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Poligny ist eine franzosische Gemeinde im Departement Jura in der Region Bourgogne Franche Comte Sie gehort zum Kanton Poligny im Arrondissement Dole PolignyPoligny Frankreich Staat FrankreichRegion Bourgogne Franche ComteDepartement Nr Jura 39 Arrondissement DoleKanton PolignyGemeindeverband Arbois Poligny Salins Cœur du JuraKoordinaten 46 50 N 5 42 O 46 836111111111 5 7080555555556 Koordinaten 46 50 N 5 42 OHohe 252 626 mFlache 50 22 km Einwohner 4 013 1 Januar 2020 Bevolkerungsdichte 80 Einw km Postleitzahl 39800INSEE Code 39434Website www ville poligny frBlick vom Croix du Dan auf das Stadtchen Poligny Die am Jurafuss gelegene Kleinstadt mit spatmittelalterlichem Stadtkern ist ein Zentrum des Weinbaus und der Milchverarbeitung Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Religion 4 Sehenswurdigkeiten 5 Bevolkerung 6 Wirtschaft 7 Verkehr 8 Stadtepartnerschaften 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenPoligny liegt auf 327 m etwa 21 Kilometer nordnordostlich der Stadt Lons le Saunier Luftlinie Die Kleinstadt erstreckt sich am westlichen Rand des Juras am Rand des Flachlands von Dole am unteren Eingang in den Talkessel von Vaux Culee de Vaux der in den westlichen Teil des Plateau Ledonien erstes Juraplateau eingeschnitten ist Uberragt wird Poligny von zwei markanten Felsvorsprungen am Rand des Plateaus dem Croix du Dan mit Eisenkreuz im Suden und dem Roche du Penitent im Osten Die Flache des 50 22 km grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am westlichen Rand des franzosischen Juras Das Gebiet zerfallt in zwei nur durch einen schmalen Streifen miteinander verbundene Teile die auch naturraumlich sehr verschieden gepragt sind Der westliche Gemeindeteil mit dem Stadtchen Poligny liegt in der Ebene von Dole Er wird vom Orain und seinem Seitenbach Grantine durch eine weite Talniederung nach Westen zum Doubs entwassert Im Westen befindet sich das Waldgebiet der Foret de Vaivre Im Bereich von Poligny reicht der Gemeindeboden uber die meist relativ sanft geneigten Rebhange bis an die Oberkante des bewaldeten Steilhangs der verschiedenenorts von Kalkfelsen gekennzeichnet ist Auch der untere Abschnitt der Culee de Vaux gehort zu Poligny Mit einem schmalen Streifen ist das Gemeindeareal uber den Bois de Buvilly bis 615 m mit dem grosseren ostlichen Teil verbunden Dieser Abschnitt wird von der Hochflache des Plateau Ledonien eingenommen die durchschnittlich auf 580 m liegt Er umfasst mit der Foret de Poligny ein grosses zusammenhangendes Waldgebiet Mit 626 m wird hier die hochste Erhebung von Poligny erreicht Das Plateau besitzt keine oberirdischen Fliessgewasser weil das Niederschlagswasser im verkarsteten Untergrund versickert Zu Poligny gehoren der Ortsteil Mouthier le Vieillard 315 m sudwestlich des Stadtchens am Fuss des Juraplateaus gelegen sowie einige Einzelhofe Nachbargemeinden von Poligny sind Tourmont Grozon Buvilly Pupillin und Arbois im Norden Molain und Besain im Osten Picarreau Le Fied Barretaine Chaussenans Chamole Vaux sur Poligny und Miery im Suden sowie Saint Lothain im Westen Geschichte BearbeitenDas Gebiet um Poligny war schon sehr fruh besiedelt Es gehorte dem keltischen Stamm der Sequaner Aus dieser Zeit sind jedoch nur einzelne Streufunde bekannt darunter hauptsachlich Bronzegegenstande Ein wichtiges Zeugnis der galloromischen Zeit wurde im 18 Jahrhundert mit den Mosaiken von Les Chambrettes du Roi entdeckt Die Mosaiken gehorten zu einem romischen Landgut das bei Poligny lag Es wurden auch Spuren eines romischen Verkehrswegs gefunden Erstmals urkundlich erwahnt wird Poligny im Jahre 870 unter dem Namen Polemniacum als die Erbschaft Lothars II unter Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen aufgeteilt wurde Die Ortschaft ging damals an Ludwig den Deutschen Der Ortsname geht auf den galloromischen Personennamen Polemnius zuruck und bedeutet so viel wie Landgut des Polemnius Ab dem fruhen 11 Jahrhundert gehorte Poligny zum Gebiet der Freigrafschaft Burgund unter Otto Wilhelm Graf von Burgund und seinen Nachfolgern Uber das Haus Chalon kam der Ort 1295 erstmals fur einige Zeit an Frankreich Im 13 Jahrhundert erhielt Poligny Stadtrecht Anfang des 14 Jahrhunderts ging die Stadt zuruck an die Grafen von Burgund Unter Ludwig XI wurden 1481 die Stadt und das oberhalb gelegene Chateau de Grimont befestigt Schwer umkampft