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Phyllostachys reticulata ist eine Pflanzenart aus der Pflanzengattung Phyllostachys in der Tribus der Bambusse Bambuseae innerhalb Familie der Sussgraser Poaceae Sie ist ein Lieferant von Bambussprossen und es gibt auch einige Sorten die als Zierpflanzen verwendet werden Phyllostachys reticulataPhyllostachys reticulataSystematikOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie Bambus Bambusoideae Tribus BambuseaeGattung PhyllostachysArt Phyllostachys reticulataWissenschaftlicher NamePhyllostachys reticulata Rupr K Koch Inhaltsverzeichnis 1 Trivialnamen 2 Beschreibung 2 1 Erscheinungsbild Blattscheide und Laubblatt 2 2 Bluhperiode Blutenstand Blute und Frucht 2 3 Chromosomenzahl 3 Vorkommen 4 Systematik 5 Nutzung 5 1 Verwendung als Zierpflanze und einige Kulturformen 6 Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseTrivialnamen BearbeitenPhyllostachys reticulata wird in englischer Sprache manchmal Giant Timber Bamboo genannt ins Deutsche ubersetzt Grosser Holz Bambus Chinesische Trivialnamen sind 桂竹 Guizhu Wuyuejizhu Mazhu und sein japanischer Trivialname ist Madake Beschreibung Bearbeiten nbsp Rhizom nbsp Knoten mit Verzweigung bei der Sorte Allgold nbsp Pseudogestielte Laubblatter bei der Sorte Allgold nbsp Mikrofotografie einer Blattspreite von Phyllostachys reticulata Die volle Skala am linken Bildrand entspricht 1 mm Erscheinungsbild Blattscheide und Laubblatt Bearbeiten Phyllostachys reticulata ist eine ausdauernde verholzende Pflanze Wie alle Phyllostachys Arten wachst sie mit einem unterirdischen im Vergleich mit den Halmen relativ dunnen Rhizom aus dem ab Ende Mai die oberirdischen neuen Sprosse erscheinen leptomorphes Rhizom Die gesamte Pflanze wachst nicht horstartig sondern rasenartig uber eine weite Flache ausgebreitet Die aufrechten Halme erreichen Wuchshohen von meist 10 bis 20 Meter 1 es wird sogar von 30 bis 40 Meter berichtet 2 An den bis zu 40 cm langen kahlen Internodien sind die Halme bei einem Durchmesser von 5 bis meist 15 cm fast stielrund Sie besitzen an den Knoten Nodien uber Seitenzweige eine flache Rinne bzw sind deutlich abgeflacht Sulcus Die Wandstarke der Halme betragt etwa 5 mm Die Halmknoten besitzen zwei Querwulste wobei der Knotenwulst etwas mehr erhaben ist als die Blattspur der Blattscheide An jedem Knoten entspringen meist zwei mehr oder weniger gleich starke Zweige die wiederum verzweigt sind 1 Die Halme werden dicht von unterschiedlich grossen und nach einiger Zeit abfallenden Blattscheiden umgeben Diese gelb braunen manchmal auch grun oder purpurfarben getonten Blattscheiden besitzen purpur braune Flecken und sind kahl oder anfangs sparlich mit aufrechten braunen Haaren Trichome bedeckt Die zuruckgebogene papierartige Blattscheidenflache ist bei einer Lange von 15 bis 25 cm funf bis sechsmal langer als breit 2 lineal flach oder manchmal am oberen Ende wellig im Zentrum grun an beiden Seiten purpurfarben oder braun und an den Randern hellgelb Die Blattscheiden besitzen meist Blatthautchen und Blattohrchen Die purpur braunen Blattohrchen sind schmal bis gross und sichelformig sie fallen fruh ab oder konnen ganz fehlen Die Blattohrchen besitzen strahlenformig angeordnete lange Borsten Die braunen oder grunen Blatthautchen Ligula sind bogenformig und bewimpert 2 1 Je Verzweigung letzter Ordnung gibt es zwei bis vier wechselstandig angeordnete Laubblatter Die Laubblatter besitzen Blatthautchen und Blattohrchen Diese fast kreisformigen Blattohrchen besitzen strahlenformig angeordnete gut entwickelte Borsten die bewimpert sind 2 Ihre deutlich sichtbaren Blatthautchen sind meist bogenformig oder manchmal gestutzt 1 Die Laubblatter sind pseudogestielt das bedeutet dass Blattspreite zu ihrer Basis hin abrupt verschmalert ist dieser 0 2 bis 0 5 cm lange flaumig behaarte Pseudo Blattstiel bildet die Verbindung zu Blattscheide des Laubblattes 2 Die Blattspreite ist bei einer Lange von 5 5 bis 15 cm und einer Breite von 1 5 bis 2 5 cm lanzettlich oder langlich mit zugespitztem oberen Ende Je nach Sorte sind die Laubblatter mittelgrun bis blaulich grun oder zweifarbig Die Mittelrippe ist erhaben und es sind zehn bis zwolf Seitennerven vorhanden mit einer deutlich erkennbaren Netznervatur Der Blattflachen sind flaumig behaart Der Blattrand ist trockenhautig 2 Bluhperiode Blutenstand Blute und Frucht Bearbeiten Phyllostachys reticulata ist fur seine Massenblute bekannt Nach der Fruchtbildung sterben die oberirdischen Pflanzenteile aber die Bestande regenerieren sich wieder 3 Der Abstand zwischen den Bluhperioden kann mehr als 100 Jahre betragen die letzte Bluhperiode dauerte von 1963 bis 1973 3 Ein bluhender Zweig der meist eine Lange von 5 bis 8 bis zu 10 cm aufweist enthalt einen dichten ahrigen Gesamtblutenstand Auf der Blutenstandsrhachis sind drei bis funf schuppenformige Tragblatter und sechs bis acht spathaformige scheidige Tragblatter vorhanden jeweils uber einem spathaformigen Tragblatt stehen meist ein oder zwei selten drei pseudoahrige Teilblutenstande zusammen uber den untersten ein bis drei fruh abfallenden spathaformigen Tragblatter stehen keine Teilblutenstande Die spathaformigen Tragblatter besitzen eine kreisformig eiformige bis lineal lanzettliche Spreite mit gerundeter Basis und pfriemformig zugespitztem oberen Ende Die Ohrchen der spathaformigen Tragblatter sind klein bis kaum erkennbar und die Borsten sind gut ausgebildet 1 Das sitzende bei einer Lange von 2 5 bis 3 cm und einer Breite von 3 bis 5 mm lanzettliche seitlich abgeflachte Ahrchen offnet sich und enthalt meist ein oder zwei selten drei oder vier 2 Bluten Die Ahrchenachse ist flaumig behaart wobei ihr oberster Bereich kahl ist Das oberste Ahrchen ist steril Jedes Ahrchen endet mit einer rudimentaren Blute Es ist keine oder eine Hullspelze vorhanden sie ist bei einer Lange von 7 bis 8 mm kurzer als das Ahrchen und langlich mit einem Kiel und spitzem oberen Ende sowie papierartig 2 1 Die sparlich flaumig behaarte Deckspelze ist bei einer Lange von 2 bis 2 5 cm eiformig besitzt ein borstig zugespitztes oberes Ende 11 bis 13 Adern und keinen Kiel 2 Die papierartige Vorspelze ist etwas kurzer als die Deckspelze ausser am Kiel kahl oder am oberen Ende flaumig behaart Die drei bewimperten 2 Schwellkorper Lodiculae sind bei einer Lange von 3 5 bis 4 cm rhomboid langlich Die drei 2 Staubbeutel weisen eine Lange von 1 1 bis 1 4 cm auf Die Griffel sind 25 bis 30 mm lang 2 Es sind drei Narben vorhanden 1 Bei den Karyopsen haftet das Perikarp an 2 Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 48 1 Vorkommen BearbeitenPhyllostachys reticulata ist ursprunglich weitverbreitet in China und Japan In China gedeiht er in offenen oder degradierten Waldern von Yangtze bis zu den Wuling Bergen in Hohenlagen unterhalb 1800 Meter in den Provinzen Fujian Guangdong Guangxi Guizhou Henan Hubei Hunan Jiangsu Jiangxi Shaanxi Shandong Sichuan Yunnan sowie Zhejiang 1 Er wird schon seit langer Zeit kultiviert und wurde beispielsweise schon sehr fruh nach Taiwan gebracht Phyllostachys reticulata verwildert leicht und ist in vielen Gebieten der Welt ein Archaophyt oder Neophyt Systematik BearbeitenDie Erstbeschreibung dieser Art erfolgte 1839 unter dem Namen Bambusa reticulata durch Franz Josef Ruprecht in Bambuseae S 58 Sie wurde 1873 durch K Koch in Dendrologie 2 2 S 356 unter dem heute gultigen Namen Phyllostachys reticulata in die Gattung Phyllostachys gestellt In der meisten Literatur besonders vor 2006 wird diese Art unter dem Namen Phyllostachys bambusoides Sieb amp Zucc gefuhrt er wurde 1843 in Abhandlungen der Mathematisch Physikalischen Classe der Koniglich Bayerischen Akademie der Wissenschaften 3 3 746 Tafel 5 Figur 3 veroffentlicht 4 Phyllostachys bambusoides wurde 1843 also vor Phyllostachys reticulata 1873 veroffentlicht aber das Basionym Bambusa reticulata von Phyllostachys reticulata wurde schon 1839 veroffentlicht Nach der Prioritatsregel ist also Phyllostachys reticulata der gultige Name Weitere Synonyme fur Phyllostachys reticulata Rupr K Koch sind Bambusa castilloni Marliac ex Carriere Phyllostachys bambusoides fo castillonis Marliac ex Carriere T P Yi Phyllostachys bambusoides var castilloni holochrysa Pfitzer J Houz Phyllostachys castillonis Marliac ex Carriere Mitford Phyllostachys castillonis var holochrysa Pfitzer Phyllostachys lithophila Hayata Phyllostachys marliacea Mitford Phyllostachys megastachya Steud Phyllostachys nigra var castillonis Marliac ex Carriere Bean Phyllostachys pinyanensis T H Wen Phyllostachys quilioi Riviere amp C Riviere Phyllostachys quilioi var castillonis Marliac ex Carriere J Houz Phyllostachys quilioi var castillonis holochrysa Regel ex J Houz Phyllostachys reticulata fo geniculata Nakai Phyllostachys reticulata var castillonis Marliac ex Carriere Makino Phyllostachys reticulata var holochrysa Pfitzer Nakai 4 Nutzung BearbeitenNach Phyllostachys edulis ist Phyllostachys reticulata eine der am haufigsten fur Bambussprossen kultivierten Arten Junge Sprossen werden gegart als Gemuse gegessen Die Sprossen dieser Art sind gross aber im rohen Zustand bitter 1 sie mussen in viel Wasser gekocht werden und das Wasser sollte einige Male gewechselt werden Die Ernte erfolgt im Fruhling wenn die Sprossen etwa 8 cm uber dem Grund gewachsen sind Sie werden etwa 5 cm unter der Erde abgeschnitten Die Sprossen enthalten im Trockengewicht etwa 2 1 Proteine 0 3 Fett 3 2 Kohlenhydrate und 0 9 Asche 5 Das Holz der Halme wird zur Herstellung von Mobeln und Pflanzenrankgerusten verwendet Die ziemlich dickwandigen Halme dieser Art gelten innerhalb der Gattung als am besten geeignet um fur den Hausbau und in der Industrie Geruste zu bauen sie werden auch als Bestandteile von Hausern verwendet Gespaltene Halme werden auch zum Flechten von Korben und anderen Gegenstanden verwendet 5 Phyllostachys reticulata wird als Erosionsschutz gepflanzt Die Rhizome und das Wurzelsystem sorgen fur eine gute Bodenbefestigung 5 Medizinische Wirkungen wurden untersucht 5 nbsp Habitus der Sorte Holochrysa Allgold Verwendung als Zierpflanze und einige Kulturformen Bearbeiten Es gibt einige Ausleseformen die als Zierpflanzen kultiviert werden Die Vermehrung erfolgt vegetativ durch Rhizom Teilstucke oder durch Teilung Sie konnen unter verschiedenen Bezeichnungen im Handel sein Kulturformen Auswahl 3 6 Albovariegata Castilloni auch Phyllostachys bambusoides var castillonis genannt dies ist keine gultige Varietat sondern der Handelsname Ein hoher Bambus mit leuchtend goldgelben Halmen und glanzend grunem Sulcus Castilloni variegata Castilloni inversa auch Phyllostachys bambusoides var castillonis inversa genannt dies ist keine gultige Form sondern der Handelsname Ein hoher Bambus mit grunen Halmen und gelblichem Sulcus Castilloni inversa variegata Holochrysa auch Allgold genannt Kawadana Marliacea auch Rillen Bambus genannt Subvariegata Tanakae auch Mixta und Lacrima dea genanntQuellen BearbeitenZheng ping Wang amp Chris Stapleton Phyllostachys Phyllostachys reticulata S 176 Online In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 22 Poaceae Science Press u a Beijing u a 2006 ISBN 1 930723 50 4 Abschnitt Beschreibung Verbreitung und Systematik Phyllostachys reticulata in W D Clayton M Vorontsova K T Harman amp H Williamson GrassBase The Online World Grass Flora 2006 onwards Wei Chih Lin Bambusoideae Als Phyllostachys bambusoides auf Seite 629 532 Online In Editorial Committee Flora of Taiwan 2 Auflage Volume 5 Taipei 2000 ISBN 978 957 02 7534 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Phyllostachys reticulata Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Zheng ping Wang amp Chris Stapleton Phyllostachys Phyllostachys reticulata S 176 Online In Wu Zheng yi Peter H Raven Deyuan Hong Hrsg Flora of China Volume 22 Poaceae Science Press u a Beijing u a 2006 ISBN 1 930723 50 4 a b c d e f g h i j k l m Phyllostachys reticulata in W D Clayton M Vorontsova K T Harman amp H Williamson GrassBase The Online World Grass Flora 2006 onwards a b c Fred Vaupel Als Phyllostachys bambusoides Bilder und Beschreibungen der Art und einiger Sorten In bambus lexikon de abgerufen am 18 November 2021 a b Phyllostachys reticulata bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis a b c d Als Phyllostachys bambusoides Eintrag bei Plants for A Future Gordon Cheers Hrsg Botanica Random House Australia 2003 Deutsche Ausgabe Tandem Verlag GmbH 2003 ISBN 3 8331 1600 5 Als Phyllostachys bambusoides Madake auf Seite 669 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Phyllostachys reticulata amp oldid 231275269