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Die ehemalige Prioratskirche von Marcevol franz Prieure de Marcevol katal Priorat de Marcevol liegt in der eindrucksvollen Berglandschaft des franzosischen Pyrenaenvorlandes im Departement Pyrenees Orientales in der alten Kulturlandschaft des Roussillon Prioratskirche von Marcevol mit breitgelagertem ehemals sechs oder siebenbogigen GlockengiebelInhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Prioratskirche 3 1 Architektur 3 2 Ausstattung 3 3 Westfassade 4 Bedeutung 5 Umgebung 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksLage BearbeitenDie Kirche mit ihren angrenzenden Wirtschaftsgebauden liegt etwa elf Kilometer Fahrtstrecke von der kleinen Ortschaft Vinca entfernt im Gemeindegebiet von Arboussols auf einem etwa 560 Meter hohen Bergplateau nordlich des Flusschens Tet Im Sudwesten auf der anderen Talseite ragt der 2785 m hohe Pic du Canigou der Heilige Berg der Katalanen auf Die nachstgelegene Grossstadt ist Perpignan in einer Entfernung von etwa 45 Kilometer in ostlicher Richtung Geschichte BearbeitenDer Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem Ordre de Saint Sepulcre welcher im Jahr 1099 von Gottfried von Bouillon in Jerusalem gegrundet und im Jahr 1114 von Papst Paschalis II bestatigt wurde erhielt im Jahre 1128 vom Bischof von Elne eine Schenkung uber Landbesitz und einer kleinen Kapelle die der Gottesmutter Maria geweiht war Bereits ein Jahr spater begannen die Neubauarbeiten an der jetzigen Prioratskirche die um 1160 fertiggestellt war Im Jahre 1428 erschutterte ein Erdbeben die gesamte Region dabei wurden wahrscheinlich auch Teile des nordlichen Glockengiebels sowie das nordliche Seitenschiff der Kirche von Marcevol in Mitleidenschaft gezogen Ende des 15 Jahrhunderts 1489 wurde der Orden von Papst Innozenz VIII aufgelost moglicherweise bereits vorher wurde das Priorat Marcevol in die Obhut von Kanonikern aus Vinca ubergeben die das Anwesen und die Kirche restaurierten und bis zum Vorabend der Franzosischen Revolution leiteten In den 1970er Jahren wurden die nicht mehr fur Gottesdienste genutzte Kirche sowie die angrenzenden Wirtschaftsgebaude von der neu gegrundeten Initiative Association du Monastir de Marcevol zwecks Erhalt und Wiederbelebung der Bauten ubernommen und fur kulturelle Zwecke nutzbar gemacht Prioratskirche Bearbeiten nbsp Prioratskirche von Marcevol LanghausArchitektur Bearbeiten Der aussen wie innen eher einfache und schmucklose romanische Kirchenbau hatte ehemals drei durch machtige gemauerte Pfeiler getrennte Schiffe von denen das mittlere mit einem Tonnengewolbe gedeckt ist und ohne zwischengeschaltetes Querschiff auf die Hauptapsis zufuhrt Das sudliche Seitenschiff hat noch sein originales Vierteltonnengewolbe und eine etwas kleinere Apsis Das nordliche Seitenschiff wurde hingegen nach den Zerstorungen durch das Erdbeben zu Kapellen umgewandelt und hat keine Apsis mehr Die Gewolbeansatze sind durch umlaufende Gesimse akzentuiert Das gesamte Langhaus der Kirche hat keine Fenster der Raum erhalt sein sparliches Licht nur uber die schmalen ursprunglich wahrscheinlich glaslosen Fenster in der Apsis und in der Westfassade Ausstattung Bearbeiten In der Apsis des sudlichen Seitenschiffs haben sich noch sparliche Reste eines Freskos mit einer von Engeln umgebenen Christus Pantokrator Darstellung erhalten Zu beiden Seiten der von einer nahezu rautenformigen Mandorla umrahmten Christusfigur waren die Buchstaben A und W angebracht heute ist nur noch das A erkennbar Ob ehemals auch die beiden anderen Apsiden oder gar Teile des Langhauses ausgemalt waren ist unbekannt In der Sudwestecke des rechten Seitenschiffs steht ein aus einem massiven Steinblock gefertigtes undekoriertes Taufbecken nbsp Prioratskirche von Marcevol FassadeWestfassade Bearbeiten Die Westfassade ist durch ein horizontales wulstfomiges Gesims welches uber den nur einfach zuruckgestuften Seitenschifffenstern einen Bogen macht in zwei Ebenen geteilt die im Innern der Kirche eine Entsprechung im Gesims unterhalb der Gewolbeansatze haben Einziger Schmuck der ansonsten sehr einfach d h ohne figurliches und ornamentales Dekor gestalteten Fassade sind das mehrfach zuruckgestufte Portalgewande des Hauptportals sowie ein daruberliegendes Fenster die beide mit sorgfaltig behauenen Steinen aus rotlich weissem Marmor aus Villefranche de Conflent gestaltet sind Die Bogen des Portals und des Fensters werden jeweils von einem Zackenfries uberfangen Das Halbrund des Tympanons besteht aus einer ehemals vielleicht bemalten Platte aus weissem Marmor Die Bekronung der Fassade bildet ein aussergewohnlich breiter ehemals sechs oder siebenbogiger Glockengiebel katalanisch espadanya Die beiden Turflugel des Portals sind im Original erhalten geblieben und haben noch Teile ihrer dekorativen schmiedeeisernen Beschlage mit Spiralmotiven Bedeutung BearbeitenBereits im Jahr 1840 wurde der einfache romanische Kirchenbau von Marcevol zum Monument historique 1 erklart Zusammen mit den anderen bedeutenden Klostern in der Umgebung erscheint der Name Marcevol auch im katalanischen Nationalepos Canigo 1886 von Jacint Verdaguer Umgebung BearbeitenIm etwas abseits gelegenen kleinen Weiler Marcevol steht die kleine Kirche der Nostra Senyora de les Grades aus dem 11 Jahrhundert In etwa 2 km Entfernung findet sich ein Grosssteingrab aus der Megalithzeit Dolmen de la Barraca Siehe auch BearbeitenPrieure de Serrabone ca 29 km sudostlich Abbaye Saint Michel de Cuxa ca 16 km sudwestlich Abbaye Saint Martin du Canigou ca 28 km sudwestlich Einzelnachweise Bearbeiten Prieure Marcevol in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Literatur BearbeitenMarcel Durliat Roussillon Roman Zodiaque Abbaye de la Pierre Qui Vire 1986 ISBN 2 7369 0027 8 Geraldine Mallet Eglises romanes oubliees du Roussillon Les Presses du Languedoc 2003 ISBN 2 85998 244 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Prieure de Marcevol Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Marcevol Prioratskirche Fotos Infos franzosisch Marcevol und Umgebung Fotos Infos franzosisch 42 6625 2 5 Koordinaten 42 39 45 N 2 30 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prieure de Marcevol amp oldid 238399348