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Das Porsche Werk Gmund in Gmund in Karnten war von 1944 bis 1950 Konstruktions und Produktionsstatte des Automobilherstellers Porsche Auf Anordnung von NS Regierungsstellen verlegte Ferdinand Porsche im November 1944 den Sitz des Konstruktionsburos von Stuttgart in das von Bombenangriffen weniger bedrohte Karnten wo es unter dem Namen Porsche Konstruktionen Ges m b H firmierte Im Jahr 1948 wurde in Gmund mit dem Porsche 356 Nr 1 Roadster das erste Fahrzeug mit dem Namen Porsche hergestellt 1950 kehrte das Unternehmen an den Firmensitz in Stuttgart Zuffenhausen zuruck und gab den Standort Gmund im Marz 1951 schliesslich auf Geschichte BearbeitenDer in Bohmen aufgewachsene Ferdinand Porsche hatte seine berufliche Laufbahn ab den 1890er Jahren in Wien begonnen und war 1923 nach Stuttgart ubersiedelt Im April 1931 grundete er dort ein eigenes Unternehmen ein Ingenieurburo das fur die Auto Union in den 1930er Jahren unter anderem die Auto Union Rennwagen konstruierte und an der Entwicklung des KdF Wagens beteiligt war Ab 1938 war Ferdinand Porsche Geschaftsfuhrer der neu gegrundeten Volkswagenwerk G m b H die den KdF Wagen produzieren sollte welcher allerdings nie ausgeliefert wurde In den Jahren des Zweiten Weltkriegs entwickelte Porsche seit 1939 Wehrwirtschaftsfuhrer auch die Panzer Ferdinand und Maus Konstruktionsburo in KarnerauAls Stuttgart Ziel amerikanischer Bombenangriffe wurde forderte Reichsminister Albert Speer Porsche auf sein Konstruktionsburo in das weniger gefahrdete Osterreich zu verlegen Das Rustungskommando in Salzburg legte ihm eine Liste von in Frage kommenden Fabriken vor Porsche wahlte einen holzverarbeitenden Betrieb im Liesertal in Karnten aus um nicht allzu weit von Zell am See entfernt zu sein wo er bereits das Familienanwesen Schuttgut besass Er kaufte im Sommer 1944 Gelande und Gebaude des Sagewerks in der kleinen Ortschaft Karnerau der Gemeinde Gmund auf wo die Porsche Konstrukteure ab November 490 Kilometer vom Firmensitz in Stuttgart entfernt aber gut getarnt und sicher vor Bombenangriffen weiterarbeiteten Ferdinand Porsche selbst zog sich im Januar 1945 nach Gmund und Zell am See zuruck Von dort wurde er Ende 1945 unter einem Vorwand zusammen mit seinem Sohn Ferry Porsche und seinem Schwiegersohn und Werkstattleiter Anton Piech nach Baden Baden gebeten und dort von der franzosischen Besatzungsmacht verhaftet Er musste 22 Monate in Gefangnissen verbringen bis er 1947 bereits 72 jahrig entlassen wurde Der Porsche 356 Nr 1 Roadster Unfertiger Porsche 356 im Hintergrund ein HolzmodellWahrend der Haftzeit des Firmenpatriarchen ubernahm dessen Sohn Ferry Porsche die Leitung des Unternehmens und entwickelte die Porsche Konstruktion Nummer 356 die als Porsche 356 das erste Fahrzeug war das 1948 unter dem Familiennamen auf den Markt kam Die Zeichnungen fur das erste Fahrzeug den Porsche 356 Nr 1 Roadster wurden von Ferry Porsche personlich angefertigt und mit der Herstellung am 17 Juli 1947 begonnen knapp ein Jahr spater am 8 Juni 1948 startete er zu seiner Jungfernfahrt Der 356er wurde teilweise aus Volkswagen Teilen in Gmund mit einfachen Mitteln hergestellt Bis zu 300 Mitarbeiter stellten bis 1950 dort 44 Coupes und 8 Cabrios vom Typ 356 her deren Karosserien bis auf die stahlernen Stossstangen aus Aluminium gefertigt wurden das aus dem ab 1945 verbotenen Flugzeugbau stammte fur mehr als funf Fahrzeuge pro Monat reichten die technischen Moglichkeiten nicht aus Die meisten Wagen wurden unter anderem an einer 17 Kilometer entfernten