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Die Preis Absatz Funktion PAF auch Preis Absatz Kurve PAK oder inverse Nachfragefunktion engl inverse demand function genannt ist eine Modellfunktion aus der Betriebs und Volkswirtschaftslehre Mikrookonomie die angibt welchen Preis p displaystyle p die anbietenden Unternehmen fur ein Gut in Abhangigkeit von dessen Absatzvolumen x displaystyle x zu erzielen vermogen Die Preis Absatz Funktion p x displaystyle p x ist damit die inverse Funktion der Nachfragefunktion x p displaystyle x p die angibt welche Menge x displaystyle x des Gutes die Nachfrager in Abhangigkeit vom Preis p displaystyle p zu erwerben bereit sind wobei zur grafischen Darstellung letzterer in den Wirtschaftswissenschaften ublicherweise ein linkshandiges Koordinatensystem mit vertauschten Achsen zum Einsatz kommt bei dem also anders als in der Mathematik die unabhangige Variable p displaystyle p nicht durch die waagerechte Abszissen sondern senkrechte Ordinatenachse reprasentiert wird wahrend die Abszissenachse die Reprasentanz der abhangigen Variablen x p displaystyle x p ubernimmt Die Begriffe Preis Absatz Funktion und Nachfragefunktion werden dabei allerdings in der Literatur oft nicht hinreichend scharf voneinander abgegrenzt mitunter sogar synonymisch gebraucht umso mehr als sich ihre grafischen Darstellungen bis auf die Frage ob darin p displaystyle p als von x displaystyle x oder umgekehrt x displaystyle x als von p displaystyle p abhangig dargestellt sein soll praktisch gleichen Wahrend in der Volkswirtschaftslehre die Preis Absatz Funktion dazu dient die funktionale Abhangigkeit von Preis und Nachfrage abzubilden wird sie in der Betriebswirtschaftslehre bei der Losung konkreter Aufgaben z B bei der Absatzplanung eingesetzt Die Unternehmen kennen jedoch die Preis Absatz Funktion eines Marktes in der Realitat oft nicht sie wissen also nicht genau wie viele Einheiten sie zu welchem Preis am Markt absetzen konnen Ein empirischer Weg eine PAF zu erstellen ist die Conjoint Analyse Inhaltsverzeichnis 1 Darstellung 2 Auspragungen 2 1 Im homogenen Polypol 2 2 Im Monopol 2 3 Im Oligopol 2 4 Im heterogenen Polypol Gutenberg Funktion 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseDarstellung BearbeitenDamit dass bei der Darstellung der Preis Absatz Funktion die Achsenzuweisungen der Nachfragefunktion s o ubernommen werden bleiben die Graphen beider Funktionen anders als bei der Umkehrung einer Funktion in der Mathematik bis auf die Frage welche der beiden Variablen die jeweils abhangige und unabhangige ist gleich Die nachgefragte bzw abgesetzte Menge x displaystyle x nbsp wird auch hier durch die waagerechte Abszisse reprasentiert der erzielbare Preis p displaystyle p nbsp auch hier durch die senkrechte Ordinate nur dass letztere nun wieder der in der Mathematik ublichen Konvention folgend die Werte der abhangigen Variablen reprasentiert wahrend die Abszissenwerte die der unabhangigen Variablen sind Auspragungen BearbeitenJe nach Marktform lassen sich unterschiedliche Auspragungen der Preis Absatz Funktion unterscheiden Zur Vereinfachung wird in der Regel eine lineare Nachfragefunktion angenommen Im homogenen Polypol Bearbeiten Im homogenen Polypol geht man von einer mit zunehmendem Preis abnehmenden Nachfragemenge aus Anbieter und Nachfrager sind Preisnehmer Aus dem Schnittpunkt von Angebots und Nachfragekurve ergibt sich der Gleichgewichtspreis Die PAF hat drei Abschnitte Bei Abwesenheit von Transaktionskosten wird kein Konsument von Anbietern kaufen