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Quintus Pompeius entstammte der romischen Plebejerfamilie der Pompeianer und erreichte 141 v Chr als der erste Vertreter seines Geschlechts das Konsulat Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Konsulat 3 Weitere Laufbahn 4 Literatur 5 AnmerkungenHerkunft BearbeitenDer romische Redner Marcus Tullius Cicero titulierte Quintus Pompeius als homo novus 1 da vor ihm noch kein Mitglied der Pompeianer hohere Amter des cursus honorum erklommen hatte Der Vater von Quintus Pompeius war ein sonst unbekannter Aulus Pompeius 2 der angeblich den Beruf eines Flotenspielers ausubte 3 Vielleicht ist diese Behauptung eine bewusste Erfindung von politischen Gegnern des homo novus Konsulat BearbeitenDas fruhe Leben und die ersten Amter der Laufbahn des Quintus Pompeius sind nicht bekannt Dennoch durften seine damaligen politischen Leistungen nicht unbedeutend gewesen sein so dass er der ausserdem ein talentierter und bei der Plebs beliebter Redner war 4 durch die Unterstutzung des Volkes gegen die Opposition der Optimaten insbesondere des Scipio Aemilianus 3 141 v Chr das hochste Staatsamt antreten konnte Als Provinz wurde Pompeius Spanien zugewiesen womit er die militarische Auseinandersetzung der Romer gegen die fur ihre Freiheit kampfenden keltiberischen Stamme Numantinischer Krieg fortzusetzen hatte Der bisher diesen Krieg leitende Prokonsul Quintus Caecilius Metellus Macedonicus ubergab Pompeius Anfang 141 v Chr den Oberbefehl uber die romischen Streitkrafte die 30 000 Infanteristen und 2000 Kavalleristen umfassten 5 Grossere militarische Erfolge blieben dem Konsul indessen versagt Zunachst griff er das bedeutende Widerstandszentrum Numantia von Osten her an wurde aber unter grossen Verlusten zuruckgeschlagen 6 Auch seine Belagerung von Termantia scheiterte obwohl die eingeschlossene Stadt bedeutend weniger Soldaten zur Verteidigung aufbieten konnte als die romischen Angreifer 7 Die Schuld an diesen Fehlschlagen suchte der Konsul seinem Vorganger im Kommando zuzuschieben Metellus habe ihm schlecht ausgebildete Soldaten ubergeben sowie militarische Ausrustung und Nahrungsmittel zerstort 8 Dieser Behauptung widerspricht die Feststellung des antiken Kriegshistorikers Appian dass sich die von Pompeius ubernommenen Truppen in gutem Zustand befunden hatten 5 Einen kleinen Sieg konnte Pompeius wenigstens mit der Einnahme der kleinen Stadt Lagni 9 feiern Bei dieser Eroberung hatte allerdings die Bevolkerung der Stadt gemeinsam mit den Romern gegen die numantinischen Soldaten gekampft die den Ort vorher okkupiert hatten Der Konsul operierte dann noch erfolgreich gegen einen Rauberhauptmann namens Tanginus ehe er die Kampfe wegen des bevorstehenden Winters ruhen liess Weitere Laufbahn BearbeitenObwohl sich Pompeius also bisher in Spanien als Heerfuhrer nicht gerade ausgezeichnet hatte wurde er noch nicht abberufen Daher behielt er im Jahr 140 v Chr den Oberbefehl konnte seine militarischen Leistungen aber nicht steigern So gelang es ihm nicht Numantia vollstandig einzuschliessen weil die Verteidiger ihn daran durch geschickte Gegenmassnahmen hinderten 10 Ende 140 v Chr wurden die bisherigen romischen Truppen durch neu eingetroffene Soldaten ersetzt mit denen Pompeius jedoch nur noch grossere Verluste erlitt so dass er sich jetzt auf Verhandlungen mit seinen Feinden verlegte Mit den Verteidigern der beiden von ihm nicht bezwungenen Stadte Numantia und Termantia