben konnten Der am haufigsten vertretene Standpunkt hierzu ist dass die militarische Prasenz aufgeboten wurde um die Sicherheit romischer Handler zu gewahrleisten oder aber um Marktplatze und damit den romisch britischen bzw irischen Warenaustausch zu fordern Andere Interpretationen jedoch legen nahe dass es sich nur um romische Handelsaussenposten gehandelt haben konnte oder lediglich um einheimische irische Siedlungen die mit dem romischen Britannien in Handelsbeziehungen standen Nach Patrick Reinard 6 haben die Romer die Insel Hibernia aufgesucht er belegt diese Annahme durch Untersuchungen literarischer Quellen und archaologischer Funde bzw deren Interpretationen und vergleicht sie mit Befunden zu anderen Grenzregionen im romischen Imperium Die Belegsituation zeige dass es zwischen der britannischen Provinz und Irland intensive politische und wirtschaftliche Kontakte gab Er fuhrt weiter aus dass das romische Militar und die Verwaltung sich ein genaues Bild der angrenzenden Bevolkerung gemacht hatten um mogliche okonomische militarische und politische Potenziale zu bewerten aber auch die geographische bzw nautische Situation zu erfassen um Vorhaben der romischen Marine abwagen zu konnen Literatur BearbeitenFrancis John Haverfield Hibernia In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band VIII 2 Stuttgart 1913 Sp 1388 1392 Richard B Warner Tuathal Techtmar a myth or ancient literary evidence for a Roman invasion In Emania journal of the Navan research group Band 13 1995 S 23 32 online Richard B Warner Yes the Romans did invade Ireland In British Archaeology Band 14 1996 R A G Carson Claire O Kelly A catalogue of the Roman coins from Newgrange Co Meath and notes on the coins and related finds In Proceedings of the Royal Irish Academy Band 77 Section C S 35 55 Thomas Charles Edwards Early Christian Ireland Cambridge University Press Cambridge 2000 Vittorio di Martino Roman Ireland The Collins Press London 2003 Philip Freeman Ireland and the Classical World University of Texas Press Houston 2001 C Swift Ogam Stones and the Earliest Irish Christians Dept of Old and Middle Irish St Patrick s College Maynooth 1997 ISBN 0 901519 98 7 Patrick Reinard arma ultra litora Iuvernae promovimus Romer in Irland In Marburger Beitrage zur Antiken Handels Wirtschafts und Sozialgeschichte Band 31 2013 S 1 36 Weblinks BearbeitenBernhard Mackowiak Romisches Irland Das verschmahte Eiland Spektrum 10 September 2014Einzelnachweise Bearbeiten Richard B Warner Tuathal Techtmar a myth or ancient literary evidence for a Roman invasion In Emania Journal of the Navan research group Band 13 1995 S 23 32 Karl Christ Geschichte der romischen Kaiserzeit 6 Auflage Munchen 2009 S 217 f Tacitus Agricola 22 f Tacitus Agricola 24 Diesen Standpunkt vertritt etwa Alexander Gaheis Iulius 49 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band X 1 Stuttgart 1918 Sp 125 143 Patrick Reinard arma ultra litora Iuvernae promovimus Romer in Irland In Marburger Beitrage zur Antiken Handels Wirtschafts und Sozialgeschichte Band 31 2013 S 1 36 Abgerufen von 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