war Poligny 1637 und 1638 zwischen Frankreich und der Franche Comte Im Juni 1638 besiegte hier Herzog Karl IV von Lothringen der die spanischen Truppen befehligte die franzosische Armee unter Herzog Longueville Das Schloss Grimont wurde 1643 abgerissen Zusammen mit der Franche Comte gelangte Poligny mit dem Frieden von Nimwegen 1678 endgultig zu Frankreich Religion BearbeitenIn Poligny besteht eine katholische Kirchengemeinde die zur Pfarrei La Croix du Dan im Dekanat Poligny des Bistums Saint Claude gehort Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kollegiatkirche Saint Hippolyte wo 1763 Anne Madeleine Frisching die Ehefrau von Franz Rudolf Frisching im Kindsbett starb Bis heute hat Poligny sein Geprage als spatmittelalterliches Stadtchen mit alten Burgerhausern und verschiedenen Kirchen Kapellen und ehemaligen Klosterbauten bewahrt Mit dem Bau der gotischen Kollegiatkirche Saint Hippolyte wurde im Jahr 1415 begonnen Sie besitzt ein reich skulptiertes Portal und eine bemerkenswerte Ausstattung mit zahlreichen Statuen aus dem 15 und 16 Jahrhundert und bedeutenden Goldschmiedearbeiten Das ehemalige Jakobinerkloster wurde 1271 gegrundet Es beherbergt heute eine Schule und die im 13 Jahrhundert erbaute gotische Jakobinerkirche mit Renaissanceportal gehort der Cooperative Viticole de Poligny wahrend der Kreuzgang in den 1950er Jahren abgerissen wurde Das zu Beginn des 17 Jahrhunderts gegrundete Ursulinenkloster wurde im Zuge der Franzosischen Revolution aufgehoben und die Kirche Anfang des 19 Jahrhunderts ebenfalls abgerissen Erhalten sind der Kreuzgang und die Konventgebaude die heute teils als Ateliers teils auch als Wohngebaude dienen Im Jahr 1415 wurde auch das Klarissenkloster gegrundet Die 1793 zerstorte Kapelle wurde 1938 wieder aufgebaut und ist mit verschiedenen Werken aus der alten Klosterkirche darunter eine Christusstatue im byzantinischen Stil ausgestattet Zwei weitere Kapellen stammen aus dem 16 respektive dem 18 Jahrhundert Ausserhalb der ehemaligen Stadtmauern steht die Kirche von Mouthier le Vieillard Sie wurde im 11 Jahrhundert im romanischen Stil an der Stelle einer vermutlich fruhchristlichen Kapelle erbaut und besitzt einen Glockenturm aus dem 12 Jahrhundert Die Kirche beherbergt eine reiche Ausstattung darunter zahlreiche bedeutende Statuen aus der Erbauungszeit eine bemalte Christusstatue aus Holz 14 Jahrhundert und ein Altarretabel 1534 aus Alabaster Der alte Stadtkern zeigt zahlreiche Burgerhauser aus dem 16 bis 19 Jahrhundert an der Grande Rue zum Teil mit Renaissanceportalen versehen Die Platze werden durch spatmittelalterliche Brunnen Fontaine aux Morts Fontaine aux Poissons Fontaine de la Place des Deportes geschmuckt Zu den Zeugnissen der mittelalterlichen Stadtbefestigung zahlen die Tour de la Sergenterie 1457 erbaut die Tour de Paradis und verschiedene Mauerreste aus dem 15 Jahrhundert Ebenfalls erhalten sind die Ruinen der mittelalterlichen Burg Grimont 12 Jahrhundert Das Hotel de Ville Rathaus stammt aus dem 17 Jahrhundert und wurde im 19 Jahrhundert umgebaut Zu den grossen teils palastahnlichen Bauten aus dem 18 Jahrhundert mit Innenhofen und Freitreppen zahlen Hotel de Lisa Hotel de Beaufremont und Hotel d Astorg Das im 17 Jahrhundert gegrundete Hospital mit Holztafelung zeigt eine Fayence Sammlung aus der alten Apotheke Poligny besitzt zwei Museen Das Musee Municipal zeigt eine naturhistorische Sammlung und archaologische Funde der naheren Umgebung wahrend das Musee du Comte dem Besucher die Kaseherstellung naher bringt Bevolkerung BearbeitenJahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2004 2017Einwohner 3869 4070 4312 4655 4714 4511 4377 4047Quellen Cassini und INSEEMit 4013 Einwohnern Stand 1 Januar 2020 gehort Poligny zu den mittelgrossen Gemeinden des Departements Jura Seit alters her war Poligny eine wichtige Handelsstadt am Jurafuss und zahlte rund 5000 Einwohner Der bisherige Hochststand wurde Mitte der 1830er Jahre mit ungefahr 6500 Einwohnern erreicht Danach nahm die Bedeutung Polignys ab weil es nur wenig von der Industrialisierung profitierte und sich die Industrie auf Lons le Saunier und Dole konzentrierte Dies spiegelt sich in einer langsamen aber kontinuierlichen Bevolkerungsabnahme in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wider die sich wahrend des Ersten Weltkriegs noch verstarkte Bis Ende der 1960er Jahre pendelte die Einwohnerzahl im Bereich