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Die Preussischen Triebwagen E T 531 Berlin und 532 Berlin waren Triebwagen fur den elektrischen Betrieb auf der Lichterfelder Vorortbahn genannten Strecke vom Potsdamer Ring und Vorortbahnhof in Berlin nach Gross Lichterfelde Ost Sie waren ursprunglich fur den Betrieb auf der von der AEG geplanten GN Bahn vorgesehen und kamen nach einem Umweg uber Hamburg zur Lichterfelder Vorortstrecke Dort bestand seit 1903 ein elektrischer Versuchsbetrieb mit Triebwagen Nach der Umstellung der Strecke auf das bis heute bei der Berliner S Bahn vorherrschende Stromsystem mit seitlicher Stromschiene wurden die Wagen 1930 ausgemustert Beide Wagen sind nicht erhalten Preussischer 531 Berlin und 532 BerlinVersuchswagen im Werk von van der Zypen amp Charlier in Koln 1916Versuchswagen im Werk von van der Zypen amp Charlier in Koln 1916Nummerierung 531 Berlin und 532 BerlinAnzahl 2 TriebwagenHersteller van der Zypen amp Charlier AEGBaujahr e 1916Ausmusterung 1930Achsformel Bo 2 Gattung B4 esTab 1921 C4 esTSpurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 14 845 mm nach Umbau Lange 13 545 mm Wagenkasten Hohe 3 480 mmBreite 2 525 mmDrehzapfenabstand 8 800 mmDrehgestellachsstand 2 460 mmDienstmasse 31 2 tRadsatzfahrmasse 7 8 tHochstgeschwindigkeit 50 km hRaddurchmesser 900 mmStromsystem 550 V Stromubertragung seitliche von unten bestrichene Stromschiene1921 1926 von oben bestrichenAntrieb Gleichstrom ReihenschlussmotorKupplungstyp Schakuab 1921 SchraubenkupplungSitzplatze 41Stehplatze 104 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau 2 1 Wagenbaulicher Teil 2 2 Antrieb 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie AEG Schnellbahn AG bestellte 1915 bei Van der Zypen amp Charlier zwei Versuchstriebwagen fur die ab 1913 in Bau befindliche GN Bahn Strecke in Berlin der heutigen U8 Nach anderen Angaben wurde der zweite Wagen bei der Aktiengesellschaft fur Fabrikation von Eisenbahnmaterial zu Gorlitz gefertigt Die elektrische Ausrustung lieferte die AEG die Muttergesellschaft der AEG Schnellbahn AG Da der Bau der Strecke durch den Ersten Weltkrieg nicht vorankam kamen die Fahrzeuge auf der vorgesehenen Strecke nie zum Einsatz 1 nbsp Versuchswagen auf dem Prufgleis der AEG in Hennigsdorf 1916Die beiden Triebwagen wurden unter den Fabrik Nummern 118 557 und 118 558 in Koln Deutz gefertigt und waren im Fruhjahr 1916 zur Auslieferung bereit Die ersten Testfahrten absolvierten beide Fahrzeuge auf dem Gelande des AEG Werks in Hennigsdorf bei Berlin wo die die bahnamtliche Abnahme erfolgte 1918 suchte die AEG nach einem neuen Verwendungszweck fur beide Triebwagen da ein Weiterbau der U Bahn Strecke nicht absehbar war Die Hamburger Hochbahn kaufte daraufhin beide Wagen ab Da die Wagen uber das Lichtraumprofil der Hamburger U Bahn Tunnel hinaus ragten und die finanziellen Mittel fur eine Anpassung fehlten erfolgte dort kein planmassiger Einsatz Ob die Wagen in Hamburg uberhaupt fuhren ist nicht bekannt Im Marz 1920 erwarb die Preussische Staatsbahn beide Wagen fur je 100 000 Mark Die Wagen wurden von Hamburg uber Hennigsdorf zum Ausbesserungswerk Berlin