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Bei der Photolumineszenz Spektroskopie PL Spektroskopie wird das zu untersuchende Material durch Lichtabsorption in elektronisch angeregte Energiezustande gebracht das daraufhin unter Aussenden von Licht spontane Photonen Emission in Form von Fluoreszenz oder Phosphoreszenz wieder energetisch tiefer liegende Energiezustande erreicht Das ausgesandte Licht wird detektiert und gibt Aufschluss uber die elektronische Struktur des Materials PL Prinzip veranschaulicht mit der Bandstruktur von ZnO unter Angabe der Symmetrien fur Leitungsband und Valenzband als auch eines Donatorniveaus D e Elektron h LochDie Photolumineszenz Spektroskopie ist eine sehr empfindliche Methode um sowohl intrinsische als auch defektbedingte elektronische Ubergange in Halbleitern und Isolatoren zu untersuchen Es konnen optisch aktive Defekte in Konzentrationen von bis zu 10 13 c m 3 displaystyle 10 13 mathrm cm 3 nachgewiesen werden Wahrend die Methode zuerst hauptsachlich in der Grundlagenforschung Anwendung fand wird sie durch die stetig steigende Nachfrage nach hochreinen bzw gezielt dotierten Materialien immer haufiger industriell fur die zerstorungsfreie ortsaufgeloste Materialcharakterisierung eingesetzt Bei der Photolumineszenz an Halbleitern werden durch Anregung mit Photonen mit h n gt E g displaystyle h nu gt E g Elektronen vom Valenzband ins Leitungsband gehoben Diese angeregten Ladungstrager thermalisieren nichtstrahlend an die Bandkanten von Leitungs und Valenzband uber Abgabe der Energie an den Halbleiterkristall in Form von Phononen Je nach Kristall rekombinieren diese freien Ladungstrager als Elektron Loch Paare die sogenannten Exzitonen oder fallen in tiefer liegende Zustande und rekombinieren von dort Es lassen sich mit der PL Spektroskopie freie Exziton an Storstellen gebundene Exzitonen Donator Akzeptor Paare und weitere Zustande die sich aus hoher liegenden Niveaus des Exzitons n 1 2 oder aus Kombinationen von Lochern aus unterschiedlichen Valenzbandern A B oder C bilden nachweisen Als Storstellen kommen Donatoren Akzeptoren und Kristalldefekte wie Versetzungen in Betracht Diese Zustande rekombinieren dann mit charakteristischen Lebensdauern welche einen Nachweis ermoglicht z B uber zeitaufgeloste Photolumineszenz Spektroskopie TRPL engl time resolved PL Die dabei frei werdende Energie kann in verschiedenen Formen abgegeben werden zum Beispiel als Phononen uber das Kristallgitter als Photonen oder auch als Auger Elektronen Bei der Photolumineszenz werden die von strahlenden Rekombinationsmechanismen emittierten Photonen detektiert Wenn mehrere angeregte Zustande existieren konnen durch die sehr schnelle Thermalisierung im Allgemeinen nur Ubergange vom niedrigsten Zustand aus beobachtet werden Die gemessene Strahlung erlaubt wichtige Einblicke in die Eigenschaften des untersuchten Stoffes zum Beispiel in das Defektinventar des Kristalls und seine Bandlucke Die meisten Photolumineszenz Messungen werden bei tiefen Temperaturen Probe durch flussigen Stickstoff 77 K oder Helium 4 K gekuhlt durchgefuhrt um thermische Ionisierung der optischen Zentren zu verhindern und die Verbreiterung der Photolumineszenz Linien durch Gitterschwingungen Phononen zu vermeiden Bei tiefen Temperaturen liegen die meisten Exzitonen im gebundenen Zustand vor und ermoglichen so Aussagen uber die energetische Position der Storstellen und die Storstellenkonzentration Experimenteller Aufbau BearbeitenDie Lumineszenz des zu untersuchenden Materials wird durch Lichtanregung erreicht zum Beispiel durch einen Laser ausreichender Energie Im Allgemeinen wird vor den Laser ein Filter gestellt der nicht lasende Linien des Laserplasmas die im relevanten spektralen Bereich liegen eliminiert Der Laserstrahl wird durch eine Linse auf die Probe im Kryostat fokussiert Das emittierte Licht und teilweise auch Streulicht vom Laser wird wiederum durch 2 Linsen auf den Eingangsspalt des Monochromators fokussiert Idealerweise wird vor dem Spalt ein Filter montiert um das Laserstreulicht zu filtern Im Monochromator wird die Strahlung durch variable Gitter auswahlbar je nach gewunschtem Wellenlangenbereich spektral zerlegt und das dispergierte Licht auf den Detektor gelenkt Dort wird das optische Signal je nach Detektorart in ein Strom oder Spannungssignal umgewandelt Bei Verstarkung und phasensensitiver Detektion des Signals mittels eines Lock in Verstarkers muss die Strahlung idealerweise gleich vor der Strahlungsquelle durch einen Chopper moduliert werden Im Fall der Modulierten Photolumineszenz wird die Probe mit einer Modulationsfrequenz angeregt und die emittierte Lichtstrahlung wird in Abhangigkeit von der Modulationsfrequenz gemessen Aus der Analyse der Amplitude und Phase des Signals konnen wichtige Materialparameter bestimmt werden z B die Lebensdauer von Ladungstragern Modulierte Photolumineszenz eignet sich besonders fur die Untersuchung von hochdotierten und metallischen Proben fur die herkommliche Methoden zur Bestimmung der Lebensdauer nicht geeignet sind 1 Siehe auch BearbeitenLumineszenz KathodolumineszenzEinzelnachweise Bearbeiten R Bruggemann S Reynolds Modulated photoluminescence studies for lifetime determination in amorphous silicon passivated crystalline silicon wafers In Physics of Plasmas 32 Jahrgang Nr 9 20 2006 S 1888 1891 doi 10 1016 j jnoncrysol 2005 11 092 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Photolumineszenz Spektroskopie amp oldid 233515617