zwischen 3500 und 4000 Personen Darauf folgte ein stetiges Wachstum Seit 1990 wird jedoch wieder ein Bevolkerungsruckgang verzeichnet Wirtschaft BearbeitenPoligny war stets ein durch den Handel den Weinbau und die Verarbeitung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus der Umgebung gepragtes Stadtchen Noch heute spielen Handel und Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte eine wichtige Rolle Poligny liegt im Weinbaugebiet Cotes du Jura und besitzt zahlreiche Weinhandlungen Grossere Rebberge befinden sich an den sonnenexponierten Hangen am Fuss des Juraplateaus nordlich und nordostlich der Stadt Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist die Molkereiindustrie insbesondere die Herstellung des Comte Es gibt funf Kaselagerstatten in Poligny die Stadt ist Standort der Ecole Nationale d Industrie Laitiere et des Biotechnologies Enilbio Zahlreiche weitere Betriebe von kleinerer und mittlerer Grosse vereinigen mechanische Werkstatten der Werkzeugmaschinenbau das Transportgewerbe die Brillenherstellung und verschiedene Handelsfirmen und Betriebe des Einzelhandels auf sich Grossere Gewerbe und Industriezonen befinden sich in der weiten Talebene westlich der Stadt und in Bahnhofsnahe Verkehr BearbeitenDie Stadt ist verkehrstechnisch gut erschlossen Sie bildet einen Strassenverkehrsknotenpunkt an der Hauptstrasse N5 die von Genf via Champagnole nach Dole fuhrt Mit der N83 verlauft eine wichtige Strassenverbindung von Besancon entlang dem Jurafuss nach Lons le Saunier Der nachste Anschluss an die Autobahn A39 befindet sich in einer Entfernung von rund zehn Kilometern Poligny besitzt einen Bahnhof an der Eisenbahnlinie welche die Strecke von Lons le Saunier via Mouchard nach Besancon bedient Stadtepartnerschaften BearbeitenKlatovy Tschechien seit 1992 1 Schopfheim Deutschland seit 24 Juni 1967 2 Literatur BearbeitenMartin Zeiller Poligny In Matthaus Merian Hrsg Topographia Circuli Burgundici Topographia Germaniae Band 16 1 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 277 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Poligny Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Poligny franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten klatovy cz schopfheim deGemeinden im Arrondissement Dole Abergement la Ronce Abergement le Grand Abergement le Petit Abergement les Thesy Aiglepierre Amange Annoire Arbois Archelange Aresches Asnans Beauvoisin Audelange Augerans Aumont Aumur Authume Auxange Balaiseaux Bans Barretaine Baverans Belmont Bersaillin Besain Biarne Biefmorin Bracon Brainans Brans Bretenieres Brevans Buvilly Cernans Chainee des Coupis Chamblay Chamole Champagne sur Loue Champagney Champdivers Champvans Chatelay Chatenois Chaussenans Chaussin Chaux Champagny Chemin Chene Bernard Chevigny Chilly sur Salins Chissey sur Loue Choisey Clucy Colonne Courtefontaine Cramans Crissey Dammartin Marpain Damparis Dampierre Darbonnay Dole Dournon Eclans Nenon Ecleux Etrepigney Evans Falletans Fay en Montagne Foucherans Fraisans Frasne les Meulieres Gatey Gendrey Geraise Germigney Gevry Grange de Vaivre Gredisans Grozon Ivory Ivrey Jouhe La Barre La Breteniere La Chapelle sur Furieuse La Chatelaine La Ferte La Loye La Vieille Loye Lavangeot Lavans les Dole Le Chateley Le Deschaux Le Fied Lemuy Les Arsures Les Essards Taignevaux Les Hays Les Planches pres Arbois Longwy sur le Doubs Louvatange Malange Marnoz Mathenay Menotey Mesnay Miery Moissey Molain Molamboz Molay Monay Monnieres Montbarrey Monteplain Montholier Montigny les Arsures Montmarlon Montmirey la Ville Montmirey le Chateau Mont sous Vaudrey Mouchard Mutigney Neublans Abergement Neuvilley Nevy les Dole Offlanges Orchamps Ougney Ounans Our Oussieres Pagney Pagnoz Parcey Peintre Peseux Petit Noir Picarreau Plasne Pleure Plumont Pointre Poligny Pont d Hery Port Lesney Pretin Pupillin Rahon Rainans Ranchot Rans Rochefort sur Nenon Romain Romange Rouffange Saint Aubin Saint Baraing Saint Cyr Montmalin Saint Lothain Saint Loup Saint Thiebaud Saizenay Salans Saligney Salins les Bains Sampans Santans Seligney Sermange Serre les Moulieres Souvans Tassenieres Tavaux Taxenne Thervay Thesy Tourmont Vadans Vaudrey Vaux sur Poligny Villeneuve d Aval Villerserine Villers Farlay Villers les Bois Villers Robert Villette les Arbois Villette les Dole Vitreux Vriange Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Poligny Jura amp oldid 222783425