Tempelhof uberfuhrt wo der Umbau zu Eisenbahnwagen erfolgte Unter anderem wurde die automatische Scharfenbergkupplung durch eine Schraubenkupplung ersetzt und Puffer an den Wagenenden montiert Ebenso fand eine Anpassung der Druckluftbremse und ein Austausch der Radreifenprofile statt Die Hochstgeschwindigkeit wurde mittels einer geanderten Getriebeubersetzung von 60 auf 50 km h abgesenkt An den Stirnwanden wurden Oberlichtlaternen zur Anzeige des Zugschlusssignals angebracht Fur die Schutzsteuerung mussten neue Steuerleitungen verlegt werden um die Steuerung mehrerer Triebwagen vom fuhrenden Fahrzeug aus zu ermoglichen Schlussendlich erhielten die Wagen noch andere Stromabnehmer fur die Stromabnahme uber eine seitliche von oben bestrichene Stromschiene und seitlich befestigte Holzbohlen fur den Profilausgleich 2 3 Im April 1921 war der Umbau abgeschlossen Am 13 Mai 1921 wurde die erste Probefahrt in der Offentlichkeit vorgenommen Die Presse kritisierte vor allem die Form der Ruckenlehnen und die schlechte Beluftung des Wageninnenraumes Obwohl die Fahrzeuge gegenuber den alteren Lichterfelder Triebwagen deutlich leistungsstarker waren fand ihr Einsatz grosstenteils im Rahmen der Betriebsreserve statt Nach der Umstellung der Vorortbahn auf das Stromsystem der spateren Berliner S Bahn im Jahr 1929 wurden die Wagen abgestellt Nach dem Ausbau der elektrischen Komponenten dienten sie anfangs noch als Bahndienstwagen der Reichsbahndirektion Berlin danach wurden sie als Umkleideraum beziehungsweise Gerateschuppen in der Eisenbahnersiedlung Elstal genutzt Der ehemalige E T 532 wurde dort in den 1960er Jahren verschrottet 2 E T 531 wurde 1999 wiederentdeckt und wurde ab dem Fruhjahr 2003 aufgearbeitet 4 2014 wurde der Wagen verschrottet 5 Aufbau Bearbeiten nbsp Innenaufnahme des Versuchswagen deutlich erkennbar sind die versetzt angeordneten Sitzbanke 1916 nbsp Seiten und Stirnansicht GrundrissWagenbaulicher Teil Bearbeiten Die Wagen waren in Ganzstahlbauweise errichtet der Wagenkasten bestand aus Pressstrangprofilen Vorne rechts befand sich ein Fuhrerstand Dieser war so abgeteilt dass der links davon liegende Raum vom Zugbegleiter eingenommen werden oder fur weitere Stehplatze dienen konnte Neben der rechts vom Fuhrerstand gelegenen Fenster war aussen ein Druckknopf fur die automatische Turschliesseinrichtung angebracht Die Wagenturen waren als einteilige Aussenschiebeturen mit einer lichten Weite von 900 Millimeter ausgefuhrt 2 Der Grundriss des Fahrgastraumes wich von den bisher ublichen Anordnungen ab Die Querbanke waren versetzt angeordnet sodass kein durchgehender Gang zwischen den Wagenenden bestand Auf der den Sitzbanken gegenuberliegenden Seiten befanden sich die Wagenturen Dadurch wurde im Turbereich ein grosserer Raum fur Stehplatze gewonnen was die Fahrgastwechselzeit reduzierte Die Banke boten jeweils drei Fahrgasten Platz die hinter dem Fahrerpult gelegene Bank bot zwei Sitzplatze Insgesamt waren so 41 Sitzplatze vorhanden hinzu kamen 104 Stehplatze Die Sitzflachen waren wenig korpergerecht geformt und bestanden aus hellbraun lackierten Holzlatten mit einer dunkelbraunen oberen Abschlussleiste