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Die EP 202 bis EP 208 waren Elektrolokomotiven der Preussischen Staatsbahn fur den Personenzugdienst im schlesischen Netz Bei der Deutschen Reichsbahn wurden sie 1925 in die Baureihe E 30 eingeordnet Preussische EP 202 bis EP 208DR Baureihe E 30Werkfoto der EP 202Werkfoto der EP 202Nummerierung EP 202 208DR E 30 02 08Anzahl 7Hersteller BMAGmech Teil Maffei Schwartzkopff Werke MSW elektr TeilBaujahr e 1914 1920 2 Lokomotiven Achsformel 1 C1 Spurweite 1435 mm Normalspur Lange uber Puffer 12 950 mmGesamtradstand 8 000 mmDienstmasse 82 5 tReibungsmasse 51 5 tRadsatzfahrmasse 17 5 tHochstgeschwindigkeit 90 km hStundenleistung 598 kWDauerleistung 538 kWAnfahrzugkraft 107 9 kNLeistungskennziffer 7 25 kW tTreibraddurchmesser 1250 mmLaufraddurchmesser 1 000 mmStromsystem 15 kV 16 2 3 HzStromubertragung OberleitungAnzahl der Fahrmotoren 1Antrieb TreibstangenBauart Fahrstufenschalter 16 DauerfahrstufenZugbremse Druckluftbremse Bauart KnorrSteuerung Lastschalter Nockenschaltwerk Steuerung mit Zusatztrafo Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktive Merkmale 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Lokomotiven wurden gebaut weil auf den schlesischen Nebenstrecken nach Liebau und Halbstadt nicht nur Elektrotriebwagen verwendet werden sollten Die Preussische Staatsbahn bestellte deshalb im Jahr 1913 sieben Stuck der 1 C Lokomotiven Diese wurden aber in der Achsfolge 1 C1 ausgefuhrt damit der Heizkessel fur die damals dampfbeheizten Wagengarnituren aufgenommen werden konnte Die erste Lokomotive mit der Nummer EP 202 wurde 1915 in Betrieb genommen Der Bau der nachsten Exemplare konnte aber aufgrund des Ersten Weltkriegs nicht schnell fortschreiten und so folgten sie erst in den Jahren 1917 EP 203 EP 204 1918 EP 205 1919 EP 206 1920 EP 207 und 1921 EP 208 Zu Beginn verkehrten sie auf der Strecke Nieder Salzbrunn Halbstadt dort wurden sie allerdings schon ab 1920 durch die Triebwagen ET 507 spater ET 88 verdrangt Danach beforderten die Lokomotiven die Personenzuge auf der Schlesischen Gebirgsbahn zwischen Hirschberg und Konigszelt da die dafur vorgesehenen preussischen EP 236 bis 246 noch nicht ausgeliefert waren Die Lokomotiven waren aber fur die schweren Lasten nicht geeignet was zu grossem Verschleiss und vielen Betriebsstorungen fuhrte Nach der Auslieferung der EP 236 bis 246 und EP 213 ff spatere Baureihe E 421 2 wurden die EP 202 208 im Jahr 1924 an das mitteldeutsche Netz abgegeben wo sie in den Bahnbetriebswerken Bitterfeld und Rothensee beheimatet waren Auf den dortigen Flachlandstrecken bewahrten sie sich zunachst gut bis steigende Zuglasten wieder Schaden durch Uberbeanspruchung verursachten Der Einbau gebrauchter Teile aus den ausgemusterten Schnellzuglokomotiven ES 9 bis ES 19 die baugleiche Fahrmotoren besassen ermoglichte nun eine kostengunstige Instandhaltung Zur Schonung der Lokomotiven fuhr man schwere Zuge auch mit Vorspannlokomotive In den Jahren 1927 bis 1930 musterte die Deutsche Reichsbahn die Lokomotiven aus Museal blieb keine erhalten Konstruktive Merkmale BearbeitenDer Rahmen der Lokomotive war dreigeteilt Er bestand aus dem mittleren Motortragrahmen der zusatzlich zum Motor die erste und zweite Antriebsachse sowie die Blindwelle aufnahm An ihm waren vorn ein Rahmenstuck zum Abstutzen der vorderen Laufachse und hinten ein Rahmenstuck zur Aufnahme der hinteren Treib und der Laufachse