traf er infolgedessen eine Ubereinkunft laut der sie einer Geisel und Gefangenenauslieferung sowie einer Geldzahlung von 30 Talenten zustimmten 11 Die Existenz eines solchen Vertrages leugnete er aber gegenuber dem Konsul Marcus Popillius Laenas als dieser Anfang 139 v Chr die Leitung des Krieges gegen die Keltiberer ubernehmen wollte Uber dieses hinterhaltige Vorgehen beschwerten sich die Numantiner beim Senat in Rom Vermutlich hatte Pompeius aber bei seiner umstrittenen Handlungsweise nicht nur auf eigene Faust gehandelt sondern mit dem Wissen einer Senatskommission die zum Zeitpunkt seiner Verhandlungen mit den Numantinern eingetroffen war Letztlich wurde der Antrag Pompeius auszuliefern verworfen und vielmehr dessen Vorgangsweise gebilligt 12 Vermutlich waren politische Feinde des Pompeius die Urheber des gegen ihn gerichteten Auslieferungsantrages gewesen Etwa ein Jahr spater um 138 v Chr suchten sie Pompeius Karriere auf juristischem Weg ein Ende zu setzen indem sie ihn wegen Erpressung anklagten Dabei wurde Pompeius von zwei einflussreichen aristokratischen Bruderpaaren schwer belastet namlich von Quintus Caecilius Metellus Macedonicus und Lucius Caecilius Metellus Calvus sowie Gnaeus und Quintus Servilius Caepio Dennoch wurde der Angeklagte nicht verurteilt 13 136 v Chr kehrte Pompeius nach Spanien zuruck wo er zusammen mit seinem Gegenspieler Quintus Caecilius Metellus Macedonicus dem Konsul Lucius Furius Philus als Legat dienen musste 14 Bei dieser Gelegenheit durfte er sich den Optimaten angenahert haben und gehorte 133 v Chr mit deren Vertretern zu den entschiedenen Feinden des sozialreformerisch auftretenden Volkstribunen Tiberius Sempronius Gracchus dem er vorwarf Hochverrat begangen zu haben und sich zum Konig aufschwingen zu wollen 15 Eine diesbezugliche Klage unterblieb aber da Gracchus schon bald mit Hunderten seiner Anhanger erschlagen wurde 131 v Chr kronte Pompeius seine politische Laufbahn indem er das hohe Amt des Zensors erreichte Sein Kollege wurde sein fruherer Gegner Quintus Caecilius Metellus Macedonicus Zum ersten Mal in der romischen Geschichte gab es damit zwei plebejische Zensoren 16 Pompeius verheiratete sich spat und hatte mindestens einen Sohn und eine Tochter Pompeia Uber sein Leben nach seiner Zensur ist nichts uberliefert Literatur BearbeitenFranz Miltner Pompeius 12 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XXI 2 Stuttgart 1952 Sp 2056 2058 Anmerkungen Bearbeiten Cicero pro M Fonteio 23 pro L Murena 16 Fasti Capitolini CIL I p 26 a b Plutarch Scipio minor 8 moralia 200c Cicero Brutus 96 a b Appian Iberica 76 Orosius 5 4 13 Appian Iberica 77 Valerius Maximus 9 3 7 So Diodor 33 17 der von Appian Iberica 77 angegebene Ortsname Malia durfte falsch sein so Franz Miltner Pompeius 12 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band XXI 2 Stuttgart 1952 Sp 2056 f Appian Iberica 78 Cassius Dio Fragment 76 Florus 1 34 2 Appian Iberica 79 Cicero de officiis 2 109 Velleius Paterculus 2 1 5 Florus 2 18 4 Orosius 5 4 Cicero pro M Fonteio 23 vgl ders Brutus 97 Valerius Maximus 8 5 1 Valerius Maximus 3 7 5 Cassius Dio Buch 33 Fragment 82 Plutarch Tiberius Gracchus 14 Orosius 5 8 4 Cicero Brutus 263 Livius periochae 59 PersonendatenNAME Pompeius QuintusKURZBESCHREIBUNG romischer Konsul und ZensorGEBURTSDATUM vor 141 v Chr STERBEDATUM nach 131 v Chr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quintus Pompeius Konsul 141 v Chr amp oldid 182652490