Die Raumaufteilung wurde auch ein Jahr spater bei dem Versuchszug C fur die Berliner Stadt Ring und Vorortbahnen umgesetzt Die Decken waren mit weissen Paneelen verkleidet die in Mahagonileisten eingefasst waren Die Beleuchtung wurde mit Gluhwendelbirnen gewahrleistet Die Beluftung erfolgte uber in den Deckenwolbungen eingelassene Luftungsschlitze von denen die jeweils vordersten und hintersten verschlossen werden konnten Die Seitenfenster waren fest verschlossen Gegen hohe Sonneneinstrahlungen konnten die Fahrgaste bei Bedarf eine Jalousie herablassen Nach den ersten Einsatzen auf den Gleisen der Reichsbahn wurden die Seitenfenster mit Zwischenholmen halbiert Jeweils eine Fensterhalfte liess sich durch einen Zugriemen herab Jeder Triebwagen verfugte uber einen Kompressor fur die Versorgung der Druckluftbremsen sowie zur Bedienung der Turschliesseinrichtung Der Betriebsdruck lag bei 6 atu 2 Die Wagen waren anfangs grau lackiert Fensterrahmen und das umlaufende Fensterband waren rot gehalten Rahmen und Drehgestelle waren schwarz lackiert Im Marz 1921 wurden die Wagen im Grunton der Reichsbahn lackiert der Unterboden mit den Drehgestellen fiel schwarz aus 2 Antrieb Bearbeiten Jeder Triebwagen hatte zwei Drehgestelle von denen das vordere angetrieben war Die Drehgestelle wurden uber Blattfedern abgestutzt Die Motortraversen wurden uber Schraubenfedern im Drehgestell abgestutzt Fur den Antrieb standen je zwei Tatzlagermotoren vom Typ UV 270 mit je 121 Kilowatt Leistung zur Verfugung Die elektrische Steuerung erfolgte anfangs uber ein Fortschaltrelais Fur den Einsatz auf der Vorortstrecke anderte die Reichsbahn die Getriebeubersetzung so dass die Hochstgeschwindigkeit von 60 auf 50 km h gesenkt wurde Ebenso erfolgte eine Anpassung der elektrischen Leitungen und der Austausch der Kupplungseinrichtungen 2 Weblinks BearbeitenMarkus Jurziczek von Lisone Wolfgang Kammerer Die eisernen Probewagen der AEG Schnellbahn In www chronik berlin de Abgerufen am 25 September 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin e V Hrsg U8 Geschichte n aus dem Untergrund GVE Berlin 1994 ISBN 3 89218 026 1 S 70 73 a b c d e f Wolfgang Kammerer 100 Jahre elektrischer Betrieb Berlin Potsdamer Bahnhof Gross Lichterfelde Ost VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2003 ISBN 3 933254 39 6 S 34 39 Hans Joachim Hutter Der Lichterfelder Versuchsbetrieb Elektrisch auf der Anhalter Bahn von 1903 bis 1929 In Verkehrsgeschichtliche Blatter e V Hrsg Strom statt Dampf 75 Jahre Berliner S Bahn Die Grosse Zeit der Elektrisierung Verlag GVE Berlin 1999 ISBN 3 89218 275 2 S 11 18 Wolfgang Kammerer 100 Jahre elektrischer Betrieb Berlin Potsdamer Bahnhof Gross Lichterfelde Ost VBN Verlag B Neddermeyer Berlin 2003 ISBN 3 933254 39 6 S 94 95 Berlin Historisch bedeutsames Einzelstuck mutwillig zerstort In Eisenbahn Revue International Heft 8 9 2014 S 384 Baureihen deutscher Elektro und Akkumulatortriebwagen Baden Bayern Pfalz Preussen Sachsen Wurttemberg Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Bundesbahn Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Preussischer 531 Berlin und 532 Berlin amp oldid 236046009