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Der Spanische Krieg auch lateinisch Bellum Numantinum 154 v Chr bis 133 v Chr bezeichnet eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen den Romern und den keltiberischen Stammen der Iberischen Halbinsel die sich gegen die romische Besetzung ihrer Gebiete wehrten In der Geschichte Portugals auf dessen heutigem ehemals lusitanischen Territorium der Krieg uberwiegend ausgetragen wurde wird er Lusitanischer Krieg A Guerra Lusitana genannt 1 In seiner Hauptphase 148 v Chr bis 139 v Chr wird der Krieg auch als Viriatischer Krieg bezeichnet nach dem lusitanischen Anfuhrer Viriatus Der Krieg in den Jahren 154 bis 150 v Chr heisst auch Zweiter Keltiberischer Krieg Der gesamte Krieg oder die Phase 143 bis 133 132 v Chr wird manchmal auch Numantinischer Krieg genannt nach dem heute in Spanien gelegenen keltischen oppidum Numantia eines der Zentren des Widerstandes gegen die Romer Numantia von Alejo Vera 1881 Inhaltsverzeichnis 1 Kriegsverlauf 1 1 Ausloser 1 2 Viriatus 1 3 Beendigung des Krieges 1 4 Schleifung Numantias 2 Bedeutung 3 Siehe auch 4 Quellen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseKriegsverlauf Bearbeiten nbsp Karte der romischen Provinz und die Phasen der Okkupation von Iberien in der Zeit von 220 v Chr bis 19 v Chr Sie fuhrt dabei die ungefahren Provinzgrenzen mit an Der eigentliche Spanische Krieg Bellum Numantinum dauerte von 154 v Chr bis 133 v Chr Ausloser Bearbeiten Der Spanische Krieg begann 154 v Chr mit einem Aufstand keltiberischer Stamme Beller Avaker unter Fuhrung des Punicus die rasch bedeutende Gewinne gegen die Romer erzielen konnten Im gleichen Jahr erhoben sich auch die Lusitanen ein weiterer keltiberischer Stamm Am 23 August 153 v Chr wurde der romische Konsul Quintus Fulvius Nobilior bei Numantia uberfallen und verlor eine ganze Legion 150 v Chr bot eine Gesandtschaft der Lusitaner dem Praetor Servius Sulpicius Galba nicht zu verwechseln mit dem spateren romischen Kaiser gleichen Namens einen Waffenstillstand an Dieser ging zum Schein darauf ein und bot ihnen sogar Land an auf dem sie sich ansiedeln konnten Dazu sollten sie sich in drei Gruppen aufteilen und die Waffen niederlegen Galba jedoch liess die drei nun wehrlosen Gruppen eine nach der anderen einkesseln und zu Tausenden toten der Rest wurde in die Sklaverei verkauft Fur diese Tat entging Galba nur knapp einer Anklage in Rom doch der Krieg war damit vorerst beendet Viriatus Bearbeiten Viriatus einer der wenigen Lusitaner die dem Gemetzel des Galba entkommen konnten schwang sich ab 147 v Chr zum Fuhrer der Lusitaner auf und wurde zu einem der gefahrlichsten Gegner der Romer Diese machten Quintus Fabius Maximus den Bruder von Scipio Africanus dem Jungeren zum Konsul fur die romische Provinz Hispania citerior Quintus Fabius Maximus gelang es zunachst Viriatus zu schlagen danach konnte dieser den Romern aber eine ernste Niederlage beibringen 143 v Chr Zweite Schlacht bei Baecula so dass sich die Romer nach Cordoba zuruckziehen mussten 140 v Chr schlug Viriatus den neuen romischen Konsul Quintus Fabius Maximus Servilianus mehr als 3 000 Romer starben auf dem Schlachtfeld Die Romer mussten in einen demutigenden Friedensvertrag einwilligen der allerdings vom Senat in Rom nicht ratifiziert wurde Dies bedeutete unter anderem die erste Konfrontation des Tiberius Sempronius Gracchus mit dem Senat dessen Ansehen unter der Beteiligung an dieser Niederlage litt 139 v Chr brachen die Romer den mit Viriatus geschlossenen Frieden und bestachen seine Gesandten die Viriatus daraufhin bei Viseu ermordeten Beendigung des Krieges Bearbeiten Mit dem Tode Viriatus brach der Aufstand zusammen Der 138 v Chr neu ernannte Statthalter der Provinz Hispania Ulterior Decius Junius Brutus begann sogleich mit neuen militarischen Aktionen im Bereich des heutigen Portugals zumal die Lusitanen den Romern den freien Zugang in diesem Bereich zum Atlantik abschnitten Er liess im Tal des Tajo befestigte Militaranlagen errichten und begann von hier aus die heutigen Regionen Alentejo und Algarve zu unterwerfen Im Norden unterwarfen seine Truppen Teile der von den Galiciern bewohnten Gebiete die von den Romern anders als spater von den Mauren ganzlich erobert wurden Er traf auf wenig Widerstand Eine der letzten Schlachten wurde moglicherweise nahe dem im Tejotal liegenden heutigen Santarem von dem vermutet wird dass sie mit der romischen Stadt Scallabis identisch ist geschlagen womit Decius Junius Brutus den Zugang zur iberischen Westkuste dem