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Die vierte Prasidentschaftswahl in Polen fand am 1 Juni 1926 in Warschau statt Die Nationalversammlung hat Ignacy Moscicki zum dritten Prasidenten der Republik Polen gewahlt Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Die Wahl 2 1 Kandidaten 2 2 Die Abstimmung 3 Nach der Wahl 4 Fussnoten 5 LiteraturHintergrund BearbeitenNachdem im Schatten des Maiputsches 12 bis 15 Mai 1926 die Nationalversammlung am 31 Mai 1926 den Marschall Jozef Pilsudski zum Prasidenten wahlte nahm dieser die Wahl nicht an Der Sejmmarschall Maciej Rataj vertagte die Sitzung auf den Folgetag Dienstag der 1 Juni 1926 Somit sollte die Nationalversammlung die bereits am 9 Dezember 1922 Gabriel Narutowicz und am 20 Dezember 1922 Stanislaw Wojciechowski wahlte zum vierten Mal ein Staatsoberhaupt bestimmen Die nachsten Mitarbeiter Pilsudskis die offensichtlich von seiner Wahlablehnungsplanen im Vorfeld nichts wussten wandten sich am Abend des 31 Mai an ihn mit der Bitte um die Benennung eines Wunschkandidaten Die von ihm genannten Namen u a Artur Sliwinski und Zdzislaw Lubomirski fanden jedoch kein Gefallen bei seinen Beratern Schliesslich einigte man sich auf Professor Ignacy Moscicki einen ehemaligen Kollegen des amtierenden Ministerprasidenten Kazimierz Bartel aus der Technischen Universitat Lemberg den Pilsudski noch 1896 in seiner Zeit in der sozialistischen Bewegung kennengelernt hatte Danach engagierte sich jedoch Moscicki bis 1926 kaum politisch und war der Offentlichkeit nicht naher bekannt Die Wahl BearbeitenKandidaten Bearbeiten nbsp Adolf Bninski nbsp Ignacy Moscicki nbsp Zygmunt MarekFolgende Kandidaten wurden in der Nationalversammlung zur Wahl vorgeschlagen Adolf Bninski Landereibesitzer Okonom Woiwode von Posen seit 1923 Monarchist Ignacy Moscicki Chemiker Professor der Technischen Universitat Warschau Geschaftsfuhrer der Calciumcyanamidfabrik in Chorzow Zygmunt Marek Rechtsanwalt seit 1919 Sejm Abgeordneter vormaliger Abgeordneter zum osterreichischen Staatsrat 1911 1918 Sozialist Polnische Sozialistische Partei Die Abstimmung Bearbeiten Unter dem Vorsitz des Sejmmarschalls Maciej Rataj fand die geheime Wahl in der funften Sitzung der Nationalversammlung durch Wahlzetteleinwurf statt Warschau 1 Juni 1926 Wahlgang Kandidat Stimmenzahl Unterstutzende Parteien1 Wahlgang Adolf Bninski 211 38 72 nationalistische ParteienZygmunt Marek 56 10 26 PPSIgnacy Moscicki 215 39 45 gemassigt linke und zentristische ParteienUngultige Stimmen 63 11 55 2 Wahlgang Adolf Bninski 200 36 70 nationalistische ParteienIgnacy Moscicki 281 51 56 linke und zentristische ParteienUngultige Stimmen 69 12 66 Somit wurde Ignacy Moscicki gewahlt 1 Nach der Wahl BearbeitenMoscicki wurde am 4 Juni im Warschauer Konigsschloss auf eine siebenjahrige Amtszeit vereidigt Bislang wurden die Prasidenten in den Raumlichkeiten des Sejm in welchen die Nationalversammlung tagte vereidigt und sie nutzten das relativ bescheidene Schloss Belvedere als den Amtssitz Der Wechsel des Handlungsorts wird als eine weitere Demutigung des Parlaments durch Pilsudski gewertet da sich nun die Abgeordneten zum Prasidenten begeben mussten und nicht dieser vor die Nationalversammlung stellen sollte Obwohl Prasident Moscicki mit der Verfassungsanderung im August 1926 erweiterte Vorrechte zugesprochen wurden erlangte er wenig politischen Einfluss und agierte als Marionette Pilsudskis und des Militars Am 8 Mai 1933 wurde er durch die autokratisch gepragte Nationalversammlung ohne Gegenstimmen fur die zweite Amtszeit wiedergewahlt Fussnoten Bearbeiten Protokol przekazania wladzy przez Marszalka Sejmu Macieja Rataja Prezydentowi Rzeczypospolitej Ignacemu Moscickiemu In Dziennik Ustaw auf der Website des ISAP Kanzlei des Sejm 4 Juni 1926 abgerufen am 9 Dezember 2012 polnisch PDF Datei s Tekst ogloszony Literatur BearbeitenAndrzej Chojnowski Ignacy Moscicki prezydent Rzeczypospolitej 1 VI 1926 30 IX 1939 In Andrzej Chojnowski Piotr Wrobel Hrsg Prezydenci i premierzy Drugiej Rzeczypospolitej Zaklad Narodowy imienia Ossolinskich Wydawnictwo Breslau Warschau Krakau 1992 ISBN 83 04 03854 4 S 213 215 Wahlen und Volksabstimmungen in PolenZweite Republik Prasidentschaftswahlen 1922 9 Dez 1922 20 Dez 1926 31 Mai 1926 1 Juni 1933Parlamentswahlen 1919 1922 1928 1930 1935 1938 nbsp Volksrepublik Prasidentschaftswahlen 1947 1989Parlamentswahlen 1947 1952 1957 1961 1965 1969 1972 1976 1980 1985 1989Volksabstimmungen 1946 1987Dritte Republik Prasidentschaftswahlen 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020Parlamentswahlen 1991 1993 1997 2001 2005 2007 2011 2015 2019 2023Europawahlen 2004 2009 2014 2019 2024Selbstverwaltungswahlen 1990 1994 1998 2002 2006 2010 2014 2018Volksabstimmungen 1996 1997 2003 2015 2023 indirekte Wahl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prasidentschaftswahl in Polen 1926 1 Juni amp oldid 231816922