die einen hoheren Preis zu setzen versuchen die absetzbare Menge ist also Null die PAF verlauft auf der Hochachse Alle Anbieter die genau den Gleichgewichtspreis fordern konnen insgesamt maximal die Gleichgewichtsmenge absetzen Die PAF verlauft bis zur Gleichgewichtsmenge also horizontal auf der Hohe des Gleichgewichtspreises In diesem Bereich ist die Firmennachfrage also vollkommen preiselastisch selbst wenn die Nachfragefunktion dies nicht ist Wer einen Preis unterhalb des Gleichgewichtspreises setzt konnte die gesamte Nachfragemenge bedienen Dieser Abschnitt der PAF verlauft also auf der Nachfragekurve Im Monopol Bearbeiten Im Gegensatz zum Unternehmen im vollkommenen Wettbewerb das fur sein Produkt einen Gleichgewichtspreis hinnehmen muss kann der Monopolist den Verkaufspreis festsetzen Der Kaufer reagiert dann mit seiner Nachfrage Die Marktlosung ergibt sich uber den Cournotschen Punkt Im Oligopol Bearbeiten nbsp einfach geknickte PAFIm Oligopol Fall geht man von einer einfach geknickten Preis Absatz Funktion aus Im heterogenen Polypol Gutenberg Funktion Bearbeiten nbsp doppelt geknickte PAFIm Falle eines heterogenen Polypols geht man von einer doppelt geknickten Preis Absatz Funktion Gutenberg sche Preis Absatz Funktion oder Gutenberg Funktion nach Erich Gutenberg aus Dies ist zuruckzufuhren auf den vorliegenden unvollkommenen Markt durch den die PAF eine besondere Marktverfassung hat Sie ist u a typisch im Falle der monopolistischen Konkurrenz Der monopolistische Bereich liegt im mittleren Abschnitt der Funktion Dieser stellt das akquisitorische Potenzial des Unternehmers dar Zuruckzufuhren ist das ganze auf die Unvollkommenheit des Marktes fehlende Markttransparenz hohere Distanzen zwischen den Wettbewerbern Kundenbindung so dass der Unternehmer im monopolistischen Bereich die Preise variieren kann ohne dass sich die Nachfrage stark andert Ab einer gewissen Preishohe wandern aber uberproportional viele Kunden zur Konkurrenz Preis hoch bzw kommen uberproportional viele Kunden von der Konkurrenz Preis niedrig Z B konnte es fur einen Kunden bei einem besonders niedrigen Preis einen grosseren Nutzen haben eine weitere Strecke zum Geschaft zuruckzulegen als zu seinem Laden um die Ecke zu gehen Der Prohibitivpreis markiert den Punkt ab dem die Nachfrage des Marktes vollkommen zum Erliegen kommt Kein Konsument ist mehr bereit den verlangten Preis oder mehr zu bezahlen Es ist ferner davon auszugehen dass selbst bei einem Preis von 0 die Nachfrage nicht unendlich gross wird Die maximale Absatzmenge ist determiniert z B durch die fehlende Markttransparenz Transaktionskosten oder die Endlichkeit der Nachfrage Dietzel bezeichnet diese Obergrenze als die akquisitorische Reichweite des Unternehmers 1 Sie ist kleiner oder gleich der Sattigungsmenge da z B aufgrund unvollkommener Information nicht jeder Interessent Kenntnis von dem Angebotspreis erlangt Literatur BearbeitenHomburg Christian Krohmer Harley Marketingmanagement Strategie Instrumente Umsetzung Unternehmensfuhrung 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Gabler Verlag Wiesbaden 2006 ISBN 3 8349 0289 6 Weblinks BearbeitenPreisabsatzfunktion Definition und ausfuhrlicher Artikel beim Gabler Wirtschaftslexikon Preisabsatzfunktion Artikel bei mikrooekonomie deEinzelnachweise Bearbeiten Alexander Dietzel Vertriebscontrolling optimieren Springer Gabler 2013 S 132 ISBN 978 3 8349 3369 0Normdaten Sachbegriff GND 4175607 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Preis Absatz Funktion amp oldid 214268446