gewundenen Bergstrecke an der Katschberg Nordseite sowie an der sich daran anschliessenden Turracher Hohe getestet Porsche SeilwindeIm Gmunder Konstruktionsburo entstanden ausser den Zeichnungen fur den Bau des Porsche 356 auch die Entwurfe fur den allradgetriebenen Rennwagen Cisitalia Tipo 360 sowie die Porsche Traktoren vom Typ 312 und 313 welche spater als Basis fur die in der schwabischen Firma Allgaier nach dem System Porsche hergestellten Schlepper dienten Die Typbezeichnungen entsprachen der laufenden Nummerierung die von Porsche allen Konstruktionen unabhangig von der jeweiligen Art des Produkts vergeben wurden Das Porsche Werk Gmund nahm auch Auftrage fur die Konstruktion und Herstellung von Seilwinden und Durchstromturbinen fur den Einsatz in der Landwirtschaft sowie fur Skilifte an von der Autoproduktion allein konnte die kleine Firma zu dieser Zeit noch nicht existieren Im Marz 1951 gab Porsche die Automontage in Gmund auf und produzierte wieder in Stuttgart Zuffenhausen In Salzburg entstand ein Betrieb aus der spater die osterreichische Porsche Holding hervorging und in Dellach am Worthersee ein Konstruktionsburo In Gmund hinterliess Porsche die Werksgebaude sowie einige Holz Wohnhauser die fur die teilweise aus Stuttgart nach Gmund ubersiedelten Konstrukteure auf dem Werksgelande errichtet worden waren Die Gebaude wurden im Lauf der Jahre grosstenteils abgerissen das ehemalige Konstruktionsgebaude wurde jedoch 1986 aufwendig renoviert Nach dem Tod des Firmengrunders wurde der Park am Schloss Lodron in Gmund nach ihm benannt und eine Bronzebuste Ferdinand Porsches aufgestellt Das Porsche Automuseum Gmund Bearbeiten Porsche AutomuseumDas Porsche Automuseum Gmund ist ein von Helmut Pfeifhofer 1982 eroffnetes privates Museum das bis heute als Familienbetrieb Pfeifhofer GmbH gefuhrt wird Es ist in einem Gebaude des Marhofs der ehemaligen Hofstallungen der Grafen von Lodron nahe dem Gmunder Ortskern untergebracht und zeigt auf zwei Etagen Exponate aus der Konstruktionsgeschichte des Automobilherstellers Anders als das Porsche Museum auf dem Werksgelande in Stuttgart Zuffenhausen ist das Gmunder Automuseum ein rein privat finanziertes Unternehmen das jahrlich etwa 60 000 Besucher zahlt In einem Archivraum werden auf Schautafeln Informationen zur Firmen und Fahrzeuggeschichte prasentiert sowie ein dokumentarischer Videofilm vorgefuhrt Etliche der Exponate werden vom Museumsgrunder Helmut Pfeifhofer auf Ausfahrten regelmassig bewegt Der Sohn Christoph Pfeifhofer beteiligt sich mit in der Museumswerkstatt praparierten Wagen an historischen Rennveranstaltungen in der Saison 2005 mit einem 911 3 0 RS Ausgestellt sind unter anderem ein Pkw Steyr 30 Typ 45 Bj 1932 eine Konstruktion Ferdinand Porsches fur die Steyr Werke AG vorgestellt 1930 Baujahre 1932 1933 ein VW Typ 82 Kubelwagen ein Porsche 597 Jagdwagen rekonstruierte Holzmodelle der Typen Porsche 356 und Spyder wie sie ab 1948 fur das Formen der Karosseriebleche verwendet wurden mehrere Modelle der Porsche 356 und der Porsche 911 Reihe ein Porsche 962 Coupe verschiedene Rallye z B 910 S Bergspyder und Formel Rennwagen z B Formel Super V aus der Porsche Produktion Ausstellungsraum des Porsche Museums Steyr 30 Baujahr 1932 VW Kubelwagen Typ 82 Porsche 962 Imsa Coupe von Mario AndrettiWeblinks Bearbeiten Commons Porsche Automuseum Gmund Album mit Bildern Videos und Audiodateien Porsche Automuseum Gmund46 908055555556 13 533055555556 Koordinaten 46 54 29 N 13 31 59 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Porsche Werk Gmund amp oldid 224571828