Atlantik als gesichert sah 2 Er soll fruhen Legenden nach an der Kuste der spateren Unterprovinz Scallabis zum Dank einen Neptuntempel errichtet haben Tatsachlich wurden 1961 in dieser Region nahe der heutigen Stadt Nazare die Teile einer der altesten fruhchristlichen Kirchen der Iberischen Halbinsel die aus dem 7 Jahrhundert datiert wird entdeckt die Kirche von Sao Giao Nach Meinung einiger Archaologen wurde sie auf den Resten eines romischen Tempels errichtet 3 Die archaologischen Ausgrabungen sind bis heute noch nicht abgeschlossen Mit den militarischen Aktionen des Decius Junius Brutus wurde die gefahrlichste Herausforderung fur die romische Herrschaft auf der iberischen Halbinsel beendet Die Keltiberer erhielten von den Romern Land zur Ansiedlung Schleifung Numantias Bearbeiten Numantia ergab sich allerdings nicht Im Jahr 134 v Chr ubernahm Scipio Africanus der Jungere den Oberbefehl uber die Truppen in Spanien und eroberte Numantia im Sommer ein Jahr spater Er verkaufte die Bevolkerung in die Sklaverei und liess die Stadt schleifen damit war der Spanische Krieg endgultig beendet Bedeutung BearbeitenNach dem Sieg der Romer im Spanischen Krieg ist deren Herrschaft uber die Iberische Halbinsel nicht mehr ernsthaft gefahrdet obwohl immer wieder Auseinandersetzungen aufflammen So musste der Statthalter von Hispania Ulterior Publius Licinius Crassus zwischen 96 und 94 v Chr Truppen zur Niederschlagung eines Aufstandes in den nordwestlichen Teil der Iberischen Halbinsel entsenden der in den Teilbereichen zwischen den Flussen Duero und Mino bereits im Rahmen der Feldzuge von Decius Junius Brutus besetzt worden war Ab dem Jahre 81 v Chr flammen auf der ganzen iberischen Halbinsel in beiden Provinzen Hispania Citerior und Ulterior erneut Aufstande gegen die romische Besatzung auf diesmal als Folge der Schwachung durch den fortgesetzten in Rom gefuhrten Burgerkrieg 4 Erst Caesar der 61 v Chr zum Konsul der Provinz Hispania Ulterior ernannt wurde gelang es von dem Tajo und dem Duerotal aus den Widerstand der lusitanischen Stamme weitgehend zu brechen ohne indessen den Nordwesten der iberischen Halbinsel zu beherrschen Um auch diese Region zu befrieden wurden unter Augustus dort die Stadte Bracara Augusta Braga Lucus Augusti Lugo und Asturica Augusta Astorga gegrundet Aber weder hierdurch noch durch die wiederholte Ansiedlung von Veteranen konnte der von den teilweise schon seit vorromischer Zeit dort vorhandenen verbreiteten Befestigungsanlagen den castros auch cultura castreja genannt ausgehende Widerstand gebrochen werden Bereits im dritten Jahrhundert siedelten sich dort zudem germanische Stamme an die in das romische Reich eingefallen waren 5 Siehe auch BearbeitenGeschichte PortugalsQuellen BearbeitenAppian Der Spanische Krieg 66 70 in Romische Geschichte englische Ubersetzung bei livius org Literatur BearbeitenMartin Luik Der schwierige Weg zur Weltmacht Roms Eroberung der Iberischen Halbinsel 218 19 v Chr von Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3471 0 S 51 81 Helmut Simon Roms Kriege in Spanien 154 133 v Chr Frankfurter wissenschaftliche Beitrage Kulturwissenschaftliche Reihe 11 ZDB ID 575519 0 Klostermann Frankfurt am Main 1962 Zugleich Frankfurt am Main Universitat Dissertation 1961 Einzelnachweise Bearbeiten Jose Mattoso Hrsg Historia de Portugal Band 1 Antes de Portugal Editorial Estampa Lissabon 1993 ISBN 972 33 0920 3 S 212 218 Jose Mattoso Hrsg Historia de Portugal Band 1 Antes de Portugal Editorial Estampa Lissabon 1993 ISBN 972 33 0920 3 S 217 218 Achim Arbeiter Baukunst und Kult in der Westgotenzeit Die Kirche Sao Giao de Nazare In Hermanfried Schubart Achim Arbeiter Sabine Noack Haley Hrsg Funde in Portugal Sternstunden der Archaologie 12 Muster Schmidt Gottingen u a 1993 ISBN 3 7881 1512 2 S 177 196 Taf 54 57 Helmut Schlunk Theodor Hauschild Die Denkmaler der fruhchristlichen und westgotischen Zeit Hispania antiqua 1 von Zabern Mainz 1978 ISBN 3 8053 0276 2 S 36 94 213 214 Helmut Schlunk Die Kirche von S Giao bei Nazare Portugal In Madrider Mitteilungen 12 1971 ISSN 0418 9744 S 206 240 Jose Mattoso Hrsg Historia de Portugal Band 1 Antes de Portugal Editorial Estampa Lissabon 1993 ISBN 972 33 0920 3 S 218 Jose Mattoso Hrsg Historia de Portugal Band 1 Antes de Portugal Editorial Estampa Lissabon 1993 ISBN 972 33 0920 3 S 223 ff 239 243 247 252 Jose Hermano Saraiva Portugal A Companion History Carcanet Press Manchester 1997 ISBN 1 85754 211 8 S 4 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Spanischer Krieg amp oldid 236014777