angenietet Der Rahmen war versteift durch den Motorquertrager die Pufferbohle und weitere Querversteifungen In ihm waren die Achsen gefuhrt von denen die vordere Laufachse eine Bisselachse und die hintere eine Adamsachse war Die mittlere Treibachse war seitenverschiebbar die anderen fest im Rahmen gelagert Der mit dem Rahmen vernietete Lokkasten war als aus einem blechverkleideten Profilstahlgerust ausgefuhrt Der vordere Fuhrerstand war als Endfuhrerstand der hintere als zuruckgesetzter ausgebildet In dem Vorraum vor ihm war der Heizkessel platziert Die Fuhrerstande waren innen mit Holz ausgekleidet die Dachhauben waren abnehmbar Der Heizkesselvorbau verlieh der Lokomotive ihr charakteristisches unsymmetrisches Aussehen 1 Der Antrieb der Lokomotive war mit einer schragen Treibstange und einer Blindwelle gestaltet vom Aufbau her war er grundsatzlich dem der E 01 gleich Die Bremse war als Klotzbremse ausgefuhrt mit ihr konnten jede Kuppelachse beidseitig abgebremst werden Ausserdem besass die Lokomotive noch eine Wurfhebelbremse als Handbremse Die in Fahrtrichtung ersten beiden Rader konnten besandet werden Der Haupttransformator der Lokomotive war als olgekuhlter ausgefuhrt worden Er war in Kernbauweise mit getrennten Wicklungen hergestellt Zur elektrischen Ausrustung gehorten noch die zwei Scherenstromabnehmer die auf Isolatoren gelagerten Dachleitungen und der unter der Dachhaut stationierte Hauptschalter Der Fahrmotor war als Einphasen Reihenschlussmotor mit Wendepolwicklung ausgebildet er besass den beachtenswerten Ankerdurchmesser von 2 4 Metern zwei standig in Reihe geschaltete Ankerwicklungen und unterteilte Kommutatoren Gesteuert wurde der Motor durch ein handbetriebenes Nockenschaltwerk genauso wie es auch bei der E 01 ausgebildet war Es besass eine Schaltwalze mit 16 Dauerfahrstufen Die Fahrtrichtungsumkehr wurde mit einer zusatzlichen Schaltwalze ausgefuhrt mit ihr wurde die Erregerwicklung des Fahrmotors umgeschaltet Die Hilfsbetriebe waren ebenso wie bei der E 01 ausgebildet sie bestanden elektrisch aus dem Hilfstransformator und mechanisch aus dem Heizkessel Der Hilfstransformator war fur verschiedene Hilfselemente zustandig und wurde beim Betrieb vom Haupttransformator im abgestellten Zustand von einer Steuerleitung gespeist Der Heizkessel war ein koksgefeuerter Dampfkessel fur die Wagenheizung Bei einem Druck von 10 bar konnte ein Personenzug drei Stunden lang beheizt werden 2 Literatur BearbeitenAndreas Wagner Dieter Bazold Rainer Zschech Ralph Luderitz Lokomotivarchiv Preussen Bd 4 Zahnrad und Schmalspur Dampflokomotiven Elektrolokomotiven und Triebwagen transpress Verlagsgesellschaft Berlin 1991 S 51 53 ISBN 3 344 70705 1 Dieter Bazold Gunther Fiebig Eisenbahn Fahrzeug Archiv 4 Elektrische Lokomotiven Transpress Verlag Berlin 1970Weblinks BearbeitenDaten und Fotos Verein Schlesische Gebirgsbahnen Datenblatt auf lokodex de Datenblatt auf lokomotive online com Internetseite von der EP 202 als Modell bei BRAWAEinzelnachweise Bearbeiten Foto der Lokomotive mit Ansicht Heizkessel voraus Dieter Bazold Gunther Fiebig Eisenbahn Fahrzeug Archiv 4 Elektrische Lokomotiven Transpress Verlag Berlin 1970 Seite 100Baureihen deutscher Elektrolokomotiven Baden Bayern Preussen Sachsen Deutsche Reichsbahn 1920 1945 Deutsche Reichsbahn 1945 1993 Deutsche Bundesbahn Deutsche Bahn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Preussische EP 202 bis EP 208 amp oldid 233943122