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Die zweimotorigen Elektrolokomotiven mit der anfanglichen Bezeichnung EP 213 bis EP 214 und die geringfugig abweichenden EP 215 bis EP 219 der Preussischen Staatsbahn wurden von der Deutschen Reichsbahn ab 1926 1 2 als Baureihe E 421 mit den Nummern E 42 13 E 42 14 bzw als Baureihe E 422 mit E 42 15 E 42 19 eingeordnet Baulich waren sie fur den Personenzugdienst konzipiert Preussische EP 213 bis EP 214DR Baureihe E 421Preussische EP 215 bis EP 219DR Baureihe E 422EP 214EP 214Nummerierung pr EP 213 EP 214E 42 13 E 42 14 DR pr EP 215 EP 219E 42 15 E 42 19Anzahl EP 213 EP 214 2EP 215 EP 219 5Hersteller EP 213 EP 214 BMAG MSWEP 215 EP 219 AEGBaujahr e 1924Ausmusterung 1960Achsformel B B w2kSpurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer EP 213 EP 214 12 900 mmEP 215 EP 219 13 380 mmGesamtradstand EP 213 214 9 100 mm EP 215 219 9 380 mmDienstmasse EP 213 EP 214 76 0 tEP 215 EP 219 77 2 tHochstgeschwindigkeit 70 km hStundenleistung EP 213 EP 214 840 kW bei 45 km h EP 215 EP 219 780 kW bei 54 km h Dauerleistung EP 213 EP 214 740 kW bei 65 km h EP 215 EP 219 595 kW bei 65 km h Anfahrzugkraft 135 kNTreibraddurchmesser 1 500 mmStromsystem 15 kV 16 2 3 Hz EinphasenwechselstromStromubertragung OberleitungAnzahl der Fahrmotoren 2Antrieb TreibstangenBauart Fahrstufenschalter 15 Stufen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktive Merkmale 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Triebgestell EB 2 um 1911Fur eine Elektrifizierung der Berliner Stadtbahn mit 15 000 Volt Wechselstrom bewilligte der Preussische Landtag am 9 Juni 1913 neben anderen Fahrzeugbeschaffungen auch die von vier jeweils zweiachsigen Triebgestellen mit Elektromotor die vor einen Zug gespannt werden konnten Die Stromzufuhr aus der Oberleitung sollte dabei von einem Stromabnehmer auf dem Dach des ersten Zug Wagens erfolgen Diese wurden vom Eisenbahn Zentralamt in Berlin bei der Berliner Maschinenbau AG BMAG Mechanischer Teil und den Maffei Schwartzkopff Werken MSW Elektrischer Teil in Auftrag gegeben Nachdem 1914 auf der Versuchsstrecke Dessau Bitterfeld bereits deren Bewahrung festgestellt werden konnte wurden wahrend des Ersten Weltkriegs alle drei Triebdrehgestelle auch auf den Strecken der KED Breslau weitergetestet 3 Die Staatsbahn erstellte 1920 an die Firmen BMAG mechanischer Teil und die Maffei Schwartzkopff Werke in Berlin den Auftrag auf die Fertigung von vier und an die Firma AEG auf die Fertigung von 11 weiteren Triebgestellen mit einer Geschwindigkeit von 70 km h 4 Wenig spater entschied die neugegrundete Deutsche Reichsbahn jedoch die Berliner Stadtbahn fur den Betrieb mit 750 Volt Gleichstrom uber Stromschienen zu elektrifizieren Fur die in Auftrag gegebenen Triebdrehgestelle wurde dieser 1922 dahingehend geandert dass aus den vier von der BMAG inzwischen fertig gestellten Triebdrehgestellen die beiden Lokomotiven EP 213 und EP 214 nach dem konstruktiven Vorbild der EG 511 ff und aus zehn Triebdrehgestellen der AEG die Lokomotiven EP 215 bis EP 219 hergestellt wurden 5 Uber die vorhandenen Triebdrehgestelle gibt es widerspruchlich Informationen einerseits sollen zwei Triebdrehgestelle fur den Bau der EG 528 verwendet worden sein 5 Der EB 3 soll an die Firma AEG als Ersatzteilspender zuruckgegangen sein Fur diese Theorie spricht die Tatsache dass die EB 1 3 und die EG 528 dieselbe Geschwindigkeit haben namlich 65 km h Diese Theorie ist noch nicht vollstandig bewiesen nur fur die EP 213 bis EP 219 wurden die vorhandenen Triebdrehgestelle nicht verwendet wie es in manchen Quellen immer wieder zu lesen ist Die Improvisationen des Jahres 1924 erwiesen sich als sehr gebrauchstauglich und robust und waren im Personenzugdienst auf der Schlesischen Gebirgsbahn und auf Flachlandstrecken auch mit leichten Guterzugen im Dienst Durch die Ausstattung mit zwei elektrischen Motoren waren sie auch leistungsmassig der E 30 uberlegen so dass auf diese Reihe vollstandig verzichtet werden konnte Dazu zahlte auch dass alle Lokomotiven von Anfang an die Moglichkeit der elektrischen Zugheizung besassen Im anstrengenden Gebirgsdienst wurden die Motoren der Lokomotiven oft bis an die Grenztemperatur belastet was ihnen aber auf Grund ihrer robusten Bauart nicht schadete Beim Versuchsdienst wurden Personenzuge mit einer Last von 401 t bei 5 Neigung mit einer Geschwindigkeit von 63 km h und bei 10 mit 58 km h befordert Bei einer Neigung von 20 konnten 273 t mit einer Geschwindigkeit von 50 km h befordert werden 6 Ab 1927 wurden die Lokomotiven als E 42 13 E 42 19 bezeichnet Die E 42 13 schied 1941 durch einen Unfall aus weiterhin gingen die E 42 16 und 19 durch Kriegsereignisse verloren 6 die verbliebenen E 42 14 15 17 und 18 wurden am Kriegsende als Reparationsgut in die UdSSR verbracht nach ihrer Ruckkehr standen alle vier Lokomotiven von 1953 bis zu ihrer Verschrottung 1960 im Schadpark der Deutschen Reichsbahn 6 Konstruktive Merkmale Bearbeiten nbsp Drehgestellrahmen der EP 215 als vollstandiges Gussteil Werkfoto der AEG um 1925Die Lokomotiven waren wie ihr zehn Jahre fruher erschienenes Guterzuglok Gegenstuck EG 511 ff eine einfache und robuste Konstruktion obwohl zu ihrer Bauzeit bereits technisch veraltet Beide fur sie verwendeten Triebdrehgestelle waren mittels einer Kupplung beweglich miteinander verbunden und trugen einen gemeinsamen Bruckenrahmen Der darauf befindliche Aufbau bestand aus dem Maschinenraum mit dem Haupttransformator und den Fuhrerstanden an den Enden Die schwenkbaren Triebgestelle trugen jeweils eine fest anmontierte Haube die in der Gesamterscheinung einen Vorbau vor jeder Maschinenraumstirnflache bildeten Unter dieser Triebgestellhaube befanden sich der jeweilige Fahrmotor und ein Kompressor Oberhalb davon war bis zur Dachhohe eine weitere zuruckgesetzte Abdeckung mit Luftungsgittern fur das Motorlufteraggregat 7 Auf dem uber beide Enden des Maschinenraumkastens vorgezogenen Dach waren zwei Stromabnehmer mit Bugeltrenner und einem Abluftaufsatz angeordnet Die wesentlichen Teile der elektrischen Ausrustung waren ein fremdbelufteter Oltransformator zwei fremdbeluftete 20 polige Wechselstrom Reihenschlussmotoren mit Wendepolen die im Wesentlichen denen der EG 511 ff entsprachen sowie je Fuhrerstand ein handbetatigter Fahrschalter Baureihe E 421 bzw eine elektromagnetische Schutzensteuerung Baureihe E 422 mit jeweils 15 Dauerfahrstufen Die Fahrtrichtungsanderung wurde bei den Lokomotiven durch vier elektromagnetische Schutze vorgenommen 6 Die Kuhlung des Transformators wurde durch Transformatorenol in einem geschlossenen Kreislauf realisiert 1 2 Die Kraftubertragung von den Fahrmotoren auf die Achsen erfolgte fur jedes Triebgestell uber beidseitige gefederte schragverzahnte Motorritzel 8 eine Blindwelle und den Stangenantrieb mit Kuppelstangen analog der E 71 1 Die Drehgestellrahmen waren ein komplettes Gussteil Die Verbindung zwischen dem Vorbau und dem Mittelteil der Lokomotive geschah durch Faltenbalge Im Fuhrerstand war auch eine Tur um im Vorbau nach der Maschinenanlage Kontrollen durchfuhren zu konnen Literatur BearbeitenDieter Bazold Gunther Fiebig Eisenbahn Fahrzeug Archiv 4 Elektrische Lokomotiven Transpress Verlag Berlin 1970 Glanert Scherrans Borbe Luderitz Wechselstromzugbetrieb in Deutschland Band 2 Elektrisch in die schlesischen Berge Oldenburg Industrieverlag Munchen 2011 ISBN 978 3 8356 3218 9 Weblinks BearbeitenVerein Schlesische Gebirgsbahnen Personenzug Elektrolokomotive EP 213 214 mit Bildern Verein Schlesische Gebirgsbahnen Personenzug Elektrolokomotive EP 215 219 mit Bildern EP 216 bzw E 42 15 als Modell Foto von der E 42 15 1924 auf der Eisenbahnstiftung Joachim SchmidtEinzelnachweise Bearbeiten a b Verein Schlesische Gebirgsbahnen Personenzug Elektrolokomotive EP 213 214 a b Verein Schlesische Gebirgsbahnen Personenzug Elektrolokomotive EP 215 219 Glanert Scherrans Borbe Luderitz Wechselstromzugbetrieb in Deutschland Band 2 Elektrisch in die schlesischen Berge Oldenburg Industrieverlag Munchen 2011 ISBN 978 3 8356 3218 9 S 110 Glanert Scherrans Borbe Luderitz Wechselstromzugbetrieb in Deutschland Band 2 Elektrisch in die schlesischen Berge Oldenburg Industrieverlag Munchen 2011 ISBN 978 3 8356 3218 9 S 120 a b Glanert Scherrans Borbe Luderitz Wechselstromzugbetrieb in Deutschland Band 2 Elektrisch in die schlesischen Berge Oldenburg Industrieverlag Munchen 2011 ISBN 978 3 8356 3218 9 S 141 a b c d Dieter Bazold Gunther Fiebig Eisenbahn Fahrzeug Archiv 4 Elektrische Lokomotiven Transpress Verlag Berlin 1970 S 113 Dieter Bazold u a EP 213 und 214 Breslau in Preussen Report Band 10 Seite 66 Hermann Merker Verlag Furstenfeldbruck 1997 ISBN 3 89610 005 X Dieter Bazold Gunther Fiebig Eisenbahn Fahrzeug Archiv 4 Elektrische Lokomotiven Transpress Verlag Berlin 1970 S 114 Baureihen deutscher Elektrolokomotiven Baden Bayern Preussen Sachsen Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bundesbahn Deutsche Bahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Preussische EP 213 bis EP 219 